Hallo,
einigen Ansichten hier über das Leben nach einem Selbstmord kann ich mich nicht ganz anschließen, da ich was anderes erlebte. Ein sehr lieber Klassenkamerad von mir, ein sensibler, ernster u. nachdenklicher Junge, nahm sich das Leben als er ca.14 J., also eigentlich noch ein Kind war. Vor allem den frühen Tod seiner Mutter hatte er anscheinend nicht bewältigt...... Es vergingen einige Jahre (? die genauen zeitl. Abstände erinnere ich nicht mehr), als er mich im Traum bat, für ihn zu beten. Das realisierte ich nicht sofort als Bitte, vielleicht weil ich als Kind (u. auch später) der Ansicht war, nicht beten zu können u. gewöhnlich eher eine Art Meditation versucht hatte. Danach dauerte es nochmals (?)ich weiß nicht mehr genau wie lange, bis mir klar wurde, daß ich für meinen Schulfreund tatsächlich etwas tun konnte /u. sollte. U. da ich noch immer meine Fähigkeit zu Beten nicht besonders schätze, wollte ich es mit einer kraftvollen Meditation probieren. Ob ich damals den Steinerschen Med.-Text schon kannte?
Meine Liebe sei den Hüllen, die Dich jetzt umgeben, opfernd einverwoben.......
Lebe Liebe-getragen, Licht-beschenkt nach oben.
Aber etwas in der Art schwebte mir vor. Ich wollte also, daß alle meditative Kraft, die ich bei dem Geschehen aufbrachte, für ihn war. Während dem Vorgang kam ein inneres Bild zustande von ihm u. seiner Situation: Er befand sich wie auf einem schmalen Grad. Ich konnte das nur ahnen, weil es so dunkel war. Er zog in eine Richtung, unter ihm (zu allen Seiten) Dämonen, die ihn herunter ziehen wollten. Er versuchte sich möglichst unauffällig zu verhalten, um das Wüten der Dämonen nicht zu provozieren. Es war schrecklich, trotzdem schien er gesammelt u. tapfer. Über ihm war die geistige Welt, die nicht zu ihm herunterreichte, unter ihm die Dämonen, die ihn gerne gehabt hätten..... Ich war in der Meditation, in der ich etwas für ihn erreichen wollte, das einem Gebet gleich kommt. Mit einem Mal stürzte ein grelles, rotes Licht von oben in seine Richtung herunter, worüber ich total erschrak. Ich traute mich nicht mehr weiter, hatte vor allem Angst um ihn, da er sich ja vor den Dämonen so wenig wie möglich bemerkbar machen wollte. Aber auch daß das Licht rot war u. nicht gelb, verunsicherte mich, u. die Tatsache, daß ich nicht gesehen hatte, was damit geschehen war. In späteren Med. schaffte ich es nicht mehr, an die Stelle zu kommen. Ich glaub es lag vor allem daran, daß ich mich sorgte, ich könnte ihm schaden. Wenn es nur um mich gegangen wär, hätt ich das Experiment bestimmt gewagt.
....Dieses Erlebnis hätte ich später vielleicht nicht mehr für ganz so objektiv gehalten, wenn ich es nicht auf einem Bild von REISCH wiedergefunden hätte. Ich war erstaunt, richtig aufgeregt: oben die roten Blitze zu sehen, unten das Dunkel sowie einen Zwischenraum in der Mitte.... u. anschließend der Titel: Kamaloka od. Purgatorium(?)
Jemand half mir dann noch, die roten Blitze zu verstehen: sie deuten auf die Ebene der Cherubim hin......
Wie dem auch sei. Damit möchte ich die Überzeugungen derjenigen etwas erschüttern, die meinen, daß es nach dem Tod immer so schön aussieht, außerdem zeigen, daß man für die Verstorbenen etwas tun kann, vor allem für diejenigen, denen es aufgrund von irgendwelchen Umständen im Jenseits nicht so gut ergeht. Ich denk, daß auch ein Wort einlegen, was jemand hier schon vorgeschlagen hat, durchaus funktioniert. Die Engel nehmen sicher gerne eine Bitte od. ein Gebet auch über einen Umweg entgegen - falls der Verstorbene aus irgendwelchen Gründen, das Gesuch vielleicht nicht selbst adressieren kann. Wir dagegen werden nicht gehindert u. können versuchen, mit unserer Anteilnahme ihnen den Aufenthalt so gut wie möglich zu erleichtern.
Es ist gar nicht so schwer, die Verstorbenen zu erreichen.
In dem Haus, in dem meine Freundin wohnte, hatte auch eine Frau mittleren Alters, tragischer Weise, sich das Leben genommen. Ich hatte sie vor dem Ereignis nur 1x gesehen, erkundigte mich nach den näheren Umständen, die wohl dazu geführt hatten, ließ mir alles schildern, hörte verschiedenes, u. als ich dann allein zu Haus war, hatte ich plötzlich das Gefühl, daß auch sie da war u. meine Gedanken über ihre Situation sehr neutral verfolgte. Ich wunderte mich etwas, da ich sie, wie gesagt, nur 1x ganz kurz gesehen hatte.....
Als ich davon gehört hatte, daß man Toten vorlesen kann, versuchte ich das mit einem Inhalt, von dem ich glaubte, daß er meine Oma interessieren würde. Sie kam u. hörte ruhig zu. Mit der Zeit hatte ich das Gefühl, daß andere ebenso anwesend waren. (Aber ich glaub es ist wichtig, daß man beim Vorlesen vor allem eine innige Verbindung zu einer best. Person hat). Leider verlor ich schnell die Geduld für das erforderliche langsame Lesen u. starke bildhafte Vorstellen, das eine solche Tätigkeit erfordert. Ich wollte aber auch diese Möglichkeit, etwas für Verstorbene zu tun, nicht unerwähnt lassen. U. vielleicht ist ja jemand geduldiger als ich.
Ich bin mir also nicht so sicher, ob es jedem nach einem Selbstmord gut geht in der geistigen Welt. Man kann aber bestimmt etwas für diese Menschen tun. U. das ist doch tröstlich, oder?
Alles Liebe!