Sprache ist auch eins jeder Abstrakta von denen man noch am ehesten behaupten kann, dass es 'lebt'"
Der Satz gefällt mir, erfüllt mich mit Hoffnung
ja, und dann gibts auch noch Unterschiede in der Definition, je nach Disziplin, ist mir aufgefallen. Da gibts für "Energie" z.b. eben eine naturwissenschaftliche, philosophische, theologische, esoterische, ja sogar eine strafrechtliche Definition; nämlich: die kriminelle Energie.Die Begriffe an sich sind nur im wissenschaftlichen Sinne fest definiert.
Die kommt z.b. zum wirken, wenn ich für die Legalisierung von Cannabis stimme. Wäre Cannabis bereits legal - was es ja existenziell betrachtet ja bereits IST, weil der Hanfsalat fragt nun mal nicht danach, ob er wachsen darf oder wieviel THC er entwickeln darf - hätte sie keine Chance, mich zu erfassen, also, die kriminelle Energie.
Hmmm... schwer zu sagen. Ich glaube: nicht immer.Leben ist nämlich meist an Bewusstsein gekoppelt - aber nicht immer? (Oder doch?)
Ich erwachte schon oft nach einer durchzechten Nacht mit schwerem Kopf doch ohne brauchbare Erinnerung an den Vortag. Es fühlte sich an, als wäre ich gar nicht existent gewesen, doch ich musste zumindest geatmet haben, denn Stunden die Luft anzuhalten, ist mir nicht möglich, ohne zu sterben. Vielleicht habe ich auch nicht selbst geatmet, sondern wurde beatmet, doch der Stein auf meiner Kommode schien mir bewusster als ich zu sein, so wie er mich anstrahlte, an diesem verregneten Morgen. Nur dieser Lärm einer übersteuerten Musikbox war in meinem Kopf und rundherum war kein derartiges Gerät zu sehen, denn ich war zu Hause angekommen, wenngleich ich nicht wußte wie. So beschloss ich, mich anzukleiden und fröhlich in den Tag hinein zu erwachen.
Freudigen Herzens führte mich mein Weg instinktiv in meine Stammkneipe und ich grüßte alle freundlich. Auf meine Frage, ob ich denn gestern hier gewesen sei, blickte mich der Wirt erböst an und einer der anderen Gäste stand auf und gab mir ohne zu fragen eine Ohrfeige, weil ich angeblich seine Frau Gemahlin beleidigt hätte. Der Wirt führte mich ins Extrazimmer, wo er in einem Karton einige zerschlagene Spirituosenflaschen aufbewahrte und sagte: Das bezahlst du, und zwar noch heute. Angeblich hatte ich aus lauter Wut über den Schnaps, den ja bekanntlich der Teufel gemacht hat und meine verdammte Trunksucht, schwere Aschenbecher in die Spirituosengalerie geschossen, worauf einige der Kostbarkeiten kaputt gegangen sind.
Ich beteuerte, an diesem Tag nicht in diesem Lokal existent gewesen zu sein, doch ein Foto, welches mit einem modernen Handy aufgenommen worden war, zeigte sehr deutlich, wie ich gerade mit einem Barhocker in der Hand einen anderen Barhocker erschlagen wollte und der Wirt verbissen versuchte, die Existenz seines Mobilars zu retten.
Offensichtlich lebte ich, denn ich bewegte mich, war sehr aktiv und auch existent und trotzdem irgendwie - nicht da - denn ich war sehr überrascht, angesichts der unrühmlichen Offenbarung.
So bezahlte ich den Schaden und ging gesenkten Hauptes und sehr nachdenklich wieder nach Hause. Einige Tage dauerte es, bis das Zittern aus meinem Körper verschwand und die Betäubung durch den Teufelssaft klareren Gedanken wich. Während des Entzuges war auch eine gewisse Unsicherheit, ob ich denn nun existent sei oder nicht, in mir, doch mein Blick wurde im Laufe der Wochen wieder klarer und weiter und überhaupt wurde es rundherum heller. In der Ferne meinte ich sie wieder zu sehen, die Quelle des Lichtes und ich beschloss, mich darauf zuzubewegen. Ich wusste, der Weg war noch weit, doch ich hatte zumindest wieder das Bewusstsein um meine Existenz erlangt. Das freute mich sehr.Und Existenz? Hat etwas, das existiert automatisch auch ein Bewusstsein?
Keine Ursache, denk ich mir.Sorry für den Roman...
Die weiße Fläche hier existiert doch, um beschrieben zu werden, oder irre ich mich schon wieder.
Und ganz O.T. ist mein Roman sicher nicht.
Die Frage, ob auch ein Leser existiert, stellt sich mir im Moment nicht