Leben & Existieren

LoneWolf

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Wien
Kann mir bitte jemand etwas zur Unterscheidung von Leben und Existieren erzählen.
Ich lese oder höre immer wieder davon,
dass es da einen Unterschied geben soll, aber ich versteh es nicht wirklich.

Wann "existiert" man "nur" und ab wann "lebt" man?

Ich versteh die Unterscheidung einfach nicht :dontknow:

l.g. Monk
 
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Ab wann man lebt, ist sicher etwas, was jeder für sich selbst definieren muss.
Einer braucht viel Kultur und Kunst,
ein anderer kann in der größten Einöde meditierend ohne Konsumgüter leben,
wo der erste vielleicht sagen würde, das sei kein Leben, sonder der existiere nur.

Kannst du damit was anfangen?

Oder wolltest du das erklärt haben an Hand der Werbung von IKEA, die da meinen "Wohnst du noch oder lebst du schon?"
Nein, nein, kleiner Spaß am Rande.

Heutzutage wird LEBEN mit mehr als der bloßen Existenz belegt.

LG, Romaschka
 
Existenz ist etwas statisches. Leben ist etwas dynamisches.
Abstrakta existieren, Wesen leben.

Dass etwas existiert, heisst primär eigentlich nur, dass es _ist_; dass es das gibt.
Leben ist hingegen eine Qualität: es ist meist an Bewusstsein gekoppelt, immer jedoch an Veränderung. Etwas, das lebt, muss auch sterben. Etwas, das existiert, kann sterben, muss aber nicht.

Kann ein Stein sterben? (Wenn man einem Stein Bewusstsein unterstellt... *g*)
Man kann sich vom Prinzip her auch streiten, ob alles, das existiert auch lebt. (Ob alles, das existiert Bewusstsein hat) Was aber ist mit 'unveränderlichen' Abstrakta. Z.B. Gott. Kann man sagen, dass Gott lebt? (Nein, denn Gott kann ja nicht sterben... obwohl Nietzsche da auch anderer Meinung ist)
Es hängt also auch vom Weltbild des einzelnen ab, ob etwas existiert oder lebt.

Aber das sind Feinheiten. Im Prinzip lebt alles, was geboren wird, sich verändert (altert) und schliesslich stirbt.
Ob überhaupt etwas existiert (was auch nur eine Vermutung ist), ist dann schon eine andere Frage... *g* Existenz ist der weitere Begriff: etwas, das lebt, existiert automatisch auch (Wir gehn jetzt mal der Einfachheit halber von der Exitenz aus...), aber nicht alles, was existiert, lebt auch.

LG

ps. Das, was ihr meint mit 'nur' existieren, nennt man auch 'vegetieren'. Eine solche Verwendung des Wortes 'existieren' ist eher umgangssprachlich ;)Entsprechend ist die Verwendung von 'leben' als Gegensatz zum blossen 'vegetieren' eher schon eine weitergehende Interpretation des Begriffs. :rolleyes:
 
Existenz ist etwas statisches. Leben ist etwas dynamisches.
Abstrakta existieren, Wesen leben.

Dass etwas existiert, heisst primär eigentlich nur, dass es _ist_; dass es das gibt.
Leben ist hingegen eine Qualität: es ist meist an Bewusstsein gekoppelt, immer jedoch an Veränderung. Etwas, das lebt, muss auch sterben. Etwas, das existiert, kann sterben, muss aber nicht.

Kann ein Stein sterben? (Wenn man einem Stein Bewusstsein unterstellt... *g*)
Man kann sich vom Prinzip her auch streiten, ob alles, das existiert auch lebt. (Ob alles, das existiert Bewusstsein hat) Was aber ist mit 'unveränderlichen' Abstrakta. Z.B. Gott. Kann man sagen, dass Gott lebt? (Nein, denn Gott kann ja nicht sterben... obwohl Nietzsche da auch anderer Meinung ist)
Es hängt also auch vom Weltbild des einzelnen ab, ob etwas existiert oder lebt.

Aber das sind Feinheiten. Im Prinzip lebt alles, was geboren wird, sich verändert (altert) und schliesslich stirbt.
Ob überhaupt etwas existiert (was auch nur eine Vermutung ist), ist dann schon eine andere Frage... *g* Existenz ist der weitere Begriff: etwas, das lebt, existiert automatisch auch (Wir gehn jetzt mal der Einfachheit halber von der Exitenz aus...), aber nicht alles, was existiert, lebt auch.


Das unterschreibe ich.

Lg, Mala
 
Monki, du stellst Fragen!!! :)

EXistenz ist vergänglich. Leben in seiner Urform nicht. In EXistenz steckt ja schon das Kürzel EX = sowas wie Tod. Eine EXistenz ist eine vorrübergehende Erscheinung, die äußeren Schwankungen unterworfen ist, ergo jederzeit sterben kann. Womit ich Lisken wahrscheinlich komplett widerspreche.
Die EXistenz ist die Grundlage des dieseitigen Daseins :D. Aber nur aus materieller Sicht. EXistenz soll uns zu WAS machen. Erst ist das Leben, dann die Existenz, das was wir letztlich sind, was uns zu dem machte, was wir sind - in diesem jetzt greifbaren Leben. Daher ist EXistenz was Materielles. Nicht zu verwechseln mit Heu, Kohle, Schotter und dergleichen :rolleyes: Schwierig zu erklären. :confused:
Wenn wir sterben, sind wir nicht mehr EXistent, doch leben wir weiter. Ja. Im Gegensatz zum EXistieren auf jeden Fall. Und das ist für mich der Unterschied. EXistent ist man in seiner Form mit allem pipapo in diesem Leben. Mit dem Tod verschwindet die EXistenz, doch das Leben bleibt. Wenn auch z.B. nur in Erinnerung einiger, die sich noch an den lebenden Zustand des oder der Toten erinnern können.
Hat das jetzt irgendwer verstanden? :confused:

:)
 
Auf jeden Fall haste 'ne sehr philosophische Frage gestellt, über die sich schon sehr viele kluge Köpfe den Kopf zerbrochen haben und zu keinem schlüssigen Ergebnis gekommen sind. Ich glaube, da muss jeder seine eigene Antwort drauf finden, sonst wird die Suche nach DER Antwort in diesem Leben zur Manie. Und darüber kann man leicht seine Existenz vergessen.
Fiel mir nur grad noch dazu ein :)
 
Freu mich sehr über die bisherigen Antworten.
Interessant, aber schwer ... schwerer zu verstehen für mich, das alles, als ich dachte.

Heute ist es wieder spät geworden, ich muss das über Nacht wirken lassen, ein wenig schlafen und werde morgen wieder erscheinen. Vielleicht fällt mir dann auch etwas ein.

Bis dahin werd ich vorsorglich, zumindest für mich und mein Verständnis, dieses wertende "nur" vor Existenz entfernen, denn das verwirrt mich nur und verschafft mir zudem ein Gefühl der Minderwerigkeit, denn der Verdacht, dass ich den Großteil meines Daseins zwar existierte, jedoch nur selten lebte, drängt sich mir bei einem kurzen Blick auf eben dieses Dasein auf. Seit vier Jahren sitze ich nur vor diesem Computer, esse fast nichts und denke nur vor mich hin. Ich habe völlig darauf vergessen, dass ich in einem Körper stecke, welcher dem zeitlichen Verfall unterworfen ist.

Das wäre ja nicht tragisch, ich selbst finde ja nichts schlimmes an meiner Existenz. Lediglich dieses wertende "nur" vor meinem Daseinszustand macht mich ein wenig depressiv um nicht zu sagen: sehr depressiv.

Wer hat es erfunden, diese "nur" vor meinem Daseinszustand?
Wenn ich den Schurken erwische, werde ich ihm die Leviten lesen :rolleyes:

Dieser Körper .... hmmm .... er scheint mir noch zu leben. Anzeichen des zeitlichen Verfalls und des Schindluders, das ich mit ihm getrieben habe, sind zu bemerken aber auch Lebenszeichen wie Hunger und fallweise auch Durst zeigen mir deutlich an, dass dieser Körper noch lebt. Aus den Fingern wachsen die Krallen, wie eh und je und wenn ich ihm befehle, aufzustehen und das Geschirr abzuwaschen, dann wehrt er sich 2 Tage lang, doch meist vergeblich, denn ich bin immer der Sieger. Schließlich habe ich ewig Zeit.

Nein, es gibt keinen Zweifel: dieser Körper lebt noch. Manchmal hat er auch noch Regungen, wenn er einen anderen, einen weiblichen Körper in seiner Umgebung erkennt, wobei ich mir allerdings nicht sicher bin, ob nicht ich selbst es bin, der hier ein Wesen wahrnimmt und meinem Körper nur befehle, es zu verfolgen.

Ganz klarer Fall, dieser Körper lebt noch. Jetzt stellt sich mir nur noch die Frage: Wieso lebt dieser Körper noch? Ist es am Ende "nur" meine Existenz in diesem Körper, die ihn lebendig macht und mit so einer großen Freude und Vitalität erfüllt, dass ihm in einem fort die Fingernägel wachsen und ich mich dauernd abmühen muss, ihm klar zu machen, dass er sie auch abschneiden muss, weil er sonst ungepflegt aussieht und mich bei den Damen blamiert.

Ja, ich habe den starken Verdacht, es ist nur meine Existenz in diesem Körper, die ihn lebendig macht und ich glaube auch, wenn ich aufhöre, in diesem Körper zu existieren, dann wird er aufhören, zu leben.
Und ich werde dann nur noch sein, wenn ich das richtig verstanden habe.

Aber viel ändert sich dadurch für mich nicht, bestenfalls die Lichtverhältnisse, denn ich bin ja jetzt auch nur existent und lebe nicht wirklich, sitze hier nur wie doof vor diesem Computer und klopfe seltsame Gedanken in die Tastatur.

Natürlich mit Hilfe dieses lebendigen und daher sterblichen Körpers, das ist schon klar. Und sterben wird der Körper, wenn ich meine Existenz in ihm auflöse. Wenn ich aufhöre, in ihm zu existieren und mich auf die Suche mache, nach einem neuen, jungen und schönen Körper.

Also, wenn mir noch einmal jemand sagt, ich existiere ja "nur", dann soll er das aus einem geeigneten Sicherheitsabstand tun, :nudelwalk das ist ja eine Beleidigung meiner Existenz sondergleichen.


Aber wie gesagt, heute ist es schon spät und ich muss ein wenig schlafen.
Vielleicht fällt mir mirgen etwas brauchbares zu dieser Thematik ein.


Gute Nacht :)
 
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Schrödingers Katze;1626976 schrieb:
Auf jeden Fall haste 'ne sehr philosophische Frage gestellt, über die sich schon sehr viele kluge Köpfe den Kopf zerbrochen haben und zu keinem schlüssigen Ergebnis gekommen sind. Ich glaube, da muss jeder seine eigene Antwort drauf finden, sonst wird die Suche nach DER Antwort in diesem Leben zur Manie. Und darüber kann man leicht seine Existenz vergessen.
Fiel mir nur grad noch dazu ein :)

jaja, ich weiß .... du siehst das wieder von einer ganz anderen Seite aus.

Da ist mal der Existenzkampf .... der is Grundlegend, also Unten, der Kampf um die Existenz als das Fundament des Daseins, sozusagen .... sags mir, wenn ich dich falsch wiedergebe - und Oben ist das gemütliche, schöne Leben und das funzt auf der Murmel hier am besten, wenn man sich genug Kohle auf die Seite geschafft hat. Ein Umstand, der uns nicht betrifft. *hihi*

Der Existenzkampf, das ist dann wohl der Kampf ums Überleben, nicht wahr ... der Überlebenskampf .... oder einfach nur der "Kampf des Lebens" ... oder noch besser: "Der Kampf ums Leben"

Na, heute is es einfach zu spät, ich kann nicht mehr klar genug denken in diesem alten Körper, die Augen fallen ihm zu umfallen will er, also will ich ihn nicht quälen und werde ihn sanft aufs Lager legen und ein wenig spazieren fliegen, während er sich ausruht.

Vielleicht fällt mir ja morgen was ein.

Nacht :rolleyes:
 
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