Law and Order

herzverstand

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Was mich derzeit erschüttert, ist die in Deutschland anschwelende Debatte über Law and Order im Jugendstrafrecht. Da wird allen Ernstes diskutiert, Strafmethoden für Jugendliche aus den USA zu importieren. Z.B. die Bootcamps, wo den jungen Leuten mit Drill "Disziplin" gelehrt werden soll. Und überhaupt härtere Strafen für Straftaten.

Ich finde diese Diskussion überflüssig wie einen Kropf. Und wenn man schon feststellt, dass die Jugendkriminalität zunimmt, dann soll man doch bitte nicht die Symptome sondern die Ursachen bekämpfen. Das hieße, den Lebensstandard auch der Unterschichten anzuheben oder zu erhalten und die Arbeitslosigkeit und die Jugendarbeitslosigkeit zu minimieren. Der einzige Schluss, der sich mir darstellt, ist, dass das Zinssystem zwangsläufig zu Ungerechtigkeit, Ungleichheit und zur sozialen Katastrophe führt. Doch diese Gedanken wollen nicht in die Köpfe dieser mit zum Himmel schreinder Ahnungslosigkeit ausgestatteten Politiker. Und alles wird auch noch mit allzu naiver Pseudoseriösität präsentiert und in angeblich seriösen Nachrichtenmedien wie etwa dem Deutschlandfunk kann man hören, wie diese Behauptungen völlig unhinterfragt nachgebetet werden.

Wie wär's mit der Senkung der Zinsen auf das Nullniveau mittels einer Geldumlaufgebühr. Wie wär's mit einer Beschränkung und angemessenen Besteuerung der Finanzmärkte. Wie wär's mit einem gerechten Steuersystem, welches "Rabatte" und "Nulltarif" für Konzerne und Reiche endgültig unterbindet. Wie wär's mit der Schließung von Steueroasen und Sonderwirtschaftszonen. Wie wär's mit staatlichem Eingriff in die Preispolitik von Großkonzernen, welche die Preise völlig ungerechtfertigt massiv erhöhen, z.B. im Energie- oder Pharmasektor. Oder gleich staatliche Preiskontrollen. Oder wie wär's mit Kapitalverkehrskontrollen, um die Macht der Finanzmärkte über die Nationalstaaten stark zu begrenzen.

Doch diese Vorschläge will niemand hören. Alle glauben, unser Wirtschaftssystem wäre wunderbar und wundern sich dann über soziale Missstände. Oder besser gesagt wird ein kritisches Denken in der Gesellschaft von vornherein von den Profiteuren des derzeitigen Systems unterbunden.

ich grüße alle (Silvio) Gesellen und Genossen
 
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Na, was sagt ihr jetzt zu meinem Beitrag?

Ich finde, das sind sehr gute Vorschläge, um die Gesellschaft zu verbessern!

Oder habt ihr bessere Vorschläge, um die Gesellschaft gerechter zu machen?
Oder seid ihr gegen eine derartige Gerechtigkeit?
Oder kennt ihr euch in diesen Fachgebieten nicht aus?

Oder glaubt ihr, ich würde mich auf negative Dinge konzentrieren? Ich glaube, Gerechtigkeit kann gar nicht negativ sein. Und tiefsinniges Denken kann ebenfalls nicht negativ sein. Wieso sollen manche in der Gesellschaft immer nur alles von der Sonnenseite genießen, während die anderen auf der Schattenseite verweilen sollen. Das jetztige System mit den Zinsen ist überhaupt nicht leistungsgerecht, weil gewisse Reiche überhaupt nichts arbeiten müssen, sondern allen von den Zinsen sehr gut leben können.

Ich rate euch, euch mit der Wurzel aller wirtschaftlichen Probleme zu beschäftigen, ihr macht euch nur das Leben selbst schwer.

Oder wollt ihr etwa meine Gefühls- statt Verstandessicht der Dinge hören? Könnt ihr auch haben. Ich habe einen 200 €-Job, bin also quasi arbeitslos und muss mir das wenige Geld hart verdienen (ich zweifle nicht, dass es vielen genauso geht). Ich könnte in eine eigene Wohnung nur mit Hilfe der Sozialhilfe ziehen, und Unternehmungen mit einer Freundin, eine schöne Einrichtung oder Kinder könnte ich mir auf dieser Basis nicht leisten. In welcher ach so modernen Welt lebe ich eigentlich, dass mir das nicht ermöglicht wird? Warum müssen so viele Menschen am Existenzminimum dahinsiechen und sich alles hart erarbeiten, während anderen, die ohnehin schon viel zu viel haben, das Geld in so hoher Menge zufließt, dass sie nicht mehr arbeiten müssen?

Ich bin ganz der Meinung von Raphael, dass das Geld schuld ist, aber das Geld gehört nicht abgeschafft, sondern es muss wieder seine natürliche Funktion erfüllen, nämlich Austauschmittel. Heutzutage ist Geld vor allem dazu da, mehr Geld zu erwirtschaften, durch Zinsen. Die Zinsen gibt es nur, damit die Geldbesitzer das Geld nicht horten. Geld zu horten würde nämlich die Wirtschaft zusammenbrechen lassen, und das nicht zu tun lassen sich die Geldbesitzer teuer abkaufen. Geld zu horten widerspricht diametral der ursprünglichen Funktion des Geldes als Austauschmittel.

Geld, auf das eine Nutzungsgebühr erhoben wird, ist Schmiermittel für die Wirtschaft und wenn die Zinsen auf dem Nullniveau sind, gibt es auch keine Projekte mehr, die eine zu geringe Rendite abwerfen, sodass die Wirtschaft zusätzlich angekurbelt wird.

Ich finde, die Zinsfrage stellt alle anderen wirtschaftlichen Themen völlig in den Schatten, so wichtig ist sie, bzw. so ein verhängnisvolles Element sind die Zinsen in unserer Wirtschaft.

Und an die, die sich für Wirtschaft nicht interessieren, sei folgendes gerichtet: Auch ihr würdet eine Geldreform sehr stark spüren und ihr würdet sehen, dass sich das ganze gesellschaftliche und auch kulturelle Leben sowie die Umweltlage massiv verbessern.

Noch habe ich nicht aufgegeben, euch aufzuklären. Noch besteht Hoffnung. Zur Information: ich plane, eine Regionalwährung in meiner Umgebung einzuführen, natürlich eine zinslose. Ich kann euch nur empfehlen, dies ebenso zu tun.

Grüße, Günter:):nudelwalk:banane:
 
Was mich derzeit erschüttert, ist die in Deutschland anschwelende Debatte über Law and Order im Jugendstrafrecht. Da wird allen Ernstes diskutiert, Strafmethoden für Jugendliche aus den USA zu importieren. Z.B. die Bootcamps, wo den jungen Leuten mit Drill "Disziplin" gelehrt werden soll. Und überhaupt härtere Strafen für Straftaten.

Ich finde diese Diskussion überflüssig wie einen Kropf. Und wenn man schon feststellt, dass die Jugendkriminalität zunimmt, dann soll man doch bitte nicht die Symptome sondern die Ursachen bekämpfen. Das hieße, den Lebensstandard auch der Unterschichten anzuheben oder zu erhalten und die Arbeitslosigkeit und die Jugendarbeitslosigkeit zu minimieren.
Ich halte die Diskussion und eventuelle schärfere Maßnahmen ganz und gar nicht für überflüssig.
Sollte ich z.B. mit den beiden Idioten, die neulich den Mann in München fast umgebracht haben, etwa Mitleid haben? Wo war ihr Mitleid für den Mann, der ihnen NICHTS getan hat? Und mit 17 und 20 Jahren wussten sie sehr wohl, was sie da tun.
Die Ursachen kannst du nur bedingt bekämpfen. Vor allem müssten die Jugendlichen sie mitbekämpfen wollen und da findest du nicht viele.
Sie sind keine armen Opferlämmchen, denen die Gesellschaft übel mitgespielt hat, wie du sie darstellen willst.
Biete ihnen, ihre Bildung zu verbessern und eine geregelte Arbeit und sie werden es vermutlich gar nicht wollen. Dann muss man nämlich die Ärmel hochkrempeln, man kann nicht mehr so schön frei von allen Pflichten sein und der ganzen Welt die Schuld geben für ein verpfuschtes Leben, den jeder selbst in die Hand nehmen und ändern kann, wenn er will.
 
HerrHundi!
Das sehe ich ganz genauso.Jeder ist für sein Leben selbst Verantwortlich.Ich hatte auch nciht gerade eine schöne kindheit,im gegenteil..das geld war auch knapp..und trotzdem bin ich keine schlägerin geworden.Ich habe meine Lehre gemacht und bin immer arbeiten gegangen:Kriminelle Ausländer sollten ausgewiesen werden.Diese bootcamps finde ich eine sehr gute idee.Wenn die Eltern es nicht schaffen ihre Kinder im griff zu bekommen dann eben anders.Es kann ja nicht sein das unschuldige Menschen fast totgeprügelt werden nr weil ein paar halbstarken gerade langweilich ist.Die sollten die konsequenzen spüren.gruss krabbe
 
Biete ihnen, ihre Bildung zu verbessern und eine geregelte Arbeit und sie werden es vermutlich gar nicht wollen.

Es gibt genug die das wollen. In fast jedem Supermarkt sitzen junge (meist ausländische) vollzeit-Arbeitskräfte, die durch ihr vorbildhaftes, kundenorientiertes Auftreten glänzen und ihr Heil z.B. in einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/frau sehen.

Wenn man seine Heimat verlassen hat, weil sie im vergleich zu den Chancen die man hier hat trostlos ist, und sich dann gutgläubig und hoffnungsvoll derart einspannen läßt ist das schon ein entgegenkommen.

Ich verstehe durchaus, daß es auch Anpassungsschwierigkeiten gibt.
 
Also ich melde mich nochmal zu Wort.

Law and order ist ganz klar abzulehnen, denn:

Jene Länder, in denen es die höchste Kriminalität gibt, sind gleichzeitig die Länder, in denen es die höchste Ungleichheit gibt. An erster Stelle Südamerika, und in weiterer Folge die USA. In den USA sitzen 1 oder 2 Millionen Menschen in Gefängnissen und in Kalifornien sind die Ausgaben für Gefängnisse höher als für Bildung. Ich habe diese Dinge in meiner Diplomarbeit schon ausführlich und schlüssig dargelegt und möchte hier nur die Eckpunkte präsentieren.

Es ist schon festzustellen, dass Kriminalität krank ist, aber genauso krank ist dieses Wirtschaftssystem, welches den zuvor nicht kriminellen Menschen jegliche Lebenschancen raubte.

In diesem Sinn, liebe Grüße
 
Hallo Krabbe,

du brauchst nur meine ersten beiden Beiträge hier lesen, da habe ich ausführlich über meine Vorschläge geschrieben. Vielleicht denkst du dir, dass da gar nicht die Rede ist von strafrechtlichen Maßnahmen. Aber genau das ist der Punkt: Wir brauchen nicht größere Strafen, sondern mehr Gerechtigkeit in der Gesellschaft. Menschen, die ein geordnetes (Erwerbs-)Leben führen können, kommen gar nicht auf die Idee, kriminell zu sein.

Ich gebe schon zu, dass es auch im gerechtesten System Kriminalität gibt (auch in kommunistischen Ländern gab es Kriminalität, was aber nicht heißt, dass ich den Kommunismus befürworte), aber dafür reichen die aktuellen Strafen aus.

Also, beschäftige dich mit zinskritischen Themen (Bücher von Silvio Gesell, Margrit Kennedy oder etwa Bernd Senf,...) anstatt die hilflose Leier der Politiker nachzubeten. Wie hat es jemand so gut formuliert (War es David Icke?)?: Auf bestimmte Anlässe (Terror oder Verbrechen) folgt eine Reaktion (Verschärfung des Überwachungsstaats oder des Strafrechts), und so kommen wir immer tiefer in den Strudel des Verderbens, den keiner wollte und den wir doch schufen, weil wir dorthin manipuliert wurden. Lass dich nicht von dieser Emotionalisierung und Aufpeitschung anstecken, sondern schalte das Hirn ein. Hier ist Denken angebracht! Aber wie sagte so schön Johann Höber, der Hellseher, in seinem Buch "Visionen 2006-2015": Wir Menschen werden noch viel zu sehr von unseren Emotionen versklavt.

Liebe Grüße
 
Du meinst wirklich Menschen die ein geordnetes leben führen werden ncihbt kriminell?Soll das dein ernst sein?? Meinst du etwa nur die ``armen`` werden oder sind kriminell`Ich weiss ja nicht wo du lebst aber hey.. denk nochmal über diesen satz nach!!!:)
Ich rede auch nicht den politikern nach,sondern dieser meinung bin ich schon lange...bevor das alles hier so extrem in den medien gebracht wurde.Vieleicht solltest DU mal dein hirn einschlaten und die augen öffnen. Meiner meinung nach sind die jugendstrafen zu lasch.. Im übrigen rede ICH hier von Deutschland..nicht von den USA oder sonst wo.
Mich würde mal interessieren wie du rden würdest wenn es DICH mal treffen würde...du würdest angegriffen werden oder in deiner unmittelbarer nähe!!
muss nun los.. gruss krabbe
 
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Ich lese gerade David Ickes Buch "Das grösste Geheimnis" und da schreibt er auch von der Problem-Reaktion-Lösung. Man schafft ein Problem und wenn dann das Volk nach Hilfe schreit, bietet man eine Lösung an...Und zwar SEINE Lösung und nicht die Lösung des Volks! Das ist eine ganz miese, aber auch verdammt intelligente Masche, auf die die Menschheit leider schon zu allen Zeiten reingefallen ist...Und wir fallen auch heute noch drauf rein! Wenn alle dieses Vorgehen mal durchschaut haben, kann man sich auch darauf einstellen.
 
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