Laufseite Mann / Frau

Liebe Melodie,

ich bin gespannt auf Deine Ausführungen, denn ich stelle bei mir fest, dass ich bei bestimmten Männern *hört sich jetzt doof an :)* nur links laufen kann. Das macht mich ganz unruhig, wenn ich rechts laufe. Und bei meinem Freund ist es auch so, der Arme muss immer die Seite wechseln, bzw ich, wenns mal irgendwie nicht passt und für mich ist dann wieder "die Sache rund". Und da ich dieses starke Gefühl habe, interessiert es mich natürlich, was dahintersteckt. Die Theorie von Hellinger passt grundsätzlich sehr gut zu dem, was bei mir so strukturell "los" ist.

Freu mich, von Dir zu lesen und vielleicht spannende Dinge zu erfahren.

VG und bis später

Bimo
 
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Hallo Ihr Lieben!

Vielleicht kann mir jemand von Euch eine plausible Erklärung dafür nennen, für welche Laufseite sich Mann und Frau (in Paarbeziehung) entscheiden.

Bei mir ist es so, dass ich mich unwohl fühle, wenn mein Freund links neben mir läuft. Ich fühle mich eigentlich nur wohl, wenn er rechts neben mir läuft und mir seine linke Hand gibt.

Eine Familienaufstellerin die ich kenne, sagt, das habe etwas damit zu tun, wer in der Paarbeziehung der stärkere/schwächere Part ist. Also faktisch: Wer die Hosen anhat :umarmen:

Freue mich über plausible Erklärungen für dieses Phänomen, weil es meinen Freund auch sehr interessiert.

Birgit

Hi Bimo,

dieses Thema wurde hier schon einmal angesprochen.

Auf jeden Fall hatte ich daraufhin zum ersten Male bewusst darauf geachtet, auf welcher Laufseite mein Mann und ich laufen. Und ich muß sagen, offensichtlich haben wir beide kein "Sendungsbewusstsein" für eine Seite, denn wir beiden laufen mal links und mal rechts.
Vielleicht liegt es auch daran, dass unser "Kräfteverhältnis" zueinander ziemlich ausgeglichen ist? Wir sind beide recht selbstbewusste, extrovertierte Menschen. Vielleicht liegt´s daran?

Einen interessanten Vorfall muß ich noch erwähnen. Als mein Mann und ich heirateten, setzte ich mich spontan auf die linke Seite. Er saß also rechts von mir. Bevor die Zeremonie anfing, bat die Standesbeamtin uns jedoch, die Plätze zu wechseln, so daß ich nun rechts von meinem Mann platziert war. (Offensichtlich hatte die Ärmste wohl noch nichts von Hellingers Theorie gehört...:D)

Na ja....also ich weiß nicht, ob und was mit einer gewissen Liege-Sitz-oder Laufordnung nun anders sein soll. Hauptsache ist doch, man fühlt sich mit dem Partner an seiner Seite wohl. Wo immer er sich auf aufhält.:)

Lieben Gruß
Urajup
 
Der Mann steht rechts....

bezieht sich primär auf die räumliche Verteilung in einer Aufstellung. Also wenn jemand sein inneres (unbewusstes) Bild in den Raum gestellt hat, indem er Personen als Stellvertretern für Familienmitglieder an einen Platz gestellt hat.

Die Beobachtung, es gehe dem Paar gut miteinander, wenn (der Mann rechts von der Frau steht), stammt von Hellinger. Er nennt das eine phänomenologische Wahrnehmung, die, bis auf Ausnahmen so gültig sei. Zugleich betont er aber auch, dass damit keine Wertigkeit verbunden ist, sondern dass Mann und Frau gleichwertig und -berechtigt nebeneinander stehen.

Dominanz bildet sich übrigens eher so ab, dass der mit dem Führungsanspruch, der/die, der/die sich wichtiger findet oder als wichtiger wahr genommen wird, nicht auf gleicher Höhe, sondern weiter vorn steht.

Laut Hellinger bedeutet die Position rechts, dass der/die, der/die dort steht, das Paar oder, falls Kinder da sind, die Familie, nach außen sichert (in erster Linie materiell, aber auch z.B. indem er Störungen oder Einmischungen abwehrt, also nach außen vertritt).

Die Position links übernimmt den inneren Zusammenhalt, nimmt z.B. die Beziehungen innerhalb der Partnerschaft oder der Familie in ihre Fürsorge, hat den Sinn für gemeinsame Rituale (Mahlzeiten!), kurz, sie sichert innen.

Und: Schon bei Hellinger gibt es Ausnahmen, also Umstände, unter denen die Frau rechts richtig steht.
Nun hat Hellinger natürlich nur "gefunden", was er in der Lage war, zu sehen. Hier gibt es zweifelsfrei nicht nur eine selektive Wahrnehmung, sondern auch die Selektion der Klienten, bzw. einer Aufstellung für würdig befundenen. Das bedeutet, dass eine solche "Regel" sehr wichtig ist, um entsprechende seelische Wirk-lichkeiten in Betracht ziehen zu können. Gänzlich ungeeignet aber ist sie als "wenn-so-dann-klappts"-Regel. Aber genau so wird sie von vielen gesehen. Vielleicht weil es Menschen gibt, die sich nach einfachen Lebensregeln sehnen und Aufsteller, die ihnen die verkaufen?

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob Hellinger eine zufriedene Familie pathologisieren würde, sie also für nicht in (seiner) Ordnung befindlich erklären, solange nicht analog zu diesem Mann-rechts, Frau-Links - Bild steht, bzw. irL so organisiert ist.

Aber manche Aufsteller tun das, und das ist reiner Dummfug!

Ganz überholt ist es trotzdem nicht, dieses "gute Bild". Im Inneren sind bei vielen von uns Bedürfnisse am Wirken, die zwar Gesellschaftlich, also im Licht unserer Lebenswirklichkeiten, nicht mehr Not-wendig sind, es aber immerhin über viele Generationen waren und deshalb als systemisches Erbe unerkannt (und damit besonders wirksam) vorhanden sind.

Das war jetzt die Aufstellungsebene.

Meiner Beobachtung nach bilden sich innere Bilder auch im realen Leben in der Raumnutzung ab. Aber fließender und mit weniger Aussagekraft und Wirkung als in der Aufstellung, die ja ein hoch verdichtetes und stark aufgeladenes Bild ist.

Es gibt da kein richtig oder falsch, denn alles, was zählt, ist, wie sich ein Paar damit fühlt. Spürt aber ein Partner Mangel, ist die Ehe eine Josefsehe, zeigen sich chronische Konflikte und Spannungen, dann wäre schon interessant, mal die räumlichen Positionen und wie sich jeder Partner damit fühlt, in Augenschein zu nehmen und zu hinterfragen.

Gerade dein Beispiel, Urajup, zeigt m.E. wie gut du und dein Partner auch seelisch in der Gegenwart angekommen seid und dass Systeme lernen, sich weiter entwickeln können und müssen.

Das mit dem Knigge, @ Jake, könnte dem Zeitgeist geschuldet sein. Ich hab da das Bild von den links hängenden Säbeln - seinerzeit ja durchaus Bestandteil des Ausgehoutfits - die sich in den Damenröcken hätten verfangen können, und die, wären sie zur Verteidigung der Holden gezückt worden, dieser zuerst mal die Beine gekürzt hätten, wäre sie links vom Mann und damit im Wege gewesen :D

Beste Grüße und Danke für die Einladung zum senfen,
Eva
 
Ich tendiere eher dazu links zu gehn.

Keine Ahnung was das bedeutet.

wahrscheinlich kann es allerlei bedeuten oder auch nicht.
 
dann wär jetzt noch die frage nach den linkswählern zu stellen und was das bedeuten mag ... wenn der mann rechts steht und das frauen-wahlrecht überhaupt wieder abgeschafft wird, dann ist die alte ordnung wiederhergestellt...

ach ja, zur sicherheit: :ironie:

jake
 
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Ich tendiere eher dazu links zu gehn.

Keine Ahnung was das bedeutet.

wahrscheinlich kann es allerlei bedeuten oder auch nicht.

dass Linksgehen ist eigentlich dasselbe wie das Linksschlafen oder Links sitzen usw....manchmal wechselt es sich automatisch ab, aber manchmal kann man(n) fast nicht anders und fühlt sich dann einfach wohler...
Der Mann gehört nach Links von Vorne gesehen, die Frau sollte an der Herzseite des Mannes stehen schlafen sitzen und gehen.....:)

und dieses tolle Glaubenskonzept kenne ich von den Familienaufstellungen...:)
erst bei Menschen die hoch genug schwingen, dass es keine Rolle mehr spielt wo sie stehn, weil sie sich auf beiden Seiten wohl fühlen triftt das Konzept nicht mehr zu....
 
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