Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

bibi schrieb:
.... ich zahle gerne meine beiträge und freue mich immer wenn ich so um den 7ten viele glückliche menschen sehe einem davon finanziere ich sicher sein glück,ist doch was gutes oder?lg bibi
Wenns dir Spaß macht, tus bitte weiter - mir machts grad wenig Spaß (fast) jeden Tag zu hören, dass Leute mit nicht mal 35 sicher nie wieder nen Job annehmen werden, weil sie alle Tricks kennen, den Sozialstaat aus zu nehmen - und dies auch laufend demonstrieren.
 
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Zu meinen Fragen oder dazu, warum es eben so sein muss, wie es ist?

MUSS es so sein, wie es eben ist??

Denn eben ist es so, dass man, um die Grundbedingungen des Lebens sichern zu können, Tätigkeiten ausüben muss, die man seinen eigenen Interessen nach gar nicht ausüben will...

Das ist ein großes Gewaltpotential...gegen Menschen gerichtet.

Es wird schon lange nicht mehr gefragt, welche Fähigkeiten und Potentiale Menschen wirklich haben.
Es wird einfach festgestellt: " Wenn du leben willst, dann tu gefälligst das, was man dir sagt und vergiss das, was du wirklich willst...!"

Ich bin überzeugt davon, dass viele, wunderbare Talente der Welt aufgrund eines solchen Grundzwanges verloren gehen.

Gruß von Rita
 
ChrisTina schrieb:
Ich such nach denen, die arbeiten wollen - nachdem ich sie real nicht finde, wollte ich hier danach suchen - und ich find auch hier nur Ausreden und Schuldzuweisungen warum die, die nicht wollen eben nicht können lännten, auch wenn sie wollen täten.
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Was denkst du, warum diese Proteste und der Kampf in Nürnberg bei AEG war? Weil sie alle gerne weitergearbeitet hätten. Weißt du, wie die Menschen sich fühlen, wenn sie auf einmal "Asoziale" werden? Ihren Kindern nicht mehr das bieten können wie vorher? Klassenfahrten nicht mehr bezahlten können?

Irgendwann , wenn sie lange genug arbeitslos sind , sind sie resigniert. Sie haben sich verändert. Sie sind vielleicht das geworden, für was sie (von vielen, auch von dir) gehalten werden. Keine Menschen - Schmarotzer.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
ChrisTina schrieb:
Wenns dir Spaß macht, tus bitte weiter - mir machts grad wenig Spaß (fast) jeden Tag zu hören, dass Leute mit nicht mal 35 sicher nie wieder nen Job annehmen werden, weil sie alle Tricks kennen, den Sozialstaat aus zu nehmen - und dies auch laufend demonstrieren.


Hm, wenn man gezielt nach diesen Leuten sucht, findet man sie auch. Vielleicht solltest Du den Kreis der Menschen, mit denen Du Dich abgibst, wechseln.

Wie gesagt, ich möchte arbeiten, bekomme aber absagen, da ich ein Kind habe. Da bezeichne ich mich nicht als Schmarotzer. ich wollte ja auch nicht Hartz 4-Empfänger werden. Bin sogar 750 km weit von meiner Heimat weggezogen um hier was zu finden.

ich gebe aber zu, Du hast teilweise recht. Ich kenne auch jemanden, sie ist zwei Jahre arbeitlos und hat mir vor ein paar Tagen eröffnet, dass sie keine Lust mehr auf arbeiten hat. Da sie mehr bekommt, als wenn sie arbeiten würde. 25 ist sie alt, aber ich denke eine Ausnahme.

LG
Aayla
 
Hallo Sansara,

ich weiß von einigen Müllmännern, daß sie das echt gerne tun. Ich kannte mal wen, der war bei der Müllabfuhr und hatte gar nichts dagegen. Nur auch da wurde rationalisiert und er wurde arbeitslos. Dann Junkie. Jetzt nicht mehr auf der Erde.

Ich denke, es gibt Menschen, die arbeiten gerne handwerklich, dann andere, die gerne helfen, welche, die denken, welche, die lehren usw.

Wenn man nicht bewerten würde, welcher Beruf besser, wichtiger, edler , nützlicher ist und wenn es nicht solche gravierenden Unterschiede in der Enlohnung gäbe, dann wäre da doch kein Problem. Ich mein, wir können froh sein, wenn es Menschen gibt, die gerne mauern oder so. Fließbandarbeit - habe ich immer als Ferienarbeit gemacht, man kommt total leer im Kopf da raus. Das sind so Dinge, die sollte sowieso menschlicher gemacht werden.

In einer gesunden, veränderten Gesellschaft gäbe es da glaube ich kein Problem.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
RitaMaria schrieb:
Es wird schon lange nicht mehr gefragt, welche Fähigkeiten und Potentiale Menschen wirklich haben.
Praktisches Beispiel - AMS-Maßnahme - Dauer 5 Monate - Ziel Reaktivierung und Wiedereingliederung - inkl. 1 Monat Praktikum, in welchem die Teilnehmer - für die Firma kostenlos - in einem (neuen) Job *schnuppern* können.

Die Teilnehmer werden gefragt, was sie gerne tun würden - da kommen Gedanken wie *ich möchte massieren lernen* - ok - kein Problem - gibt ja auch derartige Umschulungen - wir suchen gemeinsam Angebote raus - intervenieren bei den zuständigen Stellen - und dann geht er nicht zum Erstgespräch.
 
morgenwind schrieb:
Hallo Sansara,

ich weiß von einigen Müllmännern, daß sie das echt gerne tun. Ich kannte mal wen, der war bei der Müllabfuhr und hatte gar nichts dagegen. Nur auch da wurde rationalisiert und er wurde arbeitslos. Dann Junkie. Jetzt nicht mehr auf der Erde.

Ich denke, es gibt Menschen, die arbeiten gerne handwerklich, dann andere, die gerne helfen, welche, die denken, welche, die lehren usw.

Wenn man nicht bewerten würde, welcher Beruf besser, wichtiger, edler , nützlicher ist und wenn es nicht solche gravierenden Unterschiede in der Enlohnung gäbe, dann wäre da doch kein Problem. Ich mein, wir können froh sein, wenn es Menschen gibt, die gerne mauern oder so. Fließbandarbeit - habe ich immer als Ferienarbeit gemacht, man kommt total leer im Kopf da raus. Das sind so Dinge, die sollte sowieso menschlicher gemacht werden.

In einer gesunden, veränderten Gesellschaft gäbe es da glaube ich kein Problem.

liebe Grüsse

Morgenwind
Hallo Morgenwind,
ja, da hast du Recht. Ich hatte beim Schreiben auch überlegt, ob das nicht eine überhebliche Einstellung meinerseits ist, speziell bei dem Beispiel Müllmann. Das war ein Gedanke, den ich erst beim Schreiben hatte.

Und dass man bei Fießbandarbeit einen leeren Kopf bekommt, das kenn ich auch noch von Studentenjobs (nicht direkt am FLießband, aber ähnlich). Ja, da müsste man einfach die Jobs menschenwürdig machen.

Ich hab mal gelesen, dass man mal Tauben auf irgendeine Fließbandarbeit konditioniert hat, dann aber entschieden hat, das sei Tierquälerei und dann mussten es wieder Menschen machen...

Danke, meine Frage hat sich beantwortet und mir etwas in mir aufgezeigt!

LG von Sansara
 
morgenwind schrieb:
Weißt du, wie die Menschen sich fühlen, wenn sie auf einmal "Asoziale" werden? Ihren Kindern nicht mehr das bieten können wie vorher? Klassenfahrten nicht mehr bezahlten können?
Ja, ich weiß wie sich derartige Menschen fühlen - und ich weiß auch, dass sies mit dem Motto *wasch mich aber mach mich nicht nass* nicht schaffen werden, diese ihre Einstellung jemals zu verändern.
 
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ChrisTina schrieb:
Bis vor Kurzem stand ich noch auf dem Standpunkt, dass es auch Langzeitarbeitslose gibt, denen es eben *passiert* ist, die gesundheitsbedingt ihren *alten* Job nimma ausüben können - und sich jetzt halt bei nem neuen Job etwas schwerer tun.
QUOTE]

ich finde es eine gesunde Reaktion nicht alles arbeiten zu wollen,nur damit man arbeitet und damit man zu dieser kranken Geldorientierten moralisch zerfallenen Gesellschaft gehört....
Das Wirtschaftsystem ist krank und Egoistisch und die ersten Heilversuche ist die Arbeitslosigkeit.....
 
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