Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

ChrisTina schrieb:
Gibts jetzt noch mehr Ausreden für die armen Arbeitslosen - oder Vermutungen über das, was sonst Schuld dran sein könnte?

Oder hat auch wer konkrete Beispiele, die meine Befürchtungen widerlegen könnten? Nur noch mal zur Erinnerung der Stellen, die bei meinem ersten Posting bei Manchen durch den Emotionsfilter gefallen sein dürften:

hier werden dir unterschiedliche sichtweisen angeboten, ob du sie annimmst oder nur einer bestätigung deiner eigenen sicht suchst, bleibt dir überlassen ;)
 
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Pelisa schrieb:
Hmmm... guck mal das:

Ende Mai gab es beim AMS 34.589 offene Stellen, um 18 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahresmonat. Diesen offenen Stellen standen 211.850 arbeitslos gemeldete Personen gegenüber. Weitere 62.626 Personen ohne Job nahmen gerade an Schulungen teil. 4.217 Personen suchten im Mai eine Lehrstelle.
http://derstandard.at/?url=/?id=2467970

Rein rechnerisch, wie soll sich das ausgehen, dass alle einen Job bekommen, selbst unter der Annahme, dass jeder Arbeitslose bereit ist, alles zu machen und nicht alle offenen Stellen dem AMS gemeldet werden?

genau so ist es! Und dann kommt langsam noch von seiten der Arbeitgeber so eine moderne Art Sklavenhaltermentalität dazu, von wegen, es gibt ja sooo viele, denen wir das Messer auf die Brust setzen können. Das fällt auch bei 1-euro-jobs auf, die bereitwilligst vergeben werden, weil - es kost ja fast nix.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
Dass jeder, der will, Arbeit findet - davon bin ich weiterhin überzeugt - aber immer weniger davon, dass es auch unter Langzeitarbeitslosen viele geben könnte, die wirklich arbeiten wollen.

Ich habe auch nicht unbedingt das Gefühl, mich darüber auf zu regen, dass sie sozialschmarotzen - ich suche nur grad nach Beispielen von Menschen, die es eben nicht tun - also auf Kosten des Staates sich ein schönes Leben machen.
[/QUOTE]

Abhängig von unserem jeweiligen Horizont finden wir immer die Beispiele, die in unser - sich wandelndes - Weltbild passen. Du wirst also sowohl Langzeitarbeitslose finden, die von sich selber behaupten würden, unbedingt arbeiten zu wollen und ebenso solche, die tatsächlich auch bewußt gar nicht arbeiten möchten. Es hängt davon ab, wonach Du suchst.

Katarina :)
 
Netter Satz, den ich gestern auf einem Werbeplakat gesehen habe:

"Wenn es den Arbeitslosen doch so unglaublich gut geht, wie alle (nicht alle, wie ja die Diskussion des Threads zeigt, Anm. von mir) meinen, warum wollen dann eigentlich nicht ALLE arbeitslos werden ?"

Nur mal so eingeworfen ............

Gestern die Meldung der Allianz gehört ? 7500 Stellen werden abgebaut, um ´höhere Gewínne´ zu produzieren .........

Nur mal so eingeworfen ........

 
hi, kuckt doch mal bei "bedingungsloses grundeinkommen"- allgemeine disskusionen rein
lieben gruß birgit
 
Katarina schrieb:
Abhängig von unserem jeweiligen Horizont finden wir immer die Beispiele, die in unser - sich wandelndes - Weltbild passen. Du wirst also sowohl Langzeitarbeitslose finden, die von sich selber behaupten würden, unbedingt arbeiten zu wollen und ebenso solche, die tatsächlich auch bewußt gar nicht arbeiten möchten. Es hängt davon ab, wonach Du suchst.
Ich such nach denen, die arbeiten wollen - nachdem ich sie real nicht finde, wollte ich hier danach suchen - und ich find auch hier nur Ausreden und Schuldzuweisungen warum die, die nicht wollen eben nicht können lännten, auch wenn sie wollen täten.
 
Sitanka schrieb:
es gibt diese und diese seite, aber ich würde es nicht unbedingt in einen topf werfen.
Danke für dein Beispiel.

Ich werfe auch nicht Alle in einen Topf - bin zur Zeit aber mit einer massiven Mehrzahl derer konfrontiert, die eben wenig bis null Interesse daran haben, sich jemals wieder einen neuen Job suchen zu wollen, weil sie eben mehr Sozialhilfe bekommen wenn sie stundenlang in der Sonne braten, als wenn sie einer regelmässigen Beschäftigung nachgehen würden.

Allerdings haben wir auch keine richtigen Wiedereinsteigerinnen und Alleinerzieher/innen dabei. Interessanterweise haben 3 der *Neuen* innerhalb von 2 Wochen einen neuen Job gefunden - und die ganzen *Alten* trotz bezahltem Praktikumsmonat großteils keinen.

Deshalb zweifle ich jetzt nachhaltig daran, dass dies wirklich nur an den fehlenden Arbeitsstellen liegen könnte.
 
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Der_Narr schrieb:
Wer morgens um 5 Uhr aufsteht,und Nachmittags um 17 Uhr wieder heimkommt,dann 50% von seinem Verdienst abgeben muss freut sich sicher nicht das es Menschen gibt die freiwillig nichts tun ohne zu verzweifeln.

Ich schlag mal folgendes vor! :

Keiner geht mehr arbeiten!
Ja lasst uns das doch mal machen.
Und dann schaun wir mal wie sich diese Gesellschaft entwickelt.
Das wird sicher lustig! :D

Grüsse vom Narren
Was soll denn die Polemik?

Die freuen sich nur deswegen nicht, dass manche freiwillig zu Hause bleiben, damit sie sich über etwas erregen können. Das gibt ihnen ja auch das Gefühl, "besser" zu sein.

Und ich denke schon, dass die meisten Menschen das Bedürfnis haben zu arbeiten. Ich persönlich kenne auch nur verzweifelte Arbeitslose bzw. viele Arbeitnehmer, die um ihren Job bangen.

Aber der Knackpunkt liegt vielleicht wirklich darin, dass viele sich nicht von ihrer Intuition leiten lassen, sondern von den Bedürfnissen der Wirtschaft und deshalb ihren Job als vertane Lebenszeit, als Strafe empfinden.

Die Frage ist nur: Gibt es Menschen, die ihre Intuition an Fließbänder lenken würde? Oder zur Müllabfuhr? Braucht diese Wirtschaft nicht angsterfüllte Sklaven? Wäre es ein technischer Rückschritt, wenn alle sich von ihrer Intuition leiten ließen?

LG von Sansara
 
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