Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

RitaMaria schrieb:
Ich würde ein System bevorzugen, das allerdings noch kein System hier auf der Welt hingekriegt hat.. Zeit- und Geldsharing

Zwei Jahre Arbeit und zwei Jahre Pause. Wer gerade arbeitet, finanziert den anderen mit - dann wird wieder getauscht.

Oh, ja fein - darf ich mir dann einen ÖGB-Vorstand als Zeit- und Geldsharingspartner aussuchen? Ich würds sofort machen....*grins*

Liebe Grüße ;)
Reinfriede
 
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Obwohl ich selbst schon seit knapp neun Jahren fix angestellt bin, halte ich es für eine persönliche Entscheidung: Arbeit - ja oder nein. Wenn ich die Wahl hätte, um mal die Theorie zu bemühen, würde ich auch lieber nicht arbeiten und statt dessen nach dem Lustprinzip leben ;) Doch für mich ist die Arbeitslosigkeit nicht die Alternative, die ich wählen würde...ich halte diesen Zustand für äußerst mühsam, da ich es hasse, von irgendjemandem abhängig zu sein, ganz egal ob es sich da um einen mir persönlich bekannten Menschen handelt, oder das "anonyme Amt". Eine Grundsicherung würde mir schon eher gefallen, aber die ist wohl eher eine Sozialutopie, außer sie wird so niedrig ausfallen, daß man davon dann auch wieder kaum leben kann.
Ich verurteile jedenfalls keine Arbeitslosen, manche können auch aus psychischen Gründen nicht "mitmachen", andere wollen es nicht und egal für welchen Lebensentwurf man sich entscheidet, man zahlt einen gewissen Preis dafür.
lg,
chaya
 
Manche Arbeitslose -

sehen das soziale Leben -
bloß als ein Spiel mit Hirten und Schafen,

während sie, wie es auch sein könnte -
den Wert des Wahrheitsbodens kennen gelernt haben,

ihn schätzen und sogar gern es pflegen wollen :)

Sie sehen, wie es auch sein könnte -
echte Leute und arbeiten mit ihnen gern... :)

Ihre Leidenschaft -
liegt oft bei natürlichen Schönheiten,

und das verraten sie nicht :) ,

als ob sie Bäume auf dem Boden der Wahrheit wären,
dessen Feuchtigkeit - auch vom Systemregen geschafft wird :)

OK, sie sagen danke, an alle Spielteilnehmer :)

Wer sagt "bitte sehr" ? :D :)

Jeder Mensch -
braucht Spass, Interessen und Gesundheit :)

Seine Wahrheit - wird schon gefunden :D
 
Gibts jetzt noch mehr Ausreden für die armen Arbeitslosen - oder Vermutungen über das, was sonst Schuld dran sein könnte?

Oder hat auch wer konkrete Beispiele, die meine Befürchtungen widerlegen könnten? Nur noch mal zur Erinnerung der Stellen, die bei meinem ersten Posting bei Manchen durch den Emotionsfilter gefallen sein dürften:
Ich stells mal hier zur Diskussion, weil mir persönlich grad mal keine Gegenargumente mehr einfallen und ich würde mich freuen, wenn ihr mir viele liefern könntet.

Bis vor Kurzem stand ich noch auf dem Standpunkt, dass es auch Langzeitarbeitslose gibt, denen es eben *passiert* ist, die gesundheitsbedingt ihren *alten* Job nimma ausüben können - und sich jetzt halt bei nem neuen Job etwas schwerer tun.
......

Ist es wirklich so, dass die Mehrzahl derer, die sich schon *seit Jahren über Wasser halten* auch absolut keinerlei Lust haben, auch nur irgendwann irgendwas wie geregelter Arbeit nach gehen zu wollen?
 
Genauso werden alle Arbeitslosen über einen Kamm gezogen.

Ich frage mich jetzt nur, wie wird das sein wenn ab nächstem Jahr das Eltergeld in die deutsche Runde einzieht. Dann gibts noch mehr Arbeitslose.
Dieses Jahr darfst Du noch zwei Jahre zu Hause bleiben und Dich um Dein Kind kümmern, nächstes nur eins? Es gibt nicht so viele Kitaplätze für einjährige Kinder. Biste Arbeitslos, haste kein Anspruch auf einen Kitaplatz , haste keinen Kitaplatz, kriegste keine Arbeit.
Gib nicht den Arbeitslosen die Schuld dafür, eher dem Staat.
Anstatt sich die Kohle für ihre bescheuerten Ideen in die Tasche zu schaufeln, sollten endlich mal ihre Gehirne einsetzen, wenn noch was vorhanden ist.

Sorry, es macht mich sauer wenn ich höre, dass man zu faul ist zum arbeiten. Und da ich auch arbeitslos bin, weil der Staat nicht wollte, dass ich meinen Beruf ausübe, fühle ich mich jetzt angeriffen.
Inzwischen mag ich aber auch das Leben als Hausfrau, kann mich vernünftig um meine Kind kümmern, freu mich dass alles sauber und ordentlich ist, mein Mann ist zufrieden, dass ich mehr Zeit habe.
Auch wenn ich wenigstens nur 3 oder 4 Stunden arbeiten gehen möchte, bekomme ich Absagen, weil ich ein Kind habe, mit der Begründung, dass ich dann nicht richtig einsetzbar bin, da Kind ja auch oft krank werden. Was für ein Verbrechen, dass ich ein Kind habe.

LG
Aayla
 
Hmmm... guck mal das:

Ende Mai gab es beim AMS 34.589 offene Stellen, um 18 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahresmonat. Diesen offenen Stellen standen 211.850 arbeitslos gemeldete Personen gegenüber. Weitere 62.626 Personen ohne Job nahmen gerade an Schulungen teil. 4.217 Personen suchten im Mai eine Lehrstelle.
http://derstandard.at/?url=/?id=2467970

Rein rechnerisch, wie soll sich das ausgehen, dass alle einen Job bekommen, selbst unter der Annahme, dass jeder Arbeitslose bereit ist, alles zu machen und nicht alle offenen Stellen dem AMS gemeldet werden?
 
keine frage,jeder kann mal arbeitslos werden,wenn man sich heute den arbeitsmarkt ansieht,kommt einem das blanke grauen. der mensch zählt nicht mehr man ist nur noch ein "ding das gefälligst zu funktionieren hat"denken ist nicht gefragt, wenn man nicht "pariert" hat man den job auch gleich wieder los,überstunden die nicht bezahlt werden, verbale übergriffe,runtermachen etc. ich verstehe viele arbeitslose die sagen "da bleib ich lieber daheim" aber andererseits könnt ich mir nicht ,für mich, jetzt,vorstellen den ganzen tag abzuhängen und warten bis der 7te ,oder wann das Alg kommt,da ist und dann leben was das zeug hält und die restlichen 20tage wieder mit warten verbringen auf den 7ten.
gut ein arbeiter kann sich heute auch nicht wirklich mehr was leisten,ich hab 2 jobs und tümpel so dahin:) und denke mir oft "pfeif drauf schmeiss dich in die arbeitslose und du kannst dir alles leisten" nein tu ich nicht ich zahle gerne meine beiträge und freue mich immer wenn ich so um den 7ten viele glückliche menschen sehe einem davon finanziere ich sicher sein glück,ist doch was gutes oder?lg bibi
 
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ChrisTina schrieb:
Ich stells mal hier zur Diskussion, weil mir persönlich grad mal keine Gegenargumente mehr einfallen und ich würde mich freuen, wenn ihr mir viele liefern könntet.

Bis vor Kurzem stand ich noch auf dem Standpunkt, dass es auch Langzeitarbeitslose gibt, denen es eben *passiert* ist, die gesundheitsbedingt ihren *alten* Job nimma ausüben können - und sich jetzt halt bei nem neuen Job etwas schwerer tun.

Doch diese Überzeugung schwindet mit jedem Tag mehr - da war die Frau, die doch so gerne einen gscheiten Job hätte, aber seit ihrer Scheidung vor 2 Jahren voll durch den Wind ist - und als der Job total in greifbarer Nähe war, ging sie einfach nicht hin.

Und da war der junge Mann, für den ich noch vor 2 Monaten *die Hand ins Feuer gelegt hätte*, dass er wirklich arbeiten möchte - bis er mich vor 3 Wochen vom Gegenteil überzeugte - naja, damals wars mir noch nicht so bewusst, richtig klar wurde es mir erst gestern.

Und da war vor einigen Jahren das junge Mädchen, damals 17, welches auf meine Frage *warum bist du eigentlich arbeitslos, du bist gscheit und hast auch designmässig viel Potential* lächelnd geantwortet hatte *solaung mi meine Oiden dahoiden war i bled, wenn i hackeln gingat*

Ist es wirklich so, dass die Mehrzahl derer, die sich schon *seit Jahren über Wasser halten* auch absolut keinerlei Lust haben, auch nur irgendwann irgendwas wie geregelter Arbeit nach gehen zu wollen?

also ich denke grundsätzlich hast du recht christina, aber da gibt es schon ein paar ABER.

ich arbeite beim ams und habe mit arbeitslosen menschen zu tun, oder besser gesagt, mit arbeitslosen wiedereinsteigerinnen.

da sieht alles schon wieder ganz anders aus. das sind auch teilweise frauen, die als langzeitbeschäftigungslos gelten, aber bei denen die umstände wirklich nicht so einfach sind.

hier mal ein beispiel: frau mit 2 kindern, haus gebaut mit ihrem mann und schulden sind da. vor einem halben jahr hat sich der mann eine 10 jahre jüngere gesucht, ist abgehauen und hat die frau mit diesen 2 kindern, haus uns schulden alleine gelassen.
noch dazu, die frau lebt am land und hat dort nur begrenzt kinderbetreuungsangebote und auch kein auto (das hat er natürlich mitgenommen).

die frau ist natürlich nur begrenzt einsetzbar, sie würde jede arbeit nehmen, hat aber kaum möglichkeiten in ihrer umgebung was zu finden und die angebote in der stadt sind von ihr aus teilweise mit den öffentlichen verkehrsmitteln nicht erreichbar.

dann hört sie beim vorstellungsgespräch auch ständig, sie sind alleinerzieherin mit 2 kindern, nein danke, was ist wenn sie in pflegeurlaub gehen, wir nehmen lieber eine andere.

selbst bei den reinigungsstellen ist es oft so, dass sie nur mehr ausländische frauen nehmen, weil die billiger sind, daher auch oft ablehnung.

ich glaube generell das der arbeitsmarkt sehr heikel momentan ist, wobei ich aber nicht beschönigen möchte, weil ich auch viele habe, die nur gerne vom staat runternaschen und gar nicht arbeiten wollen, weil ja eh das arbeitslosengeld hoch ist.

es gibt diese und diese seite, aber ich würde es nicht unbedingt in einen topf werfen.

an dieser stelle, ein grosses dankeschön an meine kundinnen, die mir sehr viel bei meiner arbeit geben und von denen ich auch viel lerne :danke:
 
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