Langzeitarbeitslose = Sozialschmarotzer ?

Katarina schrieb:
Tja, liebe ChrisTina, wahrscheinlich möchtest du nicht, dass sich Dein Diskussionsthema in eine solche Richtung entwickelt. Dennoch frage ich Dich: Wo ist dabei das Problem für dich, wenn jemand nicht arbeiten gehen möchte?
Ich kenne meine Anteile an der Thematik - was mich aber nicht dran hindert - trotzdem weiterhin nach Beispielen zu suchen, die mir das Gegenteil von meiner Behauptung beweisen.

Mein Problem dabei ist, dass ich vor 4 Monaten noch überzeugt davon war, dass jeder Mensch, der wirklich Arbeit will, diese auch findet - und eigentlich damals auch noch unterstellte, dass der Großteil der Menschheit arbeiten möchte.

Dass jeder, der will, Arbeit findet - davon bin ich weiterhin überzeugt - aber immer weniger davon, dass es auch unter Langzeitarbeitslosen viele geben könnte, die wirklich arbeiten wollen.

Ich habe auch nicht unbedingt das Gefühl, mich darüber auf zu regen, dass sie sozialschmarotzen - ich suche nur grad nach Beispielen von Menschen, die es eben nicht tun - also auf Kosten des Staates sich ein schönes Leben machen.
 
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JoyeuX schrieb:
Warum regt sich jeder über die bösen Arbeitslosen auf, und nicht über diverse Politiker die in einem Monat mehr Gehalt bekommen als andere Leute in einem ganzen Jahr?

Welches sie dann auch noch von Zeit zu Zeit erhöhen, denn sie haben ja noch nicht genug. Und was die an Rentenbeiträge bekommen, da könnten so einige Rentner von Leben. :)

Der Staat fordert nur von allen. Dass das Volk dann irgendwann sagt, jetzt ist Schluß, jetzt fordere ich mal von dir, kann man doch auch irgendwie verstehen. Wer arbeitet schon gerne für 5,- die Std, wenn er vom Staat genauso viel bekommt, ohne zu arbeiten.

LG
Nordluchs
 
So so, wer arbeiten will findet welche und wer keine findet will nicht arbeiten. Ist das nich a bissl zu einfach? Arbeitslose wird es immer geben. Das Problem ist doch auch, dass es ein Überangebot an Billiglohn-Jobs gibt. Warum soll jemand einen Job annehmen, der nur geringfügig über dem ALG liegt? Ich hatte eine Arbeit die mir nur 750 Euro Netto einbrachte und ein ALGII- Empfanger kann da mehr haben...ALGII+Mietzuschuss+1 Euro-Job und schon ist man finanziell über den der für 750 Euro arbeiten geht. Sorry, aber wer in dieser Situation einen Billig-Job annimmt, ist doch wahrlich bescheuert dann.
 
Nordluchs schrieb:
Welches sie dann auch noch von Zeit zu Zeit erhöhen, denn sie haben ja noch nicht genug. Und was die an Rentenbeiträge bekommen, da könnten so einige Rentner von Leben. :)

Der Staat fordert nur von allen. Dass das Volk dann irgendwann sagt, jetzt ist Schluß, jetzt fordere ich mal von dir, kann man doch auch irgendwie verstehen. Wer arbeitet schon gerne für 5,- die Std, wenn er vom Staat genauso viel bekommt, ohne zu arbeiten.

LG
Nordluchs


Ja, das Problem ist aber leider, dass es einen Schuldigen geben muss (auch dafür dass die Wirtschaft derart den Bach runter geht.)
Und so wird dann überall gegen die bösen Arbeitslosen gehetzt, die vom Staat leben und allesamt Schmarotzer sind, und das Volk greift diesen Gedanken dann schön auf, und hetzt mit.
Und somit gehen die Leute die wirklich Unmengen an Geldern bekommen, und sich nebenbei auch trotzdem noch schön von der Staatskasse bedienen, unter.
Volksverarsche! Und so ziemlich jeder springt darauf an.
 
Es gibt halt nicht mehr genug Arbeit für alle.

Warum freuen wir uns nicht einfach, dass es Menschen gibt, die freiwillig nichts tun ohne zu verzweifeln? Den allermeisten liegt das nämlich eher nicht.

Das geht irgendwie nicht in meinen Kopf rein.

LG von Sansara
 
wenn jeder das tun könnte, was seine wirkliche Berufung ist, dann würde auch jeder arbeiten wollen.


Ansonsten gibt es viele, die arbeiten wollten, nur gibt es keine Jobs. Und dann einige, die nicht arbeiten wollen. Wen stört das? Wenn ein Volk unmündig gemacht wurde, hat das halt solche Auswüchse. Würde Selbständigkeit des Menschen gefördert, wäre einiges anders.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
JoyeuX schrieb:
Ja, das Problem ist aber leider, dass es einen Schuldigen geben muss (auch dafür dass die Wirtschaft derart den Bach runter geht.)
Und so wird dann überall gegen die bösen Arbeitslosen gehetzt, die vom Staat leben und allesamt Schmarotzer sind, und das Volk greift diesen Gedanken dann schön auf, und hetzt mit.
Und somit gehen die Leute die wirklich Unmengen an Geldern bekommen, und sich nebenbei auch trotzdem noch schön von der Staatskasse bedienen, unter.
Volksverarsche! Und so ziemlich jeder springt darauf an.

Ja, da kann man sich schon drüber aufregen. Wenn man das manchmal im Fernsehen sieht, was der Staat so alles bauen läßt. Das kostet Millionen und dann bleibt der Bau halbfertig liegen. Liegt brach... keiner kümmert sich mehr drum und das Geld ist futsch.

Also ich denke mal, der Staat ist nicht gerade ein gutes Vorbild. Und so wie die Wirtschaftslage zur Zeit aussieht, da herrscht doch nur noch Frust statt Lust.

LG
Nordluchs
 
Hallo ChrisTina,

ich bin auch der Meinung, dass arbeitsmäßig vieles falsch läuft.
Wie sagt man so schön, der Fisch fängt beim Kopf zu stinken an.
Wenn ich mir die gegenwärtige Situation der österreichischen Gewerkschaftsspitze anschaue, wundere ich mich nicht, dass sich viele mißbraucht fühlen.
Gefolgt von den Politikern, deren Großteil sich auch wie Prostituierte aufführen.
Die Bauern fangen auch schon zu frusteln an, weil ihnen jeder Handgriff vorgeschrieben wird.
Hochbezahlte Manager nehmen sich großer Firmen an, streichen viele Arbeitsplätze und treiben dann den Rest der Belegschaft in krankmachenden Stress.
Firmen haben die rechtliche Unterstützung sich über gesetzliche Vorlagen erpresserisch hinwegzusetzen.
Dann gibt es noch Jobs, die kann man gar nicht annehmen, wenn man ein soziales Gewissen hat, weil sie einfach sinnlos und zerstörerisch sind.
Vom Arbeitsamt werden Kurse angeboten für Berufe die schon überlaufen sind.
Es ist viel faul im System und auf die Kleinen runtertreten ist für die Heilung des Ganzen nicht förderlich.
Weder von der Seite der Arbeitenden noch von der Seite der Arbeitslosen.

LG
v
Olga
 
Sansara schrieb:
Warum freuen wir uns nicht einfach, dass es Menschen gibt, die freiwillig nichts tun ohne zu verzweifeln?

Wer morgens um 5 Uhr aufsteht,und Nachmittags um 17 Uhr wieder heimkommt,dann 50% von seinem Verdienst abgeben muss freut sich sicher nicht das es Menschen gibt die freiwillig nichts tun ohne zu verzweifeln.

Ich schlag mal folgendes vor! :

Keiner geht mehr arbeiten!
Ja lasst uns das doch mal machen.
Und dann schaun wir mal wie sich diese Gesellschaft entwickelt.
Das wird sicher lustig! :D

Grüsse vom Narren
 
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wenn jeder das tun könnte, was seine wirkliche Berufung ist, dann würde auch jeder arbeiten wollen.

Ich denke, hier liegt das Grundproblem.
Dass etwa 70% der Arbeitnehmer gezwungen sind, etwas zu tun, was sie gar nicht wirklich tun wollen... damit sie ein Täuschungs.. ähh.. Tauschmittel haben, um die materielle Grundlage für ihr Leben zu haben.

Die Formel: Wer nicht arbeiten will, der ist einfach nur faul..

die stimmt so nicht.

Für viele, die nicht arbeiten wollen, ist Arbeit einfach nur Verschwendung wertvoller Zeit:clown: Die Zeit, in der man das tun kann, was man wirklich als seine Berufung ansieht. Und das ist selten die Berufstätigkeit.. die ist für die meisten nur Zwang. Und unter Zwang passiert selten was Gutes.

Ich würde ein System bevorzugen, das allerdings noch kein System hier auf der Welt hingekriegt hat.. Zeit- und Geldsharing

Zwei Jahre Arbeit und zwei Jahre Pause. Wer gerade arbeitet, finanziert den anderen mit - dann wird wieder getauscht.
So hat jeder eine übersehbare Zeit der (ungeliebten) Arbeit und eine Zeit, in der er das tun kann, was er wirklich gerne tun will..

Gruß von Rita
 
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