Ich muss zugeben, nicht alle Antworten gelesen zu haben, wundere mich aber immer wieder, wieso hier von sog. "Verschwörungstheorien" schwadroniert wird.
Kurz mal etwas zu den Schulden, von denen manche ja annehmen, dass dies rel. egal sei.
Geld wird über Kredite "geschöpft", d.h. wenn sich beispielsweise der Staat Geld bei den Banken leiht (er kann es ja nicht mehr selber drucken, sondern muss es sich bei den Banken zu bestimmten Konditionen leihen) muss er früher oder später die Zinsen dafür bezahlen.
Darum brauchen wir stetiges Wachstum, denn Geldmenge und Güter müssen immer in einem rel. empfindlichen Gleichgewicht sein, denn sonst kommt es zur Inflation oder eben zur Deflation.
Bei einer Inflation gibt es einfach ausgedrückt. zuviel Geld im Umlauf, die Geldmenge steigt im Verhältnis zur Gütermenge (also zum Wirtschaftswachstum) und verliert dadurch an Wert, es beginnt die Flucht in Sachgüter (Gold, Silber, Immobilien, eventuell Blue-Chips)
Bei einer Deflation entsteht eine Geldknappheit, Produkte werden günstiger und die Leute geben dadurch nur noch soviel aus, wie nötig, weil sie davon ausgehen, dass morgen alles noch günstiger wird. Dadurch fehlt das Geld im Wirtschaftskreislauf und es beginnt die Flucht ins Geld.
Die Zinsen führen dazu, dass Wachstum IMMER erforderlich ist, denn denn um die Zinsen zu bezahlen, wird ja eine immer größere Geldmenge benötigt, die wieder über Kredite geschöpft wird. Daher gleicht die Zentralbank die "Leitzinsen" ja an, nämlich damit die Inflation so in etwa mit dem Wirtschaftswachstum übereinstimmt.
Beispiel: Im Euro-Raum gibt es zusammengenommen ein Wachstum von 3%, daher werden die Leitzinsen irgendwo bei ca. 3% fixiert, damit Geld und Güter im Gleichgewicht bleiben.
Bei einer Währung ist Vertrauen sehr wichtig.
Die USA haben eine immense Verschuldung, d.h. es muss das Vertrauen bestehen bleiben, dass diese Schuld (die über Kredite geschöpften Summen)
irgendwann auch mal zurückgezahlt werden kann.
Da die USA vermutlich von den Steuereinnahmen nicht mal die Zinsen decken können und munter die Milliarden raushauen, als wären es Peanuts, muss irgendwann eine Entschuldung stattfinden.
Und wie funktioniert das am besten? Entweder ein Krieg, bei dem der Verlierer ausgebeutet wird (also Ressourcen und "richtige" Werte wie Gold)
oder eine Währungsreform, bei der die alte Währung massiv an Wert verliert und damit auch die Verbindlichkeiten (also die Schulden).
Ein Krieg ist meiner Meinung nach unwahrscheinlich, denn wen sollten die USA ausrauben? Russland? China? Würde viel zu lange dauern und wäre sicher das Ende, denn ein solcher Krieg würde vermutlich nicht nur mit konventionellen Waffen ausgetragen.
Bleibt ja eigentlich nur noch die Währungsreform, ansonsten würden die Schulden ins unermessliche Wachsen.
Wie die nun aussieht, weiß niemand, wann das passiert auch nicht, aber irgendwas MUSS passieren, dass sagt einem doch der Verstand, wenn man sich nur kurz damit beschäftigt.
Es wäre ja auch keine "Weltwährung", es sei denn, die Euro Länder würden der Freihandelszone beitreten und die neue Währung ebenfalls akzeptieren und einführen.
Zum Thema Verschwörungstheorien sage ich nur, dass ich hier keine Verschwörung erkenne.
Aber wenn ihr eine Firma leitet und ihr wisst, dass die Pleite unabwendbar ist, wann sagt ihr den Mitarbeitern bescheid? Richtig, so spät wie möglich. Rechnet einfach mal nach, um wieviel % der Dollar abgewertet werden müsste um die Schulden wieder auf ein erträgliches Maß zu "drücken" und diese Schulden vielleicht sogar durch normale Wachstumsraten zurück zu zahlen! Die Folge wäre eine extreme Abwertung des Dollar, also würden viele US-Amerikaner erhebliche Vermögensverluste erleiden, was, wenn sowas auf breiter Front geschieht, sicher nicht nur friedlich verläuft.
Nochmal, ich kann hier keine sog. Verschwörungstheorien erkennen, vielleicht finden die USA auch einen ganz neuen Weg aus den Schulden, aber bitte...
Was hier gerade passiert ist mitnichten das "normale" auf und ab der Wirtschaft, was alleine an den Summen, welche hier im Spiel sind, deutlich werden dürfte!
Mfg
Zahler