Kunst oder Pornographie?

Naja, vieles was als Kunst deklariert wird ist nun wirklich keine.
Ich war schon mal in einem Keller eines Museums indem nur Kritzelei war:D
Wobei es doch eine Kunst ist sowas in ein Museum zu bekommen und die Leute zu verar.....;)

Übrigens habe ich anders als bei Prostitution kein Problem mit Swingerclubs.
Jeder der dort ist macht das wirklich freiwillig aus Spaß am Sex oder wegen dem Kick, oder wegen was auch immer.
 
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Zitat:also ich find alle werke die ich gepostet hab recht wichtige Kunstwerke

Gut, ich bin ja kein Künstler, auch wenn ich als Kind gern gezeichnet und gemalt habe. Der BK Grundkurs ist auch schon etwas her, es wird also sehr
schwer mit Fachtermini zu glänzen.

Das erste sieht wie eine arabische Stadt aus der Satellitenperspektive aus,
erinnert mich an Google Earth. Keine Ahnung was der Künstler damit sagen wollte, falls es überhaupt etwas ist.

Ok, beim zweiten sieht man mehr oder weniger geometrische Figuren. Man findet eine gewisse Symmetrie auf der Diagonale.Was sagt uns das Bild?

Ich habe mir da mal gerade eben das schwarze Quadrat angeschaut:http://de.wikipedia.org/wiki/Suprematismus#Schwarzes_Quadrat
Gut man drückt damit etwas aus, hat sich was dabei gedacht, aber Kunst
ist das für mich dann irgendwie nicht, da ist mein Avatar künstlerisch wertvoller (und den will ich dadurch nicht überbewerten;)). Ich hätte geantwortet: Gut, das alte muss weg aber nun fang an Kunst zu produzieren.

Das dritte sieht so aus wie eine Toilettentür an öffentlichen Plätzen. Das ist irgendwie auch interessanter wenn es authentisch ist, weil es dann so eine Art Diskurskunstwerk wird. Wenn einer allein sowas erstellt verliert es eher seinen Reiz. Ansonsten vielleicht auch eher für die Soziologie interessant als für die Kunst.

Zuletzt das vierte:Ok, ist Anti-Kunst noch Kunst?
Ich kann dazu einfach nichts sagen, Collage aus Zeitschriftenschnipseln, willkürlich zusammengeklebt?! Oder ich sehe den Zusammenhang, die Komposition einfach nicht. Gut, man könnte sagen Anti-Kunst, also auch keine
Komposition und kein Zusammenhang, soweit verstanden.

Nun gerne deine Gedanken dazu:)

LG PsiSnake
 
Hi Psy

nun ja, Kunst hat weniger mit Kunstfähigkeit zu tun.. okay, ein Rubens ist ja auch Kunst, aber weil er ja einen Starken Ausdruck mit dem Farbenspiel hatte..

Bei Kunst gehts ja immer um die Reflektion oder Ausdruck von etwas..

das erste Bild, bzw das Action Painting ist in einer art "Tanz" entstanden, also Pollock hat die Leinwand auf den Boden gelegt und hat dann die farbe darauf tropfen lassen in dem er sich auf und um die Leinwand bewegt hat... da spielt gerade der Action begriff eine Rolle, also den versuch Bewegung, spontanität usw. Festzuhalten.

Beim Suprematismus, bzw der Abstraktion an sich ging es darum, Farben und Formen möglichst klar darzustellen und sie von der Obiekthaftigkeit zu lösen, also den gegenstand der Malerei (Farbe und Form) selbst zum Thema der Malerei zu machen. Beim Suprematismus spielten ja auch noch die Russische Revolution eine Rolle und der Versuch, etwas neues zu erschaffen, sich vom alten zu lösen (wurde dann ja leider unter Stalin wieder total erstickt mit dem Rückgriff auf den sogenannten "Sozialen Realismus" der, ähnlich wie die Faschistische Kunst viele vieleicht als "schön" empfinden, aber nicht viel mehr waren als das blose Kopieren alter Stile und Motive)

Gut man drückt damit etwas aus, hat sich was dabei gedacht, aber Kunst

gerade das ist doch Kunst, etwas auszudrücken, ein Gedanke, eine Empfindung oder eine Idee versuchen in Form (egal ob Malerisch, Musikalisch oder sonstwie) auszudrücken

Basquiat find ich z.b. interessant, weil er die Streetart ins Musem gebracht hat - er war ja bevor ihn Warhol entdeckt hat ein Streetartis (heute nennt man das wohl Graphitikünstler ;) ) - und hat damit ja wiederum Relevanz, weil es ein Alltagsgefühl, eine gelebte Realität in form von Kunst reflektierbar macht;)

beim Dada - okay, wahrscheinlich würde man die Dadaisten beleidigen, würde man sie als Künstler begreiffen, aber ich find ihre Anti-kunst die bewusst auf Inhalt und Sinn verzichtet einer der besten Kommentare zu dem ganzen Marktgeschrei von Politischen Ideologien die zu ihrer Zeit immer lauter wurden. Und wenn man die Dadabildwerke genauer betrachtet findet man da immer wieder einen subtiilen Spott auf Militarismus, Maschinengläubigkeit und andere, damals sehr gefragte Idiotien - darum ja auch das Arbeiten mit den Zeitschriften und Zeitungen die diese Idiotien, vermischt mit Werbebotschaften transportieren - ich denk, damit schafften sie viel mehr Kunst als ihnen Lieb war.

wobei natürlich nun interessant währe, was für dich kunst ist, und wieso ;)

lg

FIST
 
Zitat:nun ja, Kunst hat weniger mit Kunstfähigkeit zu tun.. okay, ein Rubens ist ja auch Kunst, aber weil er ja einen Starken Ausdruck mit dem Farbenspiel hatte..

Bei Kunst gehts ja immer um die Reflektion oder Ausdruck von etwas..


Man kann jedes "Werk" als Kunst sehen sofern es nicht (ausschließlich) einem bestimmten Zweck dient (ein gewöhnlicher Schraubenzieher), sondern eben ein Ausdruck ist. Wenn ich einem Schraubenzieher ein bestimmtes Design gebe, ist das auch irgendwo Kunst, genauso ist es wenn ein Kind aus Lego
etwas neues zusammen baut. Manches ist mir aber auch zu billig, dass ich da
konkret von "Kunst" spreche.

Zitat:das erste Bild, bzw das Action Painting ist in einer art "Tanz" entstanden, also Pollock hat die Leinwand auf den Boden gelegt und hat dann die farbe darauf tropfen lassen in dem er sich auf und um die Leinwand bewegt hat... da spielt gerade der Action begriff eine Rolle, also den versuch Bewegung, spontanität usw. Festzuhalten.


Ok, ich tunke meine Füße in Farbe und laufe durch die Wohnung, oder ich pinsele ein DIN A3 Blatt mit Wasserfarbe blau an, und halte es unter den Wassserhahn, und schaue was sich dann für Wasserbahnen bilden.
Mir fällt da viel ein. Naja....

Zitat:Beim Suprematismus, bzw der Abstraktion an sich ging es darum, Farben und Formen möglichst klar darzustellen und sie von der Obiekthaftigkeit zu lösen, also den gegenstand der Malerei (Farbe und Form) selbst zum Thema der Malerei zu machen. Beim Suprematismus spielten ja auch noch die Russische Revolution eine Rolle und der Versuch, etwas neues zu erschaffen, sich vom alten zu lösen (wurde dann ja leider unter Stalin wieder total erstickt mit dem Rückgriff auf den sogenannten "Sozialen Realismus" der, ähnlich wie die Faschistische Kunst viele vieleicht als "schön" empfinden, aber nicht viel mehr waren als das blose Kopieren alter Stile und Motive)


Die nationalsozialistischen Plastiken waren eher so im griechischen/römischen Stil. Man konnte damit natürlich gut Macht und Stärke darstellen. Hitler selbst hat ja bloß durchschnittliche Bilder von Landschaften und Gebäuden gemalt. Ich glaube es fällt ziemlich schwer darin "nationalsozialistische Kunst" (oder faschistische Elemente) zu sehen. Und wenn sich schon des Führers politische Einstellung nicht wirklich in seinen Bildern zeigt, sollte man vielleicht auch nicht zu sehr Kunst mit den politischen Ansichten des Künstlers verbinden.

Ansonsten kann man Formen und Farben sicherlich zum Kunstgegenstand machen, aber dann würde ich eher versuchen Muster und Strukturen hineinzubringen (wie bei Ornamenten, oder Textilmustern ) weniger hier ein Quadrat, da mal ein Kreis, gut vielleicht sehe ich es nicht, aber das erscheint mir zu einfach.

Zitat:gerade das ist doch Kunst, etwas auszudrücken, ein Gedanke, eine Empfindung oder eine Idee versuchen in Form (egal ob Malerisch, Musikalisch oder sonstwie) auszudrücken


siehe auch oben. Natürlich sind die Bilder eines Kleinkindes auch Kunst im Sinne von Ausdruck, wenn ich je nach Emotionslage auf hohe oder tiefe Töne eines Klaviers haue, ist das auch Ausdruck, aber weniger Musik.

Zitat:Basquiat find ich z.b. interessant, weil er die Streetart ins Musem gebracht hat - er war ja bevor ihn Warhol entdeckt hat ein Streetartis (heute nennt man das wohl Graphitikünstler ) - und hat damit ja wiederum Relevanz, weil es ein Alltagsgefühl, eine gelebte Realität in form von Kunst reflektierbar macht

Manche Graffitis sind wirklich grausiges Geschmiere, andere sind durchaus Kunst.Jedenfalls ist Bild 3 vielleicht am ehesten Kunst von den von dir aufgeführten.

Zitat:beim Dada - okay, wahrscheinlich würde man die Dadaisten beleidigen, würde man sie als Künstler begreiffen, aber ich find ihre Anti-kunst die bewusst auf Inhalt und Sinn verzichtet einer der besten Kommentare zu dem ganzen Marktgeschrei von Politischen Ideologien die zu ihrer Zeit immer lauter wurden. Und wenn man die Dadabildwerke genauer betrachtet findet man da immer wieder einen subtiilen Spott auf Militarismus, Maschinengläubigkeit und andere, damals sehr gefragte Idiotien - darum ja auch das Arbeiten mit den Zeitschriften und Zeitungen die diese Idiotien, vermischt mit Werbebotschaften transportieren - ich denk, damit schafften sie viel mehr Kunst als ihnen Lieb war.


Sicher, man konnte da natürlich auch mal Ansichten mit transportieren.

Zitat:wobei natürlich nun interessant währe, was für dich kunst ist, und wieso


Hmm...
ist nicht so einfach zu beantworten. Ich habe mir darüber nie so intensiv Gedanken gemacht. Ich bin ja seit langem selbst im weit gefassten Sinne nicht mehr künstlerisch aktiv. Klar, das interessiert mich mehr als Musik, aber
eine Aussage traue ich mir nicht zu:tomate:
 
Vielleicht denke ich auch lieber über fundamentale und auch weniger fundamentalere Probleme/Fragestellungen nach als mich da künstlerisch auszudrücken.

Das was noch am ehesten als Kunst durchgeht von mir in letzter Zeit sind meine Spore-Kreaturen:rolleyes:
 
Man kann jedes "Werk" als Kunst sehen sofern es nicht (ausschließlich) einem bestimmten Zweck dient (ein gewöhnlicher Schraubenzieher), sondern eben ein Ausdruck ist. Wenn ich einem Schraubenzieher ein bestimmtes Design gebe, ist das auch irgendwo Kunst, genauso ist es wenn ein Kind aus Lego
etwas neues zusammen baut. Manches ist mir aber auch zu billig, dass ich da
konkret von "Kunst" spreche.

richtig. Genau das haben übrigens Warhol, Lichtenstein, Oldenburg und Konsorten auch getan und haben damit natürlich das Problem geschaffen: wenn alles Kunst ist, dann ist eigentlich gleichzeitig auch nichts Kunst weil dadurch die Diskursmöglichkeit aufgehoben wird. Dadurch entschied dann alleine das Publikum darüber ob etwas Kunst ist oder nicht und, im Warholschen Sinne blos darüber, welchen Wert ein Kunstwerk erziehlt - also anders ausgedrückt: Kunst ist, was man als Kunst verkaufen kann ;)

Okay, dei Popartkünstler meinten dies natürlich in gewissem sinne auch mit einem Augenzwinkern und haben so den Kunstbetrieb auch auf die Schippe genommen.

Trotzdem ist es mit der Kunst, wie mit der Philosophie ja so, dass es, um von Kunst oder von Philosophie zu sprechen, auch zuerst Kunst (und Philosophie) definiert werden müssen. Man könnte dann auch sagen: wenn jemand für sein Werk den "kunstbegriff" reklamiert muss er eigentlich auch gleich den Kunstbegriff definieren nachdem er sein Werk als Kunst bezeichnet ;)

Ok, ich tunke meine Füße in Farbe und laufe durch die Wohnung, oder ich pinsele ein DIN A3 Blatt mit Wasserfarbe blau an, und halte es unter den Wassserhahn, und schaue was sich dann für Wasserbahnen bilden.
Mir fällt da viel ein. Naja....

hm... ein wesentlicher Unterschied zwischen Kunst und deiner Ansage ist diese: währst du Künstler würst du genau das tun, und dei Werke die daraus entstehen ausstellen und dich der Kritik es Publikums stellen ;)

Und wenn sich schon des Führers politische Einstellung nicht wirklich in seinen Bildern zeigt, sollte man vielleicht auch nicht zu sehr Kunst mit den politischen Ansichten des Künstlers verbinden.

bei der NS-Kunst ist das aber sehr wichtig, weil da zwar Antike Motive Kopiert, darin aber das NS-Menschenbild glorifiziert wurde. Das kann man, gerade bei Kunst die in Totalitären Systemen entsteht nicht trennen, weil da die Propagandaorgane auch die Kunst bestimmen. Und so zeigen ja die Kunstwerke z.b. des NS-Staates zum einen ja diesen Blut & Boden Heimatskitsch und zum anderen den, an die Griechische Kunst angelehnte Übermenschenkitsch. Und dadurch dass da die Kunst rein rückwärtsgerichtet war (eben durch das Kopieren von Stilen der Vergangenheit) zeigt sich ja auch die grunsätzliche Ablehung gegenüber Neuerungen.

siehe auch oben. Natürlich sind die Bilder eines Kleinkindes auch Kunst im Sinne von Ausdruck, wenn ich je nach Emotionslage auf hohe oder tiefe Töne eines Klaviers haue, ist das auch Ausdruck, aber weniger Musik.

man könnte da von Naiver Kunst sprechen, die ja auch die gesammte Menschheit durchgemacht hat @ Höhlenmalereien ;)

Manche Graffitis sind wirklich grausiges Geschmiere, andere sind durchaus Kunst.Jedenfalls ist Bild 3 vielleicht am ehesten Kunst von den von dir aufgeführten.

okay, die meisten Graphitis haben ja gar nicht den Anspruch auf Kunst und sind ja blos Tags, andere sind Gangtags um Reviere zu Markieren.

Klar, das interessiert mich mehr als Musik, aber
eine Aussage traue ich mir nicht zu

hm... bei Musik kann man sich ja auch wunderbar darüber streiten... die einen sehen z.b. im Punk oder im Techno keine Kunst sondern nur Krach - für andere sind gerade diese drei generes (und andere) ausdrucksmittel eines Kunstbegriffes (Punk -> Dada, Techno -> Minimalismus, Futurismus ;) )

lg

FIST
 
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Das was noch am ehesten als Kunst durchgeht von mir in letzter Zeit sind meine Spore-Kreaturen

Computerspiele können auch Kunst sein, und Spore gehört sicher zu einem der Kunstvollsten Spiele z.Z. ... zumindest zu den philosopisch durchdachtesten ;)
 
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