Zitat:nun ja, Kunst hat weniger mit Kunstfähigkeit zu tun.. okay, ein Rubens ist ja auch Kunst, aber weil er ja einen Starken Ausdruck mit dem Farbenspiel hatte..
Bei Kunst gehts ja immer um die Reflektion oder Ausdruck von etwas..
Man kann jedes "Werk" als Kunst sehen sofern es nicht (ausschließlich) einem bestimmten Zweck dient (ein gewöhnlicher Schraubenzieher), sondern eben ein Ausdruck ist. Wenn ich einem Schraubenzieher ein bestimmtes Design gebe, ist das auch irgendwo Kunst, genauso ist es wenn ein Kind aus Lego
etwas neues zusammen baut. Manches ist mir aber auch zu billig, dass ich da
konkret von "Kunst" spreche.
Zitat:das erste Bild, bzw das Action Painting ist in einer art "Tanz" entstanden, also Pollock hat die Leinwand auf den Boden gelegt und hat dann die farbe darauf tropfen lassen in dem er sich auf und um die Leinwand bewegt hat... da spielt gerade der Action begriff eine Rolle, also den versuch Bewegung, spontanität usw. Festzuhalten.
Ok, ich tunke meine Füße in Farbe und laufe durch die Wohnung, oder ich pinsele ein DIN A3 Blatt mit Wasserfarbe blau an, und halte es unter den Wassserhahn, und schaue was sich dann für Wasserbahnen bilden.
Mir fällt da viel ein. Naja....
Zitat:Beim Suprematismus, bzw der Abstraktion an sich ging es darum, Farben und Formen möglichst klar darzustellen und sie von der Obiekthaftigkeit zu lösen, also den gegenstand der Malerei (Farbe und Form) selbst zum Thema der Malerei zu machen. Beim Suprematismus spielten ja auch noch die Russische Revolution eine Rolle und der Versuch, etwas neues zu erschaffen, sich vom alten zu lösen (wurde dann ja leider unter Stalin wieder total erstickt mit dem Rückgriff auf den sogenannten "Sozialen Realismus" der, ähnlich wie die Faschistische Kunst viele vieleicht als "schön" empfinden, aber nicht viel mehr waren als das blose Kopieren alter Stile und Motive)
Die nationalsozialistischen Plastiken waren eher so im griechischen/römischen Stil. Man konnte damit natürlich gut Macht und Stärke darstellen. Hitler selbst hat ja bloß durchschnittliche Bilder von Landschaften und Gebäuden gemalt. Ich glaube es fällt ziemlich schwer darin "nationalsozialistische Kunst" (oder faschistische Elemente) zu sehen. Und wenn sich schon des Führers politische Einstellung nicht wirklich in seinen Bildern zeigt, sollte man vielleicht auch nicht zu sehr Kunst mit den politischen Ansichten des Künstlers verbinden.
Ansonsten kann man Formen und Farben sicherlich zum Kunstgegenstand machen, aber dann würde ich eher versuchen Muster und Strukturen hineinzubringen (wie bei Ornamenten, oder Textilmustern ) weniger hier ein Quadrat, da mal ein Kreis, gut vielleicht sehe ich es nicht, aber das erscheint mir zu einfach.
Zitat:gerade das ist doch Kunst, etwas auszudrücken, ein Gedanke, eine Empfindung oder eine Idee versuchen in Form (egal ob Malerisch, Musikalisch oder sonstwie) auszudrücken
siehe auch oben. Natürlich sind die Bilder eines Kleinkindes auch Kunst im Sinne von Ausdruck, wenn ich je nach Emotionslage auf hohe oder tiefe Töne eines Klaviers haue, ist das auch Ausdruck, aber weniger Musik.
Zitat:Basquiat find ich z.b. interessant, weil er die Streetart ins Musem gebracht hat - er war ja bevor ihn Warhol entdeckt hat ein Streetartis (heute nennt man das wohl Graphitikünstler ) - und hat damit ja wiederum Relevanz, weil es ein Alltagsgefühl, eine gelebte Realität in form von Kunst reflektierbar macht
Manche Graffitis sind wirklich grausiges Geschmiere, andere sind durchaus Kunst.Jedenfalls ist Bild 3 vielleicht am ehesten Kunst von den von dir aufgeführten.
Zitat:beim Dada - okay, wahrscheinlich würde man die Dadaisten beleidigen, würde man sie als Künstler begreiffen, aber ich find ihre Anti-kunst die bewusst auf Inhalt und Sinn verzichtet einer der besten Kommentare zu dem ganzen Marktgeschrei von Politischen Ideologien die zu ihrer Zeit immer lauter wurden. Und wenn man die Dadabildwerke genauer betrachtet findet man da immer wieder einen subtiilen Spott auf Militarismus, Maschinengläubigkeit und andere, damals sehr gefragte Idiotien - darum ja auch das Arbeiten mit den Zeitschriften und Zeitungen die diese Idiotien, vermischt mit Werbebotschaften transportieren - ich denk, damit schafften sie viel mehr Kunst als ihnen Lieb war.
Sicher, man konnte da natürlich auch mal Ansichten mit transportieren.
Zitat:wobei natürlich nun interessant währe, was für dich kunst ist, und wieso
Hmm...
ist nicht so einfach zu beantworten. Ich habe mir darüber nie so intensiv Gedanken gemacht. Ich bin ja seit langem selbst im weit gefassten Sinne nicht mehr künstlerisch aktiv. Klar, das interessiert mich mehr als Musik, aber
eine Aussage traue ich mir nicht zu