Kultur und Religion austauschbar?

Patmos

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Hallöchen, werte Mitstreiter,

obige Frage kam mir gerade in den Sinn, als ich in einem anderen Thread antwortete.

Wir alle wachsen in ein bestimmtes (und bestimmendes!) kulturelles Selbstverständnis hinein. Die europäische Kultur ist christlich geprägt, wenngleich unsere Gesellschaften inzwischen auch weitestgehend säkularisiert sind. Dennoch ist das, was ist, hauptsächlich aus dem Christentum hervorgegangen.

Ist es uns wirklich möglich, in der Mitte unseres Lebens einer uns im Grunde völlig fremden Kultur und Religion zuzuwenden?

Im Kern haben wir doch alles, was die anderen auch haben. Warum versuchen dennoch die Einen Buddhisten zu werden, die Anderen wiederum Hinduisten?

Ein Konvertieren zwischen christlicher, islamischer (oder jüdischer) Religion halte ich ja noch für möglich, da diese Religionen letztlich alle aus einer Wiege kommen.

Ich neige dazu, dies ein wenig mit Sprache zu vergleichen: Nie werden wir so sehr in einer anderen, erlernten Sprache sein können, wie in unserer eigenen, die wir von Anfang an internalisiert haben, so sehr wir auch üben. So verhält es sich meiner Meinung nach auch mit der Kultur und Religion.

Was meint ihr?

Herzlich,
Padmos
 
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Im Kern haben wir doch alles, was die anderen auch haben.

Nein. Christentum, Islam, Judentum und Buddhismus sind von den Inhalten her nur eine Teilmenge der Lehre der Veden.

Da es nur eine absolute Wirklichkeit (allerdings viele subjektive...) gibt ist hier also eine Hierarchie von "richtigeren" Religionen gegeben. Die sieht etwa so aus:

1. Veden
2. Buddhismus
3. Islam
4. Judentum
5. Christentum

Etwa deswegen, weil man in Einzelheiten bei den Plätzen 2 - 5 diskutieren kann.
 
ich für mich kann dazu nur sagen:
in krisenzeiten hab ich mich nicht zum christentum hingezogen gefühlt
und hatte auch den eindruck,dass mit meiner art der problematik..die pastoren überfordert waren
alleine das vaterunser zu beten war auf die dauer nicht ausreichend
sodass ich mich gezwungen sah..mich andererorts zu orientieren
nach eben spiritualität
die hab ich dann mehr im meditieren gefunden..bzw ,..meinte sie zu finden
später als ich dort einen halt gefunden hatte
#fand ich und finde ich es immer noch spannend...da nach gemeinsamen wurzeln auch zu suchen
denn es stimmt ja nunmal,dass man von klein auf ...mit dem christentum gross geworden ist
und das konnte ich nicht einfach so ad acta legen
später lernte ich dann auch noch einen pastoren kennen..der beides verbinden konnte
also eine aufdeckende meditation und das christentum..sowie therapie..
das hat mir dann wirklich geholfen..
 
Pfeil,

die Veden. Es soll sie geben. Doch (so gut wie) keiner hat sie je (ein-)gesehen.

Mir wäre es lieber, wenn wir jenseits der Verschriftlichung einzelner Religionen bzw. deren Institutionalisierung an die Frage herangingen.


Sternatemzug,

Spiritualität ist ja nichts jenseits bestimmter Religionen. Die christliche Lehre an sich (und also ohne jene Amtsinhaber, die sie im Dienste der Kirche vertreten) inspiriert ebenso zur Spiritualität.

'Katholisch' bedeutet ja 'allumfassend'. Ich finde, diese Lehre ist es auch.

Warum lernen wir also nicht erstmal unsere eigene Religion zu verstehen (bzw. für uns zu interpretieren), bevor wir uns weiter nach Ostasien richten?
 
die Veden. Es soll sie geben. Doch (so gut wie) keiner hat sie je (ein-)gesehen.

Es gibt sie. Und viele haben Teile davon gelesen. Die Bhagavad Gita habe unter anderem Gandhi, Goethe, Hesse, Humboldt, Schopenhauer, Einstein und zahllose Andere für gut befunden. Kannst du hier nachlesen:

http://www.prabhupada.de/bg/bg.htm


Mir wäre es lieber, wenn wir jenseits der Verschriftlichung einzelner Religionen bzw. deren Institutionalisierung an die Frage herangingen.

Das liegt mir fern. Mir geht es einzig um die Wahrheit.
 
Pfeil,

die Veden. Es soll sie geben. Doch (so gut wie) keiner hat sie je (ein-)gesehen.

Mir wäre es lieber, wenn wir jenseits der Verschriftlichung einzelner Religionen bzw. deren Institutionalisierung an die Frage herangingen.


Sternatemzug,

Spiritualität ist ja nichts jenseits bestimmter Religionen. Die christliche Lehre an sich (und also ohne jene Amtsinhaber, die sie im Dienste der Kirche vertreten) inspiriert ebenso zur Spiritualität.

'Katholisch' bedeutet ja 'allumfassend'. Ich finde, diese Lehre ist es auch.

Warum lernen wir also nicht erstmal unsere eigene Religion zu verstehen (bzw. für uns zu interpretieren), bevor wir uns weiter nach Ostasien richten?

ich kann da nur von mir reden:
ich für mich musste überhaupt erst ein eigenes interesse dafür entdecken...und da mag es sein,dass der prophet im eigenem lande nix gegolten hat
religion bedeutet ja imgrunde...man wird da von klein auf mit indoktriniert...soll heissen geprägt
und wenn du dich als individuum entdecken willst
dann muss du zum teil die dinge selbst erfühlen...die du dann für wahr erachten kannst
deshalb war es für mich wichtig
mich auch anderorts úmzusehen
ich hab nix einfach so übernehmen können
hab alles über bord geworfen und bin ganz von vorne angefangen
und bin aber da auch zu ganz eigenen schlussfolgerungen gekommen
jetzt hat spiritualtät was mit mir auch zu tun
#und ist nicht einfach nur nachgelebte traition ,die sicher auch so ihr gutes schon hat
das will ich auch gar nicht bestreiten...:)
 
Pfeil,

die Bhagavad Gita ist meines Wissens eine Schrift, die 'nur' aus der Erinnerung Inhalte der Veden wiedergibt. (Die Veden waren eigentlich schon jahrhundertelang nur mündlich überliefert worden.)

Also, wer die Bhagavad Gita liest, kennt nicht die Veden.


Pfeil und Sternenatemzug,

die Wahrheit liegt ohnehin jenseits aller (Schrift-)Religionen. Entweder hat der Geist erkannt... oder er dümpelt noch herum.
 
Vielleicht liegt der Zauber aller genannten Religionen darin,
dass sie jeweils auf tiefe Meditation beruhen.

Während aber von den Veden und den Buddhisten ein Sein von Gleichen unter Gleichen vorausgesetzt wurde,
hat es die Spiritualität beim Judentum, Christentum und Islam mit der weltlichen Konfrontation zu tun.

Das bedeutet aus der tiefen Meditation der Veden und des Buddhismus wurde eine seichte Meditation,
anderseits wurden die Werte von Moses, Jesus und Mohammed zu sehr in den Alltag transformiert und transportiert.

Diese Besonderheit sollten wir immer beachten egal aus welcher Weltgegend wir uns das Problem betrachten wollen.



und ein :zauberer1
 
Pfeil,

die Bhagavad Gita ist meines Wissens eine Schrift, die 'nur' aus der Erinnerung Inhalte der Veden wiedergibt. (Die Veden waren eigentlich schon jahrhundertelang nur mündlich überliefert worden.)

Also, wer die Bhagavad Gita liest, kennt nicht die Veden.


Pfeil und Sternenatemzug,

die Wahrheit liegt ohnehin jenseits aller (Schrift-)Religionen. Entweder hat der Geist erkannt... oder er dümpelt noch herum.

ja ...:)
 
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Vielleicht liegt der Zauber aller genannten Religionen darin,
dass sie jeweils auf tiefe Meditation beruhen.

Während aber von den Veden und den Buddhisten ein Sein von Gleichen unter Gleichen vorausgesetzt wurde,
hat es die Spiritualität beim Judentum, Christentum und Islam mit der weltlichen Konfrontation zu tun.

Das bedeutet aus der tiefen Meditation der Veden und des Buddhismus wurde eine seichte Meditation,
anderseits wurden die Werte von Moses, Jesus und Mohammed zu sehr in den Alltag transformiert und transportiert.

Diese Besonderheit sollten wir immer beachten egal aus welcher Weltgegend wir uns das Problem betrachten wollen.



und ein :zauberer1

danke ...:)
 
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