Künstlerseele und Produktivität?

Hi Mariposa, ja klar. Aber letztlich wird man sich nur wohl fühlen, wenn man sich unabhängig von der Umgebung wohl fühlt. So ganz letztendlich.
Ich wollte nur darauf hinweisen, das kam vielleicht nicht genug rüber, dass der Beruf immer eine Erscheinung in seiner Zeit hat. Berufe entwickeln sich ja. Gerade heute rasend schnell. Und oft ist es leider so, dass die, die eigentlich für den Beruf ganz gut wären, sich dort nicht wohlfühlen, weil da alle möglichen Leute rumlaufen, die die Schwerpunkte auf sich selber und nicht auf die Ausübung des Berufes legen. Das ist vielleicht auch ein bisschen der Unterschied zwischen Beruf und Berufung. Die, die im eigentlich Sinne berufen wären, weil ihr "Ruf", ihre Stimme und das was man mit ihnen assoziiert, Bewegung in verkrustete Berufsstrukturen bringt, verlassen ja leider oft den Beruf, weil da irgendwelche Krustentiere von vorgestern rumkrebsen. Das ist ja nun mal so.

Letztlich "flüchten" viele aus einem Berufsbild, das sie sich eigentlich aus recht gutem Grund mal ausgesucht haben. Warum? Oft nicht weil der Beruf selber unpassend wäre, sondern weil die Ausübung des Berufes verunmöglicht wird. In meinem Beruf scheitert z.B. immer viel an mangelnder Disziplin, in anderen an mangelnder Kreativität. Über einen Kamm scheren kann man das Thema nicht, dafür ist die Berufswelt zu bunt. :)

:liebe1:
 
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Dann hat mein Mann den Absprung in die Selbständigkeit geschafft und sich eine Praxis aufgebaut, die schnell boomte. Zeit hatten wir kaum noch, dafür aber Geld. Ich schränkte die künstlerische Arbeit zu Gunsten des Familienzusammenhalts ein, bis die Kinder selbständig genug waren. Kündigte sogar nach 10 Jahren Berufsleben die feste Anstellung. Später machte ich freiberuflich weiter und wirklich nur noch das, was mich interessierte. War vielfältig und eben frei dosiert, denn ich konnte ja und nein sagen, wie mir das passte, durch den finanziellen Rückhalt.

Letztes Jahr haben mich Krise und Krankheit mal ganz aus der Spur getragen, sodass ich alles sein ließ, was ich bisher zur Selbstbestätigung (ist nicht gleich Selbstverwirklichung...) betrieben hatte. Hab gelernt im Nichtstun erfüllt zu sein, was eine essentielle Erfahrung für mich ist, die ich nicht missen möchte. Und aus diesem Zustand begann ich dieses Jahr in Offenheit und werde sehen und möchte zulassen, was sich leben will. Ich brauche die Kunst nicht mehr, um sie zu erforschen und ich brauche sie auch nicht mehr zum Selbstausdruck. Wenn sie durch mich wieder kommt, dann um ihrer selbst Willen, nicht um meiner Willen. Vielleicht aber wird es mir genügen einfach zu leben, oder ich werde was ganz Neues beginnen, oder immer weiter die Ur-Formel studieren ;-)))
Saraswati, Du Liebe, lass Dich knuddeln :liebe1:

Auch Nichtstun kann eine Kunst sein. Für manche Menschen sogar ganz besonders. Für mich zum Beispiel ist Kunst nicht nur zum erforschen da, oder zur Selbstverwirklichung, sondern zum Leben. Kunst er-leben. Es gibt auch Lebenskünstler. Und während ich das schreibe, fällt mir auf, dass sich die Wahrnehmung verändert, wenn man den Blickwinkel ändert. Je nachdem, wo Licht und Schatten hinfallen. So kann etwas ganz banales, oder eine gewöhnliche Tätikeit zur Kunst/künstlerischen Ausdrucksform werden, muss aber nicht. Wenn ich mich ganz dem hingebe, was ich tue, kommt es diesem Zustand schon sehr nahe. So kann ein gut gebügelter Kragen kreativer sein, als ein geschmiertes Bild. Gut, ein Bild wird nicht dahingeschmiert sein, wenn man sich ganz dem Malen hingibt, darin versenkt. Bei mir ist es so, dass ich einen meditativen Zustand erreichen kann, wenn ich draußen in der Natur bin auf der Suche nach guten Motiven, und diese dann bestmöglichst - auch auf verschiedene Art - einzufangen.

Die Ur-Formel :) Ich habe darin gelesen, weil mich das Thema hierzu irgendwie auch angesprochen hat. Aber für die eigentliche Thematik wollte ich doch in andere Tiefen vordringen :)
 
Auch Nichtstun kann eine Kunst sein. Für manche Menschen sogar ganz besonders. Für mich zum Beispiel ist Kunst nicht nur zum erforschen da, oder zur Selbstverwirklichung, sondern zum Leben. Kunst er-leben. Es gibt auch Lebenskünstler. Und während ich das schreibe, fällt mir auf, dass sich die Wahrnehmung verändert, wenn man den Blickwinkel ändert. Je nachdem, wo Licht und Schatten hinfallen. So kann etwas ganz banales, oder eine gewöhnliche Tätikeit zur Kunst/künstlerischen Ausdrucksform werden, muss aber nicht. Wenn ich mich ganz dem hingebe, was ich tue, kommt es diesem Zustand schon sehr nahe.

Bei mir ist es so, dass ich einen meditativen Zustand erreichen kann, wenn ich draußen in der Natur bin auf der Suche nach guten Motiven, und diese dann bestmöglichst - auch auf verschiedene Art - einzufangen.
Ja, ich meine auch, Künstlerseele bedeutet, auf meditative Weise dem Lebendigen zu begegnen... wahrnehmen, was hinter den Erscheinungen liegt und wieder zum Ausdruck bringen in Wort, Schrift, Musik oder darstellender Kunst... das Wesentliche erfassen. Dieses Wesentliche kann sich für jeden anders offenbaren. Doch ist es adäquat verwandelt und wiedergegeben, dann dürfte diese Kunst ansprechend wirken und den inneren Geist des Aufnehmenden für dieses Wesentliche öffnen...



Die Ur-Formel :) Ich habe darin gelesen, weil mich das Thema hierzu irgendwie auch angesprochen hat. Aber für die eigentliche Thematik wollte ich doch in andere Tiefen vordringen :)

Off topic vielleicht, aber kannst du mir das geschwind erläutern?

:liebe1: K.S.
 
Hi Mariposa, ja klar. Aber letztlich wird man sich nur wohl fühlen, wenn man sich unabhängig von der Umgebung wohl fühlt. So ganz letztendlich.
Ich wollte nur darauf hinweisen, das kam vielleicht nicht genug rüber, dass der Beruf immer eine Erscheinung in seiner Zeit hat. Berufe entwickeln sich ja. Gerade heute rasend schnell.

Hi Trixi,

Vielleicht ändern sich zurzeit viele Dinge, auch die Berufe, etwas zu schnell?

So nach dem Stichwort Überreizung. Sprich, wir kommen in diesem Tempo einfach nicht schnell genug mit, weil wir gedanklich, seelisch, etc. noch mit ganz anderen Dingen beschäftigt sind. Vielleicht auch ein Grund unter vielen, warum sich viele in ihrer Umgebung nicht (mehr) wohl fühlen (können). Denn wenn in noch unverkrustetem Terrain bereits die Krabben von morgen dort rumkrebsen... ich weiß nicht, ob das besser ist, als ein Bissle hinten an zu sein, also hinter der Zeit. Kennst Du das Buch 'Die Entdeckung der Langsamkeit'? Oder die Geschichte mit den tibetischen Sherpas, die erst eine Pause brauchten, bis die Seelen auch angekommen waren? So in etwa meine ich das. Alles hat seine Zeit, auch die Seele braucht die ihre. Ich glaube, dass die Seele, so wie das Seelenvolle in der heutigen Berufswelt oft zu kurz kommt.
 
Off topic vielleicht, aber kannst du mir das geschwind erläutern?

:liebe1: K.S.

Ja klar, musste mich vorhin kurz fassen, bin bei der Arbeit *schäm*.

Ich meinte, dass die Urformel ein mit diesem artverwandtes Thema ist. Allerdings eher aufgreift, was oder wie wir die Zusammenhänge - und alles ist ja irgendwie miteinander Verbunden, in gewisser Weise - zusammen bringt. Für die Seele allerdings, stelle ich andere, hmmm mir fallen keine Worte mehr ein... Anforderungen. Trifft es auch nicht so ganz. Die Seele gibt sich nicht mit einer Formel 'zufrieden'. Die Seele will leben. Aus-leben. Nach außen zeigen, was innen vorhanden ist. Das Künstlerische und Kreative schreit geradezu nach Aus-druck. Ich dachte, das ist ein neues Thema wert :)

:liebe1:
 
Ja klar, musste mich vorhin kurz fassen, bin bei der Arbeit *schäm*.

Ich meinte, dass die Urformel ein mit diesem artverwandtes Thema ist. Allerdings eher aufgreift, was oder wie wir die Zusammenhänge - und alles ist ja irgendwie miteinander Verbunden, in gewisser Weise - zusammen bringt. Für die Seele allerdings, stelle ich andere, hmmm mir fallen keine Worte mehr ein... Anforderungen. Trifft es auch nicht so ganz. Die Seele gibt sich nicht mit einer Formel 'zufrieden'. Die Seele will leben. Aus-leben. Nach außen zeigen, was innen vorhanden ist. Das Künstlerische und Kreative schreit geradezu nach Aus-druck. Ich dachte, das ist ein neues Thema wert :)

:liebe1:

Stimmt, Formel erklärt vielleicht abstrakte Zusammenhänge. Kunst ist Sprachrohr der lebendigen Seele...
 
Hallo Joker,

Du fotografierst also auch? Toll! Ich habe letztes Jahr auch angefangen Bilder zu verkaufen. Und hat mir auch ein zusätzliches Weihnachtsgeld beschert *froifroi* :)

Was Du schreibst, spricht mir soooo aus der Seele. Dabei denke ich für mich jetzt nich nur an die Fotografiererei, als vielmehr durch gewisse Veränderungen mehr Ruhe und Zeit dafür zu haben. Dann hätte ich schon 2 Dinge, die ich lieber täte. Da sehe ich auch, genau wie Du, dass 'mehrgleißig fahren' wohl der beste Weg ist. Zu Ausgeglichenheit, innerer und äußerer Ruhe und einigermaßen finanzieller Sicherheit.

Ich freue mich momentan einfach, dass es noch anderen so geht, die einfach die Schnauze voll haben von unspirituellen Jobs, Chefs, etc. Ging es Dir auch so, als Du Deinen ausgeübten Beruf nicht mehr mochtest, dass Dir alles unwirklich vorkommt? So als beobachtet man alles wie ein Außenstehender?

Und das mit dem Tiefgang kenne ich auch. Ich glaube, wir verstehen uns :)


Ja Mariposa, :)

das ging mir auch so. Und das ziemlich lange schon. Manchmal dachte ich "Was machst du hier eigentlich ?" So, als ob ich gar nicht dazugehöre, so wie du es halt beschreibst. Und wie es der selbstkreierte Zufall dann so wollte, habe ich mich aus allem rausgeschossen, sehr dramatisch alles, aber mit gutem Ausgang, so wie es jetzt aussieht.

Ja, bei mir ist auch alles offen. Bin da noch nicht festgelegt. Fotografieren ist eines, Collagieren, Druckgrafik u.a.m. wird alles jetzt gelernt, um dann weiterzusehen. Und eben was Handfestes parallel dazu.

Die Freiheit ist mir das wichtigste dabei, daher eben auch die Freiberuflichkeit. Nicht in gesellschaftlichen Zwängen festsitzen, angepasst sein und dieses Spiel jeden Tag vorgespielt zu bekommen, da konnte ich nicht mehr drauf. Das hat mich so was von angeödet. Da stecke ich finanziell lieber zurück, habe dafür aber mehr Freiheiten. Das war lange Zeit ganz anders, aber das war ein Spiel, welches irgendwie nicht wirklich meines war, obwohl ich es mir lange mit Erfolg einreden konnte. Aber die äußeren Umstände haben mich dann glücklicherweise eines besseren belehrt.

Ja, so ist das.

Ich bin sicher, daß viel, viel mehr Leute in derartigen Spielen feststecken, aber heutzutage sind ja die meisten froh, wenn er/sie einigermaßen über die Runden kommt. Ich denke, daß es soviel Potentiale (jeglicher Art, nicht nur kreativ gemeint) in jedem gibt, die nicht ausgelebt und nicht gefordert und nicht gefördert werden, was sehr schade ist. Unsere gesellschaftliche Situation läßt da nicht viel Raum. Und statt dessen wird sich mit anderen Ablenkungen beholfen. Schade das.

LG Joki

:)
 
Ich bin sicher, daß viel, viel mehr Leute in derartigen Spielen feststecken, aber heutzutage sind ja die meisten froh, wenn er/sie einigermaßen über die Runden kommt. Ich denke, daß es soviel Potentiale (jeglicher Art, nicht nur kreativ gemeint) in jedem gibt, die nicht ausgelebt und nicht gefordert und nicht gefördert werden, was sehr schade ist. Unsere gesellschaftliche Situation läßt da nicht viel Raum. Und statt dessen wird sich mit anderen Ablenkungen beholfen. Schade das.

LG Joki

:)

Das glaube ich auch. Wie sonst ist es zu erklären, dass immer mehr Leute unzufrieden in ihrem Berufsleben sind?

M.E. sind viele Ansichten, die jeder für sich hat auch anerzogen und nicht alle können sich davon wieder befreien. Ich habe gerade eine CD von Wolf-Dieter Storl angehört. Er sagt, dass Katzen gerne und oft astralreisen. Kaninchen auch. Mein Kleiner liegt dann irgendwo rum und träumt :) Als Kind habe ich das auch oft getan. Und nie dauerte es lange, bis meine Mutter ermahnte, man solle nicht träumen oder trödeln. :nono: Oder sie verstand auch nie, dass in bestimmten Momenten es wichtiger war, den Bienen beim Nektarsammeln zuzusehen, als direkt und unverzüglich von der Schule heimzukommen.

So gestaltet sich das Arbeitsleben im allgmeinen auch. Heute mehr denn je. Jegliche Abkehr von der Arbeitshektik wird als unproduktiv angesehen. Dabei gäbe es wirklich viel Potential. Es wird nur widersinnig genutzt.

Und mir fällt der Begriff 'Melkkühe' aus der Personalsprache wieder ein. Personal wird nicht genutzt, sondern BEnutzt, meist so billig wie möglich. Frustration und fehlende Motivation sind das Ergebnis und als Folge wird noch härter durchgegriffen. Ein ewiger Kreislauf. Daher wird nicht nach Potential geschaut, sondern nach - eigener - Macht. Und die verträgt sich nunmal nicht mit Kreativität.
 
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So, aber nun :clown:

Liebe Mariposa, ich finde deine Fragestellung sehr interessant und sie betrifft mich vorallem persönlich zutiefst. Zu alldem muss ich aber wahrscheinlich etwas ausholen.
Ich komme aus einer Künstlerfamilie und hab die ganze Krux "Selbstverwirklichung vs. reelles Überleben" in die Wiege gelegt bekommen, da ich ja immer dran hing irgendwie. Ich war immer hin und hergerissen zwischen dem schönen Schein des Künstlerdaseins und der Realität. Ich wollte was Bodenständiges lernen. Hmmmm! Nicht so sein wie meine Eltern, wie alle unsre Bekannten, die mich aber doch so sehr geprägt hatten/haben, die ich für ihre Selbstständigkeit bewunderte.
Witzig war, dass ich mich schon immer für Technik interessiert hatte - aber auch für Kunst. Letzteres aber aus einer Verweigerungshaltung heraus, ständig verleugnet habe. Und mein Hauptsteckenpferd war immer das Schreiben. Meine ersten Geschichten hab ich mit 4 Jahren meiner Mutter diktiert und sie musste schreiben. Irgendwann konnt ich's dann selber :)
In der DDR mussten wir uns ja mehr oder weniger schon in der 8. Klasse festlegen, was wir machen wollen - für den Rest unsres sozialistischen Lebens. Ich wollte Journalistin werden. Ging nicht. Da braucht man Abi. Hätte ich machen können, doch meine Eltern sagten "NEIN KIND! - Du trägst nicht die rote Fahne vornweg." Und das hätte ich tun müssen in dem Fall, weil eine gute Bekannte die Chefin der dortigen EOS war. Also: irgendwas anderes gesucht. Maskenbildnerin. Na gut! Besser als nix. Angenommen.! Super! Nach einem Jahr - Hilfe! Perrücken knüpfen? Friseuse? Nee, nicht mit mir. Gewartet bis ich 18 war, um selbst zu entscheiden und dann die Lehre geschmissen. Mit anderen fatalen Folgen. Aber das ist ein anderes Thema. Wenns die DDR weiter gegeben hätte, ich würde wohl heute noch in Bautzen sitzen. Doch das war mir egal. Mir wäre alles lieber gewesen als JA und AMEN zu sagen. Das konnt ich da schon lang nicht mehr.
Es folgte eine sehr schlimme Zeit nach der Wende und dann bin ich vollkommen erledigt wieder in der Heimat angekommen und hab eine feste freie Anstellung bei einem ziemlich renommierten Boulevardblatt aus Köln bekommen, die damals im Osten Aussenstellen betrieben. Selbst dafür war ich zu unangepaßt. Ergo: nach einem Jahr war auch dort Schluss, obwohl es eine super Zeit war. Aber ich bin definitiv nicht in der Lage, gegen meine innere Einstellung zu arbeiten. Lieber verhunger ich. Dann hab ich noch 'ne Ausbildung in Fremdsprachen dazwischen geschmissen und dann drei Jahre in einer Bahnhofsbuchhandlung (mein bisher liebster Job).
Mann kennengelernt. Mit dem Mann einen Rundfunksender irgendwie hochgezogen. Da volontiert und ob meiner etwas sehr unranischen Einstellung von allen (naja nicht ganz von allen) gemoppt ohne Ende ("...die hat den Job ja eh nur wegen ihrem Macker" - dabei war ich die einzige dort mit journalstischer Vorerfahrung) . Ich war froh, als ich nach drei Jahren dort wegkonnte - obwohl ich den Sender geliebt hab. Schließlich war er ja irgendwie mein Baby.
Naja, und dann gings weiter. Ich - mittlerweile 30 - was mach ich? Ehe auch nicht mehr so das Wahre. Ich hab alles auf eine Karte gesetzt. Hat zwar alles gedauert, doch aus Gedanken wurden Taten. 2002 hab ich mich gegen alle Unkenrufe selbstständig gemacht. Nach 1,5 Jahren Selbstständigkeit - auf künstlerischer Ebene - bin ich ohne einen Cent in der Tasche ausgezogen und seither versuch ich alles irgendwie selbst zu stämmen. Es ist so scheisse schwer, dass ich ab und an in Depris verfalle, weil ich einfach nicht weiss, wovon ich mir was zu Essen kaufen soll. Und doch gibt es auch andere Zeiten. Da bin ich so stolz auf mich, dass ich es trotzdem schaffe. Ich hab schon oft sau gut bezahlte Jobs abgelehnt, weil ich mir denke: "Wieso 100% für andere, wenn du doch 100% für dich selber geben kannst?"
Für mich ist es trotz aller Schixxe (Sorry!) ein erfülltes Leben. Weil ich absolut eigenverantwortlich handle. Und mir gings - als ich noch gutbezahlte Jobs hatte - nicht besser als jetzt. Im Gegenteil. Ich bin frei. Und diese Freiheit isses mir wert, ab und zu ein bisserl zu leiden.

:liebe1: Antonia

P.S. Ich mach grad nicht das, was ich wirklich will. Ich bastel Webseiten und mach irgendwelche grafischen Geschichten. Mein Ding ist das Schreiben. Buch ist in Schublade und fast fertig. Aber ich hab wegen aller Probs eine enorme Blockade. Da geht grad gar nix. Das sind Sachen, die man einkalkulieren muss, wenn man sich auf den abenteuerlichen Pfad "Selbstständigkeit" einläßt. Aber er isses trotzallem irgendwie wert. :)
 
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