Tarbagan
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Ganz einfach: Er trifft auf jedes Investment zu, dadurch wird die Kritik relativ gegenstandslos, außer du willst sagen dass jede Form der Geldanlage inhärent schlecht ist.Wie kann ein Satz denn zutreffend und gleichzeitig völliger Unsinn sein?
Der Strombedarf von Bitcoin ist momentan auf einem ungewöhnlichen hoch, weil viel damit spekuliert wird und dementsprechend viele Leute minen. Der Code von Bitcoin ist so geschrieben, dass je mehr Leute minen, desto schwieriger wird die Lösung eines blocks der blockchain. Je mehr Bitcoins aber gemined werden, desto unprofitabler wird das Mining weil es erstens immer schwerer wird und zweitens alle 210.000 BTC der reward fürs erfolgreiche Mining halbiert wird. Zudem wird die Entwicklung der Prozessoreffizienz den Energiebedarf relativ schnell wieder relativieren. Das wird ja auch in deinem Artikel angesprochen. Es handelt sich also um ein temporäres Problem. Entweder die Bitcoin-Blase platzt oder der Preis stabilisiert sich. In beiden Fällen geht der Verbrauch zurück. Der Verbrauch von Bitcoin war die letzten 5 Jahre relativ konstant und ist seit Ende 2017 auf das Fünffache explodiert. Und schließlich und endlich gilt, was ich schon gesagt habe: Bitcoin ist nur die erste, und eine der simpelsten, Kryptowährungen. Weitere werden kommen und die Technologie hinter der Blockchain könnte in Zukunft extrem viel Zeit und Ressourcen sparen. Dazu sollte vielleicht noch gesagt werden, dass auch der momentane Strombedarf von Bitcoin vermutlich stark überschätzt wird und nicht der Wirklichkeit entspricht.Ich habe prinzipiell nichts dagegen, wenn Leute ihr Geld investieren und dabei Gewinne machen. Wenn diese Gewinne aber auf einer Technik beruhen, die innerhalb kürzester Zeit den Strombedarf eines kleinen Industrielandes entwickelt hat und riesige Mengen an zusätzlichem CO2 produziert, dann finde ich das allerdings nicht mehr so witzig.
Ich leb von inzwischen nur noch 450€ im Monat und hatte genug Geld übrig, in Kryptowährungen anzulegen und einen fast fünfstelligen Eurobetrag zu verdienen. Es kommt nur darauf an, wie man sein Geld ausgibt und wieviele Luxusgüter man in seinem Leben haben möchte. Die meisten Leute haben überhaupt kein Interesse an den Risiken, die Bitcoin birgt.Das Sparbuch finde ich als Beispiel für eine Form des Investments ziemlich gewagt, und dass 73% der Deutschen eines hätten, sagt nichts über die Höhe und die Verteilung der Einlagen aus. Da sollte man wohl eher einen Blick auf die Vermögensverteilung werfen. Die ärmere Hälfte der Deutschen verfügt zusammen gerade mal über 2,5% des Gesamtvermögens und besitzt damit ungefähr so viel, wie die 45 reichsten Deutschen.
Die meisten haben also gar kein Geld übrig, das sie anlegen können, oder so wenig, dass sie dafür praktisch keine Zinsen bekommen (Sparbuch). Der Kreis derer, die genug Geld haben, um es wirklich gewinnbringend zu investieren, wird dagegen immer kleiner. Ich würde in diesem Zusammenhang allerding nicht unbedingt von "Eliten" sprechen.
Warum nicht? Bzw: Warum sollten wir uns dafür interessieren? Es ist mir persönlich relativ egal, ob der reichste Mann in DeutschlandOb etwas "verwerflich" ist, oder sich "bereichert" wird, sei dahingestellt, ich will das gar nicht moralisch bewerten Ich denke nur, dass eine so ungleiche Verteilung von Vermögen gesellschaftlich und auch volkswirtschaftlich auf Dauer nicht sinnvoll ist
Deiche bauen auch idR keine armen Privatpersonen, sondern die öffentliche Hand.Ich bitte dich - was für eine Frage. Weil sie sich keine Deiche leisten und nicht so leicht wegziehen können. Weil sie keine Versicherung haben. Weil sie bei Ernteausfällen nicht mal eben auf importierte Nahrungsmittel zurückgreifen können. Muss ich dir noch mehr Gründe aufzählen?
Ich hab ne zeitlang in einer hochwassergefährdeten Gegend gelebt. Dort hatte auch niemand eine Versicherung. Aber nicht, weil sie so arm waren, sondern weil in solchen Gebieten (egal, wie reich!) Versicherungen schlichtweg nicht angeboten werden. Keine Versicherung ist irre genug für sowas.
Wegziehen kann man fast immer, wie die Flüchtlingskrise relativ gut gezeigt hat. Die meisten Menschen (egal ob arm oder reich) wollen das aber nicht, weil sie ihre kulturellen Wurzeln und ihr soziales Umfeld an einem bestimmten Ort haben.
Du sagst, "weil sie nicht auf importierte Nahrungsmittel zurückgreifen können", gleichzeitig muss ich mir immer anhören, wie billige Nahrungsmittelexporte aus unseren Breitengraden die Agrarwirtschaft in Entwicklungsländern kaputtmachen. Na was nun?
Warum nicht? Hast du denn den Überblick, welche Vor- und Nachteile je mit einer gewissen Sache einhergehen?Nein, nein und nein. Und es ist nicht sinnlos, sich über solche Dinge "aufzuregen"!
Ich könnte argumentieren: "Wir sollten aufhören, so viel in den Urlaub zu fliegen, damit in Thailand nicht so viele Überschwemmungen passieren!"
Und wenn sich alle daran halten würden, würde ich bald merken, dass in Thailand massive Armut um sich greift, weil dort dann der Tourismus kollabiert, der einen wesentlichen Grundstein der thailändischen Wirtschaft ausmacht.
Du kannst gern einen Brief an die chinesische Regierung schicken und sie bitten, die Energiekosten zu erhöhen, damit weniger Leute dort Geld mit Bitcoins verdienen. Ich glaub aber damit wirst du dich bei der armen Bevölkerung Chinas, die du vorgibst schützen zu wollen, sicher nicht beliebt machen.Wenn die Folgen mein Leben und meine Umwelt beeinflussen, so wie z.B. der Klimawandel, steht mir sehr wohl ein Urteil zu, finde ich. In diesem Fall ist es auch nicht wirklich schwer, zu einer Beurteilung zu kommen. Mehr CO2-Ausstoß ist "schlimmer", weniger ist "besser".
Nur, dass im Gegensatz zu deinen Beispielen eine Bitcoin-Transaktion weder einen Oberschenkelhalsbruch noch gezielt den Tod eines Menschen verursacht. Seltsamer Vergleich also.Alles hat irgendwo auch Vorteile. Wenn ich mit einem Oberschenkelhalsbruch ins Krankenhaus komme, bringt man mir dort wochenlang das Essen ans Bett. Auftragskiller ist für manche Menschen ein Beruf. Man muss doch immer abwägen, ob der Nutzen die Kosten rechtfertigt.
Der Klimawandel hat mit der derzeitigen Situation in Venezuela deutlich weniger zu tun als die sozialistische Regierung.Tausende Menschen. Von 30 Millionen Venezolanern. Welchen Gegenwert haben die wohl zusammen geschürft? Ein paar Millionen Dollar im Monat? Das ist doch kaum mehr als eine Randnotiz.
Verallgemeinern lässt sich dieses Beispiel ebenfalls nicht. In Venezuela lohnt sich Bitcoin Mining besonders, weil Strom dort von der sozialistischen (!) Regierung stark subventioniert wird und fast nichts kostet. Wenn es welchen gibt. Denn die Elektrizitätsversorgung des Landes hängt zu einem großen Teil am Guri-Staudamm und dessen Wasserpegel sinkt zeitweise bedrohlich. Dann muss der Strom stundenweise abgeschaltet werden, oder fällt einfach aus. Das vielleicht auch nochmal zum Thema arme Länder trifft der Klimawandel härter.
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