Kryptowährungen und die Abschaffung des Bargeldes (2018)

Solange es Bargeld gibt, lassen sich Negativzinsen auf private Konten nicht durchsetzen.
Da sich Bargeld kurzfristig nicht abschaffen lässt, ist die Politik auf CO2 Steuer umgestiegen
und zieht alle medialen Register um Zahlungswilligkeit zu erzeugen.
Die exorbitante Staatsverschuldung muss irgendwie geregelt werden, und das geht nur
durch Zugriff auf private Vermögen.

Es gäbe durchaus Möglichkeiten Negativzinsen einzuführen obwohl es Bargeld gibt. Beispiel: Du willst 100 Euro abheben, aber bekommst dann z.B. nur 95 Euro aus dem Automaten.

Zweite Möglichkeit: Giralgeld und Bargeld werden als zwei unterschiedliche Währungen behandelt. Auf Giralgeld gibt es dann Negativzins und Bargeld wird abgewertet.

Diese Gedankenspiele gibt es schon lange. Dürfte nur hart sein die auch durchzusetzen, v.a. in Deutschland.


Übrigens: Krypto's würden dann vermutlich aufwerten weil Kryptowährungen dann vermehrt als Fluchtmittel genutzt würden.
 
Werbung:
Es gäbe durchaus Möglichkeiten Negativzinsen einzuführen obwohl es Bargeld gibt. Beispiel: Du willst 100 Euro abheben, aber bekommst dann z.B. nur 95 Euro aus dem Automaten.

Zweite Möglichkeit: Giralgeld und Bargeld werden als zwei unterschiedliche Währungen behandelt. Auf Giralgeld gibt es dann Negativzins und Bargeld wird abgewertet.

Diese Gedankenspiele gibt es schon lange. Dürfte nur hart sein die auch durchzusetzen, v.a. in Deutschland.


Übrigens: Krypto's würden dann vermutlich aufwerten weil Kryptowährungen dann vermehrt als Fluchtmittel genutzt würden.

Giralgeld ist Geld auf dem Girokonto?

Was meinst Du damit, dass Kryptowährungen als Fluchtmittel genutzt würden?
 
Giralgeld ist Geld auf dem Girokonto?
Ja. Wird manchmal auch noch Buchgeld genannt, aber es betrifft elektronischen/bargeldlosen Zahlungsverkehr.

Was meinst Du damit, dass Kryptowährungen als Fluchtmittel genutzt würden?

Stell Dir vor dass Du reich bist, zumindest sehr viel Geld auf dem Konto hast. Momentan ist es schon so, dass die Geldentwertung die Zinsen übertrifft. Anders gesagt: Selbst wenn Du es nicht anrührst und obwohl Du minimale Zinsen bekommst, sinkt der Wert.

Was viele tun die viel Geld haben: Sie fangen an nach Möglichkeiten zu suchen den Wert mindestens zu erhalten oder im Bestfall noch ein Geschäft zu machen. Daher stecken sie Geld in Immobilien und die Preise von Immobilien steigen daher. Sie stecken Geld in Aktien und auch dort steigen die Kurse. Dasselbe mit Gold etc. Manche bevorzugen auch die vermeintlich sicherere Variante und gehen in Schweizer Franken oder Dollar z.B.... Aber eben raus aus dem Euro.

Kryptowährungen sind riskanter, reagieren aber ähnlich auf Krisen. Je mehr Menschen Angst haben das der Euro schwächeln könnte bzw. ihr Geld entwertet wird, desto mehr fließt auch in Krypto's.
 
Ja. Wird manchmal auch noch Buchgeld genannt, aber es betrifft elektronischen/bargeldlosen Zahlungsverkehr.



Stell Dir vor dass Du reich bist, zumindest sehr viel Geld auf dem Konto hast. Momentan ist es schon so, dass die Geldentwertung die Zinsen übertrifft. Anders gesagt: Selbst wenn Du es nicht anrührst und obwohl Du minimale Zinsen bekommst, sinkt der Wert.

Was viele tun die viel Geld haben: Sie fangen an nach Möglichkeiten zu suchen den Wert mindestens zu erhalten oder im Bestfall noch ein Geschäft zu machen. Daher stecken sie Geld in Immobilien und die Preise von Immobilien steigen daher. Sie stecken Geld in Aktien und auch dort steigen die Kurse. Dasselbe mit Gold etc. Manche bevorzugen auch die vermeintlich sicherere Variante und gehen in Schweizer Franken oder Dollar z.B.... Aber eben raus aus dem Euro.

Kryptowährungen sind riskanter, reagieren aber ähnlich auf Krisen. Je mehr Menschen Angst haben das der Euro schwächeln könnte bzw. ihr Geld entwertet wird, desto mehr fließt auch in Krypto's.

Verstehe, danke :)
 
Das hier ist ein interessanter Artikel, der im Grunde gleich drei Themen behandelt:

Front gegen Facebook-Geld Libra - Bitcoin rauscht unter 10.000 Dollar

Der Widerstand gegen die geplante Digitalwährung des Internet-Riesen Facebook wächst. Die USA kündigen eine harte Gangart gegen Kryptowährungen an. Anleger suchen Deckung. Über Nacht verliert die älteste Cyber-Devise Bitcoin 1500 Dollar.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Bitcoin-rauscht-unter-10-000-Dollar-article21150526.html


Die drei Themen sind:

1) Libra - das soll eine "Facebook-Kryptowährung werden. Und das Thema passt tatsächlich zum Thema des Threads : "Bargeldlos"

2) Bitcoin und Preis

3) Trump (Politik) gegen Bitcoin/Krypto


Zu 1) Sollte Libra kommen würde Facebook, mit seinen Milliarden Nutzern, vermutlich zu einem Global Player des Geldes, möglicherweise zu einer Art Zentralbank. Ökonomisch würde Libra in etwa so funktionieren: 1 Libra wäre sowas wie 1 Dollar, aber gedeckt mit einer Reihe von Währungen die unterschiedlich gewichtet wären: Dollar, Euro, Schweizer Franken usw.

Technisch würde Libra auf den ersten Blick wie eine normale Kryptowährung funktionieren, ähnlich wie Bitcoin. Aber deren Blockchain wäre nicht frei sondern würden von Facebook und Partnern kontrolliert.

Die meisten echten Krytpo-Leute halten wenig von Facebook und daher auch nicht viel von Libra, aber was sich viele davon versprechen: Das Facebook mehr Menschen in den gesamten Bereich bringt. Libra wäre eine Art Marketing für echte (dezentrale/freie) Krypto-Währungen und -projekte. Interessanterweise läuft die Politik Sturm gegen Libra, bzw. ist das eher nicht überraschend. Bitcoin kann man nicht direkt angreifen, weil es keine zentrale Instanz gibt die dahinter steht. Bei einer "Konzern-Währung", die durchaus das Potential haben könnte das staatliche Geldmonopol zu bedrohen, ist das anders. Libra hat in gewisser Weise schlafende Hunde geweckt.


Zu 2) Preis betreffend: Was die Medien irgendwie nie ganz auf die Reihe bekommen ist die hohe Volatilität von Bitcoin und Krypto insgesamt. Momentan behaupten sie, dass Libra und Trump den Kurs unter Druck bringen würden. Und ja, das kann Einfluss haben. Aber der Kurs sieht seit Anfang des Jahres so aus:

ob8Fcph.png


Von Anfang des Jahres bis zum Hoch Ende Juni hat sich der Kurs also mehr als verdreifacht. Und dann ist es normal das eine Korrektur kommt.

Ein witziges Zitat ist:

"Pessimistischer ist der prominente US-amerikanische Krypto-Fondsmanager Tomothy Peterson. Berechnungen auf Basis der Zahl der aktiven Nutzer von Bitcoin und dem Transaktionsvolumen deuten seiner Ansicht nach darauf hin, dass der tatsächliche Preis bei 8000 Dollar liegen sollte."

Es ist vollkommen unmöglich Bitcoin objektiv zu berechnen. Es gibt auch keine belastbaren Zahlen wie viele aktive Nutzer es gibt.


Zu 3) Im Artikel wird zudem über Trump gesagt:

"Andere stützen seine Preis-Prognose mit dem Hinweis auf Präsident Trump. Dessen negative Kommentare würden Abwärtsdruck ausüben. Der Bitcoin "könnte auf 8.000 Dollar sinken und alle Gewinne vom Juni zunichtemachen", sagte Alfonso Esparza, Senior Market Analyst bei Oanda Corp, kürzlich gegenüber Bloomberg."

Trump hatte sich auf Twitter sehr negativ zu Bitcoin und Krypto's geäußert. Übersetzt sagte er:

Ich bin kein Fan von Bitcoin und anderen Kryptowährungen, die kein Geld sind und deren Wert sehr volatil ist und keine Basis hat. Unregulierte Krypto-Güter können rechtswidriges Verhalten erleichtern, einschließlich Drogenhandel und andere illegale Aktivitäten…
https://www.btc-echo.de/trump-outet...ner-und-triggert-die-szene-das-meinungs-echo/

Er hat ein paar witzige (und wahre) Reaktionen bekommen. Der Kurs hat darauf gar nicht reagiert und eine Reaktion würde nicht erst Tage später kommen. Es ist sogar vielmehr so, dass solche Attacken eher positiv gesehen werden, einfach weil sie Aufmerksamkeit erzeugen. Dazu kommt: Wenn Trump etwas schlecht findet sehen das viele eher als Auszeichnung.


Was grundlegend interessant ist: Das Ganze kommt jetzt in eine Art "heiße Phase". Krypto wird nicht mehr ignoriert und stellt die Politik und v.a. das Finanzsystem vor viele Probleme. Als ich 2013 meine ersten BTC kaufte gab es eine interessante Diskussion in einem Forum dazu. Ich war der Ansicht das es nur zwei Szenarien geben könne: Entweder wird Krypto nie erfolgreich und dann wird es nie irgendwen wirklich kümmern - und zu der Zeit war das ja so. Oder aber Krypto wird zunehmend erfolgreich und dann sind die Folgen zum einen nicht absehbar - ich hätte z.B. nie erwartet das Konzerne wie Facebook ins Geldgeschäft einsteigen wollen - und zum anderen werden die Politik und Finanz-Lobby versuchen die Kontrolle nicht zu verlieren. Ich glaube, dass das die nächste Phase sein wird. Deren Problem ist: Sie wollen die Technologie und das ist schon lange deutlich. Insofern wird es nicht ganz leicht gegen Kryptowährungen vorzugehen ohne Blockchain-Innovation zu vertreiben.

 
Du bist gut informiert Condemn.
Siehst Du einen Zusammenhang zwischen dem aktuellen Wertverlust von Bitcoin und dem kräftigen Zuwachs von Gold.?
Ich habe gelesen, dass es etwas mit Facebook zu tun hat, die wollen eine neue Währung auf den Markt bringen.

Link habe ich nicht mehr, da bereits vor Tagen gelesen.
 
Du bist gut informiert Condemn.
Siehst Du einen Zusammenhang zwischen dem aktuellen Wertverlust von Bitcoin und dem kräftigen Zuwachs von Gold.?

Ein steigender Gold-Preis gilt ja oft als eine Art Krisenindikator, im Sinne von: Je stärker der Vertrauensverlust in Währungen und das Finanzsystem und je größer die Sorge vor einem Einbruch der Wirtschaft, desto mehr Geld geht dann in Gold. Ich glaube, dass das einerseits zwar stimmt, andererseits sind extrem große Spieler in Gold, nämlich ganze Länder die ihre Gold-Reserven aufstocken oder auch abbauen usw. Das kann das Gesamtbild dann vermeintlich untypisch beeinflussen. Bei Gold sind 10%-Schwankungen dann ziemlich viel, weil es als recht stabil gilt. Auf 10 Jahre gesehen hat sich der Kurs fast verdoppelt, bzw. hatte er sich mal verdoppelt und hat dann einen Knick gehabt. Kann man sich hier ansehen - rechts im Chart kann man die Zeit einstellen:

https://www.goldpreis.de

Bitcoin reagiert zum Teil noch mehr auf Dynamiken innerhalb des eigenen "Crypto-Universums", funktioniert dann sogar ähnlich, aber wesentlich extremer. Die Kursschwankungen sind wesentlich stärker. Aber auch da kann man beobachten wie Geld in Krisenzeiten in Bitcoin geht, zum Teil sehr lokal. Venezuela als Beispiel:

Der Bitcoin-Kurs ist in Venezuela und Simbabwe sehr viel höher als in anderen Ländern. Das liegt vor allem an der wirtschaftlichen Lage der Länder. Hier zeigt sich das Potential von Kryptowährungen.
https://www.btc-echo.de/bitcoin-warum-die-kryptowaehrung-in-venezuela-mehr-wert-ist/

Es gibt auch Theorien, die anscheinend sogar recht gut untermauert sind, dass Venezuela US-Sanktionen mit Bitcoin umgeht:

Venezuela soll Bitcoin (BTC) und nicht seine eigene digitale Währung Petro verwenden, um die US-Sanktionen auf Flughäfen zu umgehen. Laut einem Bericht der lokalen Nachrichtenplattform ABC vom 22. Juli hat Präsident Nicolas Maduro eine App genehmigt, um eine Luftverkehrssteuer zu erheben und diese in Bitcoin zu verwandeln.
https://de.cointelegraph.com/news/v...y-dodges-us-sanctions-with-crypto-in-airports

Bitcoin eignet sich wegen der hohen Flexibilität für solche Zwecke. Aber die starken Schwankungen machen es dann auch wieder schwer mit hohen Summen zu agieren.

Den Kurs betreffend: Den derzeitigen Kurs-Einbruch halte ich für eine normale Korrektur. Denn immerhin hatte sich der Preis von Anfang des Jahres bis zum höchsten Stand Ende Juni ver-3,6-facht. Seit Ende Juni ist der Kurs in einer Korrektur-Phase.

Insofern, nein... Ich denke nicht, dass der momentan fallende Bitcoin-Kurs und der momentan anziehende Gold-Kurs wirklich miteinander in Verbindung stehen. Ich glaube aber, dass sich in Krisenzeiten beide eher positiv entwickeln. Bitcoin wird dabei aber immer wesentlich stärker schwanken. Geht es nach oben ist das Gewinn-Potential höher, aber das Risiko ist eben auch wesentlich höher als bei Gold. Denn wenn Bitcoin mal wirklich massiv und lange fällt (wie z.B. 2014 oder auch letztes Jahr), dann können jene die zum falschen Zeitpunkt gekauft haben sehr viel verlieren oder brauchen einen langen Atem.
 
Werbung:
Zurück
Oben