Hi Annie,
Annie schrieb:
Die Frage ist ja, wann man Kritik als berechtigt und wann als unberechtigt empfindet. Und wann es tatsächlich "Meins" und wann es "Seins" ist.
Wenn Kritik mich persönlich trifft/verletzt, tendiert man ja schon dazu, auf den Kritiker zu zeigen und sich nach seiner Befindlichkeit zu fragen, und weniger auf die eigene zu schauen.
Tja, was ist Meins und was ist Seins? Nach meiner Erfahrung ist es immer dann Seins, wenn jemand nicht nachlassen kann, mir immer und immer wieder etwas unterzujubeln, was ihn an meiner Person stört.
Dann macht auch der Ton die Musik. Dieser jemand kann mir entweder freundlich und verbindlich einen Hinweis geben und gleichzeitig einfügen, dass er es zwar so sehe, es jedoch von meiner Warte aus vielleicht eine andere Sichtweise gäbe? Vor diesem Hintergrund kann man dann in entspanntem Smalltalk das Für und Wider jeder Sichtweise gemeinsam beleuchten und jeder seine ganz eigenen Rückschlüsse, oder in bestem Falle, auch gemeinsame Rückschlüsse tätigen.
Aber jemandem seine fixierten, destruktiven Kritikpunkte um die Ohren zu hauen, sich auf keinerlei Diskussion einzulassen, zeigt mir, dass der andere in dem Moment auf Konfrontationskurs ist. Ihm ist dann daran gelegen, seine ganz eigene Sichtweise mir unterzujubeln, damit es ihm besser geht. ("Ändere dich, und zwar zu meinen Bedingungen"). Es gehört also zu IHM und ist SEINS.
Wenn also Kritik an dem anderen, geht es m.E. nur, wenn man dem anderen gleichzeitig sagt, dass es zwar die eigene, subjektive Ansicht ist, die mit seiner nicht konform gehen muss, nichts desto Trotz könnte man sich aber annähern, wenn man für beide Seiten einen annehmbaren Lösungsansatz fände, d.h., beide finden bestenfalls einen Weg von einem einst destruktiven Vorwurf zu einem konstruktiven Vergleich
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Kritik nützt dem anderen nur dann was, wenn er darum bittet. Ansonsten, unabhängig von Kritik, wenn mich das Verhalten von jemandem in irgendeiner Form berührt, kann ich ja bei mir schauen, was es auslöst.
Ja, wenn die Kritiker nur immer damit warten würden, bis man sie bittet....Hab eigentlich so noch niemand kennengelernt...
Nun gut, natürlich sind diese Voraussetzungen das Nonplusultra. So sollte es eigentlich sein und bei dieser Vorgehensweise kann man dann auch in Ruhe schauen, was einen selber innerlich gerade berührt....
Du schaust auf die Transite von jemandem, wenn du dich von ihm angegriffen und verletzt fühlst, um zu sehen, was er gerade durchmacht?
Oder wenn du beobachtest, wie er bei anderen mit seiner Keule schwingt?
Ja, darauf zu schauen, wo der andere gerade steht, empfinde ich als große Hilfe. Bin daher der Astrologie mit ihrem Hintergrundwissen sehr dankbar. Von meiner Seite aus kommt dann oft dieser Aha-Effekt
.(T-Pluto wandert z.B. durch sein/ihr 7-tes Haus). Die Konfrontationen oder Kämpfe dieser Person mit der Außenwelt sind somit für nachvollziehbar. Mit einem Wort: Das Wissen darum erweckt in mir Verständnis. Warum auch sonst habe ich mich schon so lange mit der Astrologie beschäftigt, wenn ich es mir dann als Hilfmittel versage?
Lieben Gruß
Silke