Hallo Lifthrasir,
das hat mich jetzt kurz zum Mit-Denken angeregt
Hm. Ich möchte kühn behaupten, nicht jede Kritik ist an sich neutral. Kritik an sich gibt es ja nicht - sie wird ja immer von einer Persönlichkeit geäußert. Und jede Persönlichkeit, die Kritik äußert, hat irgendeine Absicht, wenn sie diese Kritik äußert. Diese Absichten können nun durchaus verschieden sein: auf etwas aufmerksam machen wollen, etwas richtigstellen wollen, sich wichtigmachen wollen - und gelegentlich auch einfach verletzen wollen. Gibts.
Dennoch stimmt es natürlich, daß es demjenigen, der Zielscheibe der Kritik wird, bis zu einem gewissen Grad freisteht, was er damit macht. Das hängt nun aber davon ab, was für eine Palette an Reaktionsmöglichkeiten ihm selbst zur Verfügung steht.
Also in meinen Augen ist es zu gleichen Teilen von Kritiker und Kritisiertem abhängig, was draus wird - ein Schuh oder ein Streit oder gar nichts...
Hallo Kinnarih,
Ja, so ausgedrückt gebe ich Dir recht! Ich denke, ich habe das auch etwas unglücklich formuliert. Meine Formulierung ergibt sich wahrscheinlich aus dem Zusammenhang, den Sayalla auch in dem Satz:
"Je intensiver man sich in Selbstkritik übt, um so freier wird man vom Kritisieren anderer."
darstellt, denn ich bin auch sehr frei von Kritik.
Suena drückt es etwas anders aus:
"Je fundierter meine Meinung ist, desto weniger "brauche" ich Selbstkritik."
Doch beide Sätze sind sinngemäß ähnlich. Ich kritisiere mich selbst, daher werde ich mir selbst bewusster - Selbstbewusst - dadurch bin ich mir in meinen Ansichten auch sicherer, denn durch Kritik Anderer und meiner selbst sind meiner Meinung nach meine Ansichten fundierter geworden.
Das zeigt sich praktisch dann, wenn ich kaum sachliche Kritik bekomme, oder ich mit Kritik nichts anfangen kann. Anders formuliert, kann mich keiner logisch oder sachlich fundiert von Gegenteil überzeugen - liege ich richtig.
Aus diesem Grund kann ich mit Kritik ganz anders umgehen, das bestimmt bei vielen Mitmenschen den Eindruck von Arroganz, Unverständnis oder Voreingenommenheit verursacht.
Aber auch damit kann ich leben - daher ist für mich Kritik neutral geworden, egal in welcher Form die Kritik sich äußert.
Ist die Kritik fundiert, macht es mir Freude mich damit auseinander zu setzen, kann ich doch immer etwas daraus lernen.
Ist die Kritik unsachlich oder sogar destruktiv, macht es mir Spaß die Kritik einfach zu ignorieren, bishin provokant zu beantworten - je nach Laune sind alle Facetten dazwischen. Dafür gab es gute Beispiele auch hier im Forum.
Ich darf auch so sein, denn ich muss meine Schattenseite ausleben um mit mir selbst im Einklang zu sein, um in meiner Mitte zu sein.
Natürlich basiert alles was ich hier schreibe nur auf meinen Ansichten und auf meiner Wahrheit!
Auf jeden Fall ist es schön das ich Dich zum Mitdenken angeregt habe - also hat meine Formulierung etwas bewirkt!
Gruß Lifthrasir