pluto
Aktives Mitglied
Das ist die Falle, in die gern getappt wird. Damit bleibt das Opfer ein Opfer und ist abhängig vom Täter, bis der sich dazu aufrafft/aufraffen kann, seine Schuld zu sehen. Das ist die destruktive Bindung, die Hellinger in Familienkontexten als destruktive Bindungsliebe beschrieben hat ... ein Konzept, über das sich, wie gesagt, diskutieren lässt. Ich komm auch ohne solche Etiketten aus, mir genügt der Blick auf die Wirkungen.
Frei wird ein Opfer dort, wo es ihm gelingt, sich zu lösen. Wo es nicht länger "Gerechtigkeit" einfordert (und damit in der Abhängigkeit verharrt, Opfer zu bleiben, bis Gerechtigkeit nach einem seine Ansprüche befriedigenden Maß eintritt ... manche Opfer versuchen dann, solche Gerechtigkeit selbst zu schaffen, und werden ihrerseits zu Tätern).
Jake
ist schon richtig, was du anmerkst. Vereinfacht man die Geschehnisse zu sehr, bleibt jeder in seiner Rolle. Bewusstseinsarbeit an sich selbst und seiner Rolle gehört auch dazu. Zu warten, bis der Täter einsichtig wird, lässt das Opfer in seienr Rolle verharren. Das ergibt keine Lösung.
lg Pluto