Krankheit der Mutter - kann ich was tun?

joburg

Mitglied
Registriert
16. August 2004
Beiträge
522
Ort
Deutschland
Ui, ich hab schon wieder ein Thema, zu dem ich euch befragen will. Es beschäftigt mich schon sehr lange, eigentlich mein ganzes Leben, wenn ich es genau nehme. Es geht um meine Mutter und meine Frage dazu ist:

Kann ich etwas dazu beitragen, dass es ihr besser geht? Gibt es etwas, das sie selbst bereit ist zu tun? Oder soll ich es total loslassen?

Sind jetzt eigentlich drei Fragen, aber eigentlich geht's hier um die Krankheit und um uns als Familie...

Kann jemand darauf legen?

Ich bin für jeden liebgemeinten Hinweis dankbar....

Liebe Grüße
jo
 
Werbung:
Guten Morgen,

ich versuch's nochmal, weil's mir echt wichtig ist. Kann jemand sehen, wieso sie sich ständig für die Krankheit entscheidet? Gibt es etwas das ich tun kann oder sollte? Ich schwanke ständig zwischen schlechtem Gewissen und der Überlegung, dass sie sich selbst auch helfen wollen sollte. Mittlerweile ist sogar mein Bruder auf den Plan gekommen, weil er meint, sie könne nicht so weiter machen. Er ist da recht resistent gewesen, nicht un-liebevoll, aber weit weg.

Hat sie Möglichkeiten? Will sie sie nicht sehen? Was ist meine oder unsere Rolle dabei??? Oder mein Vater?

Ich würd mich echt freuen, wenn jemand darauf mal Karten legen könnte....
:)
Lieber Gruß
jo
 
Guten Morgen,

ich versuch's nochmal, weil's mir echt wichtig ist. Kann jemand sehen, wieso sie sich ständig für die Krankheit entscheidet? Gibt es etwas das ich tun kann oder sollte? Ich schwanke ständig zwischen schlechtem Gewissen und der Überlegung, dass sie sich selbst auch helfen wollen sollte. Mittlerweile ist sogar mein Bruder auf den Plan gekommen, weil er meint, sie könne nicht so weiter machen. Er ist da recht resistent gewesen, nicht un-liebevoll, aber weit weg.

Hat sie Möglichkeiten? Will sie sie nicht sehen? Was ist meine oder unsere Rolle dabei??? Oder mein Vater?

Ich würd mich echt freuen, wenn jemand darauf mal Karten legen könnte....
:)
Lieber Gruß
jo

Huhu Liebes,
ich schau nachher gerne mal rauf, aber erst nach meinen Termin gegen mittag ;)

:umarmen:
 
So nun bin ich dazu gekommen einen Blick raufzuwerfen und als allererstes springt mich an : Hör auf mit den Schuldgefühlen!!!
Die stehen nämlich ganz FETT im blatt und was dazu kommt, und das ohne deine Mama beleidigen zuwollen, ihr ist das auch bewusst. Die gesundheit deiner Mama sieht wirklich nicht berauschend aus, das will ich nicht bestreiten, ABER du kannst nichts dafür! Nachdem Kartenblatt zu urteilen würde ich dir den dringend Rat geben, deiner Mama klar zumachen, daß du nur helfen wirst,wenn sie die Hilfe annimmmt und das auch dauerhaft. Wenn sie Morgen wieder krank sein möchte, dann tut es dir leid, aber dann bist du nicht mehr bereit was zutun. Es wird ein neuer weg kommen für deine mutter udn für dich, und er wird euch beide mehr befreien.

Ich hoffe es hat dir ein wenig geholfen, wenn was sein sollte, du hast meine Nummer ;)
:umarmen:
 
Hallo Jo,

oder sollte ich besser schreiben "Mutter Theresa."

Die Krankheiten deiner Mutter haben nichts mit dir zu tun, das solltest du dir klar machen. Deine Mama wird sich erst wieder besser fühlen, wenn sie den Weg in ihr Herz geht, das bedeutet, sie muss sich anschauen, was in ihrem Herzen los ist.

Sie befindet sich in der Opferrolle und nur ihre bewußte Entscheidung, das zu ändern, wird ihr helfen.

Du kannst sie nur erreichen, wenn du Mitgefühl ausdrückst, aber kein Mitleid. Du brauchst nicht leiden, weil sie das Opfer ist. Unterbrich den Kreislauf, indem du dir selber und auch ihr klarmachst, dass es ihre Entscheidung ist, das Opfer zu sein. Du hingegen fühlst mit ihr, aber überläßt ihr die Verantwortung, es zu ändern oder nicht.

Versuch nicht, die Mutter zu spielen, sondern distanzier dich soweit, wie du es brauchst, um nicht mit zu leiden. Du bist nicht für ihre Gefühle und ihren Weg verantwortlich. Bleib bei dir!

Ich weiß, dass es schwer ist, aber alles andere macht dich nur müde und evtl. selber krank, wenn du dem Mitleid folge leistest.

Etwas könntest du allerdings tun. Zeig ihr das Schöne im Leben. Wenn ihr etwas unternehmt, sei mit Begeisterung dabei und zeig ihr die Kleinigkeiten des Lebens, kleine Freuden bereiten, das könntest du tun. Einfach nur so, nicht aus Mitleid, sondern von Herzen ohne Bedingungen.

Deiner Mutter und dir wünsche ich alles Liebe :kiss4:
 
Ihr beiden Lieben @kimama und @Ivonne,

erst mal ganz viel lieben Dank für Eure Worte :danke:

Wow, jetzt sitz ich hier und bin total berührt, erkenne, dass ich Vieles schon wußte, dass ich feststecke, weil dieses Muster so alt ist, wie mein Leben selbst ...

Es tut mir gut zu wissen, was es ist, aber im Moment fühl ich mich noch etwas überfordert, klare Worte mit ihr zu reden. Sie würde sie nicht verstehen und das Nicht-Verstanden-Werden fällt mir noch schwer.

kimama: ... Nachdem Kartenblatt zu urteilen würde ich dir den dringend Rat geben, deiner Mama klar zumachen, daß du nur helfen wirst,wenn sie die Hilfe annimmmt und das auch dauerhaft...

Ivonne:... Unterbrich den Kreislauf, indem du dir selber und auch ihr klarmachst, dass es ihre Entscheidung ist, das Opfer zu sein

Ist es das gesprochene Wort? Oder ist es die innere Haltung dazu? Ich glaub, ich drück mich vor den Worten, aber sie fallen auf keinen fruchtbaren Boden. Meine Ma hat mein ganzes Leben lang ihre Schwierigkeiten bei mir abgejammert. Ich hatte schon dieselben Fußstapfen erreicht, habe aber das Glück gehabt, darin aufgehalten zu werden :):), wofür ich SEHR dankbar bin.

Kimama, du beleidigst hier niemanden :), wenn du sagst, dass meine Schuldgefühle meiner Mutter bewußt sind. Ich find das ist der Hammer. Ich hab letztens wo gelesen: Was ihr nicht löst, werden eure Kinder für euch austragen. Sie löst es nicht, aber ich will es nicht tragen. Es hilft wohl nix, wenn ich erzähle, mit welcher Wucht sie ihre Krankheitsgeschichten und -gefühle bei mir abladen will. Höre ich ihr nicht so zu, wie sie es gern möchte, bin ich kaltschnäuzig. Das einzige, was mir in letzter Zeit mal gelungen ist: ich konnte sie umlenken auf andere Themen.

Gibt's eigentlich ein Mittel dafür, mit den Schuldgefühlen aufzuhören? Die Wurzel entziehen? Verkümmern lassen?

Ivonne: ... Versuch nicht, die Mutter zu spielen, sondern distanzier dich soweit, wie du es brauchst, um nicht mit zu leiden. Du bist nicht für ihre Gefühle und ihren Weg verantwortlich. Bleib bei dir! ...

Das ist eine der schwierigsten Übungen für mich !!

ABER

Ivonne: Etwas könntest du allerdings tun. Zeig ihr das Schöne im Leben. Wenn ihr etwas unternehmt, sei mit Begeisterung dabei und zeig ihr die Kleinigkeiten des Lebens, kleine Freuden bereiten, das könntest du tun. Einfach nur so, nicht aus Mitleid, sondern von Herzen ohne Bedingungen.

...das hab ich tatsächlich in den letzten Wochen versucht, zum ersten Mal seit all den Jahren...

kimama: Es wird ein neuer weg kommen für deine mutter udn für dich, und er wird euch beide mehr befreien.

Gab's da irgendwo einen Hinweis darauf, wieso sie sich so hartnäckig weigert, gesund zu sein???? Oder ob sie nur darauf wartet, dass ich meine Haltung ändere? Krank ist, weil ich so wunderbar die Verantwortung übernommen habe????

Die gebe ich ihr gern sofort zurück....

Eine Frage hab ich dann noch an Ivonne: Meintest du genau das mit der Frage nach "Mutter Theresa"?

Ich bin ganz berührt von Eurer Unterstützung :umarmen: :danke:
 
Liebes, würdest du vielleicht mal aufhören, deine Mutter zu bemuttern? Deine mutter muß etwas ändern, nicht du und warum das so ist, sollte dich nicht intressieren. Deine mutter weiß ganz genau wie weit sie dich kriegt. und sie weiß auch das du Schuldgefühle hast udn wie sie genau das bei dir erreicht. Erst wenn du dieses muster durchbrichst, kann sie sich ihrer Probleme selber annehmen.

:kiss4: Es ist bestimtm nicht leicht, aber es wird gut werden,wenn du sie mal loslässt udn sie alleine ihr Leben / Gesundheit regeln muß.
 
Gab's da irgendwo einen Hinweis darauf, wieso sie sich so hartnäckig weigert, gesund zu sein????

Warum weigerst du dich, sie loszulassen und nicht mehr zu bemuttern? Es spielen viele Ebenen des Seins eine Rolle, die wir hier nicht alle analysieren müssen. Ihr Weg ist es, herauszufinden, dass es noch etwas anderes gibt außer der Opferrolle.

Oder ob sie nur darauf wartet, dass ich meine Haltung ändere? Krank ist, weil ich so wunderbar die Verantwortung übernommen habe????

Auf jeden Fall hat es sie immer weich fallen lassen und sie mußte sich nie die Frage stellen, ob es etwas anderes gibt. Aber du brauchst keine Schuldgefühle haben, denn wenn du es nicht wärst, wäre es jemand anderes, der sie auffängt. Es hat seinen Sinn, dass es so ist, wie es ist.



Eine Frage hab ich dann noch an Ivonne: Meintest du genau das mit der Frage nach "Mutter Theresa"?

Das war eher ein Spaß. Ich hab es geschrieben, weil ich deine Bemutterung sofort gespürt habe und dieses warmherzige, liebevolle, was du ausstrahlst. Du bist so sehr bemüht um andere, dass du dich selber als viel zu gering einschätzt/empfindest.

Du kannst nicht die ganze Welt auf einmal retten. Es genügt schon, wenn du bei dir beginnst, dein Inneres Licht zu suchen und zu finden. Das kannst du dann weitergeben an andere Menschen, um sie zu trösten. Aber erst bist du an der Reihe.


:umarmen:
 
Werbung:
:):D Ach Ihr beiden Lieben, ich weiß gar nicht, was ich zuerst zitieren soll, so sehr ähneln Eure Aussagen sich, vor allem, was das bemuttern angeht.

Ihr habt recht und wisst Ihr was???

Heut ist der erste Tag, an dem ich aufhöre, das zu tun. Ich kümmer mich um mich selbst! Ich gebe ihr zurück, was ihr gehört und lebe jeden Tag mehr, was meins ist. Ein paar Instrumente dazu hab ich auch an der Hand :)

...und das schreibe ich mit einem riesengroßen Lachen im Gesicht :)

Eines Tages werde ich das auch vor ihr in Worte fassen können und bis dahin werde ich es erst mal fühlen üben ...

... ist das tolles Deutsch???

Ich fühl mich irgendwie leichter - erleichterter .... ist das genial?

:danke: :umarmen: :umarmen:
 
Zurück
Oben