krank oder nicht krank?

und nun?..stehen wir wieder am Anfang.
wann bin ich gaga, plemplem, reif für die Klapsmühle, einweisungsreif( ausser ich will von der Brücke hüpfen)???
Bei einem Besuch auf einer geschlossenen hab ich mal jemanden kennengelernt, der hielt sich enstlich für Captain Kirk..der war jetzt wirklich gaga.Der Weg ist kurz dahin , finde ich.
[/QUOTE]

Ich hatte mal beruflich - nichttherapeutisch - mit Menschen auf der geschlossenen Station zu tun. In der Tat war mit einigen Reden nicht möglich. Möglicherweise gab es da andere Annäherungsmöglichkeiten, die mir aber in dem Moment verschlossen blieben. Aber ich erinnere mich an den einen oder anderen, - insbesondere einer ist mir in Erinnerung -, mit denen Gespräche hochinteressant waren. Wirklich hochinteressant! Die Vorstellungswelt, in der diese Leute lebten, fand ich hochspannend und kein bißchen verrückt. Höchstens etwas ungewöhnlich und anders als bei den sog. Normalos. Aber die galten als schwer gestört, bzw. psychotisch. Nun hatten die sicher auch eine andere Seite, die sie mir nicht zeigten und die die sog. Fremd- oder Eigengefährdung aufwies, aber für mich persönlich ist das kein Kriterium, jemanden als "verrückt" einzustufen. Es gibt soviele verrückte "Normalos" und dass die gefährlich sind, merkt man immer erst, wenn etwas passiert ist. Also irgendwie leben wir alle in einem Wahn und haben alle ganz schön einen an der Klatsche.

Katarina :)
 
Werbung:
Unbenommen Katarina, jeder hat irgendwo eine Macke, sonst wären wir nicht in einem esoterischem Forum*gg
Nur, ..mmh...wo geht halt diese Macke in einen anderen Zusatnd über, mangels eines anderen Worte, in"geistes"gestörtheit ?
Sagen wir mal so, wenn man früher (in manchen kreisen heute noch*g) behauptet Stimmen wahrzunehmen ist man gaga..hier Channelt man?..wo liegt da der Unterschied?..Nur in der Betrachtungsweise?Kulturell bedingt? Gibt es da eine Grenze?Wenn ich die Stimmen von "Engeln" höre (in einem anderen Kulturkreis wäre es sicherlich nicht der Erzengel Gabriel), höre ich sie dann wirklich, oder "höre" ich sie dann in mir? was ich nun wieder als zumindest etwas iritierend im täglichen Leben empfinden würde.
Oder wenn ich glaube, das Wesen einer anderen Dimension
Besitz ergreifen von mir?..Ist das Krank, oder ist das nur die Wahrnehmung einer speziel begabten Person?..
Wo kann ich für mich selber WISSEN, ist das jetzt real oder Einbildung?
 
Unbenommen Katarina, jeder hat irgendwo eine Macke, sonst wären wir nicht in einem esoterischem Forum*gg
Nur, ..mmh...wo geht halt diese Macke in einen anderen Zusatnd über, mangels eines anderen Worte, in"geistes"gestörtheit ?
Sagen wir mal so, wenn man früher (in manchen kreisen heute noch*g) behauptet Stimmen wahrzunehmen ist man gaga..hier Channelt man?..wo liegt da der Unterschied?..Nur in der Betrachtungsweise?Kulturell bedingt? Gibt es da eine Grenze?Wenn ich die Stimmen von "Engeln" höre (in einem anderen Kulturkreis wäre es sicherlich nicht der Erzengel Gabriel), höre ich sie dann wirklich, oder "höre" ich sie dann in mir? was ich nun wieder als zumindest etwas iritierend im täglichen Leben empfinden würde.
Oder wenn ich glaube, das Wesen einer anderen Dimension
Besitz ergreifen von mir?..Ist das Krank, oder ist das nur die Wahrnehmung einer speziel begabten Person?..
Wo kann ich für mich selber WISSEN, ist das jetzt real oder Einbildung?

Wie ich oben schon sagte, muss da jeder für sich selber eine Antwort finden. Für mich ist alles Einbildung oder anders ausgedrückt: alles was ich mir einbilde, wird zu meiner Realität und damit real. Das kennen wir ja auch aus anderen Bereichen, in denen es nicht um Geistesgestörtheit im engeren Sinne geht. Meine Art und Weise, bestimmte Verhaltensweisen zu interpretieren oder Dinge wahrzunehmen und dann zu werten, bestimmt meine Realität. Jemand anders interpretiert dieselben Tatbestände völlig anders. Welche der beiden Interpretationen ist nun richtig und wahr und welche falsch? Das ist völlig subjektiv. Und ob ich mir nun einbilde, dass die Nachbarn mir ständig böses wollen oder dass ein Dämon von mir Besitz ergriffen hat, ist nur ein gradueller Unterschied.
Ich hatte mich z.B. auf der geschlossenen Station in der Psychiatrie mit einem jungen Mann unterhalten, der ständig Engelsstimmen hörte und mir davon berichtete. Ich hörte nichts, aber ich konnte absolut annehmen, dass er sie wirklich hörte. Damit war das für ihn wahr und seine Realität. Ich konnte daran nichts verrücktes finden. Ich denke, wir neigen dazu, andere dann für "geistesgestört" zu halten, wenn deren Wahrnehmungen so von unserer kollektiven Scheinnormalität abweichen, dass es uns Angst macht. Und um unsere Angst in den Griff zu bekommen, müssen wir dann den Stempel "geistesgestört" herausholen. Damit hat das Ding wenigstens schon mal einen Namen und gibt uns die Illusion, es irgendwie kontrollieren/therapieren zu können. Wenn wir darauf verzichten könnten, dann wären diese sog. Geistesgestörtheiten nichts anderes als einfach eine spezifische Art der Wahrnehmung.

Katarina :)
 
Wann ist jemand wirklich "geisteskrank" ..., oder wann ist jemand noch "gesund", hat aber verdrehte Ideen? ist da überhaupt ein Unterschied zu bemerken?
Zb. jemand, der meint Napoleon zu sein oder ... jemand sagt er, WAR Napoleon ?
Wann gehört derjenige wirklich in fachliche Hände ?
In diesen Worten sind soviel scheinbar selbstverständliche Bewertungen und Kurzschlüsse inkludiert - zB. krank = behandlungsbedürftig.

Vom ursprünglichen Wortsinn her heißt "krank" eigentlich schwach und "gesund" eigentlich stark, schnell. Es verhält sich also wie Ebbe und Flut, Yin und Yang etc.

Krankheit kann eine Zeit des Rückzugs und der inneren Reifung sein - in der Gesundheit geht man eher nach aussen.

Manche "Krankheiten" werden überhaupt erst dadurch zum Problem, dass man sie zu behandeln beginnt und als etwas Schlechtes betrachtet.

Ohne jetzt lange nachzudenken ist für mich der entscheidende Punkt der "Geisteskrankheit" (im dem Sinn von etwas "potentiell Schädlichem"), ob jemand zwischen der eigenen Wahrnehmung und der von anderen unterscheiden kann. Ob er die eigene Wahrnehmung als absolut und einzig richtig sieht - oder ob er sie als eine subjektive Möglichkeit neben anderen sieht.

In dem Sinne ist jemand, der annimmt, früher mal Napoleon gewesen zu sein (aber Verständnis dafür hat, dass das andere nicht so sehen) bestimmt nicht "krank" - sehr wohl aber ein Politiker, der die Staaten mit unverrückbarer Selbstgerechtigkeit in "gute" und "schlechte" einteilt.

Ein eigener Punkt sind die "fachlichen Hände", in die jemand gehört. Jeder gehört in irgendeiner Form in LIEBEVOLLE Hände von Eltern, Partnern, Freunden etc. (wäre zumindest wünschenswert) - und manchmal ist es hilfreich, wenn die liebevollen Hände auch fachlich kompetent sind.

Schwierig wird es, wenn die "fachlichen Hände" selbst krank sind in obigem Sinn : wenn sie die eigenen Anschauungen von "richtig und falsch". "gut und schlecht", "gesund und krank" verabsolutieren und dem Menschen aufzwingen.

Dann können "fachliche Hände" auch schaden und krank machen.

Liebe Grüße, Reinhard
 
Die Frage die mich interessiert ist :
wann ist jemand wirklich "geisteskrank".., oder wann ist jemand noch "gesund" , hat aber verdrehte Ideen?
ist da überhaupt ein Unterschied zu bemerken?
Zb. jemand, der meint Napoleon zu sein
oder..jemand sagt er ,WAR Napoleon?
Im Forum hier habe ich schon jede menge Threads gelesen, die ich ,mit verlaub , recht schräg finde.Aber wann ist jemnand einfach nur "irre"?
besteht da ein qualitativer Unterschied?

Wann gehört derjenige wirklich in fachliche Hände?

hallo alaana,
ein sehr interessantes thema.

also ich bin der meinung, jeder soll seinen spleen haben, warum auch nicht, solange er mit einem bein auf dem boden bleibt.
damit mein ich, solange er nicht anderen schadet ist es ok.
wenn du stimmen hörst ist das doch ok, solange die nicht dauernd sagen du sollst deine nachbarn töten oder deine familie.
spätestens dann sollte man zum arzt gehen.
genauso wenn du deine bude ausräucherst - gegen böse geister - ist es ja ok.
doch wenn du anfängst deinen nachbarn zu bedrängen er müsse das auch machen, solltest du schleunigst zum arzt.

alles was ins übertriebene bzw. fanatische geht, ist meiner meinung nach krankhaft und sollte behandelt werden, da es ausarten könnte (zb. übertriebene liebe = storker).

schadest du nur dir, finde ich es ok, doch schadest du deiner familie oder mitmenschen finde ich es krank.
doch ich denke viele "kranke" sehen dies nicht so und merken wahrscheinlich auch gar nicht, dass eine störung vorliegt, wie hier schon gesagt wurde, wenn du glaubst mal napoleon gewesen zu sein, aber einräumst das andere dies nicht so sehen, schätzt du die lage völlig richtig ein, das würde ich dann auch nicht für krank halten, wenn du aber wie napoleon rum läufst, dann nunja...

noch was zu den stimmen, ein rational denkender mensch der stimmen hört würde sagen es ist sein gewissen, ein esoteriker hört je nach emotionalen zustand einen engel oder teufel/dämon und ich würde sagen das bist schlicht und ergreifen du - wenn dus esoterisch willst dann nenn es dein höheres selbst:D

lg sunlight
 
Ich denke, wir neigen dazu, andere dann für "geistesgestört" zu halten, wenn deren Wahrnehmungen so von unserer kollektiven Scheinnormalität abweichen, dass es uns Angst macht. Und um unsere Angst in den Griff zu bekommen, müssen wir dann den Stempel "geistesgestört" herausholen. Damit hat das Ding wenigstens schon mal einen Namen und gibt uns die Illusion, es irgendwie kontrollieren/therapieren zu können. Wenn wir darauf verzichten könnten, dann wären diese sog. Geistesgestörtheiten nichts anderes als einfach eine spezifische Art der Wahrnehmung.

Katarina :)

So ist es. "normal" ist letztlich eine Definition, die auf jeweils rasch wechselnden Mehrheitsverhältnissen beruht, "der Norm entsprechend". Die Normen können sich auch rasch ändern und damit auch die Definition, was als "gestört" einzuordnen sei. Beispiel: In einer sozialen Gruppe oder gar einer Gesellschaft, in der etwa eine Kommunikation mit Engeln die Norm wäre, also einen "normalen" Bestandteil der Alltagserfahrung ausmachen würde, wäre derjenige "verrückt" und "unnormal", der keine Engelswahrnmehmung hätte und man würde dann vermutlich über seine Therapiebedürftigkeit diskutieren.
:weihna1

Zur Frage, wann ein User als "gaga" einzuschätzen wäre, ist auch noch prinzipiell zu bemerken, daß jeglicher Versuch ohnehin zum Scheitern verurteilt ist. Wir können nämlich gar nicht wissen, ob jemand, der wirres Zeug daherschreibt - beispielsweise er sei der zurückgekehrte Messias oder ähnliches -, dies im Rahmen einer virtuellen Identität tut, also ob es eine Art "Spiel" ist, oder ob der User in einer Geschlossenen Anstalt mit Internetanbindung sitzt und von dortaus postet. Auch können einige postings unter Drogeneinfluß zustande gekommen sein (bei manchen Beiträgen siehts fast so aus), so daß wir keine verläßlichen Rückschlüsse auf die tatsächliche Verfassung des Users ziehen könnten.

Im Prinzip schließ ich mich aber voll und ganz Katharina an: was jeweils eine "normale" bzw. "unnormale" Wahrnehmung ist, hängt von der jeweils herrschenden Realitätsdefinition ab. Was ist "real", was "halluziniert" - dazu mal ein erhellendes Statement von einem Neurologen:

Welche Wahrnehmungen „real“ und welche „halluziniert“ sind, können wir nicht mit Sicherheit feststellen. Unsere Wirklichkeit ist im psychiatrischen Sinne immer eine Illusion, da es sich um eine Interpretation des Gehirns handelt.
(Michael Schröter-Kunhardt in:pSYCHOLOGIE HEUTE, Juni 1993)

:)
 
Dass sind schwierige Fragen, die hier am Tisch liegen. Die Abgrenzung wer ist krank, wer ist nicht krank. Wahrscheinlich ist jeder mehr oder weniger auch chronisch krank, bedingt durch Dauerstress, Lärm, Umwelteinflüsse, verschiedenste Strahlungen z.b. Handymasten uvm.

Daher kann kurzfristig auch fast jeder zu einem agressivem Schläger werden (Autofahrer) ein Elternteil das Kind schlagen uvm.

Die gesamte Gesellschaft ist so gesehen auch irgendwie krank wie auch gesund, es gibt z.b. Mobbing im Berufsleben, dass ist für mich krankes Verhalten wie auch gesellschaftlich anerkannter Zigarettenkonsum oder Alkoholkonsum uvm.

Daher auch an die Adresse eines jeden, der das gesunde mit beiden Beinen im Leben zitiert, soll er mal auch genau blicken, wo er mit beiden Beinen drinnensteht.

Daher sollten wir mal in der Gesellschaft beginnen, wie Zigaretten, Alkohol, Mobbing, Lug und Betrug usw. wo wir vielleicht alle uns eigentlich gar nicht bewusst sind, wo wir überall Schaden anrichten.

Dann geht es weiter in die Esoterik. Wenn einer meint er war Napoleon oder ist Napoleon, dann soll es so sein. Es ist halt immer die Frage, wann beginnt einer zu schaden. Wann schadet er sich selber?
Wer gehört in fachliche Hände? Die ganze Gesellschaft samt Esoterikern?

Nun ja, und schließlich und endlich, die fachlichen Händen, die Dunkelziffer deren, die beachtliche Schwierigkeiten seelischer Hinsicht (eigene Beobachtungen) mit sich schleppen, da frage ich mich, wie soll dieser eigentlich wem helfen??

Deshalb sollte man stets prüfen, bevor man den anderen als krank bezeichnet, mal selber zu schauen, wie gesund bin ich denn? Oder bin ich nicht schon längst ein schräger Typ, der sich selber schadet, dazu braucht man in den meisten Fällen keine Esoterik dazu.
 
Wenn einer meint er war Napoleon oder ist Napoleon, dann soll es so sein. Es ist halt immer die Frage, wann beginnt einer zu schaden. Wann schadet er sich selber?

So sehe ich das auch. Einzig dieses Kriterium, anderen bzw. sich selbst zu schaden, kann Anlaß für Handlungsbedarf sein. Wenn jemand in der Gegend rumrennt und denkt, er sei Napoleon, dann ist das okay. Solange er nicht irgendeine Pizzeria stürmt und den Pizzaofen außer Gefecht setzt, weil er denkt, er sei auf dem Italienfeldzug.
:weihna1

Wir alle halten uns für irgendetwas und in den seltensten Fällen stimmt es mit dem überein, für was andere uns halten, da unser Selbstbild immer schon geschönt ist. Beim Napoleon-Typen ist diese Differenz zwischen Selbstbild und Fremdbild nur besonders drastisch.
 
Krankheit entsteht ganz allein in dem, der sie misst. So wie jedes Messergebnis nur entsteht, indem es gemessen wird.

Wer Krankheiten diagnostiziert, hat einen kranken Geist. Anders ist das Diagnostizieren von Krankheiten überhaupt nicht realisierbar. Unsere Gesellschaft ist so dermassen voll mit Krankheit, dass man am liebsten Schreiben möchte. Bald tu ich das, ihr werdet es hören.
 
Werbung:
Ich denke krank, gesund, normal, anormal, anormal,........sind wie alle anderen Worte oder Begriffe immer nur für die eigen Person gültig. Wahrheit ist immer eine Frage des selbstgewählten Standpunktes.

Ich habe es für mich so definert:
psychisch krank beginnt für mich dort, wo jemand keine freie Wahl der Realität hat.
So gesehen gibt es für mich den normal menschlichen Wahnsinn, normal psychotisch eben (mit Zwängen, skizoiden Persönlichkeitsanteilen, depressiven Mustern, pschotischen Realitäten und und und). So lange jemand aber Zugang zu allen Realitäten hat und selbst die Entscheidung trifft, welche er für gültig hält und akzeptieren und nachvollziehen kann dass andere Menschen andere Wahrheiten haben ist alles im "normalen" Bereich.

pschisch krank ist, wer nur mehr in EINER Wahrheit lebt und die Kontrolle über die Entscheidung verloren hat.

Wobeit krank nicht gleich schlecht ist (für mich). Psychische Erkrankung ist ein Lösungsversuch - nur eben mit dratischen Mittlen. So gesehen ist jemand der psychisch krank ist genau so auf dem Weg zur Problemlösung wie alle anderen auch. Der Unterschied liegt für mich allerdings im Handlungsspielraum und in der Selbstverantwortlichkeit - die sind eingeschränkt.

lg meetic
 
Zurück
Oben