krank oder nicht krank?

das erste weist genaugenommen nicht nur auf "Zwangskrankheiten" wie Du das nennst, sondern geht noch wesentlich weiter in durchaus subtilere Bereiche. Viel frühkindliche Störungen in der Selbstwahrnehmung führen zu solchen Mustern, auch solche Sachen wie narzisische Kränkungen und Erfahrungen mit Gewalt.

Und beim zweiten: jo, so etwa meinte ich das durchaus, von mir wirst Du da keine gewalttätigen Ausschreitungen befürchten müssen :).. und nach meinem Geschmack hast Du da in der richtigen Ecke angefangen.

Aber das heisst aus meiner Sicht nicht, dass alles, was krank ist auch behandelt werden muss, und sicher, dass vieles, was krank ist nicht behandelbar ist.
 
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:lachen:
mag sein..
Ich möchte es aber wirklich mal genau wissen, Spleen oder Glaube, oder Irre?
Wo zieht man die Grenze?..Ist mal ein Psychiater anwesend?
Behandelbar , da müsste derjenige ja erstmal erkennen das er/sie krank wäre.
Nur um es zu erkennen..tja..was ist dazu nötig?
(ausser ist schon so auffällig das man sich engelsflügel anklebt und irgendwo runterhüpft)
Ich denke die Grenzen von "spleen" zu "Irre" ist fliessend..nur wann ist eine Grenze zu ziehen?
Nur weil man eine Idee, Glauben hat muss man ja nicht psychotisch sein, oder schizophren?..(kanns nur fördern, wie beim relgiösen Wahn)
 
Also zum Thema "Gesamtheit":
diese Dimension "erfahren" ja doch relativ wenige Menschen. Nach meinem Eindruck gibt es wesentlich mehr, die es als intellektuelles Hilfskonstrukt verwenden. Und das ist vermutlich ganz gut so, denn je nach Entwicklung stellt einen die ungefilterte Erfahrung der Gesamtheit möglicherweise eher vor ziemlich heftige Probleme als sich denn als einfach integierbare Wissenserweiterung zu offenbaren. Womit wir uns dem Thema wieder nähern: "Gesamtheit" ist etwas, was den Menschen leicht dem Wahn oder panischer Angst nahebringt, schon deshalb, weil die Wahrnehmung darauf nicht so ohne weiteres eingerichtet ist. Nichtintegierbare Erfahrungen werden entweder ignoriert oder müssen irgendwie "eingepfercht" werden, damit sie nicht alles überfluten und zur Handlungsunfähigkeit führen. Ein überlebenswichtiger Reflex. Scheitert dieser Vorgang, gibt's Erkrankungen.

ist irgendwie ein verwandter thread, oder?
 
Die Frage die mich interessiert ist :
wann ist jemand wirklich "geisteskrank".., oder wann ist jemand noch "gesund" , hat aber verdrehte Ideen?
ist da überhaupt ein Unterschied zu bemerken?
Zb. jemand, der meint Napoleon zu sein
oder..jemand sagt er ,WAR Napoleon?
Im Forum hier habe ich schon jede menge Threads gelesen, die ich ,mit verlaub , recht schräg finde.Aber wann ist jemnand einfach nur "irre"?
besteht da ein qualitativer Unterschied?

Wann gehört derjenige wirklich in fachliche Hände?

MIndestens einen Tick hat fast jeder. Manche haben dann gleich eine ganze Sippe davon im Oberstübchen, was nicht gleich schlimm ist, wenn er nicht meinte, sie an anderen ausleben zu müssen (Zwangsstörung). Und genau an diesem Punkt sollte der Patient dringends mal einen Therapeuten aufsuchen, finde ich, da er damit einem anderen schon aufrückt.
Mir ist es hier z.B. schon passiert, dass mitten in einer Diskussion, ein paar liebe User meinten, ihren Zwängen freien Lauf lassen zu müssen. Fand ich nicht sonderlich prickelnd, aber in Anbetracht der Umstände auch nicht gerade weltbewegend.

Dann lese ich auch mal gelegentlich solche Sätze:
Naaaa, wieder am zicken? Fein so, immer weiter. Oder magste vielleicht mitreden mit den Grossen?
und kann nur noch lachen, denn eine weitere Interpretation brauchen diese Sätze nicht.
Man kann allen Umständen auch was Gutes abgewinnen. Im schlimmsten Fall lernt man seine Mitmenschen näher kennen, aber das schult bekanntlich fürs Leben. *ggg*
 
Hallo Alaana,

Die Frage die mich interessiert ist :
wann ist jemand wirklich "geisteskrank".., oder wann ist jemand noch "gesund" , hat aber verdrehte Ideen?
ist da überhaupt ein Unterschied zu bemerken?
Zb. jemand, der meint Napoleon zu sein
oder..jemand sagt er ,WAR Napoleon?
Im Forum hier habe ich schon jede menge Threads gelesen, die ich ,mit verlaub , recht schräg finde.Aber wann ist jemnand einfach nur "irre"?
besteht da ein qualitativer Unterschied?
Wann gehört derjenige wirklich in fachliche Hände?

Um jemanden als "geisteskrank" zu beurteilen, mußt Du eine Vorstellung davon haben, was "normal" ist. Das, was also nach Deinem Empfinden nicht mehr "normal" ist, driftet dann ab in den "irren Bereich". Ob ein derart Abgedrifteter dann einkassiert wird oder nicht, hängt wieder davon ab, wie die Gesellschaft als eine Ansammlung von Individuen mit derartigen Phänomen umgehen möchte. Zur Zeit möchten wir in den Mehrheit offenbar diejenigen schrägen Individuen unter uns, die ihre eigene oder die körperliche Integrität anderer bedrohen, aus dem Verkehr ziehen, um sie kontrollieren (und/oder therapieren) zu können.
Eine objektive Formel aber, ab wann es pathologisch wird, wirst du nicht finden. Das sind alles nur unsere subjektiven Vorstellungen darüber, wie etwas sein sollte oder eben nicht. Das heißt, diese Frage mußt Du Dir für Dich selbst beantworten oder Du schließt Dich einem klug daherredenden Menschen an, von dem Du glaubst, der müsse es wissen. Letzterer hat aber natürlich auch nur seine subjektiven Vorstellungen oder hat sich einem klug wirkenden Menschen angeschlossen. "Normal" oder "irre" ist eine Wertung und naturgemäß hängt das Ergebnis einer Wertung vom Wertenden ab.

Katarina :)
 
fullack, Katarina

wäre eventuell noch klärenswert, ob es einen "amtlichen Kriterienkatalog" oder soetwas ähnliches gibt, da hängen doch häufig auch Rechtsfragen dran... also, ich kenne da nix von, außer den bereits mehrfach genannten Kriterien Eigen- und Fremdschädigung. Aber für vorstellbar halte ich das schon, in den deutschsprachigen Ländern gibt ja eine heftige Neigung, alles zu regeln....
gibt's hier Gerichtpsychologen im Forum?
 
wäre eventuell noch klärenswert, ob es einen "amtlichen Kriterienkatalog" oder soetwas ähnliches gibt, da hängen doch häufig auch Rechtsfragen dran... also, ich kenne da nix von, außer den bereits mehrfach genannten Kriterien Eigen- und Fremdschädigung. Aber für vorstellbar halte ich das schon, in den deutschsprachigen Ländern gibt ja eine heftige Neigung, alles zu regeln....
gibt's hier Gerichtpsychologen im Forum?
[/QUOTE]

Es gibt keinen "amtlichen Kriterienkatalog". Ich habe vorhin spaßeshalber diese Frage in einschlägiger Psychiaterrunde (ich selbst bin keine Therapeutin) gestellt. Großes Gelächter und dann ging es los und es wurde aufgezählt, bei welchem Kollegen man ab wann als "verrückt" gilt. Bei dem einen gehe das ganz schnell, da reiche schon ein böser Traum. Andere seien da zurückhaltender.

Katarina :)
 
Eine "Zwangseinweisung" in die Psychiatrie heisst in Österreich "Unterbringung", gibt ein eigenes Gesetz dafür (in Dtld hat jedes Bundesland sein eigenes Gesetz).

Es gibt drei Kriterien:
1.) psychische Krankheit
2.) Selbst- und/oder Fremdgefährdung, diese muss ernstlich und erheblich sein, also ein gewisses Mass überschreiten (ungefähr auf dem Level einer schweren Körperverletzung) und unmittelbar drohen. Wirklich passiert muss noch nichts sein. In anderen Ländern gibt es auch andere Kriterien, zB Verwahrlosungsgefahr.
3.) keine Alternativen, vor allem Behandlung im ambulanten Bereich, zur Unterbringung.

Im medizinischen Bereich gibt es den ICD 10, das sind internationale Krankheitsklassifikationen, auch für psychische Krankheiten.
http://de.wikipedia.org/wiki/ICD-10

Allerdings ist die "psychische Krankheit" als Rechtsbegriff etwas anderes als der medizinische Begriff. Alkoholsucht ist zB eine psychische Krankheit für den Mediziner, aber nicht für eine Unterbringung relevant. Für den Juristen kommt es vor allem darauf an, ob der Kranke noch über Einsichts- und Urteilsfähigkeit verfügt, also die Fähigkeit, seinen Zustand korrekt einzuschätzen und auch nach dieser Einsicht zu handeln.

Noch Fragen, greenbuddha? ;)
 
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hihi..
also die Fähigkeit, seinen Zustand korrekt einzuschätzen und auch nach dieser Einsicht zu handeln.

und nun?..stehen wir wieder am Anfang.

wann bin ich gaga, plemplem, reif für die Klapsmühle, einweisungsreif( ausser ich will von der Brücke hüpfen)???

Bei einem Besuch auf einer geschlossenen hab ich mal jemanden kennengelernt, der hielt sich enstlich für Captain Kirk..der war jetzt wirklich gaga.Der Weg ist kurz dahin , finde ich.
 
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