Hältst du also die Geister und Verbündeten für Elemente deiner Seele oder deiner Persönlichkeit? Oder sind es für dich vollkommen eigenständige Entitäten mit eigenem Willen, eigenen Bewusstsein, eigenen "Leben"? Das ist für mich eine wichtige Weltbildfrage.
ciao,
Delphinium
Hallo Delphinium,
deinen Fragen sind sehr vielschichtig und genau so versuche ich zu antworten.
Grundsätzlich halte ich Geister (Seelen Verstorbener, Ahnen, Götter, Engel, etc.) für eigenständige Entitäten - wie Verbündete auch, nur die haben noch eine direkte Verbindung ins Leben, während Totengeister versuchen durch Besetzen von anderen Seelen/Leben wieder zu beschaffen ohne ins "grosse Meer" des Geistes zu gehen und wiedergeboren zu werden. Götter, Ahnen und Engel, deren Matrix, morphogenetisches Feld ... glaube ich versuchen uns aufzufordern verbindung zum Geistigen und großen Geist herzustellen und können deshalb auch schonmal Besetzen - sehr komplex und ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Verbündete aus dem Pflanzen, Tier, Stein - Reich, als auch Elementare Kräfte, Planeten, etc. haben ganz klar eigenes Leben und eine Form von Bewusstsein, ob bewusstes Wollen weiss ich nicht, aber zu den Begriffen wäre erstmal eine Definitionseinigung erforderlich, sonst reden wir mit grosser Wahrscheinlichkeit aneinander vorbei.
Das Problem dass ich sehe, dass viele Schamanisierenden glauben sie würden sich mit ihren Schamanischen Reisen in diesen Gefielden bewegen. Wo ich aber sehe, dass sie sich auf der Persönlichkeitsebene bewegen, das aber oft nicht wahrhaben wollen - hier käme dann der Mind-Fuck ins Spiel, was es aber nicht ist, wenn ich einfach sehe dass, was ich bei der üblichen Trommeltrance kennenlerne zu 99 % die persönlichen Geschichten sind - kein irgendwas von Aussen - deshalb würde ich statt Krafttier den Begriff Seelentier bevorzugen, weil aus Krafttier wird allzuleicht Verbündeter, der allein schon nach dem Wort selbst im Aussen angesiedelt sein müsste, denn wieso sollte sich jemand mit etwas was eh schon in ihm existiert verbünden - ist ja verbunden ob ich es wahr haben will, wahrnehme oder nicht.
Meine Erfahrung auf meinen Seminaren war und ist, dass sobald die Zeit des Formates Persönlichkeitsebene vorüber geht, sich erweitert - Besetzungen, tatsächlich Kräfte von Aussen mit ins Spiel kommen, was bei den meisten lange dauernd, dass dann das Schamanisieren ganz oft vorbei ist. Da kommt oft Angst ins Spiel.
Wer das erste mal gelähmt da lag oder gezappelt, gezittert, gebebt, getobt hat, oder die Nacht durchheulte wie ein Wolf, oder den ganzen Tag keine Tasse mehr ruhig halten konnte ob er/sie wollte oder nicht, der gemerkt hat dass da was Fremdes ist, der wird begreifen was Schamanen wirklich können, dass es viel Übung brauch und dass das allermeiste zuvor die eigenen persönlichen Muster waren.
Da stellt sich mir schon die Frage wieso mussten all die Schamanen solange Ausbildungen machen, sterben, wiedergeboren werden, durch schwere Prüfungen gehen, wenn das alles so easy wäre mit 20 Minuten trommeln mal eben andere Entitäten erfahren - Verbündete gewinnen. Die Schamanen die ich kenne haben alle über 10 Jahre bald jeden Tag gelernt, mit den verschiedensten Trance-Techniken - auch Meister-Pflanzen, selten Psychedelika.
An der Stelle wird für mich auch deutlich weshalb Psychedelika so heikel sind. Sie können uns mit hoher wahrscheinlich in die Gefielde von anderen Entitäten bringen, aber auch mit grosser Zielsicherheit zu tiefen unverarbeiteten Traumata und weil die meisten keine Ahnung haben, bringen sie die Tür nicht mehr zu, mit all seinen Folgen. Ich denke wer seine Persönlichkeitsebene nicht wirklich gut kennt, für den ist es ein Spiel mit dem Feuer - manches menschliche Gehirn oder Bewusstsein ist da schon verbrannt und nicht jeder ist als Phoenix aus der Asche wieder aufgestiegen.
Ich freue mich auf einen weitere Diskussion
LG Siegmund