Delphinium
Sehr aktives Mitglied
Das ist sicher nicht grundsätzlich falsch. Allerdings denke ich doch sehr, dass auch für uns eine Alien-Zivilisation, die sich der Sprache, Werkzeuge und anderer Technologie bedient interessanter ist, als ein auf dem gleichen Planet lebendes "Äffchen", auch wenn diese Zivilation eine krakenähnliche Anatomie hat. Was anderes zu behaupten finde ich schon sehr merkwürdig. Und zwar deshalb weil Kultur und Zivilisation auch Ähnlichkeit erzeugt. Wir suchen intelligente Aliens und keine Weltraumäffchen
Ja wir. Aber das liest sich nun so als würdest du "uns" auf die uns besuchenden Aliens transferieren. Verstehst du? Du projezierst. Und das hakt. Wenn man beispielsweise davon ausginge - und das sind und bleiben ja immer nur fiktive Überlegungen - daß wir in 2000 Jahren mal fähig sind eine Spezies auf einem anderen Planeten zu besuchen (Hauen wir nochmal 1000 Jahre für den Flug dahin drauf *g*), glaubst du daß das Weltbild dieser Menschen, wenn sie denn noch so aussehen (Stichwort Posthumanismus) noch sehr stark dem unseren entspricht? Klar, kann sein, muß aber nicht und wenn man sich ansieht wie stark die Menschheit momentan eh auf eine technologische Singularität zudriftet und wie stark die Technik zumindest die Erstwelt-Gesellschaft beeinflusst, dann halte ich das für enorm unwahrscheinlich.
Worauf ich hinaus will, das eine ist nicht wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher als das andere.
Wenn es darum geht, ob wir eher mit Interesse oder Angst reagieren würden, wenn uns eine solche Spezies begegnet, spielt natürlich die Anatomie eine sehr große Rolle, und ein paar Ewoks oder sehr menschenähnliche Wesen
bekämen sicher einen Vertrauensbonus gegenüber Reptilienartigen
Wenn es sich um nüchtern rationalisierende Technokraten handelt, dann nicht. Dann ist das ein Abwägen mit Diplomatie, Xenopsychologie und vermutlich auch wirtschaftlichen Erwägungen. Das Aussehen wird da bei den Handlungsträgern nur unwesentlich eine Rolle spielen bzw. sie werden wohl ausgebildet sein, mit abstossendem oder erschreckendem Äußeren fertig zu werden. An rassistisch-xenophobe Kontakte mag ich jetzt mal nicht denken
, Kraken oder Insekten.Es ging aber nicht um Sympathie sondern um Interesse.
Was ist an uns so interessant? Teflon-Pfannen? Das iphone? Mozart? Zusammengeklaute Buchreligionen? Oder daß wir als Hauptmotor Technologie verwenden, was uns evolutionär eventuell gar nicht so bevorteilt (Man bedenke beispielsweise daß die Menschheit sich medizintechnisch nicht mit Hilfe von moderner Gerätemedizin über die Welt verbreitet hat sondern dadurch daß beispielsweise singende Männer und Frauen mit Röhrchen Geistergeschosse und Geister aus den Körpern von Kranken saugen). Wie gesagt, solider sind da die Strategien anderer Spezies.
Es müsste sich um eine Zivilisation handeln, die diese Entfernungen überbrücken kann, Generationenschiffe, Stasisschiffe, Robotersonden, oder
Raumkrümmung und Wurmlöcher wären auch Alternativen (zumindest denkbar) zum Überlichtantrieb. Ich sagte ja auch, dass sie uns vielleicht als so primitiv ansehen (und schon hunderte von Zivilisationen getroffen haben), dass eine Kommunikation für sie wenig Sinn macht. Und vielleicht finden diese hochintelligenten Weltraumkraken es auch total spannend, dass in unseren Ozeanen Tintenfische leben (was bisher auf keinem anderen Planeten der Fall war, den sie besucht haben). Aber dann würden sie deren Anatomie studieren und die Lebensweise, jedoch sicher nicht damit anfangen mit ihnen zu kommunizieren.
Warum? Weil du davon ausgehst, daß diese Tintenfische stupide Kreaturen sind? Also biologische Roboter ohne tieferen Hintergrund, dazu geschaffen um dem Menschen untertan zu sein? Naja, vielleicht sind diese Aliens, die eben EVENTUELL ein wenig - vor allem vom Verhalten her - von Lando Clarissian, Worf und E.T. abweichen eben fortschrittlich genug um hinter dem für uns oder dich stupiden "tierischen" Verhalten mehr zu erkennen. Vielleicht kennen sie auch gar nicht den Begriff "Tier" bzw. unterscheidet sich ihre Klassifikation, was ein Tier ist, grundlegend von dem unsrigen.
Von der sprachlichen Fähigkeit und technologischem sowie philosophischem Wissen würden wir diesen Aliens immer noch um ein Vielfaches näher kommen.
Terrazentristisch Du setzt eine große Nähe zu uns voraus, was fiktive Aliens angeht. Das geht nun mal gaaaaaar nicht. Nehmen wir mal staatenbildende Insekten, Ameisen z.B. . Effizient, hochgradig überlebensfähig, vielleicht eine Art kollektives Lebewesen. Jetzt hats vor langer Zeit nicht den Menschen erwischt, evolutionär, daß der zu dem Denkmonster wird, das er ist, sondern die Ameisen. Durch irgendwelche Zufälle. Spielt ja in der Evolution, wenn man jetzt mal bei der bleibt, durchaus eine Rolle. Dann ham sich also diese Schlauameisen entwickelt und über Jahrmillionen hinweg sind das richtige Superintelligenzen geworden. Kollektive Bewusstseine die den ganzen Planeten erobert haben (was sie im Übrigen ja eh gemacht haben, also die normalen Ameisen *g*), diverse Probleme, Feinde, Katastrophen haben Schöpfungen erfordert, die über die ameisische Hauptstrategie (Kommunikation, Kollektiv) hinausgehen. Ameisis entwickeln also Technologie, bekämpfen sich untereinander bla bla Ameisenhiroshima bla Ameisenmondlandung bla Ameisenmondlandungslüge bla. Glaubst du nun, daß diese Ameisen dir in deiner Denke, deiner Philosophie, ja deiner Wahrnehmung der Welt eine große Ähnlichkeit mit dir haben? Unwahrscheinlich (Vermutlich nehmen uns heutige Ameisen übrigens gar nicht als Lebewesen wahr).
Was du tust, und ich benutz dich natürlich nur stellvertretend und klammer da vor allem auch meine speziellen Freunde, die Eso-UFO-Fraktion mit ein (ohne dich da jetzt zuordnen zu wollen *g*) hat sogar eine Fachbezeichnung, nämlich Anthropomorphismus, etwas das schon immer, auch in Religionen, verwendet wurde - teilweise durchaus zum Vorteil.
Kann ja theoretisch sogar sein, trotzdem ghen diese Weltraumkraken dann nicht auf Tauchstation und stellen sich persönlich dem Octopus vor.,
bloß weil dieser eine ähnliche Physiologie hat.Wenn du auf einem Alienplaneten bist, wo ein kleines Äffchen durch die Bäume kraxelt, und vor dir ein Saurier mit Kleidung und Körperschmuck steht ,selbst auf Steinzeitniveau, mit wem versuchst du zu reden.
Merkst dus? Du gehst von dir aus? Eurozentristischer Anthropomorphismus . Du bist ja fast ein ideales Studienobjekt
Klar ist, wenn sie kommunizieren wollen, dann sicher mit einer Spezies, die sich ausdrücken kann, Sprache besitzt, und selbst wenn sie eine Sprache sprechen, die auf chemisch/geruchlichen Elementen aufbaut, werden sie allein durch unsere offensichtliche Technologie und Architektur sicher wissen, dass wir auch in der Lage sind zu kommmunizieren, weil Sprache notwendig ist um Wissen weiterzugeben und komplizierte Arbeit im Team zu erledigen.
Hajo, das ist UNSERE Evolutionsstrategie aber muß nicht die von jedem sein. Viele Spezies auf der Erde haben andere. Im übrigen gibt es auch Aliens, also andere Spezies auf der Erde, die evolutionär sehr viel schneller reagieren als wir. Es gibt also durchaus ein enormes Spektrum an Interessensgebieten für fiktive Aliens. Aber wenn du meinst, daß sich die eher für unsere Architektur (Oooooooh, ein Eiffelturm, boaaaah, schick ein Foto zum Sirius) und Sprache (Ey Alta, zweimaaal Döner spezial/oder was wahlfreies von Westerwelle) interessieren, dann gut.
Sicher ist das eine gewaltige Sprachbarriere, was die Kommunikation natürlich enorm schwierig macht, und vielleicht (ist zumindest nicht ausgeschlossen) kommunizieren auch deshalb manche Aliens nicht mit uns, weil sie es nicht schaffen unsere Sprache zu übersetzen.
Sprache ist Kultur. Sprache ist ein ungeheuerlich wesentlicher Faktor. Wenn du beispielsweise Ethnologen in die Feldforschung schickst, dann müssen die fast schon gezwungenermaßen die Sprache der zu Studierenden lernen um sie auch nur im Ansatz verstehen zu können. Ohne das können sie eventuell nicht einmal das Fundament des Weltbildes verstehen.
Wie gesagt:Wenn du auf einem Alienplaneten bist, wo ein kleines Äffchen durch die Bäume kraxelt, und vor dir ein Saurier mit Kleidung und Körperschmuck steht ,selbst auf Steinzeitniveau, mit wem versuchst du zu reden.
Das ist wieder das Anthrodingens von oben. Vielleicht erkenne ich weder Kleidung und Körperschmuck des Sauropoden sondern begreife nur, daß seine Evolutionsstrategie darin liegt, Bauwerke zu errichten, sich invasiv auszubreiten, das Atom zu spalten und daß seine Denke immens anders ist.
Und da gibts diese netten Äffchen. Die sind so wie meine Ahnen vor Xtausend Jahren, ihr Weltbild und ihre Bewusstseinsstruktur ähnelt der unseren. Also sag ich mal lieber zu denen hallo und frag nach was hier so abgeht. Okay, sie spalten kein Atom und können nicht rechnen aber was mich im wesentlichen interessiert erfahr ich vielleicht auch von denen, z.B. wie diese Sauropoden ticken.
Und was hätten mir die Sauropoden zu sagen? Wie toll ihr Körperschmuck ist und daß ihre Jugend scheiße ist?
Übrigens denke ich, dass es keine Alienzivilisation überrascht, dass wir auch negativen Einfluß auf unsere Umwelt ausüben.
Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Es gibt auch Spekulationen daß die Übertechnologisierung eine Sackgasse sein könnte.
Alle Spezies, die nicht wirklich in ein Ökosystem gehören, und zudem sehr kompetitiv sind, richten Schäden im Ökosystem an.Siehe auch:http://de.wikipedia.org/wiki/Biologische_Invasion
Ja aber wiki kennt nun nicht gerade viel Strategien für eine Spezies die weiter entwickelt ist.
Der Mensch begann zur invasiven Spezies (hyperkompetitiven Spezies) zu werden, als er durch Waffen begann, Raubtiere aus ihrer Position zu vertreiben und einen enormen Druck auf Beutetiere auszuüben. Natürlich könnte diese Zerstörungstendenz
für bestimmte Außerirdische abschreckend wirken.
Oder halt blöd, weil abschreckend? Fitttttzzzzzz, Todesstrahl , oder einfach irrelevant.
Es gibt aber keine Spezies auf der Erde, die zumindest manchmal bewußt ihre Umwelt schützt, außer eben dem Menschen.
Das stimmt nicht. Es gibt Spezies, die "bewusst" ihre Umwelt schützen. Zum eigenen Vorteil natürlich. Wozu auch sonst. Sollten wir uns ne Schnitte von abschneiden, weil, wenn die Esos jetzt rumwimmern wegen dem Ölbohrloch und der armen Mutter Erde dann kann man vielleicht davon ausgehen daß der Mutter es nicht so viel ausmacht, wenn sie dieses Wimmerl hat, das ihr ggf den Teint versaut, aber den ekligen Typen in ihrer Frisur, denen könnte es nachhaltig schaden. Hach, ich schweife ab.
Und um es in meiner Sichtweise auszudrücken: Ein Schleimpilz von einem anderen Planeten, der alles in Minuten verdauen könnte, was auf ihn trifft (aufgrund seiner überlegenen zellulären Struktur), der würde hier nichts, oder fast nichts global übrig lassen, und würde sich dabei nicht die geringsten Gedanken über Umweltzerstörung machen.
Naja, vielleicht doch. Vielleicht wärs ja ein intelligenter Schleimpilz der einfach alles absorbiert, nicht nur physisch sondern auch die Erinnerungen, das Wissen bla der absorbierten Masse. Sozusdagen ein Super-Blob, ein ultraintelligentes Dingens. Eigentlich nicht mal ne schlechte Strategie.
ciao, Delphinium