carrie24
Aktives Mitglied
- Registriert
- 24. August 2005
- Beiträge
- 636
ElkeB schrieb:Carrie ich kann Deinen Gedankengang nachvollziehen, aber so wie der Mensch trotz aller verführerischer Angebote selber entscheiden muss ob er klaut oder nicht, ob er sich in einen gutaussehenden aber brutalen Menschen einlässt, ob er im Falle einer Krise den Tod sucht, ob er seinen Erzfeind tötet oder in ein anderes viel versprechenderes Land umsiedelt und vieles mehr, so wird auch die Seele ihre ureigene Entscheidung treffen und IHREN Lernprozeß durchlaufen, dazu gehört auch eine vielleicht falsche Entscheidung zu treffen. Sonst dürfte ich ja garnicht mehr an Verstorbene denken, damit rufe ich sie ja schon möglicherweise.
LG
Elke
In liebevollen Gedenken und Nicht-Los-Lassen-Können ist schon noch ein kleiner aber feiner Unterschied Wer zu verbissen an die Sache rangeht, nach dem Motto "Ach bitte, bitte, ich will aber jetzt ein Zeichen von dir haben, jetzt sofort, jetzt auf der Stelle" oder vielleicht "Warum bist du nur gegangen? Sehst du nicht, wie schlecht es mir nun geht. Darum bleib!" der wird zum einen gar keinen Erfolg haben, Gesten zu sehen, oder gar zu verstehen, und zum anderen hält er an der verstorbenen Person so fest, daß diese sich nicht von hier lösen kann. Es ist die Art und Weise, wie man sich an jemanden erinnert. Trauer ist nicht gleich Trauer. Manch einer trauert nur um sich selbst, da es ihm ja jetzt so schlecht geht. Aber ist das der Sinn und Zweck der Trauer? In Selbstmitleid zu zerfließen? Ich denke doch nicht. Wenn einer gestorben ist, bitten wir "Herr, gib ihm die ewige Ruhe", aber die sollten wir dem Verstorbenen doch auch geben. Oder nicht?
LG Carrie