Kontakt aufnehmen oder ruhen lassen

Was haltet Ihr von Kontaktaufnahme zu Verstorbenen

  • Wozu? Es gibt kein Weiterleben nach dem Tod.

    Stimmen: 5 3,1%
  • Lass sie ruhen, ihr werde Euch sowieso wieder sehen

    Stimmen: 65 39,9%
  • Lass sie ruhen, sie vergessen Dich auch

    Stimmen: 3 1,8%
  • Die Verstorbenen freuen sich auch über Kontakt

    Stimmen: 90 55,2%

  • Umfrageteilnehmer
    163
ElkeB schrieb:
Carrie ich kann Deinen Gedankengang nachvollziehen, aber so wie der Mensch trotz aller verführerischer Angebote selber entscheiden muss ob er klaut oder nicht, ob er sich in einen gutaussehenden aber brutalen Menschen einlässt, ob er im Falle einer Krise den Tod sucht, ob er seinen Erzfeind tötet oder in ein anderes viel versprechenderes Land umsiedelt und vieles mehr, so wird auch die Seele ihre ureigene Entscheidung treffen und IHREN Lernprozeß durchlaufen, dazu gehört auch eine vielleicht falsche Entscheidung zu treffen. Sonst dürfte ich ja garnicht mehr an Verstorbene denken, damit rufe ich sie ja schon möglicherweise.
LG
Elke

In liebevollen Gedenken und Nicht-Los-Lassen-Können ist schon noch ein kleiner aber feiner Unterschied:rolleyes: Wer zu verbissen an die Sache rangeht, nach dem Motto "Ach bitte, bitte, ich will aber jetzt ein Zeichen von dir haben, jetzt sofort, jetzt auf der Stelle" oder vielleicht "Warum bist du nur gegangen? Sehst du nicht, wie schlecht es mir nun geht. Darum bleib!" der wird zum einen gar keinen Erfolg haben, Gesten zu sehen, oder gar zu verstehen, und zum anderen hält er an der verstorbenen Person so fest, daß diese sich nicht von hier lösen kann. Es ist die Art und Weise, wie man sich an jemanden erinnert. Trauer ist nicht gleich Trauer. Manch einer trauert nur um sich selbst, da es ihm ja jetzt so schlecht geht. Aber ist das der Sinn und Zweck der Trauer? In Selbstmitleid zu zerfließen? Ich denke doch nicht. Wenn einer gestorben ist, bitten wir "Herr, gib ihm die ewige Ruhe", aber die sollten wir dem Verstorbenen doch auch geben. Oder nicht?

LG Carrie
 
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carrie24 schrieb:
In liebevollen Gedenken und Nicht-Los-Lassen-Können ist schon noch ein kleiner aber feiner Unterschied:rolleyes: Wer zu verbissen an die Sache rangeht, nach dem Motto "Ach bitte, bitte, ich will aber jetzt ein Zeichen von dir haben, jetzt sofort, jetzt auf der Stelle" oder vielleicht "Warum bist du nur gegangen? Sehst du nicht, wie schlecht es mir nun geht. Darum bleib!" der wird zum einen gar keinen Erfolg haben, Gesten zu sehen, oder gar zu verstehen, und zum anderen hält er an der verstorbenen Person so fest, daß diese sich nicht von hier lösen kann. Es ist die Art und Weise, wie man sich an jemanden erinnert. Trauer ist nicht gleich Trauer. Manch einer trauert nur um sich selbst, da es ihm ja jetzt so schlecht geht. Aber ist das der Sinn und Zweck der Trauer? In Selbstmitleid zu zerfließen? Ich denke doch nicht. Wenn einer gestorben ist, bitten wir "Herr, gib ihm die ewige Ruhe", aber die sollten wir dem Verstorbenen doch auch geben. Oder nicht?

LG Carrie

Wir sollten es im eigenen Interesse tun, nicht im Interesse des Verstorbenen. Ausserdem erkenne ich hier keine Neigung ums Verrecken nicht loslassen zu wollen. Der Ansatz den anderen schonen zu wollen und sich möglicherweise zu schaden ist m.E. nicht OK, das ist aber eine grundsätzliche Einstellung im Leben sich selber und seine Wünsche und Bedürfnisse wahrnehmen zu dürfen und dann zu entscheiden ob ich mich um Erfüllung kümmere. Mir geht es darum, dass Joey sich zunächst die Erlaubnis erteilt, diesen Wunsch zu haben und zu forschen wieso sie ihn hat.
LG
Elke
 
ElkeB schrieb:
Wir sollten es im eigenen Interesse tun, nicht im Interesse des Verstorbenen. Ausserdem erkenne ich hier keine Neigung ums Verrecken nicht loslassen zu wollen. Der Ansatz den anderen schonen zu wollen und sich möglicherweise zu schaden ist m.E. nicht OK, das ist aber eine grundsätzliche Einstellung im Leben sich selber und seine Wünsche und Bedürfnisse wahrnehmen zu dürfen und dann zu entscheiden ob ich mich um Erfüllung kümmere. Mir geht es darum, dass Joey sich zunächst die Erlaubnis erteilt, diesen Wunsch zu haben und zu forschen wieso sie ihn hat.
LG
Elke

Genau, da stimm ich dir voll zu. Ich hab mein Post jetzt auch nicht unbedingt auf Joey bezogen, eher so allgemein. Sorry, wenn das falsch rüberkam.

LG Carrie
 
Kontakt aufnehmen ja, aber nicht über ein Medium!

Nach meinem Eindruck ist es immer ein etwas "radikaler" Akt, wenn man versucht, über ein Medium Kontakt zu einem Verstorbenen herzustellen. Außerdem halte ich diese Möglichkeit grundsätzlich für etwas fragwürdig.

Man kann und sollte aber immer wieder dadurch einen Kontakt herstellen, dass man sich in einer ruhigen Minute hinsetzt und sich mit Gedanken der Liebe an den Toten wendet. Hierbei kann durchaus auch ein Gebet oder dergleichen gesprochen werden. Ich bin davon überzeugt, dass die Toten das mitbekommen und dass es für sie eine positive Bedeutung hat.

Darüber hinaus sollte man - wie einige hier ja schon gepostet haben - auf bestimmte Zeichen, oder Eingebungen achten, mit denen die Toten uns etwas mitteilen wollen.
 
Laß sie ruhen. Wenn sie Kontakt möchten, wirst Du es merken. Ansonsten soll man die Toten grundsätzlich ruhen lassen. Vielleicht hast Du Deine Trauer einfach noch nicht bewältigt, und deshalb den Wunsch nach ihrem Kontakt.

Vielleicht wäre ein Ritual für Dich, wo Du sie loslassen kannst was? :kiss3:
 
Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Da waren ein paar interessante und schöne Ansätze dabei.

Es ist schon wahr, der Wunsch von mir ist rein egoistisch.

Träume und Zeichen hatte ich schon einige. Auch rede ich in Gedanken mit ihnen, schicke ihnen Gebete und bete auch zu Gott, dass er sie auf ihren weiteren Weg führen möge.

Das sind nur alles Zeichen, die ich alleine habe. Ist der Traum in meinem Kopf entstanden, oder schicken sie ihn? Deute ich das Zeichen nur aus meinem Wunschdenken, oder bewirken sie es? Mein Wunsch ist ein Beweis von außen für ein Weiterleben. Ich glaube daran... aber ich weiß es nicht, und mir kommen doch immer wieder Zweifel.

Mein Leben geht weiter. Mittlerweile hat es sich wieder ganz normalisiert. Es sind mir sehr liebe Menschen, die gegangen sind, aber nicht mein Lebensinhalt. Dieser Gedanke hat mir sehr geholfen, auch, wenn ich mich anfänglich sehr dagegen gesträubt habe. Dennoch sträube ich mich dagegen, sie zu "vergessen". Und mein (egoistischer) Wunsch ist es, dass sie mich auch nicht vergessen. Und dafür wünsche ich mir diesen Kontakt.

Vielen Dank und schöne Grüße
Joey


PS: Ich bin männlich
 
carrie24 schrieb:
Stell dir mal vor, du stehst auf einer Seite von einem Fluß. Auf deiner Seite stehen viele Leute, die dich lieben, und die auch du sehr liebst. Auf der anderen Seite des Flußes ist ein Licht, aus dem Wärme und Liebe ausstrahlt. Vielleicht erkennst du in diesem Licht auch Menschen, die du schon seit langer, langer Zeit sehr vermisst. Diese winken dir freundlich zu, daß du zu ihenn kommen sollst. Aber auf deiner Seite, du stehst noch immer auf der, wo das Licht nicht ist, sind genauso liebe Menschen bei dir, die dich nicht gehen lassen wollen. Wie geht es dir dann, wie sollst du dich entscheiden? Wärst du nicht auch hin- und hergerissen in deinen Gefühlen? So in etwa denke ich, daß es den Verstorbenen auch gehen muß:rolleyes: Auch die Seele muß nun erst mal begreifen, was passiert ist. Wenn es denn eine Seele gibt:rolleyes:
LG Carrie

Du meinst man kann sich das aussuchen, wohin man geht, bzw.ob man geht oder bleibt?
Ich versteh das sowieso nicht.
Da stirbt man und die Seele macht sich auf den weiten Weg nach *???*
Nur, um "dort" sich eine neue Hülle zu suchen?
Und wenn das so wäre gäbe es den anderen nicht mehr dort????
Beispiel:
Meine Oma stirbt und IHRE Seele wandert dorthin.
Dann sucht sich die Seele ne neue Hülle auf Erden.
Also kann ja die OMASEELE nicht mehr "dort" sein.
Wie soll man dann jemanden wiedertreffen können???
Liebe Grüße Naivchen
 
Naivchen schrieb:
Du meinst man kann sich das aussuchen, wohin man geht, bzw.ob man geht oder bleibt?
Ich versteh das sowieso nicht.
Da stirbt man und die Seele macht sich auf den weiten Weg nach *???*
Nur, um "dort" sich eine neue Hülle zu suchen?
Und wenn das so wäre gäbe es den anderen nicht mehr dort????
Beispiel:
Meine Oma stirbt und IHRE Seele wandert dorthin.
Dann sucht sich die Seele ne neue Hülle auf Erden.
Also kann ja die OMASEELE nicht mehr "dort" sein.
Wie soll man dann jemanden wiedertreffen können???
Liebe Grüße Naivchen
Oh gestern hatten wir im Familienkreis genau diese Diskussion. Mein Sohn als Naturwissenschaftler erzählte logisch begründet, dass es unmöglich ist dass Omaseele irgendwo noch anzutreffen wäre.
LG
Elke
 
Hallo,

ElkeB schrieb:
Oh gestern hatten wir im Familienkreis genau diese Diskussion. Mein Sohn als Naturwissenschaftler erzählte logisch begründet, dass es unmöglich ist dass Omaseele irgendwo noch anzutreffen wäre.
LG
Elke

die Begründung würde mich interessieren. Ich bin selber Naturwissenschaftler (Physiker; und gar nicht mal ein schlechter), und mir ist keine Begründung bekannt, dass es wirklich kein Weiterleben nach dem Tod gibt. Alles, was ich kenne, sind Indizien für ein Jenseits, sowie dass man einige Indizien auch nach gültiger Naturwissenschaft erklären kann, was aber nicht heißt, dass das auch die richtige Erklärung ist.

Eine mögliche Erklärung ist nicht unbedingt die richtige; sowas wird soweit möglich im allgemeinen durch reproduzierbare Experimente geklärt.

Viele Grüße
Joey
 
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Naivchen schrieb:
Du meinst man kann sich das aussuchen, wohin man geht, bzw.ob man geht oder bleibt?
Ich versteh das sowieso nicht.
Da stirbt man und die Seele macht sich auf den weiten Weg nach *???*
Nur, um "dort" sich eine neue Hülle zu suchen?
Und wenn das so wäre gäbe es den anderen nicht mehr dort????
Beispiel:
Meine Oma stirbt und IHRE Seele wandert dorthin.
Dann sucht sich die Seele ne neue Hülle auf Erden.
Also kann ja die OMASEELE nicht mehr "dort" sein.
Wie soll man dann jemanden wiedertreffen können???
Liebe Grüße Naivchen

Die Frage ist, wie lange die Seele *dort* bleibt, und ob sie überhaupt wieder zurück auf die Erde kommt. Da gibt es ja auch unterschiedliche Vorstellungen.

Viele Grüße
Joey
 
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