Konflikte und wie es einem damit geht: eine Forschungsfrage.

Dann gibt es doch im Grunde nur 2 Möglichkeiten,der Regelverstoß wurde entweder
bewusst oder unbewusst gemacht.Wenn er bewusst gemacht wurde,kann man davon
ausgehen,das derjenige,aus seiner Perspektive,gute Argumente für sein Handeln hatte.
Oder es wurde unbewusst gemacht und dann könnte man sich streiten,ob er überhaupt
eine Form von Schuld hat, für die er sich ent-schuldigen könnte.Denn bevor sich jemand
ent-schuldigen kann,muss er sich erst mal der Schuld bewusst sein.Das sehe ich aber in beiden Fällen nicht gegeben.
 
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Dann gibt es doch im Grunde nur 2 Möglichkeiten,der Regelverstoß wurde entweder
bewusst oder unbewusst gemacht.Wenn er bewusst gemacht wurde,kann man davon
ausgehen,das derjenige,aus seiner Perspektive,gute Argumente für sein Handeln hatte.
Oder es wurde unbewusst gemacht und dann könnte man sich streiten,ob er überhaupt
eine Form von Schuld hat, für die er sich ent-schuldigen könnte.Denn bevor sich jemand
ent-schuldigen kann,muss er sich erst mal der Schuld bewusst sein.Das sehe ich aber in beiden Fällen nicht gegeben.



Sehe ich ganz genauso, Sys.

Entschuldigung bedeutet doch in letzter Konsequenz, daß man etwas widerruft, was zum Zeitpunkt des Stattfindens im Bewußtsein der Person eine wie auch immer legitime Berechtigung hatte.

Wenn das jetzt widerrufen wird, folgt daraus ein Bruch.

Man kann natürllich künftig darüber nachdenken, die Dinge (um die es grad ging) anders oder entwickelter oder souveräner anzugehen, das vielleicht, aber was gewesen ist, war doch und ist auch weiterhin.

:morgen:
 
Dann gibt es doch im Grunde nur 2 Möglichkeiten,der Regelverstoß wurde entweder
bewusst oder unbewusst gemacht.Wenn er bewusst gemacht wurde,kann man davon
ausgehen,das derjenige,aus seiner Perspektive,gute Argumente für sein Handeln hatte.
Oder es wurde unbewusst gemacht und dann könnte man sich streiten,ob er überhaupt
eine Form von Schuld hat, für die er sich ent-schuldigen könnte.Denn bevor sich jemand
ent-schuldigen kann,muss er sich erst mal der Schuld bewusst sein.Das sehe ich aber in beiden Fällen nicht gegeben.

Ich habe mich auch schon mal entschuldigt, obwohl ich nach wie vor zu meinem Handeln stand. Es war m.A.n. richtig, gleichzeitig war es für jemand anderen nicht einfach. Daher habe ich mich dafür entschuldigt. Finde nicht, dass sich das unbedingt ausschließt, wenn es um Konfliktlösung geht. Dann hat es nicht unbedingt als Bedingung sich schuldig zu fühlen.

Und auch bei unbewusster Handlung könnte man es anders sehen. Angenommen Du handelst unbewusst zum Schaden von jemandem. Danach wird es Dir aber bewusst. Auch dann kann eine Entschuldigung ja angebracht sein.
 
Damit gehe ich einher. Denn die Entschuldigung muss ja nicht bedeuten, dass ich die Normen und Werte die ich habe in Frage stell (wenn ein Konflikt auch Auslöser dafür sein kann, dass ich diese überdenke). Aber eine Entschuldigung kann im gleichen Atemzug zeigen: ich sehe, dass ich dir mit dem was vorgefallen ist verletzt habe.
 
Ich habe mich auch schon mal entschuldigt, obwohl ich nach wie vor zu meinem Handeln stand. Es war m.A.n. richtig, gleichzeitig war es für jemand anderen nicht einfach. Daher habe ich mich dafür entschuldigt. Finde nicht, dass sich das unbedingt ausschließt, wenn es um Konfliktlösung geht. Dann hat es nicht unbedingt als Bedingung sich schuldig zu fühlen.

Und auch bei unbewusster Handlung könnte man es anders sehen. Angenommen Du handelst unbewusst zum Schaden von jemandem. Danach wird es Dir aber bewusst. Auch dann kann eine Entschuldigung ja angebracht sein.

Natürlich kann ich die Verantwortung für mein Handeln übernehmen,
in dem ich zum Beispiel mein Handeln erkläre und so dem Gegenüber die
Möglichkeit gebe,es zu verstehen.Wenn man sich nur entschuldigt,damit
der andere sich besser fühlt,ist es doch pure Heuchelei,weil man eben keine
Schuld eingesteht.
 
Damit gehe ich einher. Denn die Entschuldigung muss ja nicht bedeuten, dass ich die Normen und Werte die ich habe in Frage stell (wenn ein Konflikt auch Auslöser dafür sein kann, dass ich diese überdenke). Aber eine Entschuldigung kann im gleichen Atemzug zeigen: ich sehe, dass ich dir mit dem was vorgefallen ist verletzt habe.

Ja, das kann man tun - selbst energetisch, wenn der andere nicht dabei ist, funktioniert das ....
allerdings nicht immer offensichtlich.

blue
 
Damit gehe ich einher. Denn die Entschuldigung muss ja nicht bedeuten, dass ich die Normen und Werte die ich habe in Frage stell (wenn ein Konflikt auch Auslöser dafür sein kann, dass ich diese überdenke). Aber eine Entschuldigung kann im gleichen Atemzug zeigen: ich sehe, dass ich dir mit dem was vorgefallen ist verletzt habe.

Sorry (hehe),aber da könnte ich ja gleich sagen,Tut mir leid, das ich dich so
weit gebracht habe,das Du mich verletzt hast. Ich wollte Dich nicht in die Lage bringen;)

Innerhalb eines Konfliktes tragen beide Seiten die Verantwortung,
da ist ein Schuldeingeständnis oder Zuweisung völlig fehl am Platz.

Die Schuldfrage als solche kann ja erst nach Beendigung des Konfliktes
betrachtet werden,dann sollte allerdings auch klar sein, das Konflikte
auch immer wechselseitig sind.Also entweder ich vergebe oder ich tu es nicht,das von einer Entschuldigung abhängig zu machen,halte ich ziemlich
kontraproduktiv im Sinne einer dauerhaften Konfliktlösung.
 
Natürlich kann ich die Verantwortung für mein Handeln übernehmen,
in dem ich zum Beispiel mein Handeln erkläre und so dem Gegenüber die
Möglichkeit gebe,es zu verstehen.Wenn man sich nur entschuldigt,damit
der andere sich besser fühlt,ist es doch pure Heuchelei,weil man eben keine
Schuld eingesteht.

Das sehe ich ebenfalls so.

Ein Handeln erklären kann man allerdings nur dann, wenn nicht bereits ein entgültiges Urteil gesprochen wurde auf der Gegenseite.
Da kann man erklären und erklären - Erklärungen reißen keine Mauern ein - vor allen Dingen dann nicht, wenn ununterbrochen die Mauern weiter verstärkt werden.

Manchmal ist es dann besser zu Schweigen

blue
 
Ja. Die Frage ist hier wofür ich meine Schuld eingestehe. Für die Normverletzung (die für mich nicht unbedingt eine sein muss) oder dafür dass ich den anderen verletzt habe oder für beides, wenn beides vorliegt. Gerade in sehr intensiven Konflikten kann es, geleitet durch emotionale Eskalation, zu Regelverletzungen kommen die ich begehe, obwohl ich eigentlich diese Regel kenne und schätze. Ein einfaches Beispiel ist das Beschimpfen oder Degradieren von meinem Gegenüber.
 
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Sorry (hehe),aber da könnte ich ja gleich sagen,Tut mir leid, das ich dich so
weit gebracht habe,das Du mich verletzt hast. Ich wollte Dich nicht in die Lage bringen;)

Innerhalb eines Konfliktes tragen beide Seiten die Verantwortung,
da ist ein Schuldeingeständnis oder Zuweisung völlig fehl am Platz.

Die Schuldfrage als solche kann ja erst nach Beendigung des Konfliktes
betrachtet werden,dann sollte allerdings auch klar sein, das Konflikte
auch immer wechselseitig sind.Also entweder ich vergebe oder ich tu es nicht,das von einer Entschuldigung abhängig zu machen,halte ich ziemlich
kontraproduktiv im Sinne einer dauerhaften Konfliktlösung.

Lieber Sys,

ich denke, daß Versöhnung da eher von einer ganz normalen und alltäglichen Auseinandersetzung ausgeht, in der einer einschnappt.
Z.B. - wenn ein Paar sich zofft....

dann ist es manchmal einfacher zu dem anderen hinzugehen und zu sagen -
Du - es tut mir leid - Du weißt, daß ich Dich liebe und ich fühle mich auch nicht wohl in diesem Streit - aber wir müssen da noch mal drüber sprechen........

das ist dann manchmal ein besserer Einstieg um den Faden noch mal aufnehmen zu können.

Doch - es gibt halt sehr viele Arten von Auseinandersetzungen - manchmal geht das eben nicht.

blue
 
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