Komplizierte Seelenverwandtschaft

K

Kleine Wölfin Moonlight

Guest
Hallo... Ich würde gerne mal über ein Thema schreiben, dass mich sehr, sehr beschäftigt. Unerkannt und geschützt. Meinen hier verwendeten Seelennamen kennt nur er, mein Seelenverwandter. Und falls er sich hier wiedererkennen sollte (Hallo... Du auch hier?)

Und wenn ich schreibe, diese Seelenverwandtschaft ist kompliziert, dann ist das noch stark untertrieben. Eigentlich darf sie gar nicht sein und ist völlig unmöglich und unangebracht. Aber wer kann schon etwas gegen ein so intensives Gefühl tun?

Es fing alles vor vielen, vielen Jahren an. Da war er noch ein Kind und ich bereits heranwachsend. Ich habe von Jemandem geträumt der in Not war, einsam. Jemanden, der durch diese Not, irgendwie in meine Träume gelangt ist. Denn auch ich habe das gleiche Leid wie er erfahren. Wir haben die Hölle erlebt. Beide auf fast identische Weise, nur Zeitverschoben. Es klingt komisch... Aber ich habe von diesem Moment an nach ihm gesucht. Nacht für Nacht hat er mich besucht. Irgendwann brach dieser merkwürdige Kontakt ab. Und ich wusste immer wie er aussah, wie er war und wie er roch. Vor allem das. Ja, eine ganz merkwürdige Sache. Heute weiß ich auch, warum der Kontakt abbrach. Zeitlich passt es, dass er in dieser Zeit seine Frau kennengelernt hat.

Auch ich lernte irgendwann meinen Mann kennen. Einen wundervollen Menschen, den ich sehr liebe und auch nie aufgeben würde. Wir haben zwei Kinder zusammen. Alles ist gut mit ihm.

Und dann hab ich IHN vor einem Jahr bei der Einschulung meiner Tochter kennengelernt. Ja. Er ist der Klassenlehrer meiner Tochter. Von Anfang an, war diese Nähe, dieses Kennen da. Sofort.

Tja, hier wird sicher jeder sagen... Joar, ist klar. Aber die Dinge liegen anders. Denn wir fühlen das Gleiche. Ich bin mir nicht sicher, was da abgeht. Ist es Liebe? Welche Art von Liebe? Wir ziehen uns gegenseitig an. Eine tiefgreifende Freundschaft? Was ist das? Es reißt mich komplett aus den Schuhen. Und auch er sagt: da ist was. Gott hat sich was dabei gedacht...

Wir sind uns sehr klar, dass wir unsere Partner lieben und nichts riskieren werden. Ebenfalls hat er Angst, wegen mir seinen Job zu verlieren. Denn er macht das mit Liebe und Berufung. Körperlich wird nichts stattfinden, obwohl die Anziehung definitiv da ist.

Die misstrauischen Eheleute, diese Angst und dieser Druck, sind so heftig, dass wir den Kontakt abgebrochen haben. Den privaten Kontakt. Ich sehe ihn jeden Tag. Natürlich. Und ich schwanke zwischen Glück, dem Gefühl, dass da etwas merkwürdiges vor sich geht und auch bleibt - und der Traurigkeit, dass wir unsere schönen „Gespräche“ und Mails nicht mehr tauschen können.

Ich kann nur vermuten, wie es ihm damit geht. Aber mir geht es nicht gut, weil er mir so sehr fehlt und mir wirklich niemand das geben kann, was er mir gibt. Es ist nicht zu erklären. Nicht mit rationalen Worten. Warum ist er in der Lage, mich so auszufüllen? Wir haben wohl das Talent, auch ohne hörbare Sprache miteinander zu kommunizieren. Immer noch. Trotz der Notbremse.

Das Irre ist ja, dass wir das Beide so empfinden.

Er tickt wie ich, er denkt (meistens) wie ich, er liebt genau die gleichen Dinge, wie ich.

Und trotzdem musste der Bruch wohl sein. Nur... Jetzt geht das ganze mental weiter. Ich erkenne ihn ja sogar schon am Quietschen seiner Schuhe.

Ja, ich habe ein schlechtes Gewissen, obwohl nichts körperliches passiert. Wahrscheinlich, weil da etwas passiert, was weit über meinen Horizont hinaus geht und wo auch der Partner schwer mithalten kann. Obwohl ich ihn liebe. Aber ihn, ihn liebe ich auch. Nur so anders...

Bitte... Gibt es eine Erklärung dafür? Rational wahrscheinlich nicht. Nun, zumindest habe ich es mal aufgeschrieben. Wir Beide haben einen hohen, moralischen Grundsatz. Also verurteilt mich bitte nicht für meine Gefühle. Sie sind sehr, sehr heftig. Aber niemals so, dass ich etwas zerstören wollen würde. Niemals! Nein, das will ich nicht.

Er findet den Ausdruck Seelenverwandt passend. Und ich, ich glaube das auch. Was ist denn da nur passiert... Was sagen die Experten? :)
 
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Das haben wollen hat uns aus dem Paradies vertrieben, statt glücklich zu sein, dass es da jemanden gibt
und es für sich still zu genießen, kommt das übermächtige Verlangen dazu. Du kannst doch beide
lieben, jeweils auf einer anderen Ebene und ohne diese verzehrende Sehnsucht, würde vieles vereinfachen.
 
Nein... So ist das nicht. Sehnsucht ja. Verlangen ja. Definitiv. Aber das ist etwas, was ich gut unterdrücken kann. Es geht nicht um Körperlichkeiten. Dafür hat man seinen Partner geheiratet. Es geht auch nicht darum, Jemanden zu „haben“. Nein, dass würde Welten zerstören und das würde ich nie wollen.

Es geht viel, viel mehr darum, dass ich mich durch seine Anwesenheit komplett fühle. Wenn wir reden oder schreiben. Allein schon, dass es ihn gibt. Und das, das jetzt eben aus Schutzgründen, wieder weg fällt.
Wenn es allein das Verlangen nach mehr wäre, würde ich mich ganz klar zusammenreißen. Manche Dinge gehen eben nicht.

Und die Frage ist halt, was es tatsächlich ist. Jetzt könnte man sagen: ja, ja komplett verschossen. Du bildest dir das nur ein. Aber so einfach ist das nicht. Nee. Viel zu profan. Das ist eine Ebene, die ich mir nicht erklären kann. Und ich würde gerne für mich herausfinden, was da gerade tatsächlich passiert. Wir sind uns ja schon einig. Wie in so vielen Dingen. Ich denke schon, dass wir uns sehr ähnliche Fragen stellen.

Was ist das? Warum? Könnte ich recht haben, mit dieser Traumgeschichte? Warum ticken wir so ähnlich? Warum fühlt es sich wie „Heimkommen“ an, obwohl man ja glücklich verheiratet ist? Was ist das für eine Bindung, die da von Anfang an bestanden hat? Und ich wage mich weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass da etwas unbegreifliches passiert. Haben wir beide recht? Sind wir seelenverwandt? Man möchte diesen Menschen einfach nur einatmen und fühlt sich dabei gut. Einfach nur, wenn man nebeneinander sitzt. Manchmal reicht das. Aber jetzt, findet halt eine äußerliche, erzwungene Distanz statt.

Und kann so etwas auch vergehen (was ich nicht hoffe)? Kann man seinen Seelenverwandten auch verlieren? Davor habe ich nämlich angst.
 
So schön! :)


Bitte... Gibt es eine Erklärung dafür?

Nein.
Muss es auch nicht.
Es würde es zerstören.

Erklärungen sind nur für unseren Verstand.
Unseren sterblichen Teil.
Aber verstehen kann man es nicht.
Weil unser Verstand endlich ist.
Und diese Liebe ist unendlich.


Nachempfinden können es nur jene, die dasselbe erlebt haben.
Für alle anderen sind es nur leere Worte.
 
Du, meinst: nicht hinterfragen, sondern es einfach als etwas außergewöhnliches hinnehmen? Ich frag mich ernsthaft, wohin das führt. Und ich bekomme ihn keine Sekunde aus meinen Gedanken. Da hilft es auch nicht, dass ich hier eigentlich immer was zu tun habe.

Und zur Zeit bin ich traurig, weil er auf Distanz geht. Äußerlich. Innerlich nicht, das weiß ich. Ich weiß, dass er natürlich wichtige Gründe hat. Die kenne ich alle. Mein Kopf versteht das. Mein Inneres leidet, weil es ihm nichts mehr erzählen kann. Und auch von ihm nicht mehr erfährt, was in seinem Leben passiert.

Man sieht sich, strahlt sich an (man kann einfach nicht anders), spürt „Oha, da isses wieder...“, bleibt aber wie vereinbart auf Distanz.
 
Nein... So ist das nicht. Sehnsucht ja. Verlangen ja. Definitiv. Aber das ist etwas, was ich gut unterdrücken kann. Es geht nicht um Körperlichkeiten. Dafür hat man seinen Partner geheiratet. Es geht auch nicht darum, Jemanden zu „haben“. Nein, dass würde Welten zerstören und das würde ich nie wollen.

Es geht viel, viel mehr darum, dass ich mich durch seine Anwesenheit komplett fühle. Wenn wir reden oder schreiben. Allein schon, dass es ihn gibt. Und das, das jetzt eben aus Schutzgründen, wieder weg fällt.
Wenn es allein das Verlangen nach mehr wäre, würde ich mich ganz klar zusammenreißen. Manche Dinge gehen eben nicht.

Und die Frage ist halt, was es tatsächlich ist. Jetzt könnte man sagen: ja, ja komplett verschossen. Du bildest dir das nur ein. Aber so einfach ist das nicht. Nee. Viel zu profan. Das ist eine Ebene, die ich mir nicht erklären kann. Und ich würde gerne für mich herausfinden, was da gerade tatsächlich passiert. Wir sind uns ja schon einig. Wie in so vielen Dingen. Ich denke schon, dass wir uns sehr ähnliche Fragen stellen.

Was ist das? Warum? Könnte ich recht haben, mit dieser Traumgeschichte? Warum ticken wir so ähnlich? Warum fühlt es sich wie „Heimkommen“ an, obwohl man ja glücklich verheiratet ist? Was ist das für eine Bindung, die da von Anfang an bestanden hat? Und ich wage mich weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass da etwas unbegreifliches passiert. Haben wir beide recht? Sind wir seelenverwandt? Man möchte diesen Menschen einfach nur einatmen und fühlt sich dabei gut. Einfach nur, wenn man nebeneinander sitzt. Manchmal reicht das. Aber jetzt, findet halt eine äußerliche, erzwungene Distanz statt.

Und kann so etwas auch vergehen (was ich nicht hoffe)? Kann man seinen Seelenverwandten auch verlieren? Davor habe ich nämlich angst.

Wie ich dich verstehe :love:
 
Auch wir bleiben gezwungenermaßen auf Distanz, auch wir sind glücklich verheiratet, würden unsere Ehen nie aufs Spiel setzen und ziehen uns trotzdem unglaublich an ...
Und unsere Beziehung wäre auch vollkommen unmöglich! Ach ja - auch wir haben das gleiche Traums zeitversetzt erlebt...
 
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Das haben wollen hat uns aus dem Paradies vertrieben, statt glücklich zu sein, dass es da jemanden gibt
und es für sich still zu genießen, kommt das übermächtige Verlangen dazu. Du kannst doch beide
lieben, jeweils auf einer anderen Ebene und ohne diese verzehrende Sehnsucht, würde vieles vereinfachen.
Die verzehrende Sehnsucht wird wann gestillt? Wenn man innerlich ruhig ist und bestimmt weiß, dass der andere immer da ist? Und es auch sein wird, wenn man sich wiedersieht?
 
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