Andere wieder sagen, daß Mensch nur als Mensch und Tiere nur als Tier wiederkommen.
Diese zweite Variante erscheint mir persönlich die wahrscheinlichere.
Sage
da stimme ich dir zu - allerdings habe ich auch einen kater, der mir auf eine weise zugetan ist, dass es fast menschlich wirkt. er begibt sich oft auf eine ebene mit meinem kopf (oder verlangt, dass ich mich auf seine ebene begebe) und leckt mein gesicht schnurrend ab. er ruft dabei auch ganz zart (eine maine coon, die eine zarte stimme hat) und zieht die wange mit der pfote heran, oder reibt den kopf an meinem kopf. manchmal denke ich, ein mensch macht es doch fast gleich. es ist so ziemlich das, was ihn am meisten glücklich macht (neben den touren im freien, vermute ich mal, denn die liebt er auch sehr).
ich frage mich, ob er vielleicht früher eine art knappe war, für den ich in einem früheren leben unerreichbar war, der mich aber verehrte. jetzt hat er dieses problem gelöst und lebt zudem ein herrliches leben (bezogen darauf, wie katzen es empfinden, durch freie natur zu streifen; denn jedes inkarnierte wesen ist auch stark das, was sein körper und seine gattung will. katzen sind "ganz katze", wenn sie jagen dürfen)
eine leidenschaft von ihm ist das erziehen und begleiten jüngerer kater. der kumpel, den er bekam, war eine alte, weise seele (ich sah das katerchen erst, als die tierschützerinnen es mir brachten) mit einem blick, der dies sofort signalisierte. er war sehr freiheitsliebend und kam letztes jahr ende november morgens nicht mehr heim (er wollte vor mitternacht noch raus, ich wartete bis 2.30, es war wochenende; statt um 5:30, wo eine andere katze kurz davor mal heimkam, wachte ich um 6:30 auf, es hatte leicht geschneit, kein kater da. ich lief los suchen, während es dann wieder schneite, lief immer wieder raus und die gegend ab usw.
sein katerfreund war total geknickt und hielt ausschau, er hoffte immer, dass der kumpel kommt, wenn ich rufe. es war nicht zum anschauen, zuerst rief er freudig (wie "mein freund kommt"!), dann traurig, als ihm dämmerte, dass mein rufen nichts bewirkte. ich konnte mir dies nicht lange ansehen und überlegte, den "besonderen" schwarzen kater aufzunehmen (eine kommunikatorin sagte mir, der verschwundene kater sei ein lehrmeister, der mir geschickt wurde, und der zurückkäme, wenn er es für richtig findet. er fühlte sich eingesperrt, da ich im winter natürlich die türen immer auf- und zumachte, weil ihn menschen früher einsperrten. der maine coon - kater war sein freund, den er als "weich und flauschig", "er ist ganz anders als ich" beschrieb.
der coonie sagte mir, dass sein freund ihn nicht mehr brauche und dass er einen weiteren jungen kater ins leben führen möchte. der schwarze brauchte zwar nicht viel anleitung, war aber doch ein kumpel und ablenkung. im sommer erfüllte der coonie sich seinen wunsch dann selbst: er brachte einen jungen, wahrscheinlich frei geborenen kater mit nach hause. (zuerst rief er mich aufgeregt zum dickicht, in dem sich der kater verbarg, der sich natürlich verkroch)
es ist kaum zu glauben, aber der kleine fühlte sich gleich wie zuhause, wollte nur die ersten paar nächte nach ein paar stunden wieder raus. wahrscheinlich ist es der sohn einer freien katze mit fast identer zeichnung, die ein paar 100 m entfernt mit anderen katzen lebt und die ich vorher in einer gartensiedlung sah, wo sie sich füttern liess. sie war eher jung und hatte bereits kinder gehabt, erfuhr ich. tags darauf begab sich der sohn zu uns, war ein paar tage im dickicht (ich bemerkte es an der unruhe speziell des coonies) und kam dann "nach hause".
der coonie muss seinem adoptivsohn erzählt haben, was ihn erwartet, so gelassen und selbstsicher war der kleine in der wohnung. er kümmerte sich übrigens sehr um ihn, und als beide operationen hatten (kastration, beim coonie etwas komplizierter), waren sie im "krankenzimmer" nur dann ruhig, wenn der jeweils andere dabei war. "lass mich einen jungen kater ins leben führen", was er mir einst geschickt hatte, ist also ein wunsch, den er sich nun selbst erfüllte.