Kommt, macht was!

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es ist nichts tragisches. es ist ein kräftesammeln vor dem nächsten sprung.
aber man weiss noch nicht wohin es gehen soll.

lg winnetou:D
 
Ja. Langeweile wird in meinem Beruf als schädliche existientielle Erfahrung beschrieben. Langeweile führt dazu, daß man sich nicht wirklich nutzt - man kann sich dann auch nicht für etwas respektieren, kann sich nicht für etwas, das man nicht getan hat, loben und lieben. Man hat halt stattdessen "nichts" getan.


Aktiver werden.... deshalb wohl habe ich den Threadtitel "Kommt, macht was!" gewählt. Es zeigt dieses doofe, unnütze Gefühl in mir, daß etwas von aussen kommen müsse, das mir meine Langeweile nimmt. Und die mit ihr verbundenen Gefühle und Gedanken.

Weißt Du, waju: ich will ja aktiver werden. Es hält mich auch kein äusserer Umstand davon ab. Ich BIN übrigens auch ziemlich aktiv, beruflich, ich hänge nicht herum. Ich habe einen Garten, und so weiter. Aber ich habe das Gefühl, daß ich das Licht, das ich bin, noch immer nicht richtig erkenne. Und dabei mache ich objektiv ganz tolle Dinge ganz toll, wie ich immer wieder über mich sagen höre. Trotzdem befriedigt mich das bisher so nicht. Da ist ein Mangel. Da müsste nochwas kommen. Ob ich warten muss, bis ich 50 werde?

das klassische (aber symbolische) Alter dafür, dass etwas sich ereignet, ist 41. Also das ist nicht mehr so lange :)
 
Möchte meine Anfangsfrage noch erweitern um die Frage:

Worin seht Ihr die Ursache für dieses Gefühl?

lg :blume:

die Wurzel dieses Gefühls ist Ungeduld.
Ungeduld ist die Verneinung von Geduld.
Und Geduld entsteht durch die Fähigkeit, das was jetzt gerade da ist, zu lieben.
Ungeduld ist also ein Mangel an Erkenntnis der Schönheit und Ästhetik des Momentes Jetzt.
 
Habt Ihr das auch manchmal? Dieses Gefühl, daß irgendetwas geschehen müsste? Daß es doch eigentlich aufregender, wichtiger, tiefgründiger, bedeutender, realer oder gar esoterischer oder spiritueller sein sollte, als es ist?

früher ja, aber schon seit ein paar Jahren nein. Noch aufregender, wichtiger, tiefgründiger, bedeutender realer, esoterischer und spiritueller geht einfach nicht... :) ...und so wie es ist ist es grad recht.

Ich halte es ja, um ehrlich zu sein, für eine Form von Abhängigkeit. Eine Art Gier, eine Sucht, auch ein Neid auf das, was sein könnte, aber nicht ist.

Also: was macht Ihr dagegen, wenn Ihr das auch schon mal habt? Dieses ungenügende Gefühl?

Sonnige Grüsse,
Trixi Maus, in Winterdepressionen verfangen

Depression, so sagte mal jemand, sei immer eine Folge einer systematisch zu hohen Erwartung an das Leben...
da stecken irgendwelche überzogenen Hintergrundgedanken dahinter. Die gilt es zu erkennen. Das einfachste ist, wenn man sich vorstellt, jetzt gerade gestorben zu sein. Dann kommt genau der Gedanke, den man am meisten noch als Erwartung hatte "och, aber ich wollte doch noch..." zum Vorschein.

Es war beim ersten Mal, als mein Atem stillstand und mein Herz auch stillstand und ich in gelassenem Interesse diese Situation beobachtete. Ich fühlte keine Angst. Ich dachte "och, ist das jetzt das Sterben? Hm, wenn ja, ist ok... mal sehn was jetzt kommt. Nur für den Fall, dass es nicht das Sterben ist, fühle ich mal meinen Puls... nix... fühle an meinem Herz... nix, schlägt nicht... schaue auf die Uhr, mal sehn wie lange sowas anhält... ein paar Minuten waren es, dann mit einem tiefen Atemzug setzte auch der Herzschlag wieder ein, ich blieb die ganze Zeit bei wachem Bewusstsein...
weder öffneten sich die Himmel, noch geriet ich in Unruhe... es war ganz friedlich, beschaulich... ich hatte auch da nicht das Gefühl, als wenn jetzt etwas passieren sollte... und wenn... zumindest war ich aufmerksam, falls sich etwas ereignen sollte. Die Kundalini ruhte sanft auf meinem Kopf und schaute sich gewissermaßen mit mir zusammen diese Szene an.

Dies erste Mal war schon eine Überraschung gewesen. Ich hatte zwar irgendwann mal vor 20 Jahren über Yogis gelesen, die Atmung und Herz anhalten konnten, mir aber nie die Illusion gemacht, dass mir so etwas mal beschieden sein sollte. Nach diesem ersten Mal waren die nächsten Male keine Überraschung mehr. Aber dafür ging dann wirklich die Post ab... :)
 
Habt Ihr das auch manchmal? Dieses Gefühl, daß irgendetwas geschehen müsste? Daß es doch eigentlich aufregender, wichtiger, tiefgründiger, bedeutender, realer oder gar esoterischer oder spiritueller sein sollte, als es ist?

Fehlt Euch auch manchmal der rechte Trigger?

Mögt auch Ihr manchmal nicht, wie "es" ist?

Ich halte es ja, um ehrlich zu sein, für eine Form von Abhängigkeit. Eine Art Gier, eine Sucht, auch ein Neid auf das, was sein könnte, aber nicht ist.

Also: was macht Ihr dagegen, wenn Ihr das auch schon mal habt? Dieses ungenügende Gefühl?

Sonnige Grüsse,
Trixi Maus, in Winterdepressionen verfangen

Wir haben alle diesen Trieb. Lange Rede kurzer Sinn. Die Absicht zählt, nicht die Tat.
 
Tja,

der tanker kennt halt den Teig, wie Gott seine Menschenkinder,

würde ich nicht schon vorher wissen, was ich da zusammenbacke, könnte sich auch das Wohlgefühl nicht schon im voraus einstellen,

da ich aber beides ganz gewiss kenne, sowohl das Ergebnis beim Backen, als auch das Ergebnis der endgültig göttlichen Erlösung, bleibe ich sowohl irdisch gebacken als auch himmlisch gewogen, in grenzenlos begrenzter Vorfreude :)

Wer durch Jesus Christus im Glauben vollends aufgegangen ist, für den gibt es nie wieder eine Hoffnungslosigkeit und der braucht auch nicht zu Reisen, um den Horizont zu erweitern, da bleib ich lieber gleich unter skadya in der Horizontalen liegen ;)

ich denke nicht, dass jesus christus was dagegen hat, wenn ich mir die welt ansehen möchte, ganz im gegenteil, er erfreut sich an der neugier der menschen, die sich auf und die mühe machen, sich alles andere anzuschauen, was er noch so erschaffen hat, statt nur an einem ort bleiben zu wollen. wie willst du denn den horizont erweitern ? nur durch bücher oder andere medien? es ist doch gerade das eigene erleben interessant, sich auf den weg zu machen , zu erkunden und kennen zulernen , statt irgendwo liegen zubleiben .;)
 
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Was hat mich von meinem Ich entfernt in meinem Leben?

Da gibt es ein (m)ich das feststellt, dass sein ich sich entfernt hat (Leben das einem von den zwei gehört)…

Worin seht Ihr die Ursache für dieses Gefühl?

Die Ursache für dieses Gefühl ist nicht relevant. Jedoch das Leid (das daraus resultiert) liegt in den Fehlannahmen die u.a. im obigen Konzept stecken.

Die zweite Frage geht erneut in die Richtung: Kenne ich die Ursache, kann ich etwas dagegen tun. Dies ist ebenfalls eine Fehlannahme.

ich habe mich mit der Entwicklung der Ich-Identität beschäftigt, in der letzten Zeit.

Da dürfte etwas übersehen worden sein

lg
 
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