Kommt, macht was!

Hallo Trixi Maus,

was ich dagegen mache?

"Dagegen" jedenfalls nicht. Wenn das gerade so ist, dann ist eben das die Kraft, die im Moment vorherrscht (also erst mal die Wertung rausnehmen. Alles ist Kraft) Dann setz ich mich in diese Kraft hinein und schau, wohin sie mich führt. So, wie wenn du in einem Fluss schwimmst, mit der Strömung, aber du kannst dich immer entscheiden, wie schnell, und ob da vielleicht ein schönes Ufer ist zum Haltmachen. Du musst natürlich so gut schwimmen können, dass du dich im Fluss frei bewegen kannst.

Konkret: Manchmal einfach Rückzug, mich in das Gefühl reinsetzen und schauen, was für Gedanken, Stimmungen, Erinnerungen, Wünsche etc. hoch kommen. Das kann sehr reinigend sein, da kommt so mancher Müll hoch, und die brennende Kerze auf dem Tisch ist der "Recyclinghof", der alles entsorgt.

Oder ich suche den Kontakt mit Freunden. Erzähle, was mich beschäftigt. Hole mir Anregung von außen.

Oder ich gehe dem Wunsch, so von den Umständen möglich, einfach nach, und tu mal wieder irgend etwas vollkommen Verrücktes.

Liebe Grüße
Terrara
 
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Habt Ihr das auch manchmal? Dieses Gefühl, daß irgendetwas geschehen müsste? Daß es doch eigentlich aufregender, wichtiger, tiefgründiger, bedeutender, realer oder gar esoterischer oder spiritueller sein sollte, als es ist?

Fehlt Euch auch manchmal der rechte Trigger?

Mögt auch Ihr manchmal nicht, wie "es" ist?

Ich halte es ja, um ehrlich zu sein, für eine Form von Abhängigkeit. Eine Art Gier, eine Sucht, auch ein Neid auf das, was sein könnte, aber nicht ist.

Also: was macht Ihr dagegen, wenn Ihr das auch schon mal habt? Dieses ungenügende Gefühl?

Sonnige Grüsse,
Trixi Maus, in Winterdepressionen verfangen

kennt wohl jeder irgendwie , gefangen zu sein in gedanken, die blockieren.
ich würde gerne einfach mal so rüber nach england/london oder paris fliegen, oder überhaupt mehr reisen , auch weiter weg , den horizont erweitern (wäre es für mich) , aber irgendetwas hindert mich daran .
 
Bleib locker. Schliesslich kannst du doch überhaupt nichts dafür, sollte dieses Brot einfach noch viel besser duften als das Letzte :D
Tja,

der tanker kennt halt den Teig, wie Gott seine Menschenkinder,

würde ich nicht schon vorher wissen, was ich da zusammenbacke, könnte sich auch das Wohlgefühl nicht schon im voraus einstellen,

da ich aber beides ganz gewiss kenne, sowohl das Ergebnis beim Backen, als auch das Ergebnis der endgültig göttlichen Erlösung, bleibe ich sowohl irdisch gebacken als auch himmlisch gewogen, in grenzenlos begrenzter Vorfreude :)

Wer durch Jesus Christus im Glauben vollends aufgegangen ist, für den gibt es nie wieder eine Hoffnungslosigkeit und der braucht auch nicht zu Reisen, um den Horizont zu erweitern, da bleib ich lieber gleich unter skadya in der Horizontalen liegen ;)
 
Hallo Guten Morgen, ich danke Euch für Eure Ideen. Ich werde sie etwas sacken lassen... habe dieses "Gefühl des Mangels" - eigentlich ja dieses Gefühl der unmittelbar bevorstehenden und kommenmüssenden Erlösung, Befreiung, Entklabauterung neulich in mir entdeckt.

Es "treibt mich um" - ja, das ist gut benannt.

"Den Wohnzimmerofen hochdrehen" - ist im metaphysischen Sinne kein schlechter Gedanke. Tue ich das, geht dieses Mangelgefühl eigentlich sofort weg, Benedikt. Da hast Du recht. Es ist ein Mangel im Ich-Gefühl, im Wohnzimmer.


...ich habe mich mit der Entwicklung der Ich-Identität beschäftigt, in der letzten Zeit. Weniger für mich, und eher am Rande, im Unterricht. Aber doch habe ich verstanden, daß die Ich-Identität laut irgendeiner Theorie sich erst im Laufe des Lebens festigt, je mehr Lebenserfahrungen man macht. Und vor dem 40. Lebensjahr sei das Gefühl für das eigene Ich eher fluide, seien die Vorstellungen über das eigene Ich eher wandelbar, beeinflussbar. Ich bin jetzt 40 und ich glaube deshalb beschäftige ich mich damit und denke darüber mehr nach. Was bin ich wirklich? Was hat mich von meinem Ich entfernt in meinem Leben? Wo bin ich eine Abzweigung gegangen, wo hätte ich eine Abzweigung nehmen sollen?

Man hätte mehr, wenn mehr wäre. Aber es ist, was ist. Das ist mir klar. Dennoch ist da diese Leere. Ein unerfüllt sein. Zum Beispiel ein soziales Unerfülltsein. Aber auch ein intellektuelles. Auch ein wirtschaftliches. Das ist so, weil sich mein Leben eben so entwickelt hat, wie es sich entwickelt hat. Ich schiebe da keinerlei Verantwortung auf jemand anderen (mehr) - eben weil sich das Ich-Gefühl mehr entwickelt.

Ich habe keine Lust mehr, aus meinem Ich-Gefühl heraus in Träume und Phantasien zu flüchten. Es befriedigt mich mehr, ich zu sein.


Danke Euch! Schreibt mehr. Ihr seid mir eine Hilfe. Danke.
 
Langeweile sei nach Entbehrung oder Schmerz der ärgste Feind des Glücks.;)

Ja. Langeweile wird in meinem Beruf als schädliche existientielle Erfahrung beschrieben. Langeweile führt dazu, daß man sich nicht wirklich nutzt - man kann sich dann auch nicht für etwas respektieren, kann sich nicht für etwas, das man nicht getan hat, loben und lieben. Man hat halt stattdessen "nichts" getan.


Aktiver werden.... deshalb wohl habe ich den Threadtitel "Kommt, macht was!" gewählt. Es zeigt dieses doofe, unnütze Gefühl in mir, daß etwas von aussen kommen müsse, das mir meine Langeweile nimmt. Und die mit ihr verbundenen Gefühle und Gedanken.

Weißt Du, waju: ich will ja aktiver werden. Es hält mich auch kein äusserer Umstand davon ab. Ich BIN übrigens auch ziemlich aktiv, beruflich, ich hänge nicht herum. Ich habe einen Garten, und so weiter. Aber ich habe das Gefühl, daß ich das Licht, das ich bin, noch immer nicht richtig erkenne. Und dabei mache ich objektiv ganz tolle Dinge ganz toll, wie ich immer wieder über mich sagen höre. Trotzdem befriedigt mich das bisher so nicht. Da ist ein Mangel. Da müsste nochwas kommen. Ob ich warten muss, bis ich 50 werde?
 
Aktiver werden.... deshalb wohl habe ich den Threadtitel "Kommt, macht was!" gewählt. Es zeigt dieses doofe, unnütze Gefühl in mir, daß etwas von aussen kommen müsse, das mir meine Langeweile nimmt. Und die mit ihr verbundenen Gefühle und Gedanken.

Weißt Du, waju: ich will ja aktiver werden. Es hält mich auch kein äusserer Umstand davon ab. Ich BIN übrigens auch ziemlich aktiv, beruflich, ich hänge nicht herum. Ich habe einen Garten, und so weiter. Aber ich habe das Gefühl, daß ich das Licht, das ich bin, noch immer nicht richtig erkenne. Und dabei mache ich objektiv ganz tolle Dinge ganz toll, wie ich immer wieder über mich sagen höre. Trotzdem befriedigt mich das bisher so nicht. Da ist ein Mangel. Da müsste nochwas kommen. Ob ich warten muss, bis ich 50 werde?

Vielleicht braucht's alles noch ein wenig Geduld, so banal das auch klingen mag.

Mir kommt das auch bekannt vor. Und dabei dieses Gefühl in manchen Momenten explodieren zu wollen, im positiven Sinne.
 
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"Biopsychosozial" war so ein Begriff, der mir auch untergekommen ist. Dieser Zusammenhang ist wirklich komplex.
 
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