komische gedanken durch meditation? (zeugenbewusstsein)

medi89

Neues Mitglied
Registriert
22. Juli 2012
Beiträge
3
liebes esoterikforum,

ich habe vor gewisser zeit (vor 2 jahren) im rahmen einer verhaltenstherapeutischen psychotherapie angefangen zu meditieren.
dabei ging es darum entspannungsübungen zu machen mittels meditation. (ich hatte vorher keinerlei erfahrung mit meditation).
dabei sollte ich mir einen inneren wächter vorstellen, der das geschehen (also gefühle, gedanken) wahrnimmt ohne sie zu analysieren und zu kommentieren/bewerten. es ging also grob gesagt um die entwicklung eines zeugenbewusstseins.
ich habe mir interessenhalber das buch jetzt! von eckhart tolle dazu gekauft und gelesen. ich habe angefangen regelmäßig zu meditieren und dazu noch angefangen meine gedanken zu beobachten. (ich begann also mich selber zu reflektieren). ich muss dazu sagen, dass ich verucht habe so oft wie es geht im augenblick zu verweilen und mir die dinge, die um ich herum sind, möglichst bewusst zu machen und dabei versuchte mein denken in den hintergrund zu stellen bzw. es zu unterdrücken. irgendwann hatte ich es geschafft die unbewussten automatismen, also alles das, was wir unbewusst machen (z.b. wo wir hingucken, was wir von unserer umgebung wahnehmen) zu durchbrechen, sodass ich mich z.b. gefragt habe wo ich als nächstes hingucken sollte. zusätzlich bin ich auf eine höhere ebene gestoßen, wo ich angefangen habe über mein eigenes denken nachzudenken (also eine art metakognition). diese zustände erschienen mir befremdlich und haben mich nachhaltig verunsichert bzw. mir angst bereitet, sodass ich aufgehört habe zu meditieren. im weiteren verlaufe kam es immer wieder mal zu diesem zustand, bei dem ich angefangen habe über meine eigenen gedanken nachzudenken in form von "sollte" gedanken. ich will das mal an eins, zwei konkreten beispielen benennen: ich denke zum beispiel über die lösung irgendeines problems nach oder versuche mich an eine bestimmte sache zu erinnern und sofort beginne ich darüber nachzudenken, ob das so richtig ist, dass ich im kopf nach einer lösung suche bzw. das ich angestrengt versuche mich an etwas erinnnern (da normalerweise einem viele ideen oder erinnerungen in den sinn kommen, wenn man gerade nicht darüber nachdenkt). ich stelle also mein eigenes denken in frage bzw. vertheoretisiere es. ein anderes beispiel: ich denke über meine berufliche zukunft nach und nach gewisser zeit springen mir gedanken in den sinn wie: sollte ich so viel darüber nachdenken? ist das nicht falsch? wer garantiert dir, dass dein nachdenken wirklich hilfreich ist bzw. es etwas nutzt? macht man das so? ist das die richtige herangehensweise? sollte ich nicht viel besser handeln?
ein letztes beispiel: ich möchte mir eine optimistischere sichtweise aneignen bzw. mich selber akzeptieren und dann kommen fragen auf wie: ist das wirklich die richtige herangehensweise? reicht das wirklich aus allein durch positives denken mehr selbstakzeptanz zu erlangen? müsste ich mich nicht noch anderswertig ändern, damit ich mich akzeptiere? sollte ich mich ändern?
obwohl ich mir eigentlich selber die antworten darüber gebe, dass ich a) über meine zukunft nach sollte, b) durch positives denken meine denkweise ändern kann, hat mich diese denkstruktur verunsichert bzw. verängstigt, weil sie mein eigentliches denken in frage gestellt hat bzw. angezweifelt hat ("sollte"-gedanken). ich sollte noch erwähnen, dass ich mir desindentifiziert von meinen eigenen gedanken vorkam.
diese sache hat mich irgendwie nicht mehr so richtig losgelassen seitdem sie auftrat, sodass ich oft darüber zwanghaft nachdenken musste, weil ich auch ohnehin ein ziemlich verkopfter mensch bin und zusätzlich gerade über viel zeit zum nachdenken verfüge und diese sache gerne versthen bzw. geklärt haben möchte (da ich ohnehin den drang habe vieles zu verstehen).
kennt jemand solche gedanken jemand von euch? ist das vielleicht das zeugenbewusstsein, dass ich entwickelt habe, weshalb ich auf einmal diese gedanken bekam? ich weiß, dass es bei der meditation eigentlich nicht darum geht seine gedanken in frage zu stellen, sondern sie einfach kommen und gehen zu lassen. habe ich da etwas falsch gemacht?
ich wäre über antworten dankbar von allen die sich mit meditieren einigermaßen gut auskennen und danke für das durchlesen

viele grüße

medi89
 
Werbung:
Grüß dich medi89,
zuerst schaust du dir beim Handeln zu, da ist der Zeuge
aber natürlich kannst du auch den Zeugen beobachten (der Zeuge des Zeugen)
das faltet sich immer weiter nach hinten auf - und ist nur durch deine mentalen Kapazitäten begrenzt (je schneller du wirst, je multi-taskingfähiger ...). Man kann es sich ja vorstellen. bzw., Du weißt es jetzt
 
kennt jemand solche gedanken jemand von euch? ist das vielleicht das zeugenbewusstsein, dass ich entwickelt habe, weshalb ich auf einmal diese gedanken bekam? ich weiß, dass es bei der meditation eigentlich nicht darum geht seine gedanken in frage zu stellen, sondern sie einfach kommen und gehen zu lassen. habe ich da etwas falsch gemacht?
ich wäre über antworten dankbar von allen die sich mit meditieren einigermaßen gut auskennen und danke für das durchlesen

Ich denke das ist das was in der Psychoanlyse das "Über-Ich" genannt wird, also die kontrollierende Instanz der Psyche.

Ja, ich denke du hast da was verkehrt gemacht beim Meditieren. Man sollte Gedanken dabei nicht in so einer verkrampften Weise überwachen sondern sie wie du gesagt hast, nur sehr entspannt beobachten wie sie kommen und wieder gehen, ansonsten den Geist in Ruhe lassen damit er zur Ruhe kommen kann.

Und ja, ich denke durch falsches Meditieren kann man im Geist auch ganz ungesunde Muster einschleifen, so wie man durch falsches Heben Rückenprobleme oder durch falsches Sporten Herzprobleme bekommen kann.
 
hallo,

danke schon einmal für eure antworten. ich wollte vorhin meinen beitrag editieren, habe es aber zu spät getan. und zwar wollte ich noch einfügen, dass ich mal bezüglich meines problems folgenden beitrag gelesen habe:

Wenn man sich antrainiert, den Focus auf die eigene Befindlichkeit zu richten oder seine Gedanken zu beobachten, zeigt dieses Training nach einiger Zeit auch Erfolge. Man automatisiert die entsprechenden Techniken und ist immer einfacher in der Lage, bestimmte Zustände zu erreichen.

Solange das gewollt ist, kann das hilfreich sein, um beispielsweise Entspannungszustände zu erreichen. Es kann sich aber auch verselbstständigen und dabei zum Zwang entwickeln und/oder Ängste auslösen, weil es nicht mehr ohne Weiteres willentlich kontrollierbar ist.

Der Weg, um aus diesem Zustand wegzukommen, ist ebenso simpel wie schwierig: Man muss es sich wieder abtrainieren. So, wie man vorher Energie darauf verwandt hat, sich bestimmte Zustände anzueignen, braucht man nun Energie, um sie wieder loszuwerden. Ein Weg, der immer wieder als erfolgreich beschrieben wird ist, ein inneres Stoppschild hochzuhalten, sobald die Gedanken in eine bestimmte Richtung gehen und sich zu verbieten, in dieser Richtung weiterzudenken. Hilfreich ist, sich eine Alternative zu suchen, mit der man sich gedanklich beschäftigen kann - oder sich körperlich anzustrengen, indem man z.B. rennt oder Treppen rauf und und runter läuft. Starke körperliche Anstrengung und Denken funktionieren nicht zusammen.
ich wäre über antworten dankbar von allen die sich mit meditieren einigermaßen gut auskennen und danke für das durchlesen

stimmt das so bzw. kann das jemand vielleicht bestätigen? ich wäre dankbar für weitere antworten.

viele grüße

medi89
 
ich weiß nicht wie es sich für dich anfühlt, medi89 - wenn es sich wie Hyperventilieren anfühlt würd ich 'in ne Tüte atmen' (=in den Wald spazieren gehen, Handwerkliche Tätigkeiten, einfache Sachen,...)

Es kann aber auch sein, dass Emotionen von früher dran kleben. Das merkst du vielleicht daran, dass, obwohl du weißt, was zu tun wäre um langsam runter zu kommen, es nicht tust. (keine Waldspaziergänge, kein Bildhauern, keine gezielten Gegenmaßnahmen, wie das StoppSchild zb)
 
hi terramarter,

nein es fühlt sich gott sei dank nicht wie hyperventilation an :)
es ist ja auch nicht so, dass diese gedanken mir irgendsonstetwas tun geschweige denn mir weiterhelfen, weil die tatsache mein eigenes denken in frage zu stellen bzw. zu vertheoretisieren mir sehr seltsam erschien und ich somit stark in zweifel kam, ob etwas mit meinem denken nicht in ordnung wäre. am anfang, als solche zustände auftraten habe ich sie ignoriert, aber hinterher musste ich immer länger zwanghaft darüber grübeln was das nun sein könnte. ich habe halt wie ich denke zu viel meditiert (ohne richtige anleitung) und wohl noch fehler gemacht, wurde aber vom therapeuten über eventuelle folgen vorher so gut wie überhaupt nicht aufgeklärt.
ich denke schon, dass wie garfield es geschrieben hat, es ein muster ist, was ich mir ungewollterweise antrainiert habe.
ich habe vorhin etwas über sogenannte gipfelerlebnisse (peak expieriences) und eskstase gelesen und glaube immer mehr, dass es sich bei meinen (meta)gedanken um so etwas handeln könnte. haltet ihr so was auch für möglich?

gruß medi89
 
ich würd mal schaun, Welche Gedanken da besonders zwanghaft hoch wollen
schreib ein bisschen Tagebuch mit - vielleicht fällt dir nach kurzer Zeit auf, dass da ein paar bestimmte Gedankenspiralen immer wieder ähnlich auftauchen

dann weißt du, wo du weitermachen kannst
 
"Der Zeuge" ist das Bewusstsein. Der Zeuge ist ohne Gedanken! Der Zeuge bist Du selber. Deine Gedanken sind nur Produkte des Gehirns. Auch wenn deine gEDANKEN dEINE gEDANKEN REFLEKTIEREN SIND SIE EBEN TROTZDEM NUR GEDANKEN. Der Zeuge macht nie was falsch, und DU bist der Zeuge. Der zeuge muss sich auch nicht akzeptieren usw. Weil er IST!
 
"Der Zeuge" ist das Bewusstsein. Der Zeuge ist ohne Gedanken! Der Zeuge bist Du selber. Deine Gedanken sind nur Produkte des Gehirns. Auch wenn deine gEDANKEN dEINE gEDANKEN REFLEKTIEREN SIND SIE EBEN TROTZDEM NUR GEDANKEN. Der Zeuge macht nie was falsch, und DU bist der Zeuge. Der zeuge muss sich auch nicht akzeptieren usw. Weil er IST!


Alles ist Bewusstsein. Auch der Zeuge.
Bewusstsein ist alles was ist. Meist mit Gedanken. Manchmal auch ohne. (worüber man dann viel nachdenkt :->))
 
Werbung:
Na das ist ja eigentlich witzig. Du fängst an deine Gedanken zu reflektieren (ich nehme mal an, weil etwas in deinem Leben nicht so wahr, wie du es gerne hättest), und dann tauchen Gedanken auf, die das boykottieren und genau die nimmst du wieder so ernst das du nicht weiter weißt.

Gedanken sind Gedanken... wenn du lernst sie loszulassen bzw deinen Fokus nicht auf sie zu richten (nicht unterdrücken!), dann haben sie keine Kraft. Wenn du Angst hast, hast du angstvolle Gedanken... nicht mehr und nicht weniger. Wenn du diesen angstvollen Gedanken deine volle Aufmerksamkeit schenkst, denkt dein Verstand "aha, diese Gedanken sind scheinbar wichtig, also schick ich noch mehr davon". Dein Gehirn ist nur ne Maschine und du bist der Steuermann (mehr oder weniger).

Die Meditation ist also dafür da, Gedanken loszulassen. Und wenn dann neue Gedanken auftauchen, auch diese. Und wenn danach noch mehr Gedanken auftauchen, egal aus welcher Ecke, dann auch diese. :)

Was vielleicht noch erwähnenswert wäre, ist die Tatsache das es 2 verschiedene Gedankenströme gibt. Es gibt die Gedanken die sich in deinem Verstand formulieren ("scheiss Wetter"), und die, die unbewußt ablaufen. Zweitere sind durch deine Programmierung größtenteils in der Kindheit entstanden, und schwerer aufzudecken.
 
Zurück
Oben