Körperwelten: haben seelen-und geistloser Materialsimus derMenschenwürde geschadet?

freelight

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Körperwelten - Menschenwelten? ...welchem Geist dien(te) solch eine Ausstellung? (im Internet gibts immer noch einiges davon zu sehen....)

Wer von euch hat damals sich die Körperwelten angesehen? Wie ging es euch und z.B. euren Kindern damit?



Aus teilweise mehr spiritueller Sicht möchte ich dazu selbst folgendes zum Anfang des Foren-Gesprächs beitragen:

Ich hatte zunächst nur davon gelesen: Empörte Ablehnung! Monate später, nachdem die Ausstellung schon nach Köln gekommen war, hörte ich - sozusagen aus erster Hand - von persönlich überrascht-positiven Eindrücken. Sogar von künstlerischem Ausdruck mancher Exponate wurde gesprochen...
Wie würde es mir wohl selbst ergehen? Würde mir übel werden oder würde ich begeistert Augenblick um Augenblick, Anblick um Anblick genießen und voll auskosten? Irgendetwas musste ja dran sein, wenn Millionen freiwillig schlangestehen und die Ausstellung von 8°° bis 24°° geöffnet ist...
Aber es kam ganz anders, als ich mir das vorgestellt hatte.
Aufgrund meines menschenkundlichen Biologieunterrichtes, den ich für das 9. und des 10. Schuljahr gegeben hatte, waren mir viele Anhaltspunkte und Bezüge gegenwärtig, um viele der dargestellten Details einordnen und aufeinander beziehen zu können. Und so manche nur aus Fachbüchern gewonnene Vorstellung konnte hier noch zurechtgerückt und konkreter werden.
Konkreter? Was an diesen Plastinaten war denn nun eigentlich konkret?
Ich hatte weder den Eindruck, konkret menschliche Leichen vor mir zu haben, noch von konkreten Künstlern geschaffene Plastiken. Es war vornehmlich Plastik. Toter als Leichen. Entmenschlichte, aus ihrer Ganzheit entrissene Körperstrukturen, aus ihren ständigen, natürlichen Verwandlungsprozessen brutal ausgeschlossene Teile menschlicher Leiber. Hier hat man den Tod getötet. Das soll der Mensch sein? So ein totes Bild sollen wir uns von uns selbst und von unseren Mitmenschen machen können?
Mit so einem entmenschlichtem „Ersatzteillager“ kann man natürlich viel hemmungsloser umgehen! Wenn der menschliche Körper untergründig als eine weitgehend seelen- und geistlose Sache erlebt wird, sind alsbald Organspende, Genmanipulation, implantierte Mikrochips und Nanotechnik nur noch ein kleiner Schritt. Hier wird dem Menschen auf ganz subtile Weise Gewalt angetan und gleichzeitig gefähr¬licheren Dingen mit der Boden bereitet, als es Hitler und Atomkraft waren!
Nun gilt es innerlich an qualitativen Gegengewichten zu arbeiten, Licht im, sich schleichend mehren wollendenden Dunkel zu entzünden! Und sei es noch so bescheiden und klein. Der wahre und höchste Zeit-Geist, Erzengel Michael lässt uns frei, immer wieder den ersten Schritt zu tun. Selbst wenn wir gescheitert sind. Immer wieder neu. In uns. Zwischen uns. Für alle. Nur tote Fische schwimmen unfrei-willig mit dem Strom.
 
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Körperwelten - Menschenwelten? ...welchem Geist dien(te) solch eine Ausstellung? (im Internet gibts immer noch einiges davon zu sehen....)

Wer von euch hat damals sich die Körperwelten angesehen? Wie ging es euch und z.B. euren Kindern damit?

Ich habe es mir in Berlin mal angeschaut (da war ich etwa 14 Jahre alt gewesen) und als ich dann später noch dazu den Film Anatomie sah fand ich es einfach nur scheusslich... wie kann man einen Menschen einfach so ausstellen lassen? :confused:
 
Ich habe bei der Ausstellung gearbeitet als sie in Wien war, demnach auch fast täglich gesehen.
Ich fand es von Anfang an weder scheusslich noch grauslich noch sonst was...
Eher interessant.

Viel schlimmer und wirklich etwas grauslich, und makaber finde ich die Leute die ihren mal toten Körper bei Lebzeiten für rund 2000€ der medizinischen Uni verkaufen.
Daran lernen dann die Studenten das sezieren usw...und der Körper landet danach mit allem drum und dran im Abfall.
 
Ich kenne einige Menschen sehr gut, die sich diese Ausstellung an unterschiedlichen Orten angesehen haben und alle haben berichtet, dass dort eine extrem schlechte Ausstrahlung herrschte. So in die Richtung von Seelen, die nicht ihren Weg finden oder gefangen sind oder viel Leid von vor dem Tod....
Ich finde es auch merkwürdig, dass der "Erfinder" dieser Plastinate mehrere "Fabriken" in China unterhält, weil er so viele "Körper" dank der großen Nachfrage liefern muss. Was für Leichen dort angeliefert werden mag ich nicht dran denken, einige/viele kommen aus chinesischen Gefängnissen....

No good, I dont like !

A
 
Davon habe ich nichts gemerkt. Ebenso wie meine vielen Arbeitskollegen, und auch Freunde, Bekannte, fremde Leute die im Nachhinein zu mir kamen um sich über die Ausstellung zu unterhalten. Kein einziger berichtete mir sowas. :)

Eine typisch "menschliche" Anschauungsweise.
Wie fühlen sich deine Bekannten dann an Orten wie Schlachthöfen ect, wo jeden Tag tausende Lebewesen den Tod finden, wenn sie schon in den Körperwelten soviel negatives gefühlt haben? :clown:
 
....
Viel schlimmer und wirklich etwas grauslich, und makaber finde ich die Leute die ihren mal toten Körper bei Lebzeiten für rund 2000€ der medizinischen Uni verkaufen.
Daran lernen dann die Studenten das sezieren usw...und der Körper landet danach mit allem drum und dran im Abfall.

So einen bullshit hab ich lange nicht mehr gelesen. :stickout2

Erstens verkaufen sich die Leute nicht, sie vermachen ihren Körper unter viel bürokratischen Aufwand der Uni, rechtlich gesehen ist so ein toter Körper ja nicht herrenlos und muß durch viele Papiere legitim an die Uni vermacht werden, zweitens werden die nicht weggeworfen sondern jedes kleinste Gewebefitzelchen wird in einem der Leiche zugehörigen Behälter gesammelt und als der Leiche zugehörig aufbewahrt - und damit kämen wir zu drittens, nämlich dem Punkt, daß eine ordentliche, von den Studenten gemeinsam mit Uniklinikpfarrer und Angehörigen gestaltete Aussegnungsfeier abgehalten wird mit anschließender Besetzung bzw. Einäscherung, die zum Teil die Uni bezahlt. Die lebenden Körperspender müssen sich dabei auch gegen heftigen Widerstand der Angehörigen durchsetzen, weil die über ein Jahr warten müssen bis zur Beisetzung, allein die Präparation mit Formalin dauert ein Jahr.

Aber erstmal draufhauen, gelle?

Und wo bitteschön kommen die guten Neurochirurgen her, die an der Leiche z.B. Nervenverläufe freipräparieren?
Fallen die vom Himmel oder ist es o.k. daß die das Üben dürfen?

Wollen wir mal hoffen, daß Du die nie brauchst.

Ach, bin gerade mitten in diesem sogenannten "Präpkurs"...nur zur Info

Artisan
 
@ Artisan

Tja, hauptsache du kannst schön englisch.
Meine Infos stammen ebenso von einem Medizinstudenten im letzten Semester.
In Wien bekommst du um die 2000€ von der Uni wenn du deinen Körper zur Verfügung stellst.
Und dass es ohne Papiere und Bürokratie abgeht, habe ich nie behauptet, der "bullshit" (hui, wir beherrschen Fremdsprachen) kommt von dir. ;)
 
@ Artisan

Tja, hauptsache du kannst schön englisch.
Meine Infos stammen ebenso von einem Medizinstudenten im letzten Semester.
In Wien bekommst du um die 2000€ von der Uni wenn du deinen Körper zur Verfügung stellst.
Und dass es ohne Papiere und Bürokratie abgeht, habe ich nie behauptet, der "bullshit" (hui, wir beherrschen Fremdsprachen) kommt von dir. ;)

Bullshit ist gängiger Forenjargon, falls Dir das noch nicht aufgefallen sein sollte. Es gibt hier sogar einen eigenen Esobullshitbingothread, meine Liebe.

Und in Deutschland ist das nicht so. Da werden ,wie schon erwähnt, Bestattungskosten übernommen, und ehrlich gesagt glaub ich die story auch nicht.
Ebenso daß die Leichen weggeworfen werden. So groß kann der Unterschied zu hier nicht sein. Das werd ich recherchieren, verlaß Dich drauf.

"Greetings",
artisan
 
*lach*
Soll das eine Drohung sein, dass du nachrecherchierst?
Jetzt hab ich aber Angst! :weihna1
Ich habe diese Variante von einem Studenten, mehr kann ich nicht sagen.
Die Beerdigung wird hier in dem Sinne ebenso nicht gezahlt, "man" kommt, (ob/was von einem übrig bleibt, und viel ist das laut ihm nicht) wenns gut geht, in ein namenloses Massengrab.

"Story". Langsam wirst du mir unheimlich. Englisch studiert? :clown:
 
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Hallo Artisan
Das mit den 2000 Euro ist absoluter Unsinn,bin seit 1997 bei dem Verein dabei.Früher vor 20-30 Jahren konnte man tatsächlich seinen Körper der Anatomie vermachen und bekam Kohle dafür.
Als ich meinen Körper der Anatomie Wien vermachte gab se kein Geld dafür.Und heut zutage musst du selbst 400 Euro bezahlen,da die reste deines Körpers verbrannt und am Wiener Zentralfriedhof bestattet werden
Und Joeux sollte nicht auf jeden Medizinstudenten hören. Tschau
 
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