können Perverse geheilt werden?

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Hi Monk, danke für deine Geschichte, ich möchte ihr noch eine Kleinigkeit hinzufügen! :)

Am anfang aber stand ihre Sehnsucht nach tollen Markenklamotten und Schmuck, das war es ihr Wert, Körper und Seele zu verkaufen.

Denn sie hatte von kleinauf gelernt, dass sie nicht nach ihrem Sein, sondern nach dem Schein beurteilt wurde und sie glaubte, dass eine Frau nur geliebt wird, wenn sie schön aussieht! Und niemand hatte sich die Mühe gemacht, sie eines Besseren zu belehren!


LG

believe :)
 
Die Schwierigkeit sehe ich darin, dass ein Perverser eben pervers ist, weil es für ihn nicht pervers ist, was er tut.
 
Die Schwierigkeit sehe ich darin, dass ein Perverser eben pervers ist, weil es für ihn nicht pervers ist, was er tut.

Hi,
ja so sehe ich das auch.
Was sagt uns das ?
Es gibt eigentlich nicht (wirklich) was perverses, was allgemeingültig ist.
Was sagt mir das?
Was haben wir eigentlich für Gesetze...und nach was für Kriterien wird jemand bestraft..bzw. wer legt fest, Wie jemand bestraft wird und wie lange?
Wieso wird jemand häter bestraft der ne Bank überfällt und mit dem Geld abhaut als ein Vergewaltiger?
Ist gar nicht so einfach....

lg
 
Hi,
ja so sehe ich das auch.
Was sagt uns das ?
Es gibt eigentlich nicht (wirklich) was perverses, was allgemeingültig ist.
Was sagt mir das?
Was haben wir eigentlich für Gesetze...und nach was für Kriterien wird jemand bestraft..bzw. wer legt fest, Wie jemand bestraft wird und wie lange?
Wieso wird jemand häter bestraft der ne Bank überfällt und mit dem Geld abhaut als ein Vergewaltiger?
Ist gar nicht so einfach....

lg

Ja, absolut. Und wie viel Subjektivität liegt in der Rechtssprechung? Das ist alles sehr komplex und schwierig, denke ich, weil man ja nie alle Menschen zufrieden stellen kann. Hmm...die Gesetze sind, denke ich, so gut wie möglich so gemacht worden, dass sie human und trotzdem gerecht sind und gute Lösungen bieten. Aber eine gute Lösung für den eine ist für einen anderen nicht so gut. Und dann sind da noch Beweise und so und das alles ist ja nie 100% sicher. Höchstens bei einem Geständnis und selbst das kann man noch in Frage stellen.

Darin, dass Verbrecher bestraft werden sollten, sind wir uns wohl alle einig. Aber wann, wo, und wie? Da wird sich die Gesellschaft (also wir alle) wahrscheinlich ewig im Kreis drehen...

lg
 
Welche Gefahr siehst du?

Um Verständnis für etwas, ein bestimmtes Phänomen zu entwickeln, muss ich es in mir vollkommen nachempfinden können, ein empathisches Verhältnis zu dem Phänomen entwickeln und die Gefahr, dass es einen selber ziemlich runter zieht ist nicht gering.

Ich hab auf meinem klinischen Entzug einen Sozialarbeiter getroffen, der war auch Alkoholiker, wie ich und war als Patient dort. Der hat in seiner Karriere vorwiegend mit Sexual-und Triebtätern gearbeitet, was wohl mit ein Grund war, dass er auf den Alk so abgestürzt ist. Er hat betont, dass für ihn die Zeit reif geworden ist, hier mal berufliche Veränderungen anzustreben und sich mehr mit den Opfern zu befassen.
 
Hi Monk, danke für deine Geschichte, ich möchte ihr noch eine Kleinigkeit hinzufügen! :)

Denn sie hatte von kleinauf gelernt, dass sie nicht nach ihrem Sein, sondern nach dem Schein beurteilt wurde und sie glaubte, dass eine Frau nur geliebt wird, wenn sie schön aussieht! Und niemand hatte sich die Mühe gemacht, sie eines Besseren zu belehren!

LG

believe :)

Ja, aber so ergeht es vielen, das ist außerhalb der Esoszene noch immer ein sehr verbreitetes Phänomen, aber um deswegen freiwillig auf den Strich zuzusteuern, brauch es doch gewisse Voraussetzungen, Anlagen oder Affinitäten und eine überaus lockere Einstellung zur Sexualität.

Das klingt vieleicht wieder etwas prüde, aber ich bin hier recht konservativ. Da hab ich kein Problem damit.:rolleyes:

Ich schließe nicht aus, dass es Frauen gibt, die nur ihren Körper verkaufen und sich ihr Seelenheil bewahren.... ich kanns mit nicht vorstellen, aber ausschließen kann ich es nicht.
 
Ja, aber so ergeht es vielen, das ist außerhalb der Esoszene noch immer ein sehr verbreitetes Phänomen, aber um deswegen freiwillig auf den Strich zuzusteuern, brauch es doch gewisse Voraussetzungen, Anlagen oder Affinitäten und eine überaus lockere Einstellung zur Sexualität.

Das klingt vieleicht wieder etwas prüde, aber ich bin hier recht konservativ. Da hab ich kein Problem damit.:rolleyes:

Ich schließe nicht aus, dass es Frauen gibt, die nur ihren Körper verkaufen und sich ihr Seelenheil bewahren.... ich kanns mit nicht vorstellen, aber ausschließen kann ich es nicht.


Ich denk mal, um seinen Körper überhaupt verkaufen zu KÖNNEN, muss man sein Seelenheil bereits verloren haben! Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das jemand aus freien Stücken tut!
Ich bin mir aber sicher, dass du mir zustimmst, wenn ich sage, dass es keiner Seele dient, wenn man sie für irgendetwas verurteilt! Es heißt ja nicht, dass man das, was der Andere tut, gut finden muss. Jeder muss das für sich selbst rausfinden, letzten Endes!
 
Die Schwierigkeit sehe ich darin, dass ein Perverser eben pervers ist, weil es für ihn nicht pervers ist, was er tut.

Kommt drauf an, wie mans sieht: Ist ein Perverser erst ein Perverser wenn er eine perverse Tat begeht oder ist er bereits pervers, wenn er perverse Gedanken denkt?

Für mich ist zweiteres der Fall und durch die Tat wird es eben zur manifestierten Perversion.

Solang es aber noch allein in der Gedankenwelt ist, besteht die Möglichkeit zu Reflexion und Aufarbeitung.

Mir fällt bei solchen Gelegenheiten immer wieder diese vergleichsweise harmlose Geschichte mit dem Onanierer in der Kindervorstellung im Kino ein, mit dem ich als Bub konfrotiert wurde und ich vermute, dass dieser Akt das Ergebnis des VErsuches war, ein natürliches Schamgefühl mit Gewalt zu überwinden, ohne es zu hinterfragen.

Ich werde den Gedanken nicht los, das auch dieser recht aktive Exhibitionist im Ansatz ein natürliches Schamgefühl besaß, denn warum sonst hätte er sich in das Dunkel des Kinosaals zurückgezogen und warum hat er, nachdem das Licht anging, schnell und ganz nervös versucht, sein Teil wieder einzupacken und schnell aus dem Saal zu verschwinden, weil er wohl den Anblick der verwirrten Kinderaugen nicht ertragen hätte?

Also ich sag: auch seelisch und geistig hat sich der Mann nicht ganz gesund gefühlt, er hat sehr wohl gewusst, das irgend etwas mit ihm nicht stimmt, das er nicht "normal" ist, aber er hatte keine Möglichkeit, darüber zu reden, weil seine Gedanken eine Tabuzone in der menschlichen Gesellschaft berühren.
 
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aber welcher normale will das schon.... Einen perversen durch und durch verstehen? Verständnis für einen perversen haben?

Ich kenn keinen.
Tja, wer will schon freiwillig in den Abgrund starren, wenn er im Wolkenkuckuckshain schweben kann.
Es würde dem zwischenmenschlichen Miteinander aber nicht schaden, wenn der "Normalo" versucht den "Anderen" zu verstehen - und natürlich auch umgekehrt. Denn auch Perversität ist letztlich eine folgerichtige psychologische Entwicklung für den Betroffenen, denn unser Denkapparat wählt diesen Weg nicht aus Spass an der Freude, sondern wegen der Effektivität. (Was natürlich nicht heissen soll, dass das jetzt die Rechtfertigung ist, für immer in diesem Muster zu stagnieren.)

um verständnis für etwas, ein bestimmtes phänomen zu entwickeln, muss ich es in mir vollkommen nachempfinden können, ein empathisches verhältnis zu dem phänomen entwickeln und die gefahr, dass es einen selber ziemlich runter zieht ist nicht gering.

Ich hab auf meinem klinischen entzug einen sozialarbeiter getroffen, der war auch alkoholiker, wie ich und war als patient dort. Der hat in seiner karriere vorwiegend mit sexual-und triebtätern gearbeitet, was wohl mit ein grund war, dass er auf den alk so abgestürzt ist. Er hat betont, dass für ihn die zeit reif geworden ist, hier mal berufliche veränderungen anzustreben und sich mehr mit den opfern zu befassen.
Das finde ich generell sehr schade für die Menschen in diesem Berufszweig. Sie machen das ja oft, weil sie anderen Menschen helfen wollen. Das Problem ist dabei mMn, dass sie dann eben wirklich jeden Tag in die Tiefen der menschlichen Niederungen schauen müssen ohne das die Möglichkeit besteht einen Ausgleich dafür zu bekommen. Und dann gehen sie abends heim und müssen selbst mit ihren Einsichten fertig werden. Das man da irgendwann verzweifelt ist kein Wunder. Es fehlt mMn einfach die Anleitung zur Psychohygiene und vor allem die Möglichkeit zum Ausgleich - sprich die Möglichkeit in regelmäßigen Abständen für eine längere Zeit eine Tätigkeit auszuführen, die die Seele wieder aufbaut. Ist aber leider nicht nur in dem Beruf so.

Generell ist vieles heilbar (denke ich). Aber der Betroffene muss eben Krankheitseinsicht haben oder Leidensdruck. Ohne geht es nicht, denn dann geht es demjenigen mit seinen Verhaltensweisen ja gut.
Nehmen wir als Beispiel den Würger (stark verallgemeinert): er reagiert sich ab und trägt keinen körperlichen Schaden davon, er hat für die Dienstleistung bezahlt, wenn er kein mitfühlender Typ ist oder selbstreflektiert, dann gehts ihm danach gut und er geht entspannt nach Hause. Also warum was ändern?


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