Pars Fortuna
Mitglied
Hallo Schlucke,
jetzt wird es aber teilweise haarsträubend; ich versuche es trotzdem noch einmal:
Da sind wir uns dann mal einig. Fazit: Der Barnum-Effekt ist kein Argument gegen die Astrologie an sich. Es ist allerdings ein Argument gegen die Vorgehensweisen und Deutungen vieler moderner Astrologen, wie ich gerne zugebe.
Ich dachte, jetzt bekomme ich mal ein paar Rohdaten, um selbst nachzuschauen, was da getan wurde, aber Fehlanzeige. Schlimmer noch: Die Zwillingsstudie von Dean ist nicht einmal veröffentlicht!! Sie ist als "in Kürze erscheinend" gekennzeichnet. Veräppeln kann ich mich selber.
Viele Grüße
Markus
jetzt wird es aber teilweise haarsträubend; ich versuche es trotzdem noch einmal:
Das ist keine Interpretationssache! Der Horoskopschreiber hat offensichtlich den Massenmörder nicht als solchen erkannt oder beschrieben. Soll Dein nächster Satz bedeuten, dass Du eine Deutung dann gut findest, wenn sie den Barnum-Effekt nutzt? Doch wohl nicht, oder?Interpretationssache...
Ich würde eher sagen: "Wer hat da ein so gutes Horoskop erstellt?" Immerhin fühlen sich dadurch über 90 Prozent der teilnehmenden Probanden gut beschrieben...
Wer beurteilt, ob das ein echter Astrologe oder ein Schwätzer ist? Wäre es ein wirklich aussagekräftiges Horoskop gewesen, hätten sich nicht so viele darin wiedergefunden; es war also wohl eher ein Schwätzer.War halt das Horoskop des Massenmörders Haarmann. Von einem "echten" Astrologen erstellt.
Völlig richtig! Sollte es aber auch nicht sein. Das Haarmann-Experiment sollte lediglich zeigen, wie sich der Barnum-Effekt auswirkt, und wie sich die Evidenzerlebnisse der Gläubigen erklären lassen. Das gilt im Übrigen genau so für Kartenlegen oder Knöchelchen werfen.
Da sind wir uns dann mal einig. Fazit: Der Barnum-Effekt ist kein Argument gegen die Astrologie an sich. Es ist allerdings ein Argument gegen die Vorgehensweisen und Deutungen vieler moderner Astrologen, wie ich gerne zugebe.
Sie tun ihre Arbeit, bei der man sie manchmal sogar beobachten kann, und schreiben ab und zu sogar ein Buch oder einen Artikel.Sorry! Das ist absolut lächerlich. Es wird doch lediglich ein einziger 'guter' Astrologe für einen Beleg gebraucht. Und der soll sich nicht auffinden lassen!? Was tun die Könner denn außer lesen und lernen, dass Du sie ausfindig gemacht hast?
Ich habe schon vor Jahren verschiedenes über Gauquelin gelesen: Wie kommst Du darauf, dass ich nichts darüber weiß? Wenn ich schrieb: "Man hat Mars in Haus 12 oder 9 und wird dann Sportler?", dann habe ich das Ergebnis, dass Mars in den Sektoren 1 (nach dem Aufgang) und 4 (nach der Kulmination) bei einem erhöhten Anteil von Spitzensportler auträte (Gauquelin arbeitete mit Sektoren, die nichts direkt mit den Häusern zu tun haben) nur auf die entsprechenden Häuser übertragen, nämlich Haus 12 und 9.Die Gauquelin-Brüder waren Astrologieanhänger und haben mehrere Studien zur Astrologie gemacht. Anfangs hatten sie sogar Erfolgserlebnisse. Bis sie auf den Barnum-Effekt stießen...
Als Astrologe sollte man die kennen, denke ich.
Deiner ersten Vermutung würde ich zustimmen, der zweiten nicht, denn es gibt durchaus einige wenige gute Bücher und einige gute Astrologen bieten auch Kurse an ... man muss sie nur finden.Wie soll man das jetzt verstehen? Dass unser Planet hauptsächlich aus Idioten besteht, die ihr Hirn nicht anstrengen? Außer den paar Astrologen, die lesen und lernen, aber nicht bereit sind ihre wertvollen 'Erkenntnisse' zu teilen? Ich weiß ja nicht...
Zu erwarten, dass es einfache Zusammenhänge gibt, ist unrealistisch, auch schon alleine aus dem Grund, dass diese leicht nachzuweisen wären. Bei vielen Situationen müssen viele Faktoren zusammenkommen, damit ein Ereignis eintritt.Daraus abzuleiten, dass komplexere Zusammenhänge existieren, halte ich für extrem optimistisch.
Ich kenne die Arbeit von Tessier nicht, aber es sagt wieder einmal nicht über Astrologie aus, wenn ein Astrologe daneben liegt. Auch ansonsten gibt es in dem reißerisch aufgezogenen Film einfach keine neuen Argumente.Warum nicht? Weil dort namhafte Astrologen zerlegt werden? Übrigens hier der korrekte Link:
Das macht keinen Unterschied. Sinnvoller wäre es, über die Jahre zu prüfen, wer regelmäßig oder mit gehäufter Wahrscheinlichkeit richtig liegt und welche Methoden die Person benutzt.Der Link funktioniert tadellos. Es handelt sich allerdings nicht um herausgepickte Fehlprognosen, sondern um gesammelte Prognosen vom Vorjahr, die nach Ablauf dieses Jahres einer Überprüfung standhalten sollen.
Das ist richtig, ist aber kein Argument gegen Astrologie, wieder nur gegen einige "Astrologen".Das sagt Einiges aus, ähnlich wie das Haarmann-Experiment. Nämlich, wie man zu positiven Evidenz-Erlebnissen kommt. Oder wie mit gutgläubigen Kunden Profit gemacht wird...
Das ist jetzt aber wohl ein Witz, oder?Die Studie von Dean und Kelly:
http://www.imprint.co.uk/pdf/Dean.pdf
Ich dachte, jetzt bekomme ich mal ein paar Rohdaten, um selbst nachzuschauen, was da getan wurde, aber Fehlanzeige. Schlimmer noch: Die Zwillingsstudie von Dean ist nicht einmal veröffentlicht!! Sie ist als "in Kürze erscheinend" gekennzeichnet. Veräppeln kann ich mich selber.
Bei wem fehlt es denn nun an der Logik? Barnum-Effekt und Cold Reading kommen eben, genau wie Du es sagst, nicht nur in der Astrologie vor, sondern in vielen Bereichen. Daher ist es logisch, daraus zu schließen, dass sie nicht der Astrologie immanent, sondern unabhängige Phänomene sind. Dass sie auch bei Astrologen vorkommen, ist also kein Argument gegen die Astrologie, nur gegen einige Astrologen.Hmm. Da fehlt wohl die Fähigkeit, solche Sachen logisch zu verknüpfen. Es spielt keine entscheidende Rolle, ob man dem Probanden ein 'gefaktes' Horoskop oder ein 'gefaktes' Psychogramm vorlegt.
[...]
Natürlich hat es das. Viele Astrologen wissen nicht einmal, dass sie es einsetzen...
Genau genommen nichts! Ich würde mich auch über einen einzigen "offiziellen" Wirkungsnachweis freuen, kann damit aber nicht dienen. Allerdings macht mir das nicht viel aus, weil ich aus meiner Arbeit weiß, dass sie funktioniert, was Du natürlich berechtigterweise als "persönliches Evidenzerlebnis" bezeichnen würdest und ich Dir nicht das Gegenteil beweisen kann.Genau genommen alles. Aber ich will mal nicht so sein. Im Grunde würde mir schon ein einziger Wirkungsnachweis genügen. Ohne Anekdoten oder persönlichen Evidenzerlebnissen, versteht sich. Weil die erklären sich ja ganz leicht durch Barnum-Effekt und Cold Reading.
Natürlich. Ich würde sagen, es steht unentschieden: Du hast keinen Beweis dagegen und ich habe keinen dafür.Absolut korrekt. Aber es wäre leider auch kein Beleg für die Existenz eines 'Ehrlichen'. Soweit klar?
Um ein paar lebende zu nennen: Christopher Warnock, Robert Zoller, John Frawley, Sue Ward, Deborah Houlding, Lee Lehman. Ich wünsche Dir viel Erfolg dabei, sie für eine Studie zu gewinnen. Außerdem fallen mir noch zwei Deutsche und ein Holländer (nein, es ist nicht der bekannte "Astrologe") ein, die ich aber nicht nennen werde.Dann nenne mir doch bitte mal einen 'echten' Astrologen! Ich wäre Dir sehr verbunden.
Du bemerkst die Unlogik Deiner Worte offenbar nicht? Oder soll das provokativ sein? Gerade weil sie sich widersprechen muss man natürlich differenzieren. Du wirst wohl die Ungewissheit über die Richtigkeit der Astrologie noch eine zeitlang aushalten müssen. Wenn Du Dich dazu entschließen solltest, selbst die Astrologie zu erlenen, um wenigstens zu wissen, worüber Du redest und urteilst, bin ich gerne bereit, Dir ein paar gute Bücher zu empfehlen.Dumm nur, dass sich diese Bereiche auch noch widersprechen. Und meine 'pauschalen Äußerungen' werden dadurch eigentlich nur gestützt, oder!?
Viele Grüße
Markus
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