Königreich Deutschland

yingundyang schrieb:
Wollte es nur nicht als Werbung verstanden wissen.
Lichtland ist nur ein Bsp., dass es auch anders geht. Und ich find es als Modell, sich mal anzuschauen, wie so etwas aussehen kann, schon interessant.
Und mich beeindruckt immer, wenn ich sehe, dass Menschen dann auch was machen und ihre Ideen umsetzen. Diskutiert wird ja immer viel.

Habe ich auch nicht als Werbung verstanden. ;) Interessant ist es auf alle Fälle, und je mehr Infos ich auf diese Weise sammeln kann, umso leichter tue ich mich, wenn es darum geht, alternativ FÜR Menschen zu agieren. :thumbup:

LP
 
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Irgendwie gehe ich mit dieser Ansicht nicht so ganz konform. Dagegen sprechen für mich diverse Aspekte, die für Autarkie stehen. Weiters muss ein neuer Staat von den Vereinten Nationen anerkannt werden. Dies alles wäre bei einer - wie du dich ausdrückst - WG nicht nötig.

http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsgründung
Das ist nicht meine Meinung, sondern geltendes Recht. Ein Staat muss übrigens förmlich nicht zwingend von den Vereinten Nationen anerkannt werden (sonst hätte es ja vor der Gründung der Vereinten Nationen keine Staaten gegeben) - es hilft aber für seine Souveränität, weil es eigentlich keine globale Alternative zur UNO gibt. Das Königreich Deutschland wurde auch nicht von den Vereinten Nationen anerkannt, logischerweise - die haben erst vor kurzem überhaupt Palästina als Beobachterstaat anerkannt, und Palästina hat im Vergleich zum "Königreich Deutschland" sogar Staatsgebiet (nämlich die palästinensischen Autonomiegebiete).

P.S.: ich sprach nicht von der Gründung einer WG, sondern einer Gründung eines Staates in einer WG. So haben wir das nämlich gemacht.
 
Tarbagan schrieb:
Das ist nicht meine Meinung, sondern geltendes Recht. Ein Staat muss übrigens förmlich nicht zwingend von den Vereinten Nationen anerkannt werden (sonst hätte es ja vor der Gründung der Vereinten Nationen keine Staaten gegeben) - es hilft aber für seine Souveränität, weil es eigentlich keine globale Alternative zur UNO gibt. Das Königreich Deutschland wurde auch nicht von den Vereinten Nationen anerkannt, logischerweise - die haben erst vor kurzem überhaupt Palästina als Beobachterstaat anerkannt, und Palästina hat im Vergleich zum "Königreich Deutschland" sogar Staatsgebiet (nämlich die palästinensischen Autonomiegebiete).

Mag so stimmen, hätte mich auch gewundert, wenn es so einfach wäre *g. Trotzdem finde ich es spannend, und es hat für mich einen gewissen Reiz - eine kleine Oase zu schaffen, wo man "für eine bessere Welt" agieren kann. Und ich denke, sie werden noch um einiges mehr werden. :thumbup:

LP
 
Mag so stimmen, hätte mich auch gewundert, wenn es so einfach wäre *g. Trotzdem finde ich es spannend, und es hat für mich einen gewissen Reiz - eine kleine Oase zu schaffen, wo man "für eine bessere Welt" agieren kann. Und ich denke, sie werden noch um einiges mehr werden. :thumbup:

LP
Es gibt mehrere Gruppen überall auf der Welt (auch in Deutschland) die so Art "self-sustaining Communities" schaffen. Das heißt man sucht sich ne Gruppe von Gleichgesinnten, kauft ein Stück Land irgendwo in der Pampa und baut dann dort ein Dorf auf, nach gewissen Regeln und Prinzipien. Vor allem religiöse Sekten machen das gern, aber es gibt auch ganz normale weltliche Leute, die einfach abseits des Getummels der normalen Welt in einer "Oase" leben wollen. Da gibt es dann Bauern, Schneider, Dorfärzte, Schreiner usw ... und Märkte, wo man halt gibt und nimmt. Was man nicht selbst herstellen kann, "importiert" man aus der Außenwelt, ansonsten versucht man, möglichst selbstständig zu bleiben. Leider wird sowas sehr gern ausgenutzt - gab auch hier ja schon Geschichten davon. Ein Bekannter ist mal ziemlich in die Esoterikschiene abgerutscht und wollte sich so einer Dorfkommune anschließen - dafür zahlte man aber mal sowas um die 40 000 EUR "Eintrittsgebühr", dann musste man sich dort natürlich noch ein Haus bauen/kaufen usw. Profitiert hat davon besonders einer; der Gründer der Kommune, der superschnell zum Multimillionär avancierte.

Anyway, ich finde, dazu muss man nicht gleich einen neuen Staat gründen, und schon gar nicht mit so hanebüchenen pseudo-rechtlichen Argumenten, zumal das ohnehin alles nur eine Farce ist. Für mich wirkt "Königreich Deutschland" mehr wie ein Club zur Feier von Peter Fitzek - ich mein wer krönt sich denn selbst zum König, wie abgehoben ist das denn? Guck dir mal das Video der Gründungszeremonie an ... ich hab mich nicht entscheiden können, ob ich mich zu Tode fremdschämen sollte oder zu Tode lachen. Auf mich wirkte das alles wie ein großes Affentheater, wo sich ein paar Erwachsene kostümieren und dabei irgendwelche komischen Rituale machen. Sowas ernstzunehmen fällt mir schwer.

Ansonsten natürlich JacquesDeMolay's Einwände, die auch richtig sind: Wenn man wirklich darauf aus ist, einen Staat zu gründen, der auf den Prinzipien von Freiheit und Gleichheit basiert, wieso gründet man ihn als Königreich? Eine Monarchie basiert ja schließlich auf einem Über-Unterordnungsverhältnis, also eine Klassengesellschaft aus Herrschenden (Adel) und Beherrschten (Pöbel). Wenn ihm wirklich nach einem Staat von Gleichheit und Freiheit gewesen wäre, hätte er eine kleine Kommune mit basisdemokratischer Struktur (also direkter Demokratie, wo jeder abstimmt) erschaffen, und nicht diesen Zirkus.
 
Naja, der "König" stört mich auch. Aber das ist für mich nicht das Hauptthema, da gibt es bestimmt andere Möglichkeiten, auch was die Organisation (Führung???) betrifft.

Mich irgendwo in eine "Kommune" bzw. bestehende Gemeinschaft zu setzen, ist nicht mein Ding.

Mir persönlich geht es einfach um Ideenfindung, welche Möglichkeiten ich habe, um Menschen ein menschenwürdiges Leben zu zeigen bzw. mit ihnen zu organisieren - unabhängig von dem Staat, in dem sie leben. Und da finde ich das "Königreich Deutschland" (putziger Name :D ) bisher am besten.

LP
 
Naja, der "König" stört mich auch. Aber das ist für mich nicht das Hauptthema, da gibt es bestimmt andere Möglichkeiten, auch was die Organisation (Führung???) betrifft.

Mich irgendwo in eine "Kommune" bzw. bestehende Gemeinschaft zu setzen, ist nicht mein Ding.

Mir persönlich geht es einfach um Ideenfindung, welche Möglichkeiten ich habe, um Menschen ein menschenwürdiges Leben zu zeigen bzw. mit ihnen zu organisieren - unabhängig von dem Staat, in dem sie leben. Und da finde ich das "Königreich Deutschland" (putziger Name :D ) bisher am besten.

LP

Ideen allein helfen ja nicht wenn man sie nicht umsetzen kann. Da wären die Kommunen schon die bessere Wahl, wo die Ideen tatsächlich ausgelebt werden.
 
Ideen allein helfen ja nicht wenn man sie nicht umsetzen kann. Da wären die Kommunen schon die bessere Wahl, wo die Ideen tatsächlich ausgelebt werden.

Finde ich auch. "Ideen" haben alle tolle, aber solange sie nur Ideen bleiben, sind sie wertlos. Eine Idee muss sich mMn an der Wirklichkeit messen lassen.
Und beim Königreich Deutschland find ich schon die Grundidee völlig verkehrt. Denn dort wurde unter der Behauptung, alles sei "demokratisch" ein König "gewählt" - nur dass es keine Art der Wahl gab, sondern nur bei der Gründungszeremonie eine Aufforderung an die Anwesenden, zu sagen "wir wählen Peter Fitzek zu unserem Monarchen". Das ist ungefähr so demokratisch wie das Wahlsystem in Nordkorea, wo zwar regelmäßig Wahlen durchgeführt werden, man de facto aber immer nur die gleiche Partei wählen kann. Damit hat das "Königreich Deutschland" eine ähnlich "demokratische" Grundlage wie die meisten noch existenten (und vergangenen) Diktaturen auf der Welt.


Warum gleich Königreich, es reicht doch erst mal ein Fürstentum: Fürstentum Sealand :)

:banane:
Sealand ist ein interessanter Sonderfall, der im Grundkurs Staatsrecht der meisten Unis diskutiert wird. Deren Staatsqualität scheitert aber nach herrschender Meinung am Staatsgebiet, weil Sealand nicht fester Teil des Erdbodens sei (eine Einstellung, die ich nicht ganz teile in Zeiten, wo Leute künstlich Land erschaffen durch Aufschüttung von Erde usw).
 
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bornfree schrieb:
Ideen allein helfen ja nicht wenn man sie nicht umsetzen kann. Da wären die Kommunen schon die bessere Wahl, wo die Ideen tatsächlich ausgelebt werden.

Vom Sinn her gebe ich dir recht, allein - diese Aussage ist völlig überflüssig. Wenn es nicht um Umsetzung ginge, würde ich nicht sammeln. :rolleyes:

LP
 
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