Mag so stimmen, hätte mich auch gewundert, wenn es so einfach wäre *g. Trotzdem finde ich es spannend, und es hat für mich einen gewissen Reiz - eine kleine Oase zu schaffen, wo man "für eine bessere Welt" agieren kann. Und ich denke, sie werden noch um einiges mehr werden.
LP
Es gibt mehrere Gruppen überall auf der Welt (auch in Deutschland) die so Art "
self-sustaining Communities" schaffen. Das heißt man sucht sich ne Gruppe von Gleichgesinnten, kauft ein Stück Land irgendwo in der Pampa und baut dann dort ein Dorf auf, nach gewissen Regeln und Prinzipien. Vor allem religiöse Sekten machen das gern, aber es gibt auch ganz normale weltliche Leute, die einfach abseits des Getummels der normalen Welt in einer "Oase" leben wollen. Da gibt es dann Bauern, Schneider, Dorfärzte, Schreiner usw ... und Märkte, wo man halt gibt und nimmt. Was man nicht selbst herstellen kann, "importiert" man aus der Außenwelt, ansonsten versucht man, möglichst selbstständig zu bleiben. Leider wird sowas sehr gern ausgenutzt - gab auch hier ja schon Geschichten davon. Ein Bekannter ist mal ziemlich in die Esoterikschiene abgerutscht und wollte sich so einer Dorfkommune anschließen - dafür zahlte man aber mal sowas um die 40 000 EUR "Eintrittsgebühr", dann musste man sich dort natürlich noch ein Haus bauen/kaufen usw. Profitiert hat davon besonders einer; der Gründer der Kommune, der superschnell zum Multimillionär avancierte.
Anyway, ich finde, dazu muss man nicht gleich einen neuen Staat gründen, und schon gar nicht mit so hanebüchenen pseudo-rechtlichen Argumenten, zumal das ohnehin alles nur eine Farce ist. Für mich wirkt "Königreich Deutschland" mehr wie ein Club zur Feier von Peter Fitzek - ich mein wer krönt sich denn selbst zum König, wie abgehoben ist das denn? Guck dir mal das Video der Gründungszeremonie an ... ich hab mich nicht entscheiden können, ob ich mich zu Tode fremdschämen sollte oder zu Tode lachen. Auf mich wirkte das alles wie ein großes Affentheater, wo sich ein paar Erwachsene kostümieren und dabei irgendwelche komischen Rituale machen. Sowas ernstzunehmen fällt mir schwer.
Ansonsten natürlich JacquesDeMolay's Einwände, die auch richtig sind: Wenn man wirklich darauf aus ist, einen Staat zu gründen, der auf den Prinzipien von Freiheit und Gleichheit basiert, wieso gründet man ihn als Königreich? Eine Monarchie basiert ja schließlich auf einem Über-Unterordnungsverhältnis, also eine Klassengesellschaft aus Herrschenden (Adel) und Beherrschten (Pöbel). Wenn ihm wirklich nach einem Staat von Gleichheit und Freiheit gewesen wäre, hätte er eine kleine Kommune mit basisdemokratischer Struktur (also direkter Demokratie, wo jeder abstimmt) erschaffen, und nicht diesen Zirkus.