"Klimawandelskeptiker" am Pranger

lieber tommy,

satire mag sehr schön sein, aber die folgen der klimaänderung wirdt du mehr spüren (so etwa in 10-20 jahren) als ich heute...und wenn du dann brot nicht mehr bezahlen kannst (weil weizen zu teuer ist) oder dein keller oder deine küche 2-3x mal im jahr mit wasser vollgelaufen ist, dann wird dir sicher keine satirische bemerkung mehr einfallen, gall?!


shimon:zauberer1

Mir fällt immer was ein. :)
 
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Diese kindische Bemerkung, CO2 wäre ja lebenswichtig, liest man mal hin und wieder, besonders im intellektuellen Low-Bereich ...

Muß ich korrigieren. Liest man nicht nur, in den USA ists inzwischen fester Bestandteil des Unterrichts:

Der Klimawandel wird in den USA seit vielen Jahren von einer überwiegend konservativen Koalition aus Unternehmern, Forschern und Politikern bekämpft. Für sie ist die Erwärmung der Erde bloße Theorie. Klimaschutzgesetze sind für sie Ausdruck staatlicher Bevormundung und linker Ideologie. Seit Barack Obama regiert und einen stärkeren Klimaschutz, eine »grüne Revolution« fordert, hat sich die Kampagne der Skeptiker zu einem Kreuzzug entwickelt. Für Zwischentöne und eine rationale Debatte ist in der politisch aufgeheizten Atmosphäre kein Raum.

Der rechte Aufruhr zeigt Wirkung: Die Regierung schiebt Umweltschutzgesetze auf die lange Bank. Obama wagt es kaum noch, das Wort »Klimawandel« in den Mund zu nehmen. Die offizielle Sprachregelung heißt: Alles, was von Staats wegen für die Umwelt getan wird, dient vorrangig Amerikas »Energiesicherheit« und »zukunftsträchtigen Jobs«.

In Schulen wird die Klimaforschung ähnlich verteufelt wie die Evolutionstheorie. Der Kongress von South Dakota etwa mahnte die Lehrer in einer Resolution, »ausgewogen« zu unterrichten. Ausgewogen heißt, den Schülern klarzumachen, dass Warnungen vor einer Klimaerwärmung allein »auf Theorie, aber nicht auf gesicherten Fakten« beruhten. Dass es Klimawandel seit ewig gebe und sich die Atmosphäre gegenwärtig eher abkühle. Außerdem, so die Resolution, sei das fälschlich verteufelte Kohlendioxid »kein Umweltverschmutzer«, sondern eine »sehr nützliche Substanz für das pflanzliche Leben«. Auch das müssten die Lehrer unterrichten.

In der Republikanischen Partei bekennen sich nur noch wenige Politiker öffentlich zur Klimaforschung. Die Präsidentschaftskandidaten Rick Santorum und Ron Paul halten diese Wissenschaft sowieso für blanken Unsinn. Newt Gingrich, der einst seiner Partei mehr Mut in Sachen Klimaschutz empfahl und demnächst ein Buch über die Umwelt herausgeben will, ließ neulich eine Mitautorin wissen, ihr kritisches Kapitel über die Anti-Klimawandel-Bewegung sei unerwünscht. Mitt Romney verspricht seinen Anhängern, im Falle seiner Wahl sämtliche Umwelt- und Klimaschutzgesetze der Demokraten unverzüglich aufzuheben.

http://www.zeit.de/2012/07/Klimawandel-Skeptiker/seite-1
 
Daß das 15-Jahres-Zeitfenster, das die Klimaskeptiker für ihre Position immer wieder anführen, zu kurz greift und der Zeitraum der letzten 30 Jahre sehr wohl eine belegbare und stetige Erderwärmung um 0,16 Grad pro Jahrzehnt zeigt, geht aus den NASA-Daten von 2012 unmißverständlich hervor:

http://www.nasa.gov/topics/earth/features/2011-temps.html

Jetzt, lieber Condemn, merkst du an, wie kann es sein, daß die Erderwärmung eine Pause einlegt bei ungedrosseltem CO2-Ausstoß, wo geht die "fehlende Wärme" hin? Kann doch was nicht stimmen mit dem Klimamodell der Erderwärmungstheoretiker?

Nun, wenn man die Temperaturmessung nur auf bodennahe Temperaturen verengt, könnte das tatsächlich ein Rätsel sein. Nun ist dir aber hier im Thread schon mehrmals gesagt worden, daß man Erde, Luft und Ozeane (die ja Wärmespeicher sind) mit einbeziehen muß in das Modell, ohne daß dies Eindruck auf dich gemacht hätte.

Vielleicht macht dies hier Eindruck auf dich:

Eine in den Geophysical Research Letters veröffentlichte Studie der Autoren Balmaseda, Trenberth und Källén liefert offenbar neue Erkenntnisse zu einem großen Rätsel der Erderwärmung. Ein Großteil der zusätzlichen Energie, die das Klimasystem der Erde in den vergangenen Jahren wegen des CO2-Anstiegs in der Atmosphäre aufgenommen hat, ist demnach von den Ozeanen aufgenommen worden, vor allem der Tiefsee. Die "missing heat", die fehlende Wärme im globalen System – ein durch Kevin Trenberth, Mitautor der aktuellen Studie, geprägter Begriff –, scheint damit gefunden.

Übereinstimmend mit einer Untersuchung von 2012 stellt die Studie fest, dass 30 Prozent der Erderwärmung des vergangenen Jahrzehnts sich unterhalb von 700 Metern Meerestiefe abgespielt haben. Das sei absolut ungewöhnlich und eine vollkommen neue Erkenntnis.

In den vergangenen Jahren war häufig – vor allem von Klima"skeptikern" – behauptet worden, die gegenwärtige Phase relativ langsamer Erwärmung der Luft über den Erdmassen deute auf eine "Pause beim Klimawandel" hin. Offenbar habe der IPCC, so der Vorwurf, die Anfälligkeit des Klimas für steigende Kohlendioxid-Konzentrationen in der Atmosphäre (die sogenannte "Klimasensitivität") überschätzt. Dies ist nach den neuesten Ergebnissen grundsätzlich falsch, weil dabei die Wärmeaufnahme durch die Tiefsee übersehen oder unterschätzt wurde. Aussagen über eine verlangsamte Erwärmung der Oberflächenluft gäben vielen Menschen einen falschen Eindruck von Entwarnung.

http://www.klimaretter.info/forschung/nachricht/13342-qmissing-heatq-offenbar-gefunden
 
Ich bezog mich darauf auf die moderne Cutting-Edge-Klimaforschung und den derzeitigen Stand von dieser. Darüber brauche ich hier aber nichtmal ein besonderes Wissen zu haben,
Für mich ist v.a. interessant, wie Du simplen Fragen wiederholt ausweichst. Mir gehts immer darum, was hinter der Fassade ist. Bei Themen wie diesen oder auch Personen. Wobei das Thema hier deutlich neuer für mich ist als Deine leicht abgehobenen Posts darüber was respektabel ist und was nicht, wie man sich ein Bild machen kann und wie nicht... und dann zeigt sich, dass Du diesen Ansprüchen selbst nicht genügst. Aber wie gesagt: Ist nicht neu... ;)

denn du wiederkäust hier nur die Standardargumente von irgendwelchen Klimaskeptikerblogs, die seit 10 Jahren die gleichen sind (und die ich in dieser oder ähnlicher Form schon in einer Diskussion mit gono abgeackert habe),
Ich zwinge Dich nicht hier mitzuschreiben. Das nur als kleinen Hinweis. Ansonsten: Nein, die Argumente können nicht seit 10 Jahren die gleichen sein. Aber um nicht wieder einen Nebenschauplatz zu eröffnen... verrate ich jetzt einfach mal nicht, warum.

und zitierst Studien, von denen bis jetzt keine einzige von einem respektablen Klimaforscher in einem dafür vorgesehenen Journal veröffentlicht wurde, die daher auch nicht wirklich zur neuesten Klimaforschung beitragen.
Da haben wir es wieder...
Das erinnert mich seeehr an unsere 9/11 Diskussionen. Dort habe ich Dich wiederholt gefragt, warum gewisse Wissenschaftler nicht respektabel sind, nicht kompetent sein sollen etc. Du hast darauf keine Antwort gegeben. ;)

Versuchen wir es mal hiermit:

http://www.forskningsradet.no/en/Newsarticle/Global_warming_less_extreme_than_feared/1253983344535

Was stimmt Deiner Ansicht nach damit nicht?

Oder ebenfalls eine sehr neue Studie über CO2-Klimasensitivität:

Das Klima reagiert weniger sensitiv auf CO2 als gedacht

Wie stark das Klima auf Treibhausgase reagiert, ist Gegenstand komplizierter Debatten. Jetzt hat eine Gruppe angesehener Forscher eine niedrige Sensitivität ermittelt.

(...)

Die Studie hat auch wegen der Autoren Aufsehen erregt. Es sind vorwiegend Forscher, die an Berichten des Uno-Klimarats mitarbeiten, darunter Reto Knutti und Ulrike Lohmann von der ETH Zürich. Dass gerade solche Fachleute eine niedrige Sensitivität ermitteln, lässt aufhorchen.

(...)

Das Resultat passt in den Trend. Die meisten Studien der letzten Jahre hätten eine etwas geringere Klimasensitivität gezeigt, kommentiert der Klimaforscher Andreas Schmittner von der Oregon State University. Es gebe auch Studien, die höhere Werte nahelegten, doch die Möglichkeit sehr hoher Werte von mehr als 5 Grad Celsius erscheine mehr und mehr als unplausibel. James Annan, ein britischer Klimaforscher, der in Japan tätig ist, begrüsst das Resultat der neuen Studie sehr. «Endlich haben die Wichtigen und Anerkannten gesprochen», schreibt er in seinem Blog. Annan vertritt schon lange die Ansicht, dass hohe Werte der Klimasensitivität unwahrscheinlich sind.

(...)

http://www.nzz.ch/wissen/wissenscha...niger-sensitiv-auf-co2-als-gedacht-1.18088668

Irgendwas an denen auszusetzen?



Wie gesagt; wenn du dich wirklich dafür interessieren würdest, dann würdest du nicht auf irgendwelchen infantilen Klimaskeptikerblogs rumhängen, sondern dich ernsthaft über den status quo informieren.
Wie ich schon sagte: Ich lese nicht nur Skeptiker, sondern auch die Gegenstimmen.


Aber da das ja auch gar nicht in deinem Interesse liegt, lassen wir das mal beiseite.
:trost: Lies erst mal die IPCC-Reports damit Du Dir ein Bild machen kannst.


Diese Umfrage ist völliger Schwachsinn. Man braucht einiges an Fantasie, um die Theorie von AGW als bewiesen anzusehen. Dafür reicht die tatsächliche Faktenlage nicht, weil das Thema als solches zu umfangreich und komplex ist, um so eine pauschale Behauptung zuzulassen. Ob die Theorie "bewiesen" ist oder nicht, hat nichts mit dem Konsens zu tun, außer die Wissenschaftler lügen, um ihre Position besser zu stellen (zu beiden Seiten).
Der Witz dabei ist doch vielmehr: Diese ganzen Umfragen sind Schwachsinn. Denn der Konsens besteht natürlich insofern, als dass 99.99% sicher sind, dass der Mensch Einfluss auf das Klima hat. Aber sie sind sich nicht einig darüber wie groß dieser Einfluss ist.


Was sind die "Positionen des IPCC"? Welche "Positionen" sind da gemeint? Ich verweise dich nochmal darauf, dass so ein IPCC-Report aus 3 Teilreporten mit jeweils 1000 Seiten und einer Synthesis besteht, wobei die Synthesis eben politisch motiviert ist und meist nicht von Wissenschaftlern geschrieben wird.
Aber genau das ist die SYNTHESE! Das ist es, was dann in die Breite publiziert wird und das ist es, worauf die Politik reagiert. Das sind die Positionen des IPCC... denn die tragen sie weit nach außen.


Ich zitiere mal aus der (übrigens unveröffentlichten) Studie: "The results are quite informative. No scientists were willing to admit to the statement that global warming is a fabrication and that human activity is not having any significant effect on climate [0%]."
Reicht das als Konsens? 0% der befragten Wissenschaftler glauben, dass der Mensch keinen signifikanten Beitrag zur Klimaerwärmung beiträge.
Die Studie bezieht sich nämlich nicht auf AGW, sondern auf die Ergebnisse des IPCC (übrigens: etwa gleich viel, nämlich 17% - halten den Bericht entweder für übertrieben oder untertrieben, und 65% der befragten Wissenschaftler stimmen im Groben mit den Ergebnissen des IPCC über, und 47% stimmen völlig mit ihm überein). Das ist aber völlig irrelevant für unsere derzeitige Diskussion - denn man kann auch an AGW in einer anderen Form als der "zusammengekochten" Synthese des IPCC glauben. Punkt des Papers ist aber: Kein einziger der befragten Wissenschaftler hat gesagt, dass der Mensch keinen signifikanten Beitrag leiste. Und das ist auch mit "teilweise" gemeint - nämlich nicht nur irgendwie, sondern signifikant.

1. Teilweise ist Synonym mit Signifikant?
2. Ab wann ist es signifikant?



Doch: Signifikant.Sorry, aber du redest so einen Stuss.
Du checkst nur nach wie vor nicht, worauf ich hinaus will.


Was wurden die Leute gefragt: "ob ihre Studien den menschgemachten Klimawandel voraussetzen". Um mal aus einem respektablen Journal zur Klimaforschung zu zitieren: Wie soll in Artikeln wie "Northern Hemisphere temperature reconstruction during the last millennium using multiple annual proxies" oder "Short- and long-term impacts of climate variations on the agrarian economy in pre-industrial Europe" oder "Multi-proxy reconstruction of Arctic summer temperatures over the past 1400 years" AGW eine Voraussetzung sein? Sie behandeln Zeitspannen, in denen es AGW ja noch gar nicht gab! Oder der hier: "Vegetation and land carbon projections for Wisconsin, USA, in the 21st century" - für die Vorhersage von CO2-Werten in Wisconsin ist es irrelevant, ob es einen AGW gibt, wenn man denn nicht bestreiten möchte, dass der Mensch CO2 emittiert. Und so weiter, und so fort. Also bitte, denk mal ein wenig nach, bevor du zu irgendwelchen völlig hirnrissigen Schlüssen gelangst.
Meine ganze Argumentation läuft nur darauf hinaus, klarzumachen, dass solche Umfragen sowieso idiotisch sind. Ich bin es ja nicht, der daraus Argumentationen ableitet, im Sinne von "Die müssen Recht haben, denn es sind SOO VIELE!" :D



Nochmal: es gibt keine Pause. Das letzte Jahrzehnt war das heißeste seit den menschlichen Aufzeichnungen.
Pause bedeutet ja nicht, dass es deshalb Eiszeitmäßig sein muss. Pause bedeutet, dass die Temperatur im Durchschnitt nicht gestiegen ist. ;)


Nur weil 1998 ungewöhnlich heiß war, rechtfertigt das nicht, dass man es als Referenz hernimmt und sagt "alles danach war kälter".
War ja auch nicht. 2010 war wärmer.

Seit 1998 ist die weltweite jährliche Durchschnittstemperatur nicht mehr signifikant angestiegen. Während die globale Temperatur von den siebziger Jahren bis Ende der neunziger Jahre um etwa 0,5 Grad Celsius zugenommen hat, stagnierte der Anstieg in den letzten 15 Jahren, wenn auch auf hohem Niveau. Das bislang wärmste Jahr war 2010, gefolgt von 1998. 2012 landete auf dem zehnten Platz der Liste der wärmsten Jahre. Die Stagnation überrascht auch viele Experten, die nun nach möglichen Ursachen für diese Entwicklung suchen.
http://www.wetteronline.de/klimawandel?day=21&homemark=false&month=02&token=kl&year=2013

Legt der Klimawandel gar »eine Pause ein«, wie in den vergangenen Wochen hie und da zu lesen war? Seitdem ein Entwurf des kommenden Berichts des Weltklimarats (IPCC) im Internet zirkuliert, ist diese Frage Gegenstand hitziger Debatten.

(...)

Rätsel gibt vor allem das Phänomen des »Temperaturplateaus« auf: Seit Beginn des neuen Jahrtausends hat sich der Anstieg der weltweiten Oberflächentemperatur verlangsamt. Zwar war das vergangene Jahrzehnt laut Nasa das wärmste seit Beginn der Messungen, doch die Temperatur scheint auf hohem Niveau zu stagnieren – im Gegensatz zu den Prognosen der Klimamodelle, die sowohl einen kontinuierlichen Anstieg der CO₂-Konzentration als auch einen ungebrochenen Erwärmungstrend errechnet hatten.
http://www.zeit.de/2013/05/Erderwaermung-Klimakurve-Temperaturplateau


Das letzte Jahrzehnt überrascht die Klimaforscher: Die Temperaturen sind nicht weiter gestiegen - sondern sie verharren, wenn auch auf hohem Niveau.

(...)

Je stärker der Klimawandel ins öffentliche Bewusstsein dringt, umso weniger gibt er sich zu erkennen. Man muss sich nur die Grafik der globalen Durchschnittstemperaturen aus dem britischen Hadley Centre für Klimaforschung ansehen: In den letzten Jahren sind die Werte nämlich nicht gestiegen – wie man es von einer Erderwärmung erwartet –, sondern sogar gesunken.

(...)

Dass die weltweite Durchschnittstemperatur derzeit stagniert, ist unter den meisten Klimaforschern unbestritten, sagt Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg.

http://www.tagesspiegel.de/wissen/klima-tauwetter-am-pol-und-sinkende-temperaturen/1656478.html



Wie stark erwärmt sich unser Klima wirklich? Nasa-Forscher belegen, dass der Temperaturanstieg seit 15 Jahren eine Pause macht. Gleichzeitig gibt es Indizien dafür, dass sich das Problem verlagert: Die Umwelt könnte sich vorläufig an ganz anderer Stelle erhitzen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...-fuer-pause-der-klimaerwaermung-a-877941.html


Klima-Pressekonferenz 2013 des Deutschen Wetterdienstes
Globaltemperatur wird trotz gegenwärtiger Stagnation langfristig steigen
Berlin, 7. Mai 2013 –

„Die Erdmitteltemperatur stagniert seit etwa 15 Jahren auf
hohem Niveau.
Trotzdem müssen wir die Geschichte des Klimawandels des- halb nicht umschreiben (...)
http://www.dwd.de/bvbw/generator/DW...icationFile.pdf/Pressemitteilung_20120503.pdf


Du bist, diese Frage betreffend, gegen den wissenschaftlichen Konsens. ;)





Sorry, aber du scheinst nicht ganz zu verstehen, was man unter einem Trend versteht. Du sagst ja selbst: Die letzten Jahre waren die heißesten. Trotzdem sagst du: Es wird seit 15 Jahren nicht mehr heißer. Warum das? Weil ein einziges Jahr heißer war als die derzeit gemessenen Temperaturen? Du weißt schon, dass viele Klimaexperten sagen, dass Trend ohnehin mindestens in 15-Jahres-Intervallen gemessen werden müssen (manche sagen auch: 30-Jahres-Intervalle). Das kam sogar hier in dem Thread schon vor. Also: Ist das dein ernst?
Worauf ich hinaus will ist erstens:

1. Alles sieht danach aus, dass die CO-Sensitivität in den Modellen zu hoch angesetzt ist.
2. Das die Panikmache der Vergangenheit genau das war - Panikmache.

By the way: Wie schon gesagt... 2010 war heißer als 1998. Und übrigens: Es gibt Wissenschaftler, die davon ausgehen, dass es noch einige Zeit kühler bleiben wird oder sich sogar abkühlen wird. Darunter auch sehr respektable (um in Deiner Sprache zu sprechen), die ansonsten voll auf Seite des IPCC stehen. Mojib Latif hatte z.B. schon 2008 eine Studie herausgebracht, die ihn zu dem Schluss kommen lässt, dass sich die Temperaturen frühestens ab 2015 wieder nach oben bewegen werden. Mit allen sonstigen Ansichten und Rückschlüssen in Sachen Klimawandel geht er voll konform was den vermeintlichen Konsens betrifft.






Diese Wechselwirkung ist seit über 30 Jahren bekannt und wurde damals schon in einem sehr bekannten Paper von Keeling beschrieben ("Effects of El Nino/Southern Oscillation on the atmospheric content of carbon dioxide"). Der entscheidende Faktor ist das Meer. Es kann nämlich sowohl CO2 absorbieren als auch in großen Mengen abgeben.
Lies doch bitte meine Beiträge.
Steht meines Wissens bisher in keinem Deiner Beiträge, aber Du kannst mich da ja aufklären. Zumindest haben wir in dem Punkt schon mal Einigkeit erzielt.



"Die einen" führen auch Forschung durch, oder tun zumindest so. Welche Funktionen hat deiner Meinung nach der Vorsitzende des IPCC? Was macht der so?
Er ist sehr offensichtlich v.a. Politiker und Repräsentant. By the way:

THE UN's climate change chief, Rajendra Pachauri, has acknowledged a 17-year pause in global temperature rises, confirmed recently by Britain's Met Office, but said it would need to last "30 to 40 years at least" to break the long-term global warming trend.
http://www.theaustralian.com.au/new...n-climate-debate/story-e6frg6n6-1226583112134


Das ist ein völlig sinnloses Argument. Ich könnte auch sagen: "Lasst uns diesen ganzen Umweltquatsch vergessen, denn der wird uns frühestens in 20, 30 Jahren beschäftigen, wohingegen JETZT Kinder in Afrika sterben!". Was die Politik macht oder nicht macht, hat mit meinem Argument nichts zu tun.
Der wesentlichste Punkt für mich ist, dass die jetztigen Lösungen aus einer Art Panik resultieren, die weit mehr Schaden anrichten als das sie etwas bringen (siehe meinen Post an Tommy). Der Klimawandel schreitet offensichtlich langsamer voran als vorhergesagt, so dass mehr Augenmaß nicht nur in der Sache effektiver wäre, sondern auch besser für die Umwelt.
 
Davon habe ich aber nichts gemerkt. Vielleicht liegts an mir. Du läßt dich in epischer Breite über Fracking, Abholzung der Regenwälder und Windparks aus und ich frage mich während des ermüdenden Lesens: Was hat das mit mir zu tun? :rolleyes: Habe ich mich irgendwo zu Fracking und zum Regenwald geäußert in meinen Beiträgen, worauf du Bezug nimmst? :confused:
Du bist ja witzig. Ich habe dasselbe mit Dir gemacht, wie Du mit mir. Du zeigst mir ne Menge :thumbup: und tust so, als sei ich mindestens unbewusst auf Seiten der Ölkonzerne, was Du ja auch schon mal deutlich gesagt hast ("Ich sprach von den Multiplikatoren, die den Job der Kohle- und Ölindustrie sozusagen freiwillig und unbezahlt machen, ohne es zu merken."), was eine wirklich dumme Argumentation ist. Denn daraus folgt, dass man sich am besten gar nicht erst öffentlich Gedanken über das Thema macht. Stimmts? Man könnte ja auf der falschen Seite stehen..




Dann beschwerst du dich über Sarkasmus. Ich selbst würde es eher Satire nennen. Diese Satire ist bei einigen Sätzen, die du raushaust, erzwungen. Etwa:
Ich beschwere mich nicht über Sarkasmus. Ich finde Deinen Humor auch durchaus sympathisch. Die Art der Argumentation gefällt mir aber nicht. Denn die läuft einzig und alleine auf "Pssssst... Du argumentierst im Sinne von Ölkonzernen" hinaus. Und das ist ein rein ideologisches Argument, klarer gesagt: Das ist gar kein Argument.



Diese kindische Bemerkung, CO2 wäre ja lebenswichtig, liest man mal hin und wieder, besonders im intellektuellen Low-Bereich, als sei damit ein Argument rausgehauen, daß es überhaupt nichts macht, wenn man CO2 in die Luft pulvert, daß nur so die Schwarte kracht. Keiner, der seine fünf Sinne zusammenhat, würde dem Statement widersprechen, am wenigsten die Klimaforscher, daß CO2, um in deiner Ausdrucksweise zu bleiben "notwendig" ist. Aber diesen Klimaskeptikern, die auf dieser Ebene *argumentieren*, wenn man sie überhaupt so nennen darf, fehlt offenbar das Vermögen, den simplen Gedanken zu erfassen, daß es bei der Klimadebatte nicht um das CO2 an sich geht, sondern um ein Zuviel an Co2 in der Atmosphäre, das die Klimaschäden hervorruft, die wir diskutieren.
Das ist einfach Quatsch. Weder ich argumentiere so, noch irgendeine der Quellen die ich verwandt habe argumentiert so. Was ich da sagte ist einfach ein Hinweis darauf gewesen, dass die Panikmache in Sachen CO2 psychologisch auf viele Menschen so wirkt, als sei das eine giftige Chemikalie.


Falls du jetzt sagst, das wäre nicht so gemeint gewesen, bitte ich um Aufklärung, wie es gemeint war und warum du dieses Statement in deine Argumentation eingebaut hast.
Siehe oben...
 
Daß das 15-Jahres-Zeitfenster, das die Klimaskeptiker für ihre Position immer wieder anführen, zu kurz greift und der Zeitraum der letzten 30 Jahre sehr wohl eine belegbare und stetige Erderwärmung um 0,16 Grad pro Jahrzehnt zeigt, geht aus den NASA-Daten von 2012 unmißverständlich hervor:

http://www.nasa.gov/topics/earth/features/2011-temps.html

Jetzt, lieber Condemn, merkst du an, wie kann es sein, daß die Erderwärmung eine Pause einlegt bei ungedrosseltem CO2-Ausstoß, wo geht die "fehlende Wärme" hin? Kann doch was nicht stimmen mit dem Klimamodell der Erderwärmungstheoretiker?

Nun, wenn man die Temperaturmessung nur auf bodennahe Temperaturen verengt, könnte das tatsächlich ein Rätsel sein. Nun ist dir aber hier im Thread schon mehrmals gesagt worden, daß man Erde, Luft und Ozeane (die ja Wärmespeicher sind) mit einbeziehen muß in das Modell, ohne daß dies Eindruck auf dich gemacht hätte.

Vielleicht macht dies hier Eindruck auf dich:



http://www.klimaretter.info/forschung/nachricht/13342-qmissing-heatq-offenbar-gefunden

Das ist eine Theorie von vielen. Der wesentliche Punkt dabei ist: Die Klimamodelle haben das alles nicht vorhergesagt. Klimaforscher sind größtenteils überrascht und suchen nachher nach Erklärungen. Das meine ich nicht als Kritik. Wissenschaft funktioniert so.

Aber: Wenn die bisherigen Modelle offenbar ziemlich daneben lagen und erste Studien schon einen sanften Rückzug von der Panikmache vergangener Zeiten einlegen und auch andere Faktoren als CO2 stärker in ihre Modelle mit einfließen lassen, ist das nur begrüßenswert. Die Horrorszenarien relativieren sich dadurch und die Panikreaktionen stellen sich als genau das heraus: Panikreaktionen.

Und damit kein Missverständnis entsteht: Ich behaupte nicht, es wäre nicht sinnvoll weniger Energie zu verbrauchen, weniger Abgase und damit CO2 in die Luft zu blasen etc. Ich sage nur: Die Klimapolitik der Gegenwart ist Umweltzerstörung pur und ein Resultat der ganzen Panikmache. Und genau die wiederum war glasklar gewollt. Diese Debatte wird mit einem solchen Maß an Ideologie geführt (Du bist da ja keine Ausnahme) dass das für die Sache nur schlecht sein kann.
 
Condemn schrieb:
Versuchen wir es mal hiermit:

http://www.forskningsradet.no/en/New.../1253983344535

Was stimmt Deiner Ansicht nach damit nicht?
Was soll damit nicht stimmen?
Einer der involvierten Wissenschaftler sagt ja selbst: "Terje Berntsen emphasises that his project’s findings must not be construed as an excuse for complacency in addressing human-induced global warming. The results do indicate, however, that it may be more within our reach to achieve global climate targets than previously thought."
Die von dir zitierte Studie stellt in keiner Weise AGW in Frage.
Condemn schrieb:
Aber genau das ist die SYNTHESE! Das ist es, was dann in die Breite publiziert wird und das ist es, worauf die Politik reagiert. Das sind die Positionen des IPCC... denn die tragen sie weit nach außen.
Und da haben wir doch das Problem, auf das dich auch Tommy vorhin schon aufmerksam gemacht hast; du argumentierst hier völlig themenfremd. Du ziehst das Verhalten der Politik als Argument in eine Diskussion über die Validität einer Theorie - nämlich AGW.
Condemn schrieb:
1. Teilweise ist Synonym mit Signifikant?
2. Ab wann ist es signifikant?
Manchmal glaub ich, du stellst dich absichtlich doof. Kein befragter Wissenschaftler behauptete, der Mensch habe keinen signifikanten Einfluss auf das Klima. Kein Mensch kann behaupten, der Mensch sei alleiniger Klimatreiber - denn die Sonne macht das Klima, und die Sonne ist nicht vom Menschen. Außerdem gibt es viele positive und negative Rückkopplungseffekte - wenn durch steigende CO2-Konzentrationen die Meere saurer werden und sich dabei tausende Tonnen CO2 zusätzlich lösen - ist das dann menschgemacht (weil ohne menschlichen Eingriff nicht passiert wäre) oder natürlich (weil die Reservoirs natürlichen Ursprungs sind)?
Punkt ist; solange der Einfluss des Menschen signifikant ist, haben die Forderungen des IPCC ihre Berechtigung. Was signifikant ist, kannst du ja die Klimawissenschaftler fragen. Durch die vorigen Studien wissen wir zumindest, dass mal etwa 85% von der Hälfte der Gesamtwirkung oder mehr ausgehen.
Condemn schrieb:
Du checkst nur nach wie vor nicht, worauf ich hinaus will.
Doch, du willst hier irgendwie zusammenfantastieren, dass es einen ganz offensichtlichen Konsens nicht gäbe, weil die Wissenschaftler verschiedene Ansichten haben, ob das Eingreifen des Menschen nun schwer oder ganz schwer oder katastrophal schwer wiegt. In Wirklichkeit ist das eine einfache Scheinargumentation, denn selbst, wenn sie sich alle auf dem "kleinsten Nenner" treffen würden, wäre der Beitrag des Menschen laut der Meinung der Experten immer noch signifikant und damit die Theorie des AGW immer noch ein Konsens, denn die Theorie des AGW - und so nebenbei die Annahmen des IPCC - besagt keineswegs, dass der Mensch allein das Klima dirigiert, aber dass er eindeutigen Einfluss darauf hat.
Condemn schrieb:
Meine ganze Argumentation läuft nur darauf hinaus, klarzumachen, dass solche Umfragen sowieso idiotisch sind. Ich bin es ja nicht, der daraus Argumentationen ableitet, im Sinne von "Die müssen Recht haben, denn es sind SOO VIELE!"
Deswegen zitierst du auch ein halbes Dutzend davon. Sehr schlau.
Condemn schrieb:
Pause bedeutet ja nicht, dass es deshalb Eiszeitmäßig sein muss. Pause bedeutet, dass die Temperatur im Durchschnitt nicht gestiegen ist.
Dieses ganze Gerede von einer "Pause" ist aber völliger Schwachsinn. Wie schon (mehrmals!) gesagt - innerhalb von so kurzen Zeiträumen wie 10 Jahren Trends festzustellen ist völlig sinnlos. Man muss sie in einem großen Kontext betrachten. Und wer den großen Kontext betrachtet und sagt "es wird nicht mehr wärmer" weil 1998 ein besonders heißes und 2008 ein besonders kaltes Jahr war, der verfehlt das Ziel völlig.
Condemn schrieb:
War ja auch nicht. 2010 war wärmer.
Das hängt schwer davon ab, welche Datasets man hernimmt. Laut CRUTEM4 war 2010 heißer als 1998 und 2005 wiederum heißer als 2010. Laut HADCRUT3 war 1998 heißer als 2010. Laut GISTEMP war 2010 ein kleines Stück heißer als 1998. Laut RSS MSU war wiederum 1998 deutlich heißer als 2010. Hängt halt davon ab, welche Daten man reinnimmt (Wassertemperatur) bzw. wo gemessen wird. Am Ende ist es egal, denn wenn 2010 (neben 2005) tatsächlich heißer war als 1998, wäre das ja noch ein Argument dafür, dass es einen Trend zur Erwärmung gibt. Fragst du dich nicht, warum der Wert von 1998, der im Vergleich zu den restlichen Werten der 90er-Jahre ein Extremwert war (nämlich über das doppelte, von 0.3 auf 0.6 Anomalie!) in den darauffolgenden Jahren mit steter Regelmäßigkeit entweder wiederholt oder übertroffen wurde?
Wie kannst du behaupten, der Klimawandel hätte seit 15 Jahren "eine Pause eingelegt", wenn das Jahrzehnt von 2000-2010 ganz unfraglich eindeutig heißer war als das Jahrzehnt 1990-2000?
Condemn schrieb:
Es gibt Wissenschaftler, die davon ausgehen, dass es noch einige Zeit kühler bleiben wird oder sich sogar abkühlen wird.
Und das würde mich, in Anbetracht des Wissens, das man über die Funktion der Meeresströmungen angesammelt hat, nicht einmal verwundern. Das arktische Eis schmilz mit alarmierender Schnelligkeit - das dabei entstehende kalte Wasser muss irgendwohin, und es wäre überraschend, wenn dabei nicht irgendein kühlender Effekt einträte. Das ziehen momentan auch viele Wissenschaftler als Erklärung für den eiskalten Frühling 2013 heran. Ein Argument gegen die Validität von AGW ist das allerdings nicht.
Condemn schrieb:
Der wesentlichste Punkt für mich ist, dass die jetztigen Lösungen aus einer Art Panik resultieren, die weit mehr Schaden anrichten als das sie etwas bringen
Welche Schäden?
 
Was soll damit nicht stimmen?
Einer der involvierten Wissenschaftler sagt ja selbst: "Terje Berntsen emphasises that his project’s findings must not be construed as an excuse for complacency in addressing human-induced global warming. The results do indicate, however, that it may be more within our reach to achieve global climate targets than previously thought."

Ja, das ist aber nicht der wesentliche Punkt der Studie. Sie gehen von einer geringeren CO2-Klimasensivität aus als bisherige Studien. Genau wie die andere Studie. Noch mal: Es bestreitet doch niemand, das CO2 zum Klimawandel beiträgt. Es bestreitet auch niemand, dass der Mensch zum Klimawandel beiträgt. Es sagt auch niemand (ich nicht, und niemand den ich als Quelle nannte), der menschliche Beitrag sei zu vernachlässigen. Aber es deutet eben viel darauf hin, dass die bisherige Forschung den Einfluss des Menschen und den Einfluss von CO2 zu hoch angesetzt hat.



Die von dir zitierte Studie stellt in keiner Weise AGW in Frage.
Du checkst irgendwie nicht, dass ich den auch nicht in Frage stelle. Auch "Klimaskeptiker" wie Vahrenholt tun das nicht.


Und da haben wir doch das Problem, auf das dich auch Tommy vorhin schon aufmerksam gemacht hast; du argumentierst hier völlig themenfremd. Du ziehst das Verhalten der Politik als Argument in eine Diskussion über die Validität einer Theorie - nämlich AGW.
Nein... es geht mir nicht um die Frage ob der Mensch Einfluss darauf hat. Wenn Du Dir anschaust, wie ich den Thread eröffnete, dürfte klar werden das es mir v.a. um die Art geht, wie ideologisch die Debatte geführt wird und welche Auswirkungen das hat. Sowohl politisch als auch gesellschaftlich. Die Diskussion hier im Thread spiegelt das ja. Da laufen jede Menge Projektionen darüber in welche Richtung ich denke, auch welchen Seiten ich v.a. lese und welche ich nicht lese, ob ich wissentlich oder unwissentlich im Sinne der Ölindustrie argumentiere etc.

Was die wissenschaftliche Seite betrifft, geht es mir wie gesagt v.a. um die Frage, wie groß oder klein der menschliche Einfluss ist. Und vor allem wird mir immer klarer: Die Forschung in dem Bereich ist noch nicht wirklich weit. Das Thema ist ja auch extrem komplex, insofern ist das verständlich. Aber Skepsis scheint mir in jedem Fall geboten. Und zwar erst Recht dann, wenn erkennbar wird, wie sehr das Thema aus wirtschaftlichen Gründen instrumentalisiert wird.



Manchmal glaub ich, du stellst dich absichtlich doof.
Das Problem ist, dass ich das bei Dir nicht glaube und damit vielleicht richtig liege. ;)


Kein befragter Wissenschaftler behauptete, der Mensch habe keinen signifikanten Einfluss auf das Klima.
Das behaupte ich doch auch nicht. Ich fragte Dich aber: Was ist signifikant? Ab wann ist der Einfluss des Menschen signifikant?


Kein Mensch kann behaupten, der Mensch sei alleiniger Klimatreiber - denn die Sonne macht das Klima, und die Sonne ist nicht vom Menschen. Außerdem gibt es viele positive und negative Rückkopplungseffekte - wenn durch steigende CO2-Konzentrationen die Meere saurer werden und sich dabei tausende Tonnen CO2 zusätzlich lösen - ist das dann menschgemacht (weil ohne menschlichen Eingriff nicht passiert wäre) oder natürlich (weil die Reservoirs natürlichen Ursprungs sind)?
Der Mensch ist dann zumindest Auslöser.



Punkt ist; solange der Einfluss des Menschen signifikant ist, haben die Forderungen des IPCC ihre Berechtigung. Was signifikant ist, kannst du ja die Klimawissenschaftler fragen. Durch die vorigen Studien wissen wir zumindest, dass mal etwa 85% von der Hälfte der Gesamtwirkung oder mehr ausgehen.
Ja... wie gesagt: Dann ist z.B. Vahrenholt kein "Klimaskeptiker". Und: Es ist ein riesen Unterschied ob man von etwa 50% ausgeht, oder ob man von 75% ausgeht. Und in dieser Frage gibt es offensichtlich auch keinen Konsens, schon deshalb, weil diese Frage von niemandem wirklich geklärt werden konnte. Die Klimawissenschaftler wissen es schlicht nicht. Anders sind ja die Fehleinschätzungen auch nicht zu erklären.



Doch, du willst hier irgendwie zusammenfantastieren, dass es einen ganz offensichtlichen Konsens nicht gäbe, weil die Wissenschaftler verschiedene Ansichten haben, ob das Eingreifen des Menschen nun schwer oder ganz schwer oder katastrophal schwer wiegt. In Wirklichkeit ist das eine einfache Scheinargumentation, denn selbst, wenn sie sich alle auf dem "kleinsten Nenner" treffen würden, wäre der Beitrag des Menschen laut der Meinung der Experten immer noch signifikant und damit die Theorie des AGW immer noch ein Konsens, denn die Theorie des AGW - und so nebenbei die Annahmen des IPCC - besagt keineswegs, dass der Mensch allein das Klima dirigiert, aber dass er eindeutigen Einfluss darauf hat.
Du hast eben trotz vieler Seiten Diskussion nie mitbekommen, dass ich nicht behauptet habe, die Theorie des AGW sei Quatsch. Die Fragen, die ich zum Thema habe, habe ich ganz vorne mehrfach zusammengefasst:


Die Frage beim Thema Klimawandel ist aber zum einen, ob der menschliche Einfluss darauf tatsächlich so groß ist, wie z.B. das Umweltbundesamt behauptet. Dann ist die Frage, ob ein Klimawandel wirklich so katastrophale Auswirkungen hätte wie behauptet.

Und, was ich besonders interessant finde: Wie wird diese Debatte geführt?

Du willst gerne einen Ideologen in mir sehen scheint mir, oder vielleicht kannst Du auch nicht anders.



Deswegen zitierst du auch ein halbes Dutzend davon. Sehr schlau.
Ja... weil genau das aussagekräftig ist. Die sind schon so uneinheitlich, dass man nur kurz nachdenken muss, um sich ein Bild über den vermeintlichen Konsens zu machen. Aber... Du kannst doch gerne bei dem bleiben was Du glaubst.




Dieses ganze Gerede von einer "Pause" ist aber völliger Schwachsinn. Wie schon (mehrmals!) gesagt - innerhalb von so kurzen Zeiträumen wie 10 Jahren Trends festzustellen ist völlig sinnlos. Man muss sie in einem großen Kontext betrachten. Und wer den großen Kontext betrachtet und sagt "es wird nicht mehr wärmer" weil 1998 ein besonders heißes und 2008 ein besonders kaltes Jahr war, der verfehlt das Ziel völlig.
Auch hier verstehst Du nicht, worauf ich hinaus will. Ich will (auch hier!) NICHT darauf hinaus, das sei ein Argument, es gebe keinen Klimawandel oder der Mensch habe keinen Einfluss darauf. Das Argument ist: Es wurde anders prognostiziert. Es zeigt, dass die gesamte Wissenschaft dort noch in den Kinderschuhen steckt. Und für die Zukunft ist dann eben auch Skepsis geboten, was weitere Prognosen betrifft.



Das hängt schwer davon ab, welche Datasets man hernimmt. Laut CRUTEM4 war 2010 heißer als 1998 und 2005 wiederum heißer als 2010. Laut HADCRUT3 war 1998 heißer als 2010. Laut GISTEMP war 2010 ein kleines Stück heißer als 1998. Laut RSS MSU war wiederum 1998 deutlich heißer als 2010. Hängt halt davon ab, welche Daten man reinnimmt (Wassertemperatur) bzw. wo gemessen wird. Am Ende ist es egal, denn wenn 2010 (neben 2005) tatsächlich heißer war als 1998, wäre das ja noch ein Argument dafür, dass es einen Trend zur Erwärmung gibt.
Nein... nicht, wenn die restlichen Jahre so kalt waren, dass es diesen Trend eben nicht gibt. Und genau das ist ja, was für die letzten 15 Jahre gilt. Sonst gäbe es ja einen Anstieg der durchschnittlichen Temperatur.


Fragst du dich nicht, warum der Wert von 1998, der im Vergleich zu den restlichen Werten der 90er-Jahre ein Extremwert war (nämlich über das doppelte, von 0.3 auf 0.6 Anomalie!) in den darauffolgenden Jahren mit steter Regelmäßigkeit entweder wiederholt oder übertroffen wurde?
Wie kannst du behaupten, der Klimawandel hätte seit 15 Jahren "eine Pause eingelegt", wenn das Jahrzehnt von 2000-2010 ganz unfraglich eindeutig heißer war als das Jahrzehnt 1990-2000?
Manney... ich habe so oft erklärt worum es mir geht. Noch mal: Wenn CO2 diese große Rolle spielen würde wie bisher von den meisten gesagt wurde und der CO2-Anteil stetig steigt, vollkommen unbestritten, müsste die Temperatur ebenfalls steigen. Tut sie es nicht, bedeutet es, dass andere Faktoren dem CO2 entgegenwirken, die bisher unterschätzt wurden. Deshalb kommen doch auch laufend Studien raus, die zu dem Schluss kommen, die CO2-Klimasensitivität müsse nach unten korrigiert werden und natürliche Einflüsse müssen stärker in Betracht gezogen werden.


Und das würde mich, in Anbetracht des Wissens, das man über die Funktion der Meeresströmungen angesammelt hat, nicht einmal verwundern. Das arktische Eis schmilz mit alarmierender Schnelligkeit - das dabei entstehende kalte Wasser muss irgendwohin, und es wäre überraschend, wenn dabei nicht irgendein kühlender Effekt einträte.
Das hatten sie vorher noch nicht bedacht? Sie gehen davon aus, dass der Klimawandel das Eis schmelzen lässt aber bedenken dann nicht, dass das einen kühlenden Effekt haben könnte?


Das ziehen momentan auch viele Wissenschaftler als Erklärung für den eiskalten Frühling 2013 heran. Ein Argument gegen die Validität von AGW ist das allerdings nicht.
:rolleyes: Irgendwann checkst auch Du das ich nirgends gegen einen Einfluss des Menschen argumentiert habe.


Hab in einem Post an Tommy so einiges aufgezählt:
https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=4197458&postcount=44
 
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Condemn schrieb:
Ja, das ist aber nicht der wesentliche Punkt der Studie. Sie gehen von einer geringeren CO2-Klimasensivität aus als bisherige Studien. Genau wie die andere Studie. Noch mal: Es bestreitet doch niemand, das CO2 zum Klimawandel beiträgt. Es bestreitet auch niemand, dass der Mensch zum Klimawandel beiträgt. Es sagt auch niemand (ich nicht, und niemand den ich als Quelle nannte), der menschliche Beitrag sei zu vernachlässigen. Aber es deutet eben viel darauf hin, dass die bisherige Forschung den Einfluss des Menschen und den Einfluss von CO2 zu hoch angesetzt hat.
Das ist aber der wesentliche Punkt deiner Argumentation. Der Autor sagt selbst, dass die Ergebnisse nur eines bedeuten: Wir haben ein wenig mehr Zeit, um unser Emissionsverhalten einzudämmen. Nicht mehr - und nicht weniger.

Condemn schrieb:
Ja... wie gesagt: Dann ist z.B. Vahrenholt kein "Klimaskeptiker". Und: Es ist ein riesen Unterschied ob man von etwa 50% ausgeht, oder ob man von 75% ausgeht. Und in dieser Frage gibt es offensichtlich auch keinen Konsens, schon deshalb, weil diese Frage von niemandem wirklich geklärt werden konnte. Die Klimawissenschaftler wissen es schlicht nicht. Anders sind ja die Fehleinschätzungen auch nicht zu erklären.
Quatsch. Die Wissenschaftler können sich nicht auf eine Zahl einigen und deswegen soll es keinen Konsens geben?
Solange der Konsens bedeutet: "Der Beitrag ist groß genug um unser Klima in einer Weise zu beeinflussen, welches ernsthafte Konsequenzen mit sich bringen könnte", gibt es einen Konsens, der all die Warnungen rund um die globale Erwärmung legitimiert. Ob der Beitrag dann 50% oder 48% oder 78% oder 93% ist, ist völlig irrelevant, genauso wie die Frage nach der Klimasensitivität - denn das würde einfach nur bedeuten, dass wir etwas mehr Zeit haben, nicht aber, dass wir nicht die Emissionen eindämmen müssen.

Condemn schrieb:
Und, was ich besonders interessant finde: Wie wird diese Debatte geführt?
Wie ich schon mehrfach gesagt habe:
Condemn schrieb:
Ja... weil genau das aussagekräftig ist. Die sind schon so uneinheitlich, dass man nur kurz nachdenken muss, um sich ein Bild über den vermeintlichen Konsens zu machen. Aber... Du kannst doch gerne bei dem bleiben was Du glaubst.
Die sind alle sehr einheitlich. Was du nicht verstanden hast ist, dass jede der von dir zitierten Studien nach etwas anderem gefragt hat.
Die eine fragte, ob die Wissenschaftler völlig mit den Darstellungen des IPCC konform gingen, und das hat nichts mit einem Konsens generell des AGW zu tun, weil die Positionen des IPCC nicht ident mit dem Konzept von AGW sind.
Die andere Studie fragte, ob AGW eine Voraussetzung für die geschriebenen Papers war. Auch das hat für die Diskussion keine Aussagekraft, denn ich hab dir viele Beispiele für Papers gegeben, die dieses Kriterium ebenso erfüllen.
Das hat du in deinem letzten Post übrigens wohlweislich unter den Tisch fallen lassen. Stattdessen wiederholst du jetzt einfach dein ursprüngliches (falsches) Argument.

Condemn schrieb:
Auch hier verstehst Du nicht, worauf ich hinaus will. Ich will (auch hier!) NICHT darauf hinaus, das sei ein Argument, es gebe keinen Klimawandel oder der Mensch habe keinen Einfluss darauf. Das Argument ist: Es wurde anders prognostiziert. Es zeigt, dass die gesamte Wissenschaft dort noch in den Kinderschuhen steckt. Und für die Zukunft ist dann eben auch Skepsis geboten, was weitere Prognosen betrifft.
Vielleicht möchtest du dazu mal diesen Artikel lesen, der darlegt, dass die IPCC-Prognosen bis jetzt die akkuratesten waren, verglichen mit denen der Skeptiker.
http://thinkprogress.org/climate/20...projections-have-been-exceptionally-accurate/

Condemn schrieb:
Nein... nicht, wenn die restlichen Jahre so kalt waren, dass es diesen Trend eben nicht gibt. Und genau das ist ja, was für die letzten 15 Jahre gilt. Sonst gäbe es ja einen Anstieg der durchschnittlichen Temperatur.
Trotz der starken La Nina in 2008 (der stärksten seit 60 Jahren) war die vergangene Dekade die heißeste:
http://news.discovery.com/earth/hottest-decade-global-warming-111129.htm
Das heißt: die extrem kalten Jahre gleichen die extrem heißen Jahre nicht aus, unterm Strich war es ein extrem heißes Jahrzehnt.

Condemn schrieb:
Manney... ich habe so oft erklärt worum es mir geht. Noch mal: Wenn CO2 diese große Rolle spielen würde wie bisher von den meisten gesagt wurde und der CO2-Anteil stetig steigt, vollkommen unbestritten, müsste die Temperatur ebenfalls steigen.
Nein, müsste sie nicht. Ich habs jetzt schon mehrmals gesagt, und Tommy hat dich auch darauf hingewiesen: Klima spielt sich in großen Zeiträumen ab. Nicht auf einer Jahr-zu-Jahr-Basis und nichtmal auf einer Jahrzehnt-zu-Jahrzehnt-Basis. Unter einer 15-Jahres-Periode ist eine Diskussion völlig sinnlos - richtig diskutieren kann man ab einer Zeitspanne von etwa 30 Jahren. Das weiß jeder seriöse Klimatologe und danach richtet man sich auch. Die letzten 15 Jahre waren im Durchschnitt deutlich heißer als die 15 Jahre davor. Ob einzelne Jahre besonders heiß oder besonders kalt war ist dabei irrelevant.

Condemn schrieb:
Irgendwann checkst auch Du das ich nirgends gegen einen Einfluss des Menschen argumentiert habe.
Wogegen argumentierst du dann?
Du betonst hier immer wieder, es gäbe keinen Konsens. Das ist falsch - den gibt es.
Was hast du also davon, immer wieder fälschlich zu behaupten, es gäbe diesen Konsens nicht?
Deine Argumentation muss dann also lauten: "Es gibt zwar AGW, aber wir wissen nicht genau wie stark, deswegen brauchen wir unsere CO2-Emissionen nicht einzudämmen".

Condemn schrieb:
Du zählst nur diverse Fehlschläge der Politik auf, manche davon haben nichtmal was mit globaler Erwärmung zu tun, sondern lediglich mit Energiepolitik.
 
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