Was soll damit nicht stimmen?
Einer der involvierten Wissenschaftler sagt ja selbst: "Terje Berntsen emphasises that his projects findings must not be construed as an excuse for complacency in addressing human-induced global warming. The results do indicate, however, that it may be more within our reach to achieve global climate targets than previously thought."
Ja, das ist aber nicht der wesentliche Punkt der Studie. Sie gehen von einer geringeren CO2-Klimasensivität aus als bisherige Studien. Genau wie die andere Studie. Noch mal: Es bestreitet doch niemand, das CO2 zum Klimawandel beiträgt. Es bestreitet auch niemand, dass der Mensch zum Klimawandel beiträgt. Es sagt auch niemand (ich nicht, und niemand den ich als Quelle nannte), der menschliche Beitrag sei zu vernachlässigen. Aber es deutet eben viel darauf hin, dass die bisherige Forschung den Einfluss des Menschen und den Einfluss von CO2 zu hoch angesetzt hat.
Die von dir zitierte Studie stellt in keiner Weise AGW in Frage.
Du checkst irgendwie nicht, dass ich den auch nicht in Frage stelle. Auch "Klimaskeptiker" wie Vahrenholt tun das nicht.
Und da haben wir doch das Problem, auf das dich auch Tommy vorhin schon aufmerksam gemacht hast; du argumentierst hier völlig themenfremd. Du ziehst das Verhalten der Politik als Argument in eine Diskussion über die Validität einer Theorie - nämlich AGW.
Nein... es geht mir nicht um die Frage ob der Mensch Einfluss darauf hat. Wenn Du Dir anschaust, wie ich den Thread eröffnete, dürfte klar werden das es mir v.a. um die Art geht, wie ideologisch die Debatte geführt wird und welche Auswirkungen das hat. Sowohl politisch als auch gesellschaftlich. Die Diskussion hier im Thread spiegelt das ja. Da laufen jede Menge Projektionen darüber in welche Richtung ich denke, auch welchen Seiten ich v.a. lese und welche ich nicht lese, ob ich wissentlich oder unwissentlich im Sinne der Ölindustrie argumentiere etc.
Was die wissenschaftliche Seite betrifft, geht es mir wie gesagt v.a. um die Frage, wie groß oder klein der menschliche Einfluss ist. Und vor allem wird mir immer klarer: Die Forschung in dem Bereich ist noch nicht wirklich weit. Das Thema ist ja auch extrem komplex, insofern ist das verständlich. Aber Skepsis scheint mir in jedem Fall geboten. Und zwar erst Recht dann, wenn erkennbar wird, wie sehr das Thema aus wirtschaftlichen Gründen instrumentalisiert wird.
Manchmal glaub ich, du stellst dich absichtlich doof.
Das Problem ist, dass ich das bei Dir nicht glaube und damit vielleicht richtig liege.
Kein befragter Wissenschaftler behauptete, der Mensch habe keinen signifikanten Einfluss auf das Klima.
Das behaupte ich doch auch nicht. Ich fragte Dich aber: Was ist signifikant? Ab wann ist der Einfluss des Menschen signifikant?
Kein Mensch kann behaupten, der Mensch sei alleiniger Klimatreiber - denn die Sonne macht das Klima, und die Sonne ist nicht vom Menschen. Außerdem gibt es viele positive und negative Rückkopplungseffekte - wenn durch steigende CO2-Konzentrationen die Meere saurer werden und sich dabei tausende Tonnen CO2 zusätzlich lösen - ist das dann menschgemacht (weil ohne menschlichen Eingriff nicht passiert wäre) oder natürlich (weil die Reservoirs natürlichen Ursprungs sind)?
Der Mensch ist dann zumindest Auslöser.
Punkt ist; solange der Einfluss des Menschen signifikant ist, haben die Forderungen des IPCC ihre Berechtigung. Was signifikant ist, kannst du ja die Klimawissenschaftler fragen. Durch die vorigen Studien wissen wir zumindest, dass mal etwa 85% von der Hälfte der Gesamtwirkung oder mehr ausgehen.
Ja... wie gesagt: Dann ist z.B. Vahrenholt kein "Klimaskeptiker". Und: Es ist ein riesen Unterschied ob man von etwa 50% ausgeht, oder ob man von 75% ausgeht. Und in dieser Frage gibt es offensichtlich auch keinen Konsens, schon deshalb, weil diese Frage von niemandem wirklich geklärt werden konnte. Die Klimawissenschaftler wissen es schlicht nicht. Anders sind ja die Fehleinschätzungen auch nicht zu erklären.
Doch, du willst hier irgendwie zusammenfantastieren, dass es einen ganz offensichtlichen Konsens nicht gäbe, weil die Wissenschaftler verschiedene Ansichten haben, ob das Eingreifen des Menschen nun schwer oder ganz schwer oder katastrophal schwer wiegt. In Wirklichkeit ist das eine einfache Scheinargumentation, denn selbst, wenn sie sich alle auf dem "kleinsten Nenner" treffen würden, wäre der Beitrag des Menschen laut der Meinung der Experten immer noch signifikant und damit die Theorie des AGW immer noch ein Konsens, denn die Theorie des AGW - und so nebenbei die Annahmen des IPCC - besagt keineswegs, dass der Mensch allein das Klima dirigiert, aber dass er eindeutigen Einfluss darauf hat.
Du hast eben trotz vieler Seiten Diskussion nie mitbekommen, dass ich nicht behauptet habe, die Theorie des AGW sei Quatsch. Die Fragen, die ich zum Thema habe, habe ich ganz vorne mehrfach zusammengefasst:
Die Frage beim Thema Klimawandel ist aber zum einen, ob der menschliche Einfluss darauf tatsächlich so groß ist, wie z.B. das Umweltbundesamt behauptet. Dann ist die Frage, ob ein Klimawandel wirklich so katastrophale Auswirkungen hätte wie behauptet.
Und, was ich besonders interessant finde: Wie wird diese Debatte geführt?
Du willst gerne einen Ideologen in mir sehen scheint mir, oder vielleicht kannst Du auch nicht anders.
Deswegen zitierst du auch ein halbes Dutzend davon. Sehr schlau.
Ja... weil genau das aussagekräftig ist. Die sind schon so uneinheitlich, dass man nur kurz nachdenken muss, um sich ein Bild über den vermeintlichen Konsens zu machen. Aber... Du kannst doch gerne bei dem bleiben was Du glaubst.
Dieses ganze Gerede von einer "Pause" ist aber völliger Schwachsinn. Wie schon (mehrmals!) gesagt - innerhalb von so kurzen Zeiträumen wie 10 Jahren Trends festzustellen ist völlig sinnlos. Man muss sie in einem großen Kontext betrachten. Und wer den großen Kontext betrachtet und sagt "es wird nicht mehr wärmer" weil 1998 ein besonders heißes und 2008 ein besonders kaltes Jahr war, der verfehlt das Ziel völlig.
Auch hier verstehst Du nicht, worauf ich hinaus will. Ich will (auch hier!) NICHT darauf hinaus, das sei ein Argument, es gebe keinen Klimawandel oder der Mensch habe keinen Einfluss darauf. Das Argument ist: Es wurde anders prognostiziert. Es zeigt, dass die gesamte Wissenschaft dort noch in den Kinderschuhen steckt. Und für die Zukunft ist dann eben auch Skepsis geboten, was weitere Prognosen betrifft.
Das hängt schwer davon ab, welche Datasets man hernimmt. Laut CRUTEM4 war 2010 heißer als 1998 und 2005 wiederum heißer als 2010. Laut HADCRUT3 war 1998 heißer als 2010. Laut GISTEMP war 2010 ein kleines Stück heißer als 1998. Laut RSS MSU war wiederum 1998 deutlich heißer als 2010. Hängt halt davon ab, welche Daten man reinnimmt (Wassertemperatur) bzw. wo gemessen wird. Am Ende ist es egal, denn wenn 2010 (neben 2005) tatsächlich heißer war als 1998, wäre das ja noch ein Argument dafür, dass es einen Trend zur Erwärmung gibt.
Nein... nicht, wenn die restlichen Jahre so kalt waren, dass es diesen Trend eben nicht gibt. Und genau das ist ja, was für die letzten 15 Jahre gilt. Sonst gäbe es ja einen Anstieg der durchschnittlichen Temperatur.
Fragst du dich nicht, warum der Wert von 1998, der im Vergleich zu den restlichen Werten der 90er-Jahre ein Extremwert war (nämlich über das doppelte, von 0.3 auf 0.6 Anomalie!) in den darauffolgenden Jahren mit steter Regelmäßigkeit entweder wiederholt oder übertroffen wurde?
Wie kannst du behaupten, der Klimawandel hätte seit 15 Jahren "eine Pause eingelegt", wenn das Jahrzehnt von 2000-2010 ganz unfraglich eindeutig heißer war als das Jahrzehnt 1990-2000?
Manney... ich habe so oft erklärt worum es mir geht. Noch mal: Wenn CO2 diese große Rolle spielen würde wie bisher von den meisten gesagt wurde und der CO2-Anteil stetig steigt, vollkommen unbestritten, müsste die Temperatur ebenfalls steigen. Tut sie es nicht, bedeutet es, dass andere Faktoren dem CO2 entgegenwirken, die bisher unterschätzt wurden. Deshalb kommen doch auch laufend Studien raus, die zu dem Schluss kommen, die CO2-Klimasensitivität müsse nach unten korrigiert werden und natürliche Einflüsse müssen stärker in Betracht gezogen werden.
Und das würde mich, in Anbetracht des Wissens, das man über die Funktion der Meeresströmungen angesammelt hat, nicht einmal verwundern. Das arktische Eis schmilz mit alarmierender Schnelligkeit - das dabei entstehende kalte Wasser muss irgendwohin, und es wäre überraschend, wenn dabei nicht irgendein kühlender Effekt einträte.
Das hatten sie vorher noch nicht bedacht? Sie gehen davon aus, dass der Klimawandel das Eis schmelzen lässt aber bedenken dann nicht, dass das einen kühlenden Effekt haben könnte?
Das ziehen momentan auch viele Wissenschaftler als Erklärung für den eiskalten Frühling 2013 heran. Ein Argument gegen die Validität von AGW ist das allerdings nicht.
Irgendwann checkst auch Du das ich nirgends gegen einen Einfluss des Menschen argumentiert habe.
Hab in einem Post an Tommy so einiges aufgezählt:
https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=4197458&postcount=44