Eigentlich machst Du hier die gleichen Verallgemeinerungen, welche Du den Medien vorwirfst, indem Du behauptest, die Medien bringen jeden Amoklauf mit Killerspielen in Verbindung, sind es ja nur jene, die junge Menschen betreffen.
Daß Gewaltszenen, Killerspiele usw. in potentiell gewaltbereiten jungen Menschen Gewalttätigkeit fördern, dürfte psychologisch schon nachgewiesen sein. Ebenso, daß eher gewaltbereite Menschen sich zu solchen Spielen und Filmen hingezogen fühlen.
Ein interessanter Artikel findet sich hier :
http://www.zeit.de/online/2006/49/computerspiele-gewalt-psychologie
Das heißt natürlich nicht, daß jeder, welcher solche Spiele spielt oder die Gewaltfilme konsumiert, auch gewalttätig ist.
Jedoch leben wir in einer Zeit, in welcher der Mensch überhaupt glaubt, durch Regeln und Verbote so gut wie alles ausschalten zu können, was meiner Ansicht nach völlig daneben geht, kontraproduktiv ist. Das ist wie beim Arzt - wir wollen eine Tablette schlucken, notfalls eine Injektion akzeptieren und die Praxis möglichst schon gesund wieder verlassen. Um die Ursache der Erkrankung kümmern wir uns meist gar nicht, auch der Mediziner nicht wirklich. Auch unsere Politiker meinen, sobald sie im Amt sind, werden sie daran gemessen, wieviel Gesetze sie auf die Bürger loslassen.
Und all das eben nur oberflächlich, nicht die Ursachen, sondern die Wirkungen bekämpfend.
Killerspiele sind niemals die Ursache, aber eine Wirkung anderer Ursachen. Schon das Interesse daran, auf dem Bildschirm Blut spritzen zu lassen, hat Ursachen - da müßte grundsätzlich angesetzt werden. Warum sind viele junge Menschen so gewaltbereit, müßte hier die Frage sein, aber bevor diese überhaupt das Faible entwickeln Gewaltfilme und Gewaltspiele zu konsumieren.
Die generelle Ursache für viel davon orte ich in der allgemeinen Verblödung, der geförderten Verunselbständigung des Bürgers und nicht zuletzt der Dauerberieselung durch die Boulevardmedien. (eine recht gute Erklärung, was Boulevard bedeutet, findet sich im Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Boulevardmedien )
Auch wenn es beinahe nur noch solche gibt, kann schon ein wenig gegengesteuert werden, indem man aufmerksam auswählt, was man sich zu Gemüte führt, welche Medien jemand konsumiert und schlußendlich kann man dadurch zudem die Seriosität der Medien fördern.
L.G.
Ramar