Klammer in der Hand

^^...und was hat jetzt dieser ganze Frauen sind doof und Männer nochdoofer-Quark mit der frage des threaderstellers zu tun?


Sage

Ach, ich lese die beiden ganz gerne, mag interessante und gut geschriebene texte. Von der thematik ist es für mich ein eintauchen in eine andere welt. Vermutlich verstehe ich aber weniger als 50%, denn das mit 'männer und frauen=doof' hab ich entweder überlesen oder gar nicht erst gerafft...seufz

Der te? Ich glaube der ist zum geistheiler...
 
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Männer sind doof. Frauen auch.

ciao, :blume: Delphinium

PS: Uh oh, nicht daß ich mir den wichtigen Maggi-Steno-Stil noch angewöhne :banane:
 
Ich werde es für heute beim gemütlichen Teil belassen, die Giftfässer lasse ich erstmal zu.

Wahrscheinlich war der Fehler jetzt auch, dass ich die Location nicht wusste und also so zentral wie möglich Quartier genommen hab - wo man heute in jeder Stadt der Welt erstmal auf Marks&Spencer und McDonald trifft, und die Leute erscheinen genauso steril und künstlich wie die Etablissements - aber das ist wohl das, was als "blühende Landschaften" verstanden wird
.

Das macht man ja automatisch. Außer irgendein selbsternannter Super-Organisator bucht einem ein altes Ost-Hotel, das 'ne Stunde Straßenbahn von der Pester Innenstadt weg ist. Aber bei Klassenfahrten muß man halt aufs Geld achten. Budapest war aber so oder so die Reise wert.

Letztes Jahr war ich das erste Mal an einem angeblichen alten Hel-Heiligtum in Schöneberg. Empfand ich spirituell als toter als so manche andere Ecke in Berlin. Und auf einem alten Bunkerberg in einem Park reißen sich die Heiden zu den Jahreskreisfesten um den Platz auf dem Plateau.

Ich habe hier durchaus moderne Architektur gesehen, die mich angesprochen hat - neben der Unsitte, schwarzgrau gestrichene Klötze in die Landschaft zu setzen wie diese architektonische Entartung am S-Bahnhof Friedrichstraße. Sehr gruselig.

Galerien, Boutiquen & Bio-Läden sind hier meist ein Indikator für die Verdrängung derer, die da nicht mithalten können. Die Stadt ist mein Lebensraum, da erlebe ich das wohl tatsächlich stärker als Du.

Ich muß z.B. unter allen Umständen versuchen, meine Wohnung zu halten, denn wenn ich ausziehe, finde ich in Prenzlauer Berg sonst höchstwahrscheinlich nichts, was das Amt übernehmen würde. Und ich kann mich einfach nicht in einer Plattenbaugegend am pickligen Arsch von Berlin verwurzeln. No go!

Aha. Ich weiss nicht wieviele - schätzomativ die Hälfte. *gg* Mir ist das Ehepaar Seth aufgefallen. Die waren auch wegen dem SupportAct da und haben dann... aeh nein, Artaud hat mich schon angelästert was ich da an Internas mitkriege, also bin ich brav und treibe keinen Klatsch.

Ach, magische VIPs, keine musikalischen. Die kenne ich alle nicht. Und will's auch nicht. Allerdings war schon auffällig, wie wenige Berliner da waren. Ich habe allerhöchstens zehn vom Sehen her gekannt. Muß aber auch zugeben, daß ich nie Wert darauf gelegt habe, in Berlin in der Schwarzen Szene "anzukommen". Auch nach 15 Jahren kenne ich hier höchstens ein Dutzend Schwarzkittel. Aber auch hier: Ich will's eigentlich auch gar nicht.

Ich frage mich grad, ob wir in einer völlig verschiedenen Welt aufgewachsen sind.

Anscheinend. Vielleicht tatsächlich mit dem angesprochenen Rollback zu erklären

Oder aber -das halte ich für wahrscheinlicher- sie spielen das nur mit denen, mit denen sie's spielen können. Mit Menschen, die bereit sind irgendwie Zugeständnisse zu machen, und eine unterlegene Rolle für sich überhaupt zu akzeptieren.

Das ist mir zu einfach gedacht. Es gibt eine gesellschaftliche Macht der Kirche in Bayern, es gibt strukturelle Diskriminierung in vielen Bereichen & das ist nicht einfach weg, wenn ich innerlich gefestigt bin.

Hier grenze ich mich bewußt & ausdrücklich von esoterischen/magischen Ansichten ab, die meines Erachtens gesellschaftliche Machtverhältnisse komplett negieren & in die Sphäre des Privaten, also der individuellen Probleme verschieben.

Und das täte ich auch im beruflichen Feld nicht anders sehen - wenn ich einen Job machen wollte, wo die Kirche alle Arbeitgeber kontrolliert - ja dann mach ich notfalls meinen eigenen Shop auf, das ist ja nicht verboten. Der Aufwand mag dann viele male höher sein als einfach kleinbei zu geben - aber das ist auch etwas, was ich als Integrität verstehe.

Soziale Sachen gehe leider nicht über einen Shop & gerade in diesem Bereich hat in Bayern die Kirche überall ihre Finger im Spiel. So einfach ist's daher nicht.
Ich habe übrigens bei einem Vorstellungsgespräch in einem streng katholischen Krankenhaus-Altenpflege-Komplex ganz offen gesagt, daß ich gerade aus der Kirche ausgetreten bin & nicht christlich sondern heidnisch bin.
Wurde mit dem Hinweis, ich dürfe aber nicht missionieren (da gingen sie wieder von sich selbst aus, die lieben Katholen), umstandslos akzeptiert. Hier galt einfach im Bereich Religion & sexuelle Orientierung "Don't ask, don't tell". Nicht das Geilste, aber mit meinem persönlichen Integritätsanspruch gerade noch so vereinbar. Trotzdem waren die drei Jahre dort recht anstrengend, weil ich immer dran denken mußte, den Mund zu halten, wenn meine scheinheiligen Kolleginnen mal wieder was über mein Privatleben wissen wollten.

Mein optimistisches Menschenbild jedenfalls sagt ganz einfach: ein religiöses Amt ist nicht der Ort um unausgelebte Triebe zu verwirklichen.

Jeh nun, da würde ich Dir sicher nicht widersprechen wollen.
Und wenn jemand BDSM in einem religiösen oder magischen Kontext lebt, dann ist das genauso O.K., wie in einem weltlichen. Ich persönlich will's halt nicht in meinem religiösen Leben haben & schon gar nicht als unausgesprochenes Must.

Das mit der Zweitgrad-Einweihung bei den Gardnerians hatte ich wohl verdrängt. Meine mich auch dunkel daran zu erinnern, was das symbolisch für einen Sinn haben soll, aber meine Gehirnschubladen haben inzwischen große Löcher, da fällt schonmal was Wichtiges durch.

"Coph Nia" hat bei mir schon mal hallo gesagt (in sinne von: halt da mal die Ohren offen) - bei solchen Conceptions finde ich halt, die gehören zelebriert (also live performt), das gibt mir als Konserve wenig. Es gibt Bands die auf ihren Gigs Weihrauch räuchern - und das sind dann so Erfahrungen, die ich heilsam finde, weil sie mich in Bereiche führen, in die ich im Alltag nie komme.

Ja wahrscheinlich. Obwohl ich eigentlich überhaupt kein Konzert-Fan bin. Und deren "Hymn To Pan" rockt mich schon, wenn ich nur YT anschmeiße.

Hier in Berlin gibt es einen Club, in dem es seit 20 Jahren einen "Dark Monday" gibt. Dort werden teilweise auch die Jahreskreisfeste gefeiert, es wird dekoriert & gibt kostenloses Büffet & es wird geräuchert. Da in den ersten Stunden nach Öffnung hauptsächlich NeoFolk, Martial Pop & Ritual läuft, kann man sich da sehr schön in andere Zustände begeben. Gerade wenn sowas wie Hybryds läuft mit 25 Minuten "The Ritual Should Be Kept Alive 2". Aaaahhhhh :)

Aber, sei mir da nicht böse, ich mag das nicht mehr hören, dass irgendwas in der Gegenwart wohl nicht mehr so ist, oder auch anders sein kann, oder ganz anders gemeint ist, oder dergleichen mehr.
Das heisst nicht dass ich mich nicht dafür interessiere - aber leben muss ich mit den Erfahrungen, die ich real gemacht hab, mit dem Input der mir zugänglich wurde, mit dem was mir gesagt wurde, denn das ist das, was tatsächlich meine Folgerungen, meine Reaktionen, und letztlich das was ich bin, ausgemacht hat. Das ist genauso wie mit dem "real existierenden Sozialismus" - Sozialismus mag ganz anders gemeint sein, und es ist auch gut das zu wissen, aber Konsequenzen ergeben sich aus dem was konkret passiert oder passiert ist. Und mit denen muss man dann leben.

Sicher, wir müssen alle mit den Erfahrungen leben, die wir selbst gemacht haben, aber ob wir sie als Absolutum setzen, ist halt die Frage.

Ich meine, ich kann jetzt auch auf meine Erfahrungen verweisen & da kommen Männer, Politiker, Kirchen, Monotheisten, Heteros, Konservative & Bürgerliche im allgemeinen eher schlecht weg.

Dann sind wir aber an einem Punkt, wo keine Diskussion mehr stattfinden kann. Dann monologisierst Du mir was vor & anstatt darauf einzugehen monologisiere ich eben zurück. Fragst sich nur, was wir dann davon haben.

Und weiterhin glaube ich, daß es auch möglich ist, über den eigenen Erfahrungshorizont hinauszugehen. Vielleicht fällt mir das als Empathin leichter als anderen, aber ich denke, prinzipiell ist es lernbar & im Sinne der Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit sogar etwas, was es zu fördern gilt.

Wir haben alle mitgekriegt, wie der angeblich "real existierende" Sozialismus sich nicht zum Kommunismus weiterentwickelt hat, sondern zu autoritären & dikattorischen Regimes wurden. Aber sollte das jemanden abhalten, sich den Sozialismus herzuträumen. Sollte das jemanden abhalten, für Ideale von Freiheit, Gleichwertigkeit, Gleichberechtigung, Frieden, Fülle etc. zu kämpfen?

Ich glaube "Nein!". Dabei bin ich mir vollkommen bewußt, daß ich die Verwirklichung meiner Träume nicht mehr in diesem Leben erleben werde. Vielleicht ist der Krieg & das Morden & das Wüten & Vergewaltigen auch dem Menschen inhärent & es kann gar keine Verwirklichung meiner Träume geben. Trotzdem bleiben diese Träume mein Leitstern & ich kämpfe auf meine ureigenste Art - mit dem Wort als Waffe - für die Verwirklichung einer besseren Welt.

Dieses Streben ist meine persönliche Verwirklichung des Begriffs der "Integrität". Dafür ist es aber nötig, ab & zu auch mal über den Tellerrand eigener Erfahrungen, Verletzung, Ängste & Träume zu schauen, sonst agieren wir alle nur dumpf vor uns hin.

Nun an diesem Punkt breche ich erstmal ab, jetzt kommen nämlich die Giftfässer & ehrlichgesagt bin ich dafür gerade nicht in der Stimmung, da der zweite Drink & eine Neofolk-Playlist bei YouTube mich eher geruhsam machen.
 
Weiter im Text. Soweit mein Schmerzschub heute Konzentration & sachliche Argumentation zuläßt.

Ja, das ist alles schön und gut (oder auch weniger schön und weniger gut) - nur bin ich es halt einfach leid, gesagt zu kriegen, dass das was bei mir konkret angekommen ist, und dadurch meine Folgerungen und Anschauungen und meine Existenz gestaltet hat, ungültig oder gar unzutreffend sei, nur weil es irgendwie anders gemeint war oder "seine Berechtigung hatte" oder whatever. Oder dass ich, weil ich sage dass das so angekommen ist (und dass ich zu dem Zeitpunkt offenbar keine Möglichkeit hatte, es anders zu verstehen), als Frauenfeind bezeichnet werde.

Sei mir nicht böse, aber ich habe das Gefühl, Du bist da sehr im Ich verheddert. Hier ist viel von "Ich, ich, ich" zu lesen & was Dir jemand aufdrücken will & wie Dich das nervt.
Aber hast Du nicht selbst Crowley zitiert mit "The slaves shall serve"?

Warum dann immer diese Ego-Geschichten?

Wenn Du nicht empathisch bist, eine super Menschenkenntniss hast oder Dich intensiv psychologisch mit Mißbrauchs- & Abhängigkeitsverhältnissen auseinandergesetzt hast, dann bleibt natürlich Irritation. Ich verstehe bloß immer noch nicht, wie Du von dieser komischen Behauptung Richtung Frauenfeind darauf kommst, Dich als Mann ins Hintertreffen gesetzt zu fühlen (& das spricht aus einigen Deiner Beiträge). Sorry, aber das ist mir echt zu hoch.

Und nochwas: Wenn man festhält, ersäuft man irgendwann in der eigenen Bitterkeit, die durch alte Verletzungen & Enttäuschungen entsteht. Das ist ungesund & verstellt den Blick über den Tellerrand.

Glaub mir, ich spreche da aus eigener, bitterer Erfahrung.

Zu dem Inquisitionsthema nur eins: Ich als Frau habe es satt, daß mir jeder dahergelaufene Dödel mit einem Y-Chromosom wahlweise Intoleranz, Humorlosigkeit, Prüderie oder inquisitorisches oder gar eliminatorisches Gedankengut unterstellt, bloß weil ich äußere, daß ich etwas frauenfeindlich (oder homophob oder rassistisch oder was weiß ich) finde.

Du willst mit Deinen Erfahrungen respektiert werden?
Das möchte ich auch.

Nachdem ich einen Großteil meiner Kindheit sexuell mißbraucht, geprügelt & gedemütigt wurde, zum Sex genötigt wurde von machtgeilen Psychopathen, mir als Lesbe auf der Straße detailliert Vergwaltigungen angekündigt wurden um mich endlich zu einer "richtigen" Frau zu machen & dumme Typen mich als Wixvorlage für ihre dummen Lesben-Porno-Phantasien hernehmen - meinst Du nicht, daß ich vielleicht ein klitzeklein wenig Sensibilität für Themen wie Misogynie & Homophobie entwickelt habe oder kriege ich jetzt wieder gesagt, daß ich aufgrund meiner Erfahrungen einfach "überempfindlich" & endlich anfangen soll über Vergewaltigungswitze in Männerrunden zu lachen weil's ja alles humorig gemeint ist.

Ist es das, worum es geht - Betroffenheitsspielchen, wer die einschneidenderen negativen Erfahrungen gemacht hat? Sorry, aber da toppe ich die meisten mit meiner Lebensgeschichte & dann müssen wir auch nicht weiterdiskutieren.

Und Glückwunsch übrigens, Du hast mich echt dazu gebracht, daß mir dermaßen die Hutschnur hochgeht, daß ich über so etwas Persönliches schreibe!

Was das NeoFolk-Giftfaß anbetrifft: Ich werde es diesmal definitiv nicht öffnen! Ich habe in über zwanzig Jahren genau eine einzige Person kennengelernt, mit der ich eine Diskussion darüber führen konnte, ohne daß jeweils Emotion oder bemühte Pseudo-Rationalität die ganze Diskussion crashen. Und diese Person war mein damaliger Partner, wo man davon ausgehen kann, daß man sich in einer Beziehung eher mit Respekt angeht, als bei Unbekannten im Internet.

Und Elena Fossi finde ich in ihrer aufgesetzten Sexyness erotisch eher abtörnend.

Ich gehe jetzt die Hutschnur flicken
 
Nachdem ich einen Großteil meiner Kindheit sexuell mißbraucht, geprügelt & gedemütigt wurde, zum Sex genötigt wurde von machtgeilen Psychopathen, mir als Lesbe auf der Straße detailliert Vergwaltigungen angekündigt wurden um mich endlich zu einer "richtigen" Frau zu machen & dumme Typen mich als Wixvorlage für ihre dummen Lesben-Porno-Phantasien hernehmen - meinst Du nicht, daß ich vielleicht ein klitzeklein wenig Sensibilität für Themen wie Misogynie & Homophobie entwickelt habe oder kriege ich jetzt wieder gesagt, daß ich aufgrund meiner Erfahrungen einfach "überempfindlich" & endlich anfangen soll über Vergewaltigungswitze in Männerrunden zu lachen weil's ja alles humorig gemeint ist.

Vielleicht isses eh unangemessen, dass ich mich einmische, ich bin da nur grade dran hängengeblieben und keine Ahnung, ich bin ziemlich beeindruckt, was Du hier schreibst. Vor allem beeindruckt mich, dass Du trotz dieser Erfahrungen noch den Anspruch an Dich hast für bestimmte Themen sensibilisiert zu sein. Also ganz ehrlich, ich bin's mit ner ähnlichen Bio nicht und das war 'ne Entscheidung, weil ich dazu keine Lust mehr habe.

Ich verachte 90% aller Männer abgrundtief und auch 'ne Menge Frauen, die bestimmte stereotype quasi Mann-äquivalente Verhaltensweisen an den Tag legen und mir persönlich hat es nie was gebracht sensibel und tolerant zu bleiben, eher im Gegenteil. Ich weiss, das macht mich jetzt nicht grade zu 'nem herausragend sympathischen Menschen, was mir inzwischen ziemlich egal ist, ich muss nicht gemocht werden und ich bin sowieso ziemlich einzelgängerisch.

Aber trotzdem bewundere ich das irgendwie, dass Du noch so freundlich und aufgeschlossen sein kannst. Boah, also ich finde Du hättest ein RECHT darauf unsensibel zu sein - but that's just me... :confused:

Naja, whtvr, wollte ich nur loswerden...
 
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Nachdem wir den Thread ja sozusagen unangemessen gekapert haben, finde ich gerade gar nichts unangemessen - wir haben einen Thread entführt & diskutieren auch recht private Sachen hier ganz öffentlich. Da fände ich es eher komisch, wenn ich irgendwelche Ansprüche stellen würde.

Aber danke für die netten Worte. Ich habe eher erwartet, daß hier aufgejault wird, weil ich bewußt über solch tabuisierte Themen schreibe & mich dann auch noch als betroffen oute. Da tut es gut, Zuspruch zu bekommen.

Diese Sensibiliserung für grob gesagt Gewalt, Macht, Ungleichheit, Unterdrückung - das scheint in mir angelegt zu sein. Natürlich bin ich bei Themen wie Frauenfeindlichkeit & Homophobie nochmal ganz direkt betroffen & schneller verletzt, aber mir geht es auch bei anderen Themen wie z.B. Rassismus & Antisemitismus so & da bin ich selbst nicht direkt betroffen.

Ich hadere oft mit dieser "Gabe", die sich für mich eher wie ein Fluch anfühlt, aber vielleicht inkarnieren Menschen ja tatsächlich manchmal, um bestimmte Aufgaben zu erfüllen & diese Wahrnehmung führt vielleicht dazu, daß ich mich so leidenschaftlich gegen Ungerechtigkeiten einsetze.

Aber da sind Menschen ganz verschieden & mit solcher oder ähnlicher Biographie hat man ja eigentlich auch so derart viel mit sich selbst & dem eigenen Erleben zu tun, daß da eigentlich auch nicht mehr so viel Raum bleibt, um für abstrakte Werte wie Gleichheit oder Frieden zu kämpfen.

Und glaub mir, in den letzten zwei Jahren seit meinem Zusammenbruch war ich auch kein sehr sympathischer Mensch. Ich habe Leute regelrecht dafür gehaßt, daß es ihnen besser ging als mir, ich war verbittert, wütend, intolerant, cholerisch, habe Menschen verletzt & selbst enge Freunde kommentarlos aus meinem Leben geschmissen. Mir war alles egal, ich habe einfach nur gehaßt - mich selbst & alles andere.

Den Esoterikern wird es nicht schmecken, aber geholfen hat mir eine Kombination aus Psychopharmaka, äußerst kompetenten & empathischen Ärzten & Therapeuten & ungeheuer viel Kampfeswillen.

Und nun geht es stückweise, teils fast unmerklich, teils sehr rasant bergauf - aus der Situation raus betrachtet. Für "gesunde" Leute ist wahrscheinlich Frühberentung, Sozialhilfe & abgebrochenes Studium der absolute Existenz-Horror, ich hingegen freue mich schon wie Oskar, wenn ich mal einen Monat keine Suizidgedanken habe. So verschieden können die Perspektiven sein...

Übrigens hast Du mich noch nie über Hetero-Männer & -Frauen lästern hören. Das ist dann nicht sehr differenziert.
Ich behaupte dann gerne mal, Männer sind machtgeile, perverse & gewalttätige Psychopathen & Frauen schafshirnige, devote Barbie-Püppchen, die ihre eigene Unterwerfung erotisieren.

So viel also zu meiner temporären Aufgeschlossenheit

Und nochmal danke, ick fühl ma jetzte voll jebauchpinslt :D
 
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