Oh, ich glaube, ich bin hier in ein paar alte Animösitäten gerutscht
[Ähm, AnimÖsitäten - ich glaube, das war ein Freudscher Versprecher, der aber irgendwie zum Thema paßt - no pun intended natürlich!]
Du, keine Ahnung. An mir geht das völlig vorbei. Früher, als ich noch auf eine bestimmte Silvesterparty kam, hab ich dort immerhin einmal im Jahr erfahren was für Sachen man so in absentia über mich erzählt. Da ich aber zeitlich+berufshalber da nicht mehr hinkomme, erfahre ich jetzt gar nichts mehr.
Hier im Forum wiederum ist noch was anderes, da bin ich angeblich das alter Ego eines gewissen Faydit - der freilich davon ebensowenig weiss wie ich - was den albernen Kommentaren freilich keinen Abbruch tut.
Sei es wie es sei - ich für meinen Teil hab noch ein Leben ausserhalb vom Netz, insofern nehm ich das alles nicht besonders wichtig.
Für Außenstehende bestimmt, aber nur, wenn man sich im Innenstadtbereich aufhält. In Lichterfelde-Süd oder Grünau werden bei Einbruch der Dunkelheit die Bürgersteige genauso hochgeklappt wie in Castrop-Rauxel.
Mir persönlich hat allerdings die Bigotterie & Macht der katholischen Kirche in meiner Geburststadt mehr Schauer über den Rücken gejagt, als der obligatorische alkoholsüchtige Randalierer ausm Hinterhaus (Jedes Berliner Hinterhaus hat mindestens einen solchen Mieter, aber ich, ich habe Garten statt Hinterhaus!).
Hm, das ist nun beides nichts was mich berühren könnte. Was die Kirche angeht: ich bin tatsächlich auf einem katholischen bayerischen 600-Seelen-Dorf aufgewachsen - allerdings haben meine Eltern den genialen Schachzug unternommen, mich evangelisch zu taufen.
Von daher hat die kath. Dorfjugend mir tunlichst nichts von ihrem spirituellen Geheimwissen offenbart - der lutherische Pfaffe wiederum, der wohl auf einem Nachbardorf residiert hat, hielt es nicht für erforderlich, von meiner Existenz überhaupt irgendwie Notiz zu nehmen - das erste und einzige was ich von dem jemals mitgekriegt hab, war ein Brief als ich 18 war, in dem er mir mitteilte, dass es ja gut und schön sei wenn ich Kirchensteuer bezahle, aber ich müsse zusätzlich nochmal genausoviel Geld an ihn direkt bezahlen, er bräuchte das um seine Gemeinde zu unterhalten.
Das hat dann nicht nur meine Meinung über Religion (die schon vorher dahin zielte dass das ganze ein irrationaler Schmarren sein muss) endgültig geklärt, sondern auch über die Dämlichkeit der Menschheit im Allgemeinen und der Gläubigen im Besonderen - deren Bedürfnis sich offenbar auf eine Möglichkeit zum Geldabliefern beschränkt.
Also, Macht der Kirche? Ich weiss nicht wer Dir das ins Hirn gepflanzt hat, aber es gehört da nicht hin! Dieser Laden hat von sich aus genau
gar keine Macht. Das ganze ist ein Illusionszauber, eine Verasche - und Macht hat diese Firma nur genau die, die die Kundschaft (also die Gläubigen) ihr gibt.
Das gilt übrigens ganz genauso für CocaCola, oder jede andere Firma - die hat auch nur genau so viel Macht wie die Kundschaft ihr gibt. Und das entscheidende dabei ist: man muss ja kein CocaCola saufen, und man kann auch die Christenkirche vollumfänglich ignorieren.
Mir ist das bei Hex&Heid immer wieder aufgefallen, dass da so ein Glaube oder Feindbild vorherrscht, dass die Christenkirche angeblich ach so mächtig wäre - aber genau mit diesem Glauben machen sie sie doch erst mächtig, denn eine andere Macht als dass Leute an sie glauben hat sie ja nicht.
Und mir hat meiner Lebtag nie jemand erzählt dass man die Christenkirche überhaupt auch nur ernstnehmen müsste, also hab ich sie vollkommen ignoriert und lebe damit sehr gut. Und wenn das jeder so machen täte, hätte sich die Angelegenheit schon erledigt.
Was mich an Berlin erschreckt hat, sind nicht irgendwelche Betrunkenen, sondern die allgemein vorherrschende entsetzliche menschliche Kälte. Das finde ich schon in FFM ganz schlimm, und ich dachte bisher, das wäre der seelisch schrecklichste Ort in Deutschland - aber Berlin ist inzwischen noch schlimmer: die Menschen sind nur noch aufs Äußerliche, auf den Konsum und das Darstellen aus (der Unterschied ist, während man in Frankfurt auf die gedeckten Farben des Business abstellt, will man in Berlin schreiend bunt sein), und nehmen nichts mehr von ihrer unmittelbaren Umgebung wahr - man könnte sie für Zombies halten, bzw. wenn sie stehenbleiben, für Schaufensterpuppen.
Das war nicht immer so - ich hatte um 1997 beruflich einige Tage in Berlin zu tun, und hab das völlig anders in Erinnerung, viel lebendiger und gesünder.
Offenbar ist es da gelungen, eine "Bundeshauptstadt" zu fabrizieren - ein steriles Metropolis der funktionierenden Konsumenten, die ihren Wohlstand demonstrieren. Wenn man bis dahin nicht an New-World-Order geglaubt hat, spätestens da kann man damit anfangen. Und Angst kriegen, oder verzweifeln.
Ich fands jedenfalls ganz arg bedrückend, als ich mich am Nachmittag ein paar Stunden lang umgeschaut hab.
Ich war natürlich aufm Konzert. Du nicht?
Gewiss doch.
Devil & Universe habe ich verpaßt. War schon fast da, als ich merkte, daß ich die Eintrittskarte zuhause hab liegenlassen.
Tja, so ist das halt mit den Magiern - die schützen sich vor denen die sie nicht vorbehaltlos lieben. *gacker*
Sixth Comm waren (trotz Soundproblemen) toll - der Mann hat einfach eine tolle Stimme & eine sehr besondere Präsenz.
Und als Zugabe eines meiner absoluten Lieblingslieder - herrlich!
Ah, Du bist Fan.
Das macht die Sache einfacher.
Ich hab mich noch nicht richtig mit Six Comm beschäftigt - ich bin da vielmehr immer wieder mal auf ganz eigentümliche weise dran vorbeigestolpert - will meinen, irgendwo ist da eine Bedeutung drin, die für mich auf einer anderen Ebene liegt als ein blosses "gefällt mir" - aber ich werd noch nicht schlau draus.
Das erste mal wo ich dann tatsächlich ein Konzert mitbekommen hab, war letzten Herbst die Runencelebration mit Freya Aswynn beim NCN. Und das war zu viel - da hätte man sich vorher damit beschäftigen und drauf einstimmen können/sollen, anstatt gradewegs aus einem hervorragenden Konzert rauskommen und m.o.w. nichtsahnend da hineinstolpern...
Und diesmal hab ich mir gesagt, mal schauen wie sich denn sonst so ein SixComm Konzert anläßt. Und dann kam das Sahnehäubchen, dass sich nämlich rausgestellt hat, wer die Support-Band ist (konkret: The Devil & The Universe ist Ashley Dayour von Whispers in the Shadow und David Pfister von der Neigungsgruppe Sex, Gewalt und Gute Laune - und der Dritte Mann - da weiss man nicht wer das ist - aber das hat ja in Wien Tradition) - ich hatte ja erst nichtmal ne Ahnung dass Ashley da ein Side-Project hat. Jedenfalls war dann für mich das Sahnehäubchen schon größer als die Torte.
Dann war das schöne, dass sie in der Stunde vor es losging nicht einfach irgendwelchen Mampf gespielt haben sondern eine ganz feine ritualistische Musikauswahl hatten und schon eine phantastisch tiefe düstere Atmosphäre aufgebaut haben - dann das Konzert - dann die gewissen Celebrities an der Bar die zu Besuch da waren - ja und da war ich dann schon so "wohltuend gesättigt" von dem ganzen Event, dass ich mich bei Six Comm gar nicht mehr nach vorne drängeln und mit voller Aufmerksamkeit dabei sein wollte, sondern es einfach nur als schönes Konzert hingenommen hab. Es ist also schon wieder so irgendwie an mir vorbeigestolpert...
Semana Santa: Mein unnützes Wissen beziehe ich hauptsächlich aus Krimis
Las da mal einen über die alten Verstrickungen von Mitgliedern einer der Büßerorden mit der Franco-Diktatur & habe mich in diesem Rahmen ein bißchen belesen.
Und wenn man dazu noch Interesse an Trance-Induktion durch Rhythmus hat, bietet sich die Semana Santa da ja an.
Gut, wenn man sich damit auskennt... Von dem was da auf YT an Clips zu finden ist, ist mir aber nichts aufgefallen was besonders tranceverursachend wäre - eher richtung Volksfest/Blasmusik - aber wahrscheinlich hab ich davon schlicht zu wenig Ahnung.
Nun ja, das mit Wicca/Hexen ist halt so ein Ding. Die, die länger dabei sind & nicht allzu abgedreht, die wissen um die Ursprünge & Einflüsse ihrer Religion & gehen sehr reflektiert damit um. Dazu gehört dann auch Aufklärung über die Hexenverfolgungen & das da hauptsächlich Christen (u.a. aus wirtschaftlichen Gründen, in meiner Gegend z.B. auch stark unter dem Einfluß der Gegenreformation gebrannt haben & bei weitem nicht nur Frauen.
Nunja, da ist halt die Frage was man da will. Wenn man auf die Provokation abstellt, sich als Hexe zu bezeichnen, dann hat man dafür ja irgendeinen Grund. Und das ist dann Politik. Das ist auch das was tatsächlich neuzeitlich bei dem ganzen ist.
Der Rest ist durchaus interessanter und sehr viel älter - das geht auf Naturreligionen zurück, die sich selber gewiss nicht als irgendwie "hexisch" verstanden hätten - und wenn man das dann aufzudröseln anfängt, dann stellt sich heraus, dass auch das sog. Christentum keineswegs etwas einzigartiges neues vorstellt, sondern selber auch nur ein Aufguss älterer Riten war.
Aber da frag ich mich dann, ob das überhaupt jemand interessiert, und ob man sich nicht lieber einfach in dem Bewusstsein sonnt, das arme Opfer angeblicher christlich-patriarchaler Verfolgung und Intoleranz zu sein.
Nudisten-Club mit BDSM-Anleihen? Du meinst sicher die Alexandrian Wicca?
Whatever - also wenn ich richtig informiert bin, dann hat der Herr G.B.Gardner (der doch als der Begründer des sog. Wicca gilt) seinen Zirkel als Nudistenclub geführt. Und weitergehend hat mir in jüngerer Zeit mal eine Lady aus dem "schwarzen" Umfeld (wo diese Themen nicht so besonders tabu sind) nahegebracht, ich solle doch mal die offizielle Beschreibung der Wicca-Initiitation anschauen, was da an Auspeitschung zelebriert wird - und sie meinte, es wäre durchaus bekannt, dass der Herr Gardner eine gewisse Vorliebe für gewisse Spielarten, nunja, gehabt habe. Ich hab dann mal geschaut, und ja, da ist in der Tat die Rede von Peitschenschlägen oder sowas in der Art.
So, whatever. Je genauer man da hinschaut desto bizarrer scheint das ganze zu werden, und desto mehr eine Spielwiese von allerlei verdränger und unterdrückter Phantasien.
Wer auf BDSM steht, soll das bitte in aller Herrlichkeit & zur eigenen Zufriedenheit ausleben, ich find's nur komisch, wenn solche Elemente in Religionen einfließen.
Ja, das fand ich früher auch komisch. Geradezu erschreckend komisch. Und das ist mir dann gar nicht gut bekommen.
Womit ich zur zweiten Ebene komme.
2. Die Meta-Ebene winkt freundlich:
Zunächst mal habe ich als Neuling natürlich keinen Bezug zu den Animositäten einzelner Mitglieder.
Ich freue mich immer, wenn ich intelligent über spannende Themen diskutieren kann.
Ja und mir ist das ziemlich wurscht was hier alles an "Stallgeruch" abläuft. Ich vertreib mir hier zuweilen die Langeweile, gelegentlich gibts mal was inhaltlich interessantes, und ansonsten reichlich abschreckende Beispiele für das was Esoterik aus Menschen macht. :/
Daneben gibt es dann die Sachen, die mich wirklich interessieren. Z.B. -und damit kommen wir auch wieder auf SixComm- hatte ich wie gesagt irgendwann rausgekriegt, dass an dem Religionsthema doch irgendwie mehr dran ist.
Dann bin ich, nach manchen dramatischen Verwicklungen, wie gesagt zu Hex&Heid geraten, und wollte einfach nur wissen worum es da eigentlich geht und was da praktiziert wird bzw was es mit dieser "Magie" eigentlich auf sich hat. Dazu wollte man mir freilich nichts sagen, sondern es lief darauf hinaus dass, "wenn du das nicht selber spürst, dann kann mans auch nicht erklären".
Also hab ich versucht auf jede erdenkliche Art irgendwas zu spüren, und hab jedenfalls nichts gespürt - und hab ganz an mir verzweifelt, dass ich offenbar zu blöd bin um was zu spüren.
Dann bin ich irgendwann mal in eine Christenkirche geraten und hab dort einem kath. Gottesdienst beigewohnt - und da war dann allerdings was zu spüren! Ich möchte nicht sagen dass ich das irgendwie gut oder erbaulich finde, aber auf jeden fall wurde da Liturgie und Ritualistik betrieben mit der dezidierten Absicht, *dass* man was spürt. Da sind Leute die wissen was sie tun!
Seitdem hab ich dann angefangen mich ein bischen für Ritualistik zu interessieren, und war der Auffassung, dass man damit auch noch ganz andere Dinge anstellen könnte.
Ja, und dann ist mir vor zwei oder drei Jahren diese Dark Ambient/Neofolk Stilrichtung begegnet - und ich bin da nun ganz stark der Meinung, das das nicht bloss eine m.o.w. zufällige künstlerische Spielart ist, sondern dass da auch einige Leute unterwegs sind, die durchaus wissen was sie tun...
Das sind so Sachen die ich interessant finde.
Der Gossip hier in diesem Forum ist für mich demgegenüber recht uninteressant.