Kirche - Gemeinschaft der Gläubigen

Ich habe mich gerade durch den Thread geackert.
Normalerweise ist für mich das Thema Kirche keines.
Da ich mich aber derzeit gerade wieder schmerzhaft mit meiner Vergangenheit auseinandersetze, beschäftigt mich auch das Thema Glaube, das ich mit der Kirche natürlich im Zusammenhang sehe.
Die Kirche ist für mich katholisch, etwas anderes gibt es im Ort ja kaum.
Da ich schon ein ziemlich älteres Semester bin, sind meine kirchlichen Anfänge von Angst und Strenge geprägt. Im Religionsunterricht, den hielt der Kaplan, wurden wir früh mit den Höllenstrafen konfrontiert, schön bunt im Katechismus ausgeschmückt.
Gott sei Dank hatte ich eine vernünftige Mutter, die mich öfter besänftigt hat mit meinen Ängsten.
Mit elf kam ich in eine Klosterschule. Sie war das nächstgelegene Gymnasium, deshalb die Wahl meiner Eltern.Wir mussten täglich in die Messe, einmal wöchentlich zur Beichte (haben Sünden erfunden, weil uns keine eigenen eingefallen sind) und sind von den
Nonnen karniefelt worden, die Details spar ich mir.
Als ich Mutter wurde, habe ich auf meine Weise einen Zugang zur Religion gefunden, der aber nicht mehr viel mit der Amtskirche zu tun hatte.
Nach dem Tod meines ersten Kindes hat mich der
Glaube mit Unterstützung eines verständnisvollen Priesters getragen.
Seit auch mein zweiter Sohn gestorben ist, gibt es für mich keinen Gott mehr und die Kirche ist ein Tabuthema für mich geworden. Von ihr bzw. ihren Vertretern gab es kein Wort des Trostes oder der Hilfe.
Hilfe bekomme ich nur von den Menschen, und ich will den Satz "Die hat dir Gott geschickt" nicht mehr hören.
Fertig.
Mein tiefempfundenes Mitgefühl. Es ist für mich mehr als nachvollziehbar.
 
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Kuschkusch in die Wildsau. Kuschkusch aber schnell. Du verteidigst grad millionenfachen schweren Missbrauch und seelische Verstümmelung von Kindern mit dem Argument ein einzelner Primitiver habe etwas vergleichbares getan ( hier ging es um eine selbstverantwortliche Erwachsene Frau ) kusch, Weg aber schnell :mad:


ich verteidige niemanden
ich sag nur wie es ist.
Das es ein menschliches Problem ist falls du mich verstehst

husch ,husch ab in dein Körpchen
 
Der Papst traf sich mit Mißbrauchsopfer. Er sprach mit ihnen höchstpersönlich. Der Papst, das gute Oberhaupt.
Ich finde es einfach schrecklich das er seine institutionalisierte Machtposition benutzt um diese Menschen noch mehr seelisch brandzumarken.
(…)

Und was daran ist jetzt so verwerflich und ein Aufreger, wenn das Oberhaupt der kath. Kirche mit Missbrauchsopfern spricht?
Ich finde das ebenfalls nicht verwerflich (u. dabei bin ich noch nicht mal katholisch).
Selbstverständlich davon ausgehend, dass der Papst sich aufrichtig für die schlechten Hirten entschuldigt.
Aus deiner Sicht @Clipsi scheint es glasklar zu sein: Der Papst legt noch zusätzlich den Finger in die Wunde.
Andererseits: Ist es nicht die Aufgabe eines guten Hirten sich selbst ein Bild von den Wunden zu machen u. zu versuchen zu heilen u zu trösten? Aber das kann wohl nur jem. verstehen der trotz allem glaubt u. zu einer Gemeinschaft von Gläubigen gehören will...
 
Ich finde das ebenfalls nicht verwerflich (u. dabei bin ich noch nicht mal katholisch).
Selbstverständlich davon ausgehend, dass der Papst sich aufrichtig für die schlechten Hirten entschuldigt.
Aus deiner Sicht @Clipsi scheint es glasklar zu sein: Der Papst legt noch zusätzlich den Finger in die Wunde.
Andererseits: Ist es nicht die Aufgabe eines guten Hirten sich selbst ein Bild von den Wunden zu machen u. zu versuchen zu heilen u zu trösten? Aber das kann wohl nur jem. verstehen der trotz allem glaubt u. zu einer Gemeinschaft von Gläubigen gehören will...

Mir wär's ja lieber wenn Glaube mit Weisheit in Einklang ginge. Selbst unser Pfarrer sagte umlängst zu mir "die Kirche hat viele Fehler gemacht".
Darfst ja auch nicht vergessen, das sind hundsgscheite Leut, die genau wissen wo sie solche kirchpopulistischen Aktionen setzen können. Im kriegerischen England sicher, die haben nicht mal eine vernünftige Sozialversicherung. Dort sitzen tw. 75 jährige an den Supermarktkassen weil sie keine Pension haben, aber eine Krone haben sie, das ist ihnen wichtig.

In Österreich, oder Deutschland würde so eine Aktion zu einer Massenabwendung führen .
Zig Tausende würden sofort austreten, und hier gab's auch solche Fälle und nicht wenige.

Egal, bleib deiner Kirche treu. Ich geh jetz raus hier, da kommt eh nix gescheites mehr raus.

LG
 
Kirche bedeutet konkret mitunter auch immer die gesellschaftliche manifestation geistlicher rückbindung. Sprich: eine auffangstelle und ein offenes ohr für sorgen und anliegen des einzelnen oder für bittsteller generell. Vielleicht kann die gemeinschaft kraft ihres glaubens dann auch tatsächlich kleinere wunder bewirken. Jedenfalls ist dieser aspekt der konkreten hilfestellung auch immer ein wichtiger gewesen durch den sich der begriff kirche definiert.
 
eine auffangstelle und ein offenes ohr für sorgen und anliegen des einzelnen oder für bittsteller generell
In unserer Pfarrgemeinde wüsste ich nicht, wer hier für die Sorgen und Nöte der Menschen zuständig ist.
Jedenfalls ist dieser aspekt der konkreten hilfestellung auch immer ein wichtiger gewesen durch den sich der begriff kirche definiert.
Dass sie sich u. a. so definiert, kann schon sein.
Ich seh nur nichts davon. Außer von ein paar engagierten Pfarrmitgliedern. Aber Hilfestellung leisten auch die "Ungläubigen".
 
gibt es für mich keinen Gott mehr und die Kirche ist ein Tabuthema für mich geworden.



Liebe Eva, deine Haltung ist verständlich nach deinen Erfahrungen, aber sie ist falsch. Das Problem ist, dass Gott und Kirche von vielen Menschen als Einheit verstanden werden.

Dabei hat Gott oder Christus niemals eine Kirche gegründet. Gott wohnt nicht in Häusern aus Stein, er wohnt in der Nähe deines Herzens. Dort ist der Erlöserfunke des Christus.

Vergesse Talarträger, vergesse Heilige, vergesse jegliches religiöse scheinheilige Getue. Christus wohnt in deinem Inneren, du bist der Tempel Gottes, der Tempel aus Fleisch und Bein. Dort kannst du Ihn finden. Gehe auf Ihn zu, und Er kommt dir entgegen.

Liebe und Frieden
Tiefensucher



 
Kirche kann die Bezeichnung für ein religiöses Gebäude sein, aber auch die Bezeichnung für eine Gemeinschaft der Gläubigen einer Religion oder Konfession. Was fällt euch zu dem Begriff Kirche ein?

Scientology bezeichnet sich ja auch als Kirche, aber auch die Church of Satan, welche von Anton Szandor LaVey gegründet wurde.

Gute Frage!
Wie ist der Begriff "Kirche" eigentlich definiert?
Diese Scientology würde ich z. B. niemals eine "Kirche" nennen.
Sie nennen sich auch nur aus steuerlichen Gründen so.
Aber nicht überall, wo Kirche draufsteht, ist auch Kirche drin.
 
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Ich hab nun einfach mal im "Kinder-Lexikon" nachgeschaut: :)

Eine Kirche ist ein Haus, in dem Christen sich treffen und Gottesdienst feiern. Kirchen haben meist einen Turm mit einem Kreuz auf der Spitze, manchmal auch einen Hahn. In dem Turm sind meist Glocken aufgehängt, die geläutet werden, um die Christen zum Gottesdienst zu rufen.

Das griechische Wort Kirche bedeutet: Das gehört Gott. Man nennt Kirchen deshalb auch Gotteshäuser. Wenn man auch die Gotteshäuser aus anderen Religionen einschließen will, nennt man sie „Sakralbauten“.

Als Kirche bezeichnet man aber auch die Gemeinschaft aller Christen. Die Christen denken unterschiedlich darüber, wie man als Christ leben soll. Daher gibt es nicht nur eine Kirche, sondern mehrere. Man nennt sie zum Beispiel katholische, evangelische oder orthodoxe Kirchen. Mit Kirche meint man auch die Organisation für die Christen, die dazu gehören.

https://klexikon.zum.de/wiki/Kirche

Demnach ist "Kirche" also immer etwas Christliches. :)
 
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