Kinski: Ich und Gegen-Ich Gedicht

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Man kann doch diese Zeilen im Eingangspost unbeachtet der Person, welche sie schrieb, betrachten...
Wenn es nun von "Hans Jakob Müller" einem "Schustergesellen aus Insbruck" gewesen wäre, hätte sich auch keiner an der schreibenden Person hochgezogen ;)
In anderen Tröds und allgemein der Spiriszene wird auch Rudolf Steiner hochbelobt, ungeachtet der Sichtweisen, seiner mehr als kontroversen Schriften.

Ja, es ist ein grengang Text, der irgendwo zwischen dem Absurden der "Gesellschaft" und einer inneren Zerrissenheit steht.
Ich erkenne mich teilweise auch darin wieder, Ihr nicht???
 
Ich erkenne mich teilweise auch darin wieder, Ihr nicht???

Jeder lebende Mensch wird sich darin wieder erkennen. Die Frage ist nur ob man das 'will'---
Niemand wird sich auch in den grausamen Gewalttaten (mal als Extrem..) Hitlers wieder erkennen 'wollen'...und doch..ist es Teil des (Mensch)Seins....
 
Ich erkenne mich teilweise auch darin wieder, Ihr nicht???

doch, klar.
man könnt´s jetzt Zeile für Zeile durchgehn, so hätten wir´s damals in Deutsch in der Schule wohl gemacht.
und ein Schuß Poetry ist bei sowas ja auch immer noch mit drin. aber dieses grundsätzliche -ja wie soll man das
nennen?- es halt nicht leicht haben vllt, das ist ja nicht exotisch per se, sondern eher sogar normal, würd ich sagen.
 
Man kann doch diese Zeilen im Eingangspost unbeachtet der Person, welche sie schrieb, betrachten...
Wenn es nun von "Hans Jakob Müller" einem "Schustergesellen aus Insbruck" gewesen wäre, hätte sich auch keiner an der schreibenden Person hochgezogen ;)
In anderen Tröds und allgemein der Spiriszene wird auch Rudolf Steiner hochbelobt, ungeachtet der Sichtweisen, seiner mehr als kontroversen Schriften.

Ja, es ist ein grengang Text, der irgendwo zwischen dem Absurden der "Gesellschaft" und einer inneren Zerrissenheit steht.
Ich erkenne mich teilweise auch darin wieder, Ihr nicht???

darin erkenne ich mich nicht wieder, ich finde da fehlt noch einiges an pers. Entwicklung.
Dieser Mensch, egal was er sonst so tat, bringt hier einen kranke Psyche zu Papier. Im Grunde genommen braucht er Hilfe (ja ich weiß, ist zu spät).
So leben zu müssen mit solchen Gefühlen und Gedanken ist sicher nicht schön, ich kann mir was schöneres vorstellen.

Ob Genie oder nicht, das Gedicht ist krank. Er ist völlig unsortiert und kann sich nicht für etwas entscheiden. Begründet seine negativen Gefühle mit einer "Energie" die in ihm wohnt ... wer ihn kennt weiß was er damit meint.
Es ist genauso wie wenn jemand sagt: "Ich bin eben ein Arsch, aber so bin ich nun mal" - fertig aus, Kein Anflug von irgend einem Interesse daran sich umgänglich für andere Menschen und sich selbst zu entscheiden.
Doch ich vermute mal, dass das auch mit seinem "Ruhm" zu tun hat, das bekommt nicht jedem.

LG
Waldkraut
 
@Waldkraut
Ich habe doch nun bestimmt 3mal mindestens darum gebeten, Kinski als Person aussen vor zu lassen, und nur mal die Zeilen als solche zu betrachten, die auch von Sonstewem hätten kommen können.

Davon ab, ich sehe in/bei fast jedem Menschen hier bei uns Zwiespälte, auf die ein oder andere Art. Ich sage mal, was in dem Gedicht steckt, sind schon herbe Worte und gewiss auch sehr kantige Formulierungen; bloss, in der Kunst gehört das nunmal auch dazu.
Zu seiner Zeit war auch Schiller auch Kontroversling... Oder lies mal alte (aus dem 16. Jhd o.ä.) Lyriken durch, von der Pop-Romantik des Barock abgesehen.. Dagegen sind diese Worte hier noch Streuselkuchen mit Extrazucker *lach*

Und mal Hand aufs Herz: Wer von uns ist denn "persönlich" (erinnern wir uns, Persona... was war das doch gleich, so mit Maske und Theater :) ) voll -ent-wickelt- ? Unser ver-zivilisiertes "Denken" und "Konstrukt" ist psychisch krank, so schauts nunmal aus.
 
@wandervogel

Er verherrlicht diesen Zustand darum geht es mir.
Ein Narzist, der aus seiner Last eine Tugend macht.
Sorry, DAS hat mit seiner Person zu tun, das kann man von dem Gedicht nicht trennen.
Du weißt doch was mit der "Energie die in ihm wohnt" gemeint ist oder?
Egal ob er Kinski oder Müller ist, ich würde mich von so einem Menschen fern halten.
Und wir wissen, dass er sich für seinen Wahnsinn hat feiern lassen.
Es ist nicht nur "Poesie" wie du es nennst, sondern seine wahre Natur, das ist ein Unterschied, denn darin sind die herben Worte begründet, nicht in seinem künstlerischem Talent. Er hat sich einfach gut verkauft und sich damit alles erlaubt, das ist nicht gerade eine Tugend.
Dieses Gedicht stammt schließlich aus seinem Tagebuch.
Vielleicht verstehst du, warum es kaum möglich ist das Wesen eines Menschen außen vor zu lassen, wenn er sich selbst beschreibt. Wie soll man das sonst richtig erfassen.
Wenn Herr Müller das geschrieben hätte, würde man es auch nur im Kontext mit seinem Wesen begreifen können, denn sonst würde es sich nur um Spekulation handeln und nicht wie hier um ein echtes Zeugnis seiner selbst.

LG
Waldkraut
 
Der Herausgeber nannte es "Fieber-Tagebuch eines....." Das hat nix mit realem Tagebuchwerk zu tun, sondern stammte aus einem Nachlass. Kaum jemand wusste überhaupt, dass der Herr Kinski Gedichte schreibt (nicht alle sind so derb wie dieses).

Ich sehe in diesem Text hier schlichtweg ein auf die Spitze getriebenes Bild vom inneren Ringen, was auch Lieschen Meier sicher macht, bloss dass sie/er es nicht zugibt.
Wahnsinn lebt in jedem Menschen, es ist nur die Frage, ob man diesem kontrolliert Raum gibt um sich zu entfalten; oder ob er unterdrückt wird und dann explosiv hervorschnellt.

Ich bin gewiss nicht unbedingt ein "Fan" von dem Verfasser, kenne einige Filme und auch die Kontroversen und anderes; bloss nehme ich auch die Möglichkeit an, Dinge rein objektiv zu betrachten, ohne mit einem Vorurteil über das Tun des Urhebers im Privaten konform gehen zu müssen.
Davon ab, ein Bekannter den ich durch ein anders Forum kenne schreibt und malt auch. Seine Werke sind mehr als suspekt und teils morbide und bitterschwarz; obwohl er privat und als Mensch ein völlig sonniger und fröhlicher, ja feinsinniger Mensch ist...
Hat also nicht zwangsweise etwas mit der "Person(a) zu tun.
Man kann und darf differenzieren; machen die Spiris ja allzugern.. achnee, das wäre ja schonwieder Dualität.. sone Matrix aber auch *schmunzel*

Bei manchen Ansichten hier frage ich mich, ob die Leute zB ihre "Musiker" die sie hören, auch so ins Kreuzdebattieren nehmen. Da gibts ganz und weit schlimmere "Finger", owei, die nehmen sogar Drogen!! Ehrlich, und machen dann Musik...
Darf ich auch keine Leni Riefenstahl Filme mehr sehen, weil sie einen Film über Hitler gemacht hat?
Oder keinen Marquis de Sade lesen (owei, Sadismus.. jetzt dämmerts...) oder die bösen Kathatger Briefe lesen (KETZER)...
ARno Breker Statuen auchnichmehr ansehen... hm... Mozart is auch weg, war auchn Punk-Psycho..
Neee sorry, so wird das nix :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da sind mir einfach zuviele Widersprüche in sich drin,

Zähl doch mal auf. Es gibt nicht einen einzigen Widerspruch in diesen ganzen Zeilen.

Waldvogel gab die Vorlage: Nicht Kinski zu diskutieren sondern die Dichtung. Und gerade weil sich fast keiner hier die Mühe macht, dieses zu beherzigen, was ich an den letzten Posts zu genüge sehe, wird hier wieder ein "Dogma" statuiert, nur um sich nicht intensiver mit zu befassen.

Was in den Zeilen verankert sind: "Zwänge".

Schon Stevenson machte darauf aufmerksam in seinem "Dr Jekyll und Mr Hyde" - zuvor beschäftigte sich "De Sade" mit dieser menschlichen Thematik von Tugend und Laster.

Und wie sieht es in den Beziehungen aus, wenn es heißt: "Ich kann mit dir und ohne dich nicht leben" ? Widersprüche? Paah....... Reine Zwänge menschlicher Natur. Das Gute und das Schlechte dual gepaart, wo das eine die Oberhand behält......

Ab in die Mülltonne, wie es einige hier "unausgesprochen" personifizieren" sind lediglich Ausflüchte und der "Narzissmus", sich selbst besser zu stellen. Dabei hat dies jeder von harmlos bis extrem in sich......
 
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Meine Gedanken (oder eher Fragen) dazu:

Wie kann man das Gefühl des Glückes nur hassen und Huren so glorifizieren?
 
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