Kinski: Ich und Gegen-Ich Gedicht

Ich schreibe nicht ÜBER ihn sondern habe etwas zitiert bzw als Diskussionsgrundlage seiner Schriften gegeben.
Und ja, ich kann durchaus trennen, zwischen Lyrik, und der Person die es schrieb. Kein Problem..

übrigens, Du verwendest "shizophren" als Zusammenhang der eher mit multiple P. gemeint wäre *schmunzel* Wie auchimmer...

Du hast aber den Smily mit den 3 ))) bei maiila gesehen oder?
Manman, mit Nehberg kann man solche Witze machen, der kapierts wenigstens..
 
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mir zieht da nix die Braue schräg. ich mochte ihn schon immer.

wasch mich aber mach mich nicht nass funktioniert halt nicht.

Klaus Kinski war nunmal nicht der Typ für Oberflächliches.
 
Das Gedicht beschreibt im Prinzip das Wesen und Leiden des "zivilisierten" Menschen, finde ich. Was er da beschreibt, das sieht man in so vielen Augen, wenn man durch die Straßen geht.
 
Ich sehs sehr fragmentiert, ja teils sogar shizophren

Was genau soll daran "schizophren" sein? Z.B. Diese Zeile rausgepickt:

Ich flehe Gott um Schutz und höhne ihn und mich danach, wenn er es tut und muß dann wieder fliehen. Und wenn ich ausgesetzt bin und zerrissen werde, dann flehe ich um neuen Schutz.

Tun das nicht auch die "katholischen" Bußpilger bei der Beichte im Stuhl, um hernach wieder zu "sündigen" um erneut zum Stuhl zu wandern? Oh wandernder Vogel, wenn das "schizophren" ist, dann zeig mir nur "einen", der es nicht ist....... (Ist mit jeder der gezeigten "Zeilen" anwendbar)
 
Ich schreibe nicht ÜBER ihn sondern habe etwas zitiert bzw als Diskussionsgrundlage seiner Schriften gegeben.
Und ja, ich kann durchaus trennen, zwischen Lyrik, und der Person die es schrieb. Kein Problem..

übrigens, Du verwendest "shizophren" als Zusammenhang der eher mit multiple P. gemeint wäre *schmunzel* Wie auchimmer...

Manman, mit Nehberg kann man solche Witze machen, der kapierts wenigstens..

Sehr gewagte These....
Lies mal das Buch von seiner Tochter , dann wirst du auch nur schwer oder garnicht mehr trennen können .

 
Grüß Dich wandervogel, wenn man Kinski ein wenig begreifen möchte - Werner Herzog hat sich sehr schön und respektvoll mit ihm befasst, finde ich. (Ich denke man muss die Person schon einbeziehen. Die Worte an sich sind ja nur Worte; und aus dem umgebenden Kontext gerissen, sind Worte wesentlich weniger als wir noch denken mögen oder hoffen.)
Seit langer Zeit lese ich immer mal "abstrakte??" Gedichte und Lyrik von verschiedenen Schreibern, und es gibt einige wenige, die mich in gewisser Weise ansprechen, aber auch verstören. Eines will ich hier gern einmal als Diskussionsgrundlage nehmen, nämlich von Klaus Kinski (aus: Tagebuch eines Aussätzigen).
Ich muss sagen, manches von dem, was da steht kann ich problemlos "unterschreiben" und benicken, bei anderen Textteilen zieht sich die Braue schräg..
Mir zeigt es für MICH einen inneren Zwiespalt; ein ewiger Kampf?? zwischen dem was man "SELBST" ist, und dem, was das "leben" der Welt von einem erwartet. Also gewisse gespaltene Aspekte.. Wie seht Ihr das??

„Ich weiß nicht, wer ich bin und wer ich war. Ein Fremder vor mir selbst und neu für mich und alt, wenn ich im Spiegel sehe.
Ich glaubte, dass ich überall zuhause sei und war schon heimatlos, bevor ich schon ganz dort war.
Ich bin durchaus sehr zart und fühl mich doch kräftiger als alle. So stark manchmal, so schwach so oft...
Ich war verbohrt und zäh und schwach und ohne Willen, ohne Mut.
Ich fürchte mich doch eigentlich vor nichts und dabei fürchte ich oft alles.
Ich will nicht einsam sein und sehne mich nach Einsamkeit, sobald ich nicht alleine bin.
Ich will ja lernen, lernen und ich hasse meinen Schlaf, weil er die Zeit stiehlt. Aber ich bin so übervoll von mir. Ich bin voll energiegeladener Ideen und voll von soviel Traurigkeit.
Ich will leben und ich will sterben und ich tue beides oft.
Ich war so gierig auf ein Glück und sieh! ich hasse das Gefühl des Glücks.
Ich war in Allem und ich wollte nirgends sein, wenn ich in Allem war.
Ich glaubte stets an Gott, doch ich bespuckte ihn und habe auch ein Kruzifix verbrannt und auch mein Kreuz und die Madonna fortgeworfen.
Ich liebe meine Sonne und ich hasse sie, weil ich begreife, dass ich ihr nicht entkommen kann.
Ich liebe Huren, Diebe und vielleicht auch Mörder, weil ich ihr Schicksal liebe, wenn sie eines haben. Und auch die Verrückten, wie sie die Menschen nennen; sie sind wie Blinde, die schon lange sehen. Auch ... alle Huren stehen über uns, weil sie soviel zu leiden haben.
Ich fliehe jeden Tag und wenn die Nacht kommt und so stehen bleibt die ganzen stundenlosen Stunden, dann bin ich so sehr krank, weil es nicht Tag ist.
Ich flehe Gott um Schutz und höhne ihn und mich danach, wenn er es tut und muß dann wieder fliehen. Und wenn ich ausgesetzt bin und zerrissen werde, dann flehe ich um neuen Schutz.
Ich hasse alle Kinder und doch knie ich nieder, wo ich eins seh.
Ich suche mich und wenn ich mich gefunden habe, dann bin ich mein größter Feind. Mir brennt die eigne Haut wie Feuer
und mein Blut ist wie ein unberechenbares Tier. Ich flieh vor mir und meinem Leben und ich hasse mich, der mich vernichten will.
Aber ich bitte Gott um Schmerz und schweres Leben und um Gedanken nach dem Fieber.
Ich will für jede Blume leiden, wenn sie lebend stirbt und will auf immer dankbar sein, wenn es in jedem Jahre Frühling wird.
Und will die Kraft abwarten nach den Schmerzen.
Gott, gib mir Kraft, die Zwischenzeiten auszutragen ohne Schrei. Und gib mir Demut für den großen Schoß.“

- Klaus Kinski "Tagebuch eines Aussätzigen

Bitte keine Grundsatzdebatte anzetteln über die Person Kinski als Solches. Ich weiss selbst dass er sehr kontrovers war. Vielen Dank.

besten Gruss wandervogel :)
Er ist ein Zerrissener ... wie jeder in dieser zivilisierten Programm-Welt. (Engelswispern spricht das in ihrem Beitrag aus.)
Auch ich, auch du musst den täglichen Spagat stehen: programmatisch funktionieren &zugleich individuell befriedigend l e b e n
Und das geht nicht. Ist freilich unmöglich.


(Und die Spaltung die sich daraus in unserem inneren ergeben hat, der sekündliche Kampf, bringt uns langsam - und immer schneller - um.

Kinski in seiner extremen Persönlichkeit, ist da einfach ein Vergrößerungsglas.)

 
Ich komme mit dem Gedicht nicht klar. Da sind mir einfach zuviele Widersprüche in sich drin, die aber wohl seine Persönlichkeit ausmachten: Ein genialer Schauspieler, aber eben auch ein Grenzgänger zwischen Genie und Wahnsinn...

LG
Grauer Wolf
 
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