'Kindisch'

~Anne~

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1. Januar 2006
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170
Hallo,

Ich möchte Euch gerne mein Problem schildern:
Ich rutsche mit meinen 27 Jahren immer noch oft in kindliche Verhaltensweisen. Meinem Freund gegenüber z.B. spreche ich (nicht immer, aber doch schon oft) in so einer Kindersprache (von der Stimmlage und -melodie her) . Oder ich 'schmolle' wie ein Kind. Beides finde ich selbst total furchtbar und bemerke es auch eigentlich jedes Mal. Aber es gelingt mir (schon seit Jahren) nicht (bzw. kaum) das zu verändern.
Darüber hinaus ist es so, dass ich meinen Eltern gegenüber (zum größten Teil) auch immer noch in der Kinderrolle stecke. Ein Phänomen in diesem Zusammenhang ist, dass ich meinen Eltern nur schwer in die Augen schauen kann. Nicht weil ich mich für irgendetwas schuldig fühle, sondern weil ich mich nicht (klingt jetzt blöd: ) 'würdig' fühle – also nicht auf einer Augenhöhe.
Außerdem fällt mir ein, dass ich in der Pubertät häufig die Mädels nicht mochte, die sehr 'auf erwachsen' machten. Da dachte ich oft : Warum nehmen die sich so wichtig !?. Auf der anderen Seite ist es genau das, was ich mir (insgeheim) immer wünschte: wichtig und ernstgenommen werden.

Nunja!
Auf irgendeine Weise bin ich also offenbar nicht erwachsen geworden. Deswegen würde mich interessieren:
Was heißt es für Euch erwachsen zu sein?
Und: Hat evtl. jemand einen Tipp, wie ich mit diesen 'kindischen Verhaltensweisen' umgehen kann ?
Gibt es da Hilfen ? Ich würde dazu gerne eine Familienaufstellung machen. Gibt es noch andere unterstützende Möglichkeiten ? Z.B. Bachblüten, Kinesiologie etc. ? Mich würde v.a interessieren, ob da die Homöopatie helfen kann!

Lieben Gruß

Anne
 
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~Anne~ schrieb:
Auf irgendeine Weise bin ich also offenbar nicht erwachsen geworden. Deswegen würde mich interessieren:
Was heißt es für Euch erwachsen zu sein?
Und: Hat evtl. jemand einen Tipp, wie ich mit diesen 'kindischen Verhaltensweisen' umgehen kann ?
Gibt es da Hilfen ? Ich würde dazu gerne eine Familienaufstellung machen. Gibt es noch andere unterstützende Möglichkeiten ? Z.B. Bachblüten, Kinesiologie etc. ? Mich würde v.a interessieren, ob da die Homöopatie helfen kann!

Hallo Anne,

Du bist wie Du bist, ob man das nun "erwachsen" nennen könnte oder nicht, spielt keine Rolle. Im Grunde geht es darum, daß Du erkennst, warum Du Dich "klein" machst. Warum Du Dich z.B. auf eine "tiefere" Stufe stellst, als Deine Eltern. Wenn Du das Gefühl hast, eine Familienaufstellung hilft Dir, dann kann ich Dir einen sehr liebevollen und im Sinne von Bewußtwerdung "erfolgreichen" Menschen empfehlen.

Vor allem aber geht es darum, daß Du Dich erst einmal so annimmst, wie Du bist. Es hat Gründe, warum Du so bist und die werden sich Dir von ganz alleine zeigen, wenn Du dieses "kindsein" angenommen hast. D.h. nicht, daß Du es gleichgültig eben so "hinnimmst", sondern, daß Du Dir bewußt wirst, daß DU es bist, daß auch dieses "kindsein" ein Teil von Dir ist. Erst wenn Du das im Herzen so angenommen hast, kannst Du es verändern. Es "wegmachen" zu wollen, bringt Dir nicht, denn das trennt Dich nur davon und damit trennst Du einen Teil von Dir ab. Verstehst Du, was ich meine ? Die Gründe, warum Du so bist, werden sich Dir "offenbaren", Deine Seele wird sie Dir zeigen, bzw. Dir einen Weg zeigen, wie Du das heilen kannst.

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo Anne !

Sowas nennt man eine Trance. Das sind Verhaltensmuster die du dir in deiner Kindheit angeeignet hast, weil sie damals durchaus nützlich für dich waren. Das Problem ist, dass diese Programme ganz schnell auf "Automatik" schalten. Sprich: Ein gewisser Auslöser startet bei dir das Programm das du dir in deiner Kindheit zugelegt hast und hindert dich daran du selbst als erwachsene Person zu sein. Dieser Auslöser kann praktisch alles sein: Personen (also deine Eltern - das haben übrigens die allermeisten Leute in irgendeiner Form), Sinneseindrücke, Situationen usw.
Dazu gibt es mehrere schöne Bücher von Stephen Wolinsky (inkl. Anleitung wie man das wieder los wird)

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3363030495/qid=1144057322/sr=8-1/ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/302-2150446-0489661


An sonsten ist einen gesunde kindliche Einstellung was echt feines ;)
 
hi, Anne

ich finde Dein "Problem" sehr interessant, da ich mich in letzter Zeit oft bemühe wieder mehr Kind zu sein. Es gibt ganz einfach einige Wesenszüge von Kindern, die ich absolut genial finde:

zB
Mamma/Pappa schlagen einem sagen wir mal 1-jährigen Kind auf die Finger, weil es an der Stereoanlage herumspielt --> Kind weint kurz UND ist danach weder Mamma/Pappa böse --> ES IST NACH EINIGEN MINUTEN SO ALS OB NICHTS PASSIERT WÄR!!!!
---> Das ist zB eine Fähigkeit die ich wahnsinnig gerne hätte.....

oder zB
Ein sagen wir wieder mal 1-jähriges Kind, dass gerade mal so gehen kann stolpert über ein Spielzeug (zB auf dem Weg zu einem anderen Spielzeug), das Kind fällt, verletzt sich aber nicht und SPIELT (teilweise) mit dem Spielzeug, über das es gefallen ist, bevor es weiter geht.
--> obermäßig GEIL, wie die kleinen das machen

aber bezüglich Deines Problemes:

Wennst eine Familienaufstellung machst (was in Deinem Fall sicher ganz gut ist [meine Meinung]), wende Dich (meine Empfehlung) an jemanden der ZUSÄTZLICH auch Energiearbeit macht (ob das jetzt Reiki, Prana Healing, oder was auch immer ist, ist egal, ist ja eigentlich eh' alles das Selbe)
--> aber kann sein, dass Dich das unter Umständen emotional etwas mitnimmt und dann ist es gut, wenn Dich wer zusätzlich "Energetisch aufbaut/unterstützt"

Ah' ja und': Sei so wie Du bist, aber: just keep on going
 
Hallo Ihr,

vielen Dank für all die Impulse

@ Gabi:
Ja , ich glaube das ist ein wichtiger Punkt: Mich so anzunehmen wie ich gerade bin. Das hatte ich am Wochenende auch noch gedacht (nachdem ich mir immer wieder gesagt habe wie blöd ich bin <- das wirkt auf mich tatsächlich sehr destuktiv).
Und Ja: Ich möchte es am liebsten 'wegmachen' anstatt es anzunehmen. Aber ich werde jetzt mal versuchen den Blickwinkel ein wenig zu ändern. Danke für den Impuls.

@ Shinobi:
Das Buch kannte ich noch nicht und es scheint ganz passend bzgl. meiner Problematik (habe die Kritiken gelesen). Danke

@ Hotei:

Ja, ich mag es auch oft wie Kinder sich so verhalten. Und ich kann in vielem auch sehr kindlich sein, was mir auch sehr gut tut. Und ich möchte das nicht missen.
Aber in einigen Verhaltensweisen bin ich halt sehr gefangen und unfrei,weil es ein Automatismus ist. ...

@ Moludeami
Nein ich habe keine Kinder. Ich glaube das wäre auch im Moment (noch) nicht gut -gerade weil ich selbst irgendwie noch ein Kind bin . Grundsätzlich würde ich schon gerne Kinder bekommen.
Ich arbeite auch mit Kindern zusammen. Und da bin ich dann auch nicht so seltsam kindisch. Aber ich merke manchmal wenn ich zu HAuse wieder mal 'kindisch' bin, dass ich von ihnen etwas (z.B. Phrasen) übernehme.

lg

Anne
 
~Anne~ schrieb:
@ Moludeami
Nein ich habe keine Kinder. Ich glaube das wäre auch im Moment (noch) nicht gut -gerade weil ich selbst irgendwie noch ein Kind bin.

Vielleicht bist Du ja genau aus dem Grund, dass Du noch keine Kinder hast, kindisch?
Du bist 27, und die Biologie lässt sich nur schwer aufhalten.
 
Hi Anne,

Ich möchte Euch gerne mein Problem schildern:
Ich rutsche mit meinen 27 Jahren immer noch oft in kindliche Verhaltensweisen. Meinem Freund gegenüber z.B. spreche ich (nicht immer, aber doch schon oft) in so einer Kindersprache (von der Stimmlage und -melodie her) . Oder ich 'schmolle' wie ein Kind. Beides finde ich selbst total furchtbar und bemerke es auch eigentlich jedes Mal. Aber es gelingt mir (schon seit Jahren) nicht (bzw. kaum) das zu verändern.

Was hindert dich daran, es zu verändern? Nur du selbst! Also willst du diese Veränderung momentan nicht. Und gleichzeitig willst du es. Das ist das Paradoxe und so funktionieren wir alle.
Mach`nicht so ein großes Problem aus der Geschichte. Lach`über dich. Das bringt ein wenig Abstand und mit dem Abstand gelingt es leichter, die Identifizierung mit der Rolle, die du spielst, zu erkennen, bzw. dann auch einfach abzugeben. Wir alle spielen unsere Rollen in einem gigantischen Theaterstück. Da uns das nicht so richtig bewußt ist, halten wir dieses Theaterstück für ernst, für bierernst. Bei den Schwierigkeiten, die Deine Rollenidentifikation mit sich bringt, habe ich keine Hemmungen zu sagen: Lach`einfach über dich, - aber liebevoll. Nimm`Dich selbst nicht so ernst. Kinder lieben das Lachen.......

Liebe Grüße

Katarina :)
 
Hallo Anne,

Du schreibst, dass Du mit Kindern arbeitest. Kann es sein, dass sich da auch so eine Art Nachahmungseffekt einschleicht, ohne dass das jetzt einen besonderen psychischen Grund bei Dir hätte? Ich denke, wenn wir den ganzen Tag mit anderen Menschen zusammen sind, dann übernehmen wir leicht Ausdrucksweisen oder Gesten, ohne es zu merken. Gerade dann, wenn man ein guter Beobachter ist oder wenn man versucht, sich in den anderen reinzudenken um ihn beispielsweise besser zu verstehen.

Dein Verhalten, Deinen Eltern gegenüber finde ich allerdings etwas bedrückend. Also mich würde das bedrücken (im richtigen Sinn des Wortes also auf mein Befinden drücken)
Ich stimme zwar den anderen teilweise zu, wenn sie sagen, nimm Dich so wie Du bist. Aber ich denke, allein weil Du dieses Thema hier im Forum aufgreifst, scheint es Dir wichtig zu sein Dein Verhalten zu ändern. Und dann ist es auch gut, wenn Du was machst. Ich stelle es mir schwierig vor, im Job die erwachsene Frau zu sein, beim Freund manchmal das kleine Mädchen, manchmal die Frau und bei den Eltern immer das kleine Mädchen zu sein.
Aber ich finde es toll, dass Du Dir das ganze so bewusst machst. Ich denke das ist ein erster Schritt, damit umzugehen.
Familienaufstellung find ich gut, wenn Du zu einem/r guten Aufsteller/in gehst.

Viele Grüße
Enai
 
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Hallo,

danke für Eure Anregungen. Ich habe das mal auf mich wirken lassen...


Könnte mir Eurer Meinung nach evtl. auch die Homöopathie helfen ?

lg

Anne
 
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