Kinderschutzgesetz

Viele schwierige Fragen, die genau das treffen, um das es eben geht.
Ich kann die nicht beantworten.
Ich bin nur ziemlich gefrustet, dass wir in einer Zeit leben, in der die Situation so ist, dass wir darüber diskutieren... :(

(war auf Dein erstes Posting bezogen)
 
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fckw schrieb:
Und mit welcher Begründung?

"...Beschränken wir das mal auf Kinderschänder, dann haben sich solche Leute auch nicht darum geschert, was sie den Kindern für Rechte nehmen und zwar für ihr Leben lang. ..."

Mit dieser Begründung.

Ich könnte beispielsweise einfach behaupten, Nocoda sei ein(e) Kinderschänder(in). Auch wenn das nicht stimmt - dein Ruf ist dahin. Es genügt dann nicht, einfach in eine andere Stadt (oder heutzutage in ein anderes Land) zu ziehen, denn die Leute dort lesen ebenfalls Zeitung. Völlig unabhängig davon, was du tust, ob du rechtliche Schritte unternimmst und mir a posteriori einen Maulkorb austeilen würdest, das Stigma, ein potentieller Kinderschänder zu sein, wirst du nie mehr los. Da kann es auch schon mal vorkommen, dass dich die Leute auf der Strasse anspucken. Man kann ja auch gar nicht sicher sein, dass ein einmal verbreitetes Gerücht NICHT stimmt, denn wer kennt schon die ganze Wahrheit?

In einer Gesellschaft des grundsätzlichen gegenseitigen Misstrauens möchte ich nicht leben.

Nein, darum geht es gar nicht, ich setze dabei voraus, dass solch eine Veröffentlichung eine Gerichtsverhandlung voran gegangen ist. Das soll schon Alles seine Ordnung, Richtigkeit und Fairness haben. Muß es.
Ist es bewiesen, dann könnte man so verfahren.
Nur aufs gratewohl Jemanden zu denunzieren ist verwerflich.

Mitunter hört man auch von solchen Geschichten, in denen z.B. auch das Jugendamt total panisch und misstrauisch auf jede Bemerkung, jedes Gerücht entsprechend reagiert hat, ohne nach zu forschen. Was dabei raus kam, war Leid für Alle.
 
fckw[QUOTE schrieb:
]Und wie schützt man ein Kind vor Missbrauch - beispielsweise auch vor Gewalt - durch andere Kinder, beispielsweise in der Schule?
Leider sehr schwierig,aber vielleicht durch öffentliche Organisationen, beispielsweise einem Elternrat, wo sich die Eltern abwechselnd als quasi Wachtposten bereitstellen.
Und auch:
Wie kann man ein Kind vor den Eltern schützen? Und wer soll das tun? (So viel ich weiss, passieren weitaus die meisten Fälle von sexuellem Missbrauch durch Eltern und nahe Verwandte, z.B. den Onkel,
Ja, das ist leider das schwierigste und auch das mieseste überhaupt, wenn man sich vorstellt..der eigene Vater!..nein da gibts überhaupt keine Entschuldigung!...und oft dauert es Jahre, bis so ein Mädl sich jemandem anvertraut...und was dem Fass noch die Krone aufsetzt... die Mütter glauben dem Kind oft gar nicht,oder ignorieren die Tatsache einfach um ja den Mann nicht zu verlieren .....und nicht nur das, sie geben oft dem Kind auch noch die Schuld...da fragt man sich wirklich...was sind das für ,,Menschen?" Die sollen auch noch irgendwelche Rechte haben?
evy
 
und wieso haben die familien der täter diese demütigung verident bitte? es geht nicht nur um täter.. man kenn sie dann.. jeder weiß dann dass es dein sohn war oder dein bruder.. sozialer kontakt für die GANZE familie des täters ist dann gleich null! selbst wenn ich die rechte des täters außer acht lasse, kann ich das nicht mit dessen familie tun!
 
Zum Thema Gewalt von anderen Kindern.
Ausschlaggebend für uns war bei der Suche nach einer geeigneten weiterführenden Schule für unsere Tochter, wie die Einstellung der Schulleitung zur Gewalt ist.

Letztendlich haben wir eine Schule gefunden, die vehement dagegen vorgeht, extra Gesprächskreise mit den entsprechenden Schülern (Täter und Opfern zusammen) führt und während der Schulzeit ständig "Bereitschaft" hat.
Die Lehrer sind dahinter her, wie der Teufel und div. Schüler wurden auch schon von der Schule verwiesen.
Es gibt zuerst Vewarnungen, gelbe und dann rote Karten und dann ist der Ofen aus.

Ich bin sehr froh und dankbar, dass es solche Einstellungen noch gibt.
 
sogesehen bin ich froh in eine schule gegangen zu sein wo gewalt eigentlich kein thema war - sowas gabs bei uns nicht.. ich bin sowieso froh mit meiner schulbidlung..
 
fckw schrieb:
Und wie schützt man ein Kind vor Missbrauch - beispielsweise auch vor Gewalt - durch andere Kinder, beispielsweise in der Schule?
Gute Frage; vielleicht indem man endlich mal Lehrer einstellt welche man als Respektspersonen bezeichnen könnte??
Wenn ich mir diese Aushilfshippies ansehe die sich heute als Lehrer bezeichnen, sorry, da kann man keinen Respekt vor haben. Es mag ausnahmen geben, aber die sind leider eine Minderheit..
Und auch: Wie kann man ein Kind vor den Eltern schützen? Und wer soll das tun? (So viel ich weiss, passieren weitaus die meisten Fälle von sexuellem Missbrauch durch Eltern und nahe Verwandte, z.B. den Onkel, und nicht etwa durch eine wildfremde Person, die das Kind entführt - obwohl es das natürlich auch gibt.)
Da wären dann wieder die Lehrkörper, bzw. Erzieher in den Kindergärten gefragt. Es kann leider keinen 100% Schutz geben, aber man kann es minimieren...

Aber dann hört man das der Staat pleite ist und kein Geld für Trainingsmassnahmen hat, welche gerade die Leute sensibilisieren könnte die tälich mit Kindern arbeiten. Aber überall in der Welt die Schulden erlassen und die Firmen exportieren... *grummel*
Und nicht zuletzt: Wieviel Schutz erträgt ein Kind, um dennoch zu lernen, wie es ausgerechnet in Situationen zu agieren hat, wenn der Schutz einmal wegfallen sollte?
Das ist allerdings ein schwieriger Punkt. Gibt's denn hier keinen Kinderpsychologen??

Allgemein; durch härtere Strafen - bei Kinderschändern durchaus auch die Todesstrafe - liese sich vielleicht doch ein Abschreckungseffekt erzielen.
Aber was soll man härtere Strafen fordern solange Polizisten, welche einen überführten Kinderschänder/Entführer dazu bringen wollen ihnen das Versteck des Kindes zu verraten, wegen eines Foltervorwurfes ageklagt werden?

Oder haben da einige Richter und Rechtssprecher eventuell selber Spaß an kleinen Kindern??
Scheint ja fast so... :angry2:
 
evy52 schrieb:
Ja, das ist leider das schwierigste und auch das mieseste überhaupt, wenn man sich vorstellt..der eigene Vater!..nein da gibts überhaupt keine Entschuldigung!...und oft dauert es Jahre, bis so ein Mädl sich jemandem anvertraut...und was dem Fass noch die Krone aufsetzt... die Mütter glauben dem Kind oft gar nicht,oder ignorieren die Tatsache einfach um ja den Mann nicht zu verlieren .....und nicht nur das, sie geben oft dem Kind auch noch die Schuld...da fragt man sich wirklich...was sind das für ,,Menschen?" Die sollen auch noch irgendwelche Rechte haben?
evy

Da fehlen mir die Worte, wenn ich sowas höre, lese oder sehe. Für mich haben diese Menschen (Eltern sind es in meinen Augen nicht mehr), die zuschauen, oder blind sein wollen, genau das selbe getan, wie der mutmaßliche Täter.
Wobei wir nicht vergessen wollen, dass es ebenso Frauen gibt, die mißbrauchen.
 
Ironwhistle schrieb:
Aber was soll man härtere Strafen fordern solange Polizisten, welche einen überführten Kinderschänder/Entführer dazu bringen wollen ihnen das Versteck des Kindes zu verraten, wegen eines Foltervorwurfes ageklagt werden?

Oder haben da einige Richter und Rechtssprecher eventuell selber Spaß an kleinen Kindern??
Scheint ja fast so... :angry2:

Genau!
Weiß Jemand, wie es in diesem Fall weiter gegangen ist???
Würde mich sehr interessieren.
Wenn da ein Urteil gegen den Beamten gefällt wird, na dann Prost Mahlzeit.
Da kann man nur noch beten und hoffen... :angry2:
 
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nocoda schrieb:
"...Beschränken wir das mal auf Kinderschänder, dann haben sich solche Leute auch nicht darum geschert, was sie den Kindern für Rechte nehmen und zwar für ihr Leben lang. ..."

Mit dieser Begründung.
Damit hast du ein sehr fatalistisches Weltbild. Du zeichnest das Bild eines Menschen, der nicht selbstverantwortlich auch in einer schwierigen Situation die Lasten der Vergangenheit loswerden und völlig gesunden kann. Falls das aber so ist, so muss gerade jemand mit einem gestörten Sexualverhalten ebenfalls als Produkt der Vergangenheit betrachtet werden. Womöglich entstammt er aus einem zerrütteten Elternhaus. Er ist, wenn man dieser Gedankenkette konsequent folgt, mit andern Worten gerade eben NICHT voll selbstverantwortlich für sein Tun. Damit ist er aber kein Fall für das normale Strafsystem mehr, denn dieses geht ja davon aus, dass man es mit einem selbstständigen, selbstverantworlichen Bürger zu tun hat, der aus Intention und mit Absicht und in Klarheit der Folgen ein Gesetz gebrochen hat. Das trifft in diesem Beispiel aber nicht länger zu.

(Allenfalls wäre er eventuell ein Fall für die Psychiatrie, wobei aber wieder andere Probleme auftauchen werden, beispielsweise die Definition, von "psychisch gestörtem Verhalten". Da müsste es erstmal eine verlässliche Grösse geben, was als "psychisch gesundes Verhalten" bezeichnet werden kann.)

Du siehst: Deine Begründung ist in sich nicht ohne Probleme und kann daher in meinen Augen nicht als normative Basis für eine intersubjektive Übereinkunft zur Gesetzgebung dienen.
Ist es bewiesen, dann könnte man so verfahren.
Nur aufs gratewohl Jemanden zu denunzieren ist verwerflich.
Bewiesen? Es gibt niemanden, der in der Lage ist, das zu beweisen, Nocoda. Beweise sind ausserhalb der Mathematik ein Ding der Unmöglichkeit. Unsere heutige Justiz arbeitet nicht mit Beweisen, sonst könnte sie niemanden überführen, sondern sammelt Indizien, und wenn die (fälschlicherweise so genannte) Beweislast gross genug ist, dann gilt eine Person als schuldig. (Bin kein Jurist, aber wird vermutlich ungefähr so sein.)

Somit wird alles sehr viel schwieriger, schwammiger, unklarer. Eine Person, die vor Gericht schuldig gesprochen wird, kann ja bekanntermassen dennoch unschuldig sein. Umgekehrt gibt es Grenzfälle, wo gar nicht klar ist, wer schuldig ist und wer nicht. Des weiteren: Was ist sexueller Missbrauch? Wo beginnt das und wo hört der normale zwischenmenschliche Umgang auf? Was eine Person als normal und anständig empfindet, empfindet jemand anderer als Belästigung und als Eindringen in die Intimsphäre.

In meiner ehemaligen Schule beschuldigte einst ein Mädchen einen Lehrer, den ich gekannt habe, sie sexuell belästigt zu haben. Innert Tagen ging das Gerücht durch alle Dörfer und die ganze Stadt, insgesamt mehr als 40000 Einwohner. Der Lehrer wurde erstmal vorübergehend freigestellt, später gab die Schülerin zu, dass sie ihm aufgrund ihrer schlechten Noten hatte auswischen wollen. Für den Lehrer war diese Zeit reinster Psychoterror. Nicht einmal so sehr die Reaktionen der Bevölkerung, Elternschaft, Lehrerschaft, Schülerschaft - die blieben weitgehend aus -, sondern er war plötzlich der EIGENEN Souveränität beraubt. Vor sich selbst zu stehen, und nicht zu wissen, wie man sich gegen ein derartiges Phantom wehren kann, das wünsche ich niemandem.

Ich habe in diesem Thema einfach sehr viel mehr Fragen als Antworten, und auf dieser Basis fällt es mir schwer, einen so klaren Standpunkt zu vertreten, wie du ihn hast, Nocoda.
 
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