Kinder und Gewaltspiele

Blue-Bliz

Mitglied
Registriert
2. März 2006
Beiträge
600
Ort
Proxima Centauri
Gerade eben hab ich in einem Spiele-Forum gelesen wie ein 12 Jähriger gefragt ob jemand mit ihm über Multiplayer Gears Of War spielen will.
Das Spiel erschien nie Deutschland da man annahm es würde ohnehin verboten werden (hat also kein USK), aber im Rest Europas (inklusive Österreich) ist es laut dem PEGI ab 18 zugelassen.
Die Story ganz kurz: Man kämpft auf einem Planeten gegen intelligente Monster die unter der Planetenoberfläche leben.

Ich fand es witzig wie die Leute im Forum sich förmlich auf ihn "gestürzt" haben, indem sie ihm "erklärt" haben das er zu Jung dafür sei und damit auch Realität und Fantasie nicht so gut unterscheiden könne.

Wie steht ihr dazu?
Meint ihr das die Altersbeschränkungen so korrekt sind?
Und hat man das Recht wegen des Jugendschutzes einfach so Medien zu zensieren (auch für Erwachsene!), die nicht mal Gewaltverherrlichend sind?
 
Werbung:
Die Thematik "Killerspiele" kenne ich auch als Spieler seit 1985. Ich darf daher mitteilen, das der "Realismus" virtueller "Morde" niemals ausschlaggebend war für die gewollte Hysterie.

An der Verlogenheit der pseudobetroffenen Politiker hat sich bis heute nichts geändert.

Ganz doof und einfach: Wer meint, das ein Kind nicht mit virtueller Gewalt klarkommt muss auch Spielzeugschwerter, Spielzeugpistolen und andere für "reale" Killerspiele geeignete Dinge verbieten.

Und jeden Film wie um Beispiel die uralten Winnetoufilme, und jedes Buch in der Richtung, auch die Bibel.

Woher dann die vielbeschworene "Medienkompetenz" irgendwann mal kommen soll, wenn man nach einem befohlen weichgespülten Kinderleben dann plötzlich mit 18 das erste mal seine Tagesschau sehen darf, das wär mal interessant.

Ich kenne Online "Kinder" die in einem "bösen" Multiplayershooter Erwachsenen klar überlegen sind, sowohl von den Reflexen her als auch taktisch.
Komischerweise sind deren Äusserungen nicht dazu geeignet, einen Realitätsverlust oder gesteigerte Aggression anzunehmen.

Entsprechend labile Gemüter werden sich immer mit Gewaltmedien umgeben, da spielt das Alter keine Rolle. Das DANN eine Wechselwirkung bestehen KANN, genauso wie ein Abreagieren und damit eine Stabilisierung, sind beides Möglichkeiten.

Genau genommen halte ich die politisch geförderte Killerspielhysterie für ein peinlich durchsichtiges Ablenkungsmanöver. Mir kann niemand erzählen, das zum Beispiel Emsdetten stattgefunden hätte, wenn der Amokläufer für sich noch ein lebenswertes Leben gesehen hätte.

Als langjähriger "Killerspieler", LAN-Party-"Psychopath" und Online-"Mörder", der im realen Leben schlimmstenfalls mal eine Fliege erschlagen hat, was bewusst gewolltes Töten angeht, sollte genügend eigene Erfahrung vorhanden sein um die angebliche so wie die reale Gefährlichkeit von "Killerspielen" beurteilen zu können.
 
Ich finde, dass alleine die Tatsache, dass es zig Millionen User solcher Spiele gibt, gleichzeitig aber was Gewalt angeht ja gar nichts passiert, ein deutliches Zeichen sein dürfte. Die paar Amokläufe in mehreren Jahren auf solche Spiele zurückzuführen ist ein bisschen sehr hohl, wenn man sich vorstellt, wie viele es eigentlich geben würde, wären solche Spiele eine wirkliche Ursache dafür.
 
Gerade eben hab ich in einem Spiele-Forum gelesen wie ein 12 Jähriger gefragt ob jemand mit ihm über Multiplayer Gears Of War spielen will.
Das Spiel erschien nie Deutschland da man annahm es würde ohnehin verboten werden (hat also kein USK), aber im Rest Europas (inklusive Österreich) ist es laut dem PEGI ab 18 zugelassen.
Die Story ganz kurz: Man kämpft auf einem Planeten gegen intelligente Monster die unter der Planetenoberfläche leben.

Ich fand es witzig wie die Leute im Forum sich förmlich auf ihn "gestürzt" haben, indem sie ihm "erklärt" haben das er zu Jung dafür sei und damit auch Realität und Fantasie nicht so gut unterscheiden könne.

Wie steht ihr dazu?
Meint ihr das die Altersbeschränkungen so korrekt sind?
Und hat man das Recht wegen des Jugendschutzes einfach so Medien zu zensieren (auch für Erwachsene!), die nicht mal Gewaltverherrlichend sind?
daß andere sich auf den 12 jährigen Jungen gestürzt haben find ich auch nicht witzig, so wie Killerspiele. Nur wie schon gesagt, Kinder "killen" im Spiel auch mit ihren Spielzeugwaffen, das ist bei einigen wohl so drin daß sie es spielen wollen:rolleyes:. Ich glaube ich würde meinen Jungen in einem Kampfsportverein anmelden und die "Spielerei" am PC im Auge behalten... Alles andere und vor allem Verbote und Belehrungen bringen womöglich nichts.
 
Hi. Spiele können ja süchtig machen. Ich selber hab mich früher ganz schön in den Mist geritten indem ich für Spielstunden Schule schwänzte. Es gibt ja auch ne Spielsucht. Ich denke, wenn das Kind nicht den ganzen Tag mit zocken verbrät ist es schon okay so. Es soll ja sogar Eltern geben, die froh sind, wenn ihre Kinder den ganzen Tag vor dem Computer hocken. Und wenn die Eltern dafür ein besonders brutales Spiel besorgen müssen, machen die das auch. Manche kennen da nix.
 
Klar gibt es eine Spielsucht. Wenn alles im "Normalbereich" ist, denke ich, die Spieler können sehr gut unterscheiden zwischen Spiel und Realität. Vielleicht ist es sogar gut und dient zum Abbau von Aggressionen. Jeder Mensch ist anders und das Spiel hat andere Auswirkungen auf den Einzelnen, doch im Großen und Ganzen denke ich nicht, das es Gewalt fördert. Wenn man meint, das es so ist, war die Gewalt vorher schon da. Da hat man halt ein schönes Alibi und braucht wieder mal nicht in der Familie zu suchen, was schief läuft.
Eberesche
 
Werbung:
Ich finde, wenn diese Spiele in Maßen gespielt werden, ist es schon okay, mein Bruder spielt auch und er ist ein ganz lieber Mensch :) nett, gefühlvoll, auf den Umgang mit seinen Mitmenschen bedacht und er wird Zivildienst machen *g* (obwohl ich ihm ja dazu geraten habe, zum Bundesheer zu gehen, damit er mal sieht, dass es in Wirklichkeit nicht ganz so lustig ist, im Schlamm rumzukriechen :teufel: :D)

Viel wichtiger ist es meiner Meinung nach, dass in der Familie alles in Ordnung ist, dass die Kinder ein behütetes Elternhaus haben. Eltern, die für die Kinder da sind, mit denen man auch über bestimmte Probleme reden kann. Ein guter Freundeskreis, in dem man sich wohl fühlt. Eine nette Schulklasse.
Und dass jemand, wenn er bemerkt, dass es einem Kind nicht gut geht, ihm Hilfe anbietet oder Hilfe sucht.

Ich glaube, bei diesen Amokläufen ist so viel falsch gelaufen ... bei der Erziehung, im Freundeskreis, in der Schule, in der Gesellschaft ... vielleicht spielen auch biologische Faktoren mit ... ohne jetzt Leuten dezidiert die Schuld geben zu wollen ... einfach eine Aneinanderreihung schlimmer Ereignisse, die man vielleicht hätte verhindern und durchbrechen können ...
Hier sollte man ansetzen, im zwischenmenschlichen Bereich, nicht so sehr bei der Zensur von Killerspielen. Vielleicht ist es dann auch das Verbotene, das reizt.
Obwohl, manchmal finde ich schon, dass es so brutal nicht sein muss!
 
Zurück
Oben