Ach so, ich hatte dich in andern Threads wirklich ernst genommen. Naja, da war ich wohl der Dumme, der hereingefallen ist.lazpel schrieb:ich bin der Meinung, daß Deutschland die amerikanischen Waffenvorschriften übernehmen sollte. Die Waffenindustrie ist ein großer Wirtschaftszweig, der sicherlich auch in Deutschland Arbeitsplätze schaffen könnte.
@All:
1. Gewalt ist nichts grundsätzlich Verwerfliches, sondern Teil des Lebens, wie Harmonie auch.
2. Ich empfinde das Töten von Tieren ebenfalls nicht grundsätzlich als etwas Verwerfliches. Verwerflich finde ich es, WIE der Akt geschieht. Das Tier wird zu einer völlig handelbaren Ware degradiert. Ich denke, wir könnten da sehr viel von Naturvölkern lernen, die sich beim getöteten Tier entschuldigen dafür, dass sie es, um Nahrung zu erhalten, erst töten mussten. Oder wir könnten von den Christen lernen, die dafür ihrem Gott danken, dass er ihnen ein Überleben ermöglicht.
3. Übermässige Harmoniesucht ist ebenso gefährlich wie übermässige Gewalt.
4. Es täte vielen Menschen gut, statt im Büro herumzuhocken, einmal in einer Gruppe rituell ein Tier zu töten, es auseinanderzunehmen und dann zu verspeisen. Da wird einem unmittelbar vor Augen geführt, wie sehr der Mensch von der Natur abhängig ist und nicht umgekehrt. Und auch, was der Tod für eine zentrale Bedeutung für das Leben hat. Es ist für jeden Menschen, der das zum ersten Mal in seinem Lebem erlebt, eine tiefe Erfahrung, da er sich damit konfrontiert sieht, was Leben und Sterben überhaupt heisst.
5. Das Spielen mit Gewehren ist weder gut noch schlecht, und noch immer erlernt die Mehrheit aller jungen Männer heutzutage im Militär den Umgang mit Waffen. Und auch wenn ich selbst Militärgegner bin, so muss ich trotzdem zugeben, dass es nicht für wenige Männer heute die einzige Gelegenheit ist, einmal ganz unmittelbar mit gewissen Persönlichkeitsseiten konfrontiert zu sein. Also am eigenen Leib zu erleben, was sowas wie "Gefahr" heisst, was ich mit meinem Körper alles unternehmen kann (es ist ein echtes Erlebnis, wenn du nach 8h Nachtmarsch von einem Hügel den Sonnenaufgang betrachten kannst), was es heisst, sich in der Natur zu befinden, auch wenn's schneit und regnet, etc. Die Jagd besitzt für viele diesen Reiz.
Der 9jährige, der's einfach "cool" findet, ein Reh zu schiessen, hat vermutlich noch nicht den Wortschatz entwickelt, um dieses Gefühl von Lebendigkeit auszudrücken, das ihn dabei überkommt, wenn er ein Tier schiesst. An diesem Gefühl kann ich nichts Verwerfliches finden.
Wer dieses Gefühl von Lebendigkeit nicht kennt, es aber kennenlernen möchte ohne auf die Jagd zu gehen, dem sei einmal ein Feuerlauf empfohlen, also das Laufen mit blossen Füssen auf glühender Kohle (unter professioneller Anleitung, selbstverständlich). Das hat einen ähnlich belebenden Effekt auf die Psyche.