Hallo Ambriela,
heute hatte ich Zeit und habe mir deine Geschichte durchgelesen. Folgenes möchte ich dir dazu schreiben:
Mein Lebensgefährte hat ein knapp 3jähriges Kind. Die Trennung von der Mutter fand vor 1,5 Jahren statt. Der Kleine war von Anfang an recht "schwierig", Schreikind, wenig geschlafen usw.
Jedes 2. WE und die Hälfte der Ferien ist sein Sohn bei uns (manchmal auch öfter, er "darf" ihn jederzeit holen, da gibts keine Probleme". ABER wenn er bei uns ist, ist immer Terror. Der Kleine jammert, heult und schreit ohne Pause. Er schläft schlecht, ist nie mit irgendwas zufrieden. Ausflüge werden zum puren Streß. Er will nicht laufen, will nicht essen, dann doch, dann nicht usw. Er wird von meinen Kindern voll akzeptiert und eingebunden. Sie freuen sich immer sehr auf ihn, aber er will es die meiste Zeit schlichtweg nicht.
Das spielt sich jetzt seit über 1 Jahr so ab. Ist er bei uns, gibts schlechte Laune und auch Streit zwischen uns.
Seit 3 Monaten kommt hinzu, dass der Kleine permanent nach seiner Mutter schreit. "Ich will zu meiner Mama!". Ein ziemlicher Nervenkrieg.
Das Kind ist also von Anfang an auffällig. Warum? Ist das schon mal geklärt worden? (???)
Heutzutage werden Baby´s, kaum dass sie geboren sind, durch zig Hände gereicht. Das ist schlecht für ein Neugeborenes. Es wäre ihm hilfreicher wenn es sich erstmal an seine Eltern gewöhnen täte, weil die kennt es schon aus der schwangerschaft her, ganz besonders die Mutter.
Schreikinder werden gemacht, also sind so erzogen worden. Das heißt, dass dein Freund auch seinen Anteil dazu beigetragen hat, dass sein Kind so geworden ist, wie es heute ist.
Ebenso die Schlafstörungen. Was hat ein Kind überall dabei zu sein? Heute geht man mit Baby´s zu Freunden, bringt es recht früh zum Übernachten zur Oma oder wo anders hin. Das ist ebenso stressig für so ein Neugeborenes. Es wird um jeden Preis gestillt, weil es das Beste sei was es für ein Kind gäbe. Heute denke ich anders. Einem Kind, das liebevoll sein Fläschchen gegeben wird, dem schmeckt seine Mahlzeit besser, als ein widerwillig angelegtes Baby. Kein Wunder wenn es nach so einer Mahlzeit schwer in den Schlaf findet.
In der ganzen Beschreibung fehlt mir die Zusammenarbeit von Vater und Mutter. So ein Schreikind braucht seinen Rhythmus, den es nie gelernt hat. Es ist mit seiner Umwelt völlig überfordert. Da kümmert sich x un y um das Kind, nur wer nicht, die eigenen Eltern. (wie ist es bei euch, wenn der Kleine bei euch ist? Wer ist dann der Hauptansprechpartner für ihn? Das würde ich mal beobachten, denn der Kleine will und braucht nur einen, der sich ihm zuwendet: seinen Papa. Alles andere ist zunächst zuviel für ihn.
Wir führen seit über 1 Jahr unsere Beziehung, wohnen auch zusammen. Ich habe 3 Kinder (3,4 & 7 Jahre). Ist sein Sohn nicht bei uns, ist alles wunderbar. Beziehung ist harmonisch, meine Kinder lieben ihn und er sie. Alles sehr schön. Er behandelt meine Kinder wie eigene, da gibt es keinerlei Probleme.
Es macht einen riesen Unterschied mit fremden Kinder zu spielen als seinen eigenen Sohn vor sich zu haben. Für deine Kinder ist dein Partner eher ein Freund, für seinen Sohn ist er ein Papa. Das sind völlig verschiedene Bedingungen. Du würdest dich wundern, wenn ihr beide zusammen Eltern wäret. Zudem kann ich mir vorstellen, dass sein Sohn nicht damit klar kommt, wenn er in so eine intakte Famlie kommt, die er bei seiner Mutter nicht hat. Hat schon mal jemand von euch darauf Rücksicht genommen? Dass er so viel Trubel gar nicht gewöhnt ist?
Mittlerweile ist mein Lebensgefährte so weit, dass er ihn gar nicht mehr jedes 2. WE nehmen möchte, sondern eine andere Lösung sucht. Jetzt möchte er versuchen, ihn unter der Woche nach dem Kiga für ein paar Stunden zu holen, um eine andere / neue Beziehung zu ihm aufzubauen.
Wir sind ratlos. Hat jemand eine Idee? Mein Lebensgefährte geht immer sehr auf ihn ein und nimmt sich extra viel Zeit für ihn, wenn er hier ist. Aber immer eine Extrawurst zu braten bei 4 Kindern geht natürlich auch nicht. Er müsste sich schon wenigstens etwas einfügen.
Hilfe!
Ihn vom Kindergarten abholen, wieviel Stress braucht der Junge denn noch? Er braucht klare Strukturen und nicht ein Durcheinander, das ihn noch mehr auffällig werden lässt.
War oder ist jemand der beiden Eltern schon mal bei der ortsansässigen Schreiambulanz gewesen? Dorthin können auch 3-jährige Kinder gehen.
Wenn er so ungezogen ist, wie ergeht es dir bzw. seinem Vater dann? Seht ihr dann in ihm seine Mutter, die treulose Frau, die die Frechheit besessen hat, sich von diesem "wunderbaren" Mann zu trennen? Es mag sein, dass ihr gut miteinander auskommt. Nur diese Frau, die Mutter des Sohnes, eben kommt mit deinem Partner nicht zurecht. Das muss auch respektiert werden. Oder bist du besser, weil du drei Kinder hast und sie wohlgeraten sind?
Entschuldige am Ende meinen etwas zynischen Ton. Ich denke, dass diese Feindseligkeit auch gegenüber dem Sohn deines Lebensgefährten herrscht. Wie soll man sich denn da wohlfühlen, und sich öffnen? Was ich meine sind innere Vorgänge und nicht äußeres Lächeln.
Viele Grüße Pluto