Kind bei Selbstmord mitnehmen?

Hätte sie gekonnt, sie hätte die Kinder mitgenommen. Und die Kinder hätten mitgehen wollen........da bin ich mir sehr sicher.

Liebe Freebie, ich bin mir ebenso sicher.
Ich streite nicht ab, dass Kinder später ein lebenswertes Lebens führen, auch ohne Mutter, aber es gibt noch die Option, dass sie es bevorzugen, sich nicht von der Mutter zu trennen und sie in den Tod zu begleiten.

Ich sage das, weil ich so empfinde...
Meine Mutter hätte mir damals auch Tabletten geben sollen.
 
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Und ja, dieses Thema ist für mich äußerst ernst und wichtig - das hat seine Daseinsberechtigung!
Ich mag keine Tabus.
Meine Mutter wollte mich mit 3 Jahren alleine lassen.
Sie konnte gerettet werden!
Ich wünschte, sie hätte mich mitgenommen - oder es garnicht getan.
Ob so oder so, sie darf mich nicht alleine lassen, denn sie war alles, sie war mein Leben, meine Welt.. meine Mutter war die Liebe meiner gesamten Kindheit!!

Verlassenheitstraumata kann man als Elternteil auf mehrfache Weise setzen. Dafür muß man sich nicht umbringen.
Woher weißt Du, dass Deine Mutter Dich alleine lassen wollte? Vielleicht wollte sie weniger Dich alleine lassen als vielmehr ihr Leben so wie es war nicht mehr weiterführen? Wenn sie Dich wirklich hätte alleine lassen wollen, dann hätte sie es getan. Sie hatte ja anschließend noch mehrere Jahre, in denen sie das hätte tun können. Anstatt sich also zu sagen "Ich wünschte, sie hätte mich mitgenommen" geht auch "Klasse, sie ist bei mir geblieben".

Silesia, diese "würde/wäre/hätte"-Fragen, was sollen die bitte bringen? Wo führen die hin? Du willst keine Moralisiererei, sondern ehrliche Gefühle. Okay! Ehrliches Gefühl: es macht mich traurig, wenn eine Mama oder ein Papa sich das Leben nimmt und Trauer bei seinem Kind hinterläßt. Es macht mich aber auch traurig, wenn Mama oder Papa sich das Leben nehmen und die Kinder in den Tod mitnehmen.
So wie Du Deine Frage stellst, zielt sie letztlich auf "Daumen hoch - Daumen runter" den selbstmörderischen Elternteil betreffend. Ist Dir das bewußt?

Als meine Schwester und ich noch klein waren, gab es bei uns zuhause auch so eine traurige Entwicklung. Und meine Mutter, die uns nicht mitnehmen wollte, hat das Ganze auch überlebt. Wie soll ich jetzt heute sagen, was besser gewesen wäre? Ich weiß ja nicht wie es gewesen wäre. Ich kann aber mit Sicherheit sagen, dass ich mich freue, dass es meine Mutter noch gibt. Daraus ziehe ich aber nicht den Umkehrschluß, sie hätte mich mitnehmen sollen, wenn sie erfolgreich ihr Leben beendet hätte. Was für eine Frage?!

Katarina :)
 
Als meine Oma meine Mutter im Spital besuchte, sagte sie:

"Das nächste Mal nimmst du die Kinder mit!".

ich kenne eure Familienverhältnisse nicht, aber ich kann mir eine -für mich - Theorie vorstellen, dass aus dem Nichtumgehen können mit der Situation diese Aussage kommt, um deine Mutter daran zu hindern es nochmals zu tun. Wie gesagt,nur eine Theorie.
Und ich glaube nicht,dass man mit 3 Jahren die Tragweite der Entscheidung will ich mit der Mutter in den Tod gehen, abschätzen kann.

Frage: Du bist immer noch Kind deiner Mutter, wie beantwortest du die Frage jetzt, wenn sie sich stellen würde? Würdest du mit in den Tod gehen?
wolky
 
Frage: Du bist immer noch Kind deiner Mutter, wie beantwortest du die Frage jetzt, wenn sie sich stellen würde? Würdest du mit in den Tod gehen?
wolky

Einem kleinen Kind kann man eine solche Frage aber nicht stellen. Viele würden noch ja sagen, als spontane Antwort. Denn sie können mit dem Wort "Tod" noch nicht viel anfangen, sie haben keine Vorstellung, was das jetzt überhaupt ist. Einem älteren Kind könnte man allein mit dieser Frage ein Trauma verpassen. Ein kleines Kind würde mit seiner Mutter überall mit hingehen. Kinder vertrauen in der Regel den Eltern so sehr, dass sie sich nicht vorstellen können, dass hinter dem "weggehen" sowas wie sterben verborgen ist.

Davon abgesehen sind viele Suizid-Versuche mehr ein Hilferuf, als dass sie "funktionieren" sollen. Jemand muss es schon sehr ernst meinen, wenn er andere Menschen mitnehmen will.
Soviele Versuche, die daneben gehen. Aber eins ist sicher: Jemand, der sich tatsächlich das Leben nehmen will, der schafft das auch.
In dem Falle ist dies eine persönliche Entscheidung, die andere, auch Kinder, nicht direkt betreffen darf.
Als Eltern sollte man sich aber der Verantwortung stellen und seine Kinder nicht freiwillig alleine lassen. Ich kann verstehen, dass manche Leute keinen Ausweg mehr sehen..aber für viele Probleme gibt es eine Lösung. Wenn jemand wirklich nicht zu helfen ist, dann darf aber kein Kind betroffen sein.

Schönen Abend,
Astralengel
 
Woher weißt Du, dass Deine Mutter Dich alleine lassen wollte? Vielleicht wollte sie weniger Dich alleine lassen als vielmehr ihr Leben so wie es war nicht mehr weiterführen? Wenn sie Dich wirklich hätte alleine lassen wollen, dann hätte sie es getan

Von meinen Gefühlen weiss ich das!!!!
Sie wollte mich alleine lassen, hätte ich nicht nach einiger Zeit rumgebrüllt, hätte ihr niemand das Leben gerettet.
Katarina, ich empfinde es als das schlimmste, dass ich ohne meine Mutter hätte leben müssen - JETZT, mit meinen jetzigen Gefühlen, mit erwachsenem Denken, seit ich es weiss!

Sie hatte eine Art Nahtoderfahrung im Spital, von der sie mir einmal wundervoll erzählte. Seither hat sich ihr gesamtes Gemüt zu einer Sonne entwickelt.
Aber damals hätte sie mich mitnehmen müssen...
 
Einem kleinen Kind kann man eine solche Frage aber nicht stellen. Viele würden noch ja sagen, als spontane Antwort. Denn sie können mit dem Wort "Tod" noch nicht viel anfangen, sie haben keine Vorstellung, was das jetzt überhaupt ist.

Ach, Kinder sind näher dran als Erwachsene und welcher Erwachsene weiß heute mit dem Wort Tod wirklich etwas anzufangen? Ausser Ängste die in Verbindung mit dem Tod stehen. Unterschätz mal Kinder und Thema Tod nicht!
 
Natürlich ist so ein Thema schockierend. Aber ich denke auch, es sollte eine "spirituelle" Sichtweise gemeint sein.
Das Thema ist vor allem tragisch. Es geschieht ja immer wieder - dass Familien dadurch zerstört oder zerrissen werden. Auch bleibende Behinderungen des Kindes nach einem "missglückten" erweiterten Selbstmord.

Bei Selbstmordgefahr geben oft kleine Anlässe den Ausschlag. Wenn das Fass schon voll ist, kann ein kleiner Tropfen genügen. Auch ein Thread in einem Forum.

Was für manche hier eine interessantes Thema ist, kann für eine mitlesende Mutter / Vater (die sich in einem psychischen Ausnahmezustand befinden und vor dem Selbstmord stehen) Anstoß zur Überlegung sein, ein oder mehrere Kinder "mitzunehmen".

Ich bitte Euch, das zu überlegen.

Das Thema ist viel zu heikel, um für einen der vielen "Katastrophen-Threads" von Silesia nach dem Motto "Aufmerksamkeit um jeden Preis" benützt und missbraucht zu werden.

Reinhard
 
Frage: Du bist immer noch Kind deiner Mutter, wie beantwortest du die Frage jetzt, wenn sie sich stellen würde? Würdest du mit in den Tod gehen?

Ja. Als Kind meiner Mutter.
Ich finde das Zerreissen dieses Mutter-Kind-Bandes unerträglich, meine Mutter war mein gesamter Lebensinhalt, bis ich mit 14 den Vater meiner Tochter kennenlernte.

Ich stelle diese Frage und erstelle diesen Thread als Mutter meiner Tochter.
 
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