Kibitz

Kibitz

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18. Juli 2008
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Hallo,

Ich habe schon ein Buch über meine Träume geschrieben, dass noch als Manuskript bei mir auf dem Schreibtisch liegt.
Es sind Träume, die mich auf etwas hinweisen oder Träume von Verstorbennen. Hauptsächlich träume ich und erlebe das Geträumte später in der Realität.
Es sind meistens keine guten Träume.


Was tief in unserem Unterbewusstsein schlummert, sind Bild gewordene Gedanken, denen wir in unseren Träumen, während des Schlafes begegnen. Träume versuchen uns auf Probleme hinzuweisen, mit denen wir uns beschäftigen.
Wer nicht träumt verpasst die Hälfte seines Lebens! Jeder Mensch der träumt steht
dem Leben viel optimistischer gegenüber. All die Fantasien, die sich rund um uns drehen, erfüllen wir uns im Traum. Oft ist man auch froh das Geträumte nur geträumt zu haben. Wenn wir unsere Träume genauer betrachten, dann könnte man annehmen, dass alles nur Hirngespinste sind. Sowie positive als auch negative Hirngespinste. Im Nachhinein betrachtet und durchdacht ist es aber oftmals nicht der Fall. Träume sind nicht beeinflussbar. Auch die Sehnsucht nach einem bestimmten Traum lässt sich nicht erfüllen. Im Traum ist jeder Mensch ein Genie. Alle Wünsche werden Schritt für Schritt erfüllt. Wir können singen, tanzen, tauchen, schwimmen, fliegen, klettern, Schlösser bauen, Schätze finden, Lotto-König sein, nackend durch die Straßen laufen, lieben, wo, wie und mit wem man will, essen, Alles und in großen Mengen, auch Gefühle stärker empfinden. Wir begegnen Menschen die schon längst verstorben sind. Alles was im wirklichen Leben niemals sein könnte, erleben wir in unseren Träumen. Vielleicht kann man sogar sagen, der Traum ist unser besseres oder erfüllteres Leben! Ist es darum eigentlich richtig, zu sagen: Träume sind Schäume?

Eines Tages hatte ich einen Traum, der mir nicht mehr aus den Kopf ging.

Weil er für mich so bedeutungsvoll war, wollte ich ihn nicht vergessen und schrieb ihn auf. Da wusste ich aber noch nicht welche Wirkung manche Träume auf mich haben werden.

Der erste Traum war ein Hinweis meiner verstorbenen Uhrgroßmutter.

Meine Verwandtschaft wollte den Grabstein meiner Uhrgroßeltern entfernen lassen, weil niemand von ihnen in der Nähe wohnte, nur ich. Doch ich bat ihn nicht entfernen zu lassen, da ich dort immer mal vorbeischaute.


Es war im Haus meiner Urgroßmutter, ich stehe in ihrer Wohnküche. Alles war genau wie damals als ich noch ein Kind war. In der linken Ecke des Zimmers entdecke ich ein großes Loch, man kann bis zur Straße hindurch sehen. Irgendwie sieht alles etwas verfallen aus. Auf dem Küchenschrank stehen viele kleine Gefäße. Das wollte ich mir genauer ansehen. Langsam gehe ich zum Schrank. Die Gefäße waren gefüllt mit allerlei Krempel. Zwischen Knöpfen, Nägeln, Stifte und Papier liegen auch Ketten, Ringe und alte Taschenuhren. Der Schmuck war sogar echt. Das konnte ja gar nicht sein, meine Oma war doch keine reiche Frau. Ich öffne die Schranktür und schaue hinein. Als ich noch ein kleines Kind war und zu meiner Oma kam, durchsuchte sie diesem Schrank solange bis sie ein Bonbon oder etwas Süßes für mich gefunden hat. Damals gab es ja nicht soviel süße Sachen. Plötzlich habe ich ein eigenartiges Gefühl. Ich spüre, dass etwas hinter mir ist. Als ich mich umdrehe, bin ich für Sekunden wie gelähmt. Etwa zwei Meter von mir entfernt steht eine alte Frau. Das ist meine Urgroßmutter, Janina. Ein Schrei ertönt aus meinem Mund. Es erschreckt mich sehr, sie so plötzlich vor mir zu sehen. Aber zugleich strömt eine Wärme und Freude durch meinen Körper. Ich laufe ihr entgegen und falle in ihre ausgebreiteten Arme. Vor 38 Jahren war sie gestorben. Ich war damals 9 Jahre alt. Jetzt erinnerte ich mich auch an meinen Urgroßvater. Neben den Küchenschrank stand damals ein Sofa. Ich war ungefähr 3 bis 4 Jahre alt und wollte ihm das Haar kämmen. Er saß auf dem Sofa. Ich krabbelte hoch und stellte mich hinter seinen Rücken. Mit dem Kamm in der Hand wartete ich. Er nahm seine Mütze ab. Ohne diese Mütze kannte ich meinen Opa nicht. Was dann geschah war furchtbar für mich. Einen Menschen ohne Haare habe ich noch nie gesehen. Ich habe nur noch geschrieen. Meinem Opa tat das sehr leid. Nach diesem Vorfall habe ich ihn nie wieder ohne seine Mütze gesehen.




Ein paar Wochen nach diesem Traum wollte ich das Grab meiner Uhrgroßeltern aufsuchen. Es war nicht mehr da. Man hatte es einfach entfernt Nur eine leere, mit Unkraut bewachsene Stelle war geblieben. Einen kleinen, bunten Strauß Wiesenblumen legte ich auf diesen mir bekannten Ort. Wollte mir meine Oma mit diesem Traum ein Zeichen geben? Denn ich hatte zu meiner Tante gesagt, das sie dieses Grab nicht wegmachen lassen sollen.


Liebe Grüße Kibitz
 
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Hallo Kiebitz,

Träume sind Schäume, so kann man es natürlich auch sehen. Ganz überzeugt scheinst du von deiner Auffassung jedoch nicht zu sein, denn sonst hättest du dir im zweiten Teil nicht selbst widersprochen.

Sicherlich werden in der Masse der Träume die Eindrücke des Alltages verarbeitet, dennoch wird dazwischen auch die Befindlichkeit und den Standort des Selbst behandelt. Erkennbar sind diese Träume meist dadurch, dass sie unsere Gedanken gefangen halten und unsere besondere Aufmerksamkeit in Bann ziehen.

Es bleibt natürlich jedem überlassen, wie viel er über sich selbst wissen möchte. Oder habe ich hier den Sinn des Beitrages falsch verstanden.


Dennoch wünsche ich dir kreative Träume
Merlin :zauberer1
 
Hallo Merlin

Träume sind Schäume, steht bei mir mit einem Fragezeichen. Ich sehe nicht, dass es Schäume sind.
Was meinst du wo ich mich wiedersprochen haben sollte?
In den ganz bestimmten Träumen, geht es eigentlich immer um andere Menschen. Ich meine die, die später bei mir real werden.
In meinen Normalen Träumen habe ich auch schon oft etwas über mich erfahren.
Fand ich nicht schlecht.
Danke für deine Wünsche, der kreativen Träume. Ich wünsche mir das nicht so sehr, da diese Träume nicht schön sind, aber trotz alledem sehr interessant

Liebe Grüße Kibitz:)
 
Möchte euch einen Traum erzählen, wo ich den Tot meines Nachbarn vorhergesehen habe.

Vor unserem Nachbarhaus sehe ich die Postbotin stehen. In ihrer Hand hält sie ein Paket. Sie wummert und klopft gegen die Haustür, aber niemand öffnet. Ich gehe zu ihr. Ich weiß dass unser Nachbar zu Hause ist und sage ihr das. Aber ich hatte ein ungutes Gefühl, denn es ging ihm in der letzte Zeit nicht sehr gut. Hoffentlich ist nichts passiert! Die Postbotin drückte die Türklinke herunter und die Tür öffnete sich quietschend. Sie geht in den Flur und sucht in den unteren Räumen, aber hier ist niemand zu sehen. Ich steige die Treppe hoch. Überall liegt Müll herum. Endlich hatte ich es geschafft, mich durch den Müllberg zu arbeiten und stand auf der ersten Etage. Plötzlich höre ich jemanden stöhnen und jammern. Jetzt sehe ich ihn, es ist mein Nachbar und er liegt im Bett. Ich rufe die Postbotin und sage das er hier oben ist, da kommt sie auch schon die Treppe Hochgelaufen. Plötzlich kracht es. Die Postbotin schimpft und liegt im Müllberg. Ich frage meinen Nachbarn ob er etwas braucht. Er antwortet mir nicht. Ich schüttele ihn. Er bewegt sich nicht. Immer wieder höre ich ihn jammern. Was soll ich nur machen? Ich gehe wieder. Wo war die Postbotin? Vor der Tür ist ein tiefes Loch und alles war voller Qualm.



Eine Woche nach diesem Traum lese ich die Zeitung und sehe eine Todesanzeige. Es war die meines ehemaligen Nachbarn. Er war vor ein paar Jahren, mit seiner Frau in ein Heim gekommen und das Haus stand schon lange lehr. Heute ist dieses Haus wieder bewohnt.



Ich träume öfter solche Sachen, oder ein Unglück vorraus.

Was hat das zu bedeuten? Habe ich eine Fähigkeit vorraus zu schauen?

Liebe Grüße Kibitz
 
Hallo Kibitz,

die Bewertung des Traumes als Vorahnung zum Tod des Nachbarn möchte ich dir selbst überlassen. Ich weis nicht, ob du schon etwas von der Duplizität der Ereignisse gehört hast. Das besagt, dass zwei an sich ganz belanglose Ereignisse erst mit dem Zusammentreffen eine besondere Bedeutung bekommen und ihre eigene Dynamik entwickeln.

Deinen Traum sehe ich da nicht im Zusammenhang, denn der spricht eine andere Sprache. Hier wird auf zu viele Metaphern zugegriffen, welche nichts mit dem Tod oder einem realen Nachbarn zu tun haben können.

Mit den Nachbarn und deren Haus werden eigentlich jene Bereiche des eigenen Selbst beschrieben, die im Grenzbereich zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein liegen. Wenn der Traumnachbar nun mit einem realen Nachbarn in Verbindung gebracht wird, sind lediglich die Gefühle oder Eigenschaften dessen gemeint.

Mit einem Paket verbindet man unbekannte Gefühle, Hindernisse und Komplikationen, die man selbst durchs Leben schleppt. Die Postbotin ist also ein Teil deiner Seele, der dir diese als Botschaft überbringen möchte, um sie auspacken zu können.

Diese Botschaft wird dir nachdrücklich und unmissverständlich überbracht, denn die Postbotin lässt nicht nach und dringt in das Haus ein. In diesem Bemühen schwingt dann auch deine Sorge der Ratio um den „Nachbarn“ mit.

Im Erdgeschoss, dem Ort der Bedürfnisse des Alltages und der Geselligkeit scheint ja soweit alles in Ordnung zu sein. Das Problem scheint in der ersten Etage zu liegen, was mit dem Überblick zum eigenen Selbst verbunden wird. Das ist dir aber nur mit Mühe (Treppensteigen) möglich.

Dort wirst du auch gleich fündig, den der Müll verkörpert die Erfahrungen und Gefühle, welche sortiert werden müssen, um zu entscheiden, was weggeworfen oder aufbewahrt werden soll.

Der „Nachbar“ kann dir dabei nicht helfen, denn er ist ja selbst der Patient, um den es geht und der Aspekt der Postbotin ist dabei auch keine Hilfe. In der letzten Sequenz des Traumes wird deine Ratlosigkeit beschrieben.

Letztlich blickst du durch die Tür in deine reale Welt und erkennst mit dem Loch eine schwierige Situation, aus welcher der Qualm der Gefahr aufsteigt.

Nun liegt es an dir, die Symbolik des Traumes auf dein reales Leben zu transformieren. Ich denke aber, dass dies angesichts der Klarheit des Traumes sicherlich nicht schwer fallen wird.


Viel Spaß beim Grübeln
Merlin :zauberer1
 
Hallo Merli,
Ich hab es noch nie so betrachtet und muss dir sagen, deine Antwort hat mich sehr überrascht und zu denken gegeben. Du hast wirklich Recht. Diese unbekannten Gefühle, Hindernisse und Komplikationen schleppe ich wirklich schon mein ganzes Leben mit mir herum. Im Erdgeschoß, also nach Aussen hin (so würde ich das sehen) ist alles in Ordnung. Ich kenne die Probleme in der ersten Etage. Ich kann den Müll und Dreck nicht wegräumen. Immer wieder will ich mich durchkämpfen und hab es auch immer recht und schlecht geschafft, aber ihn zu sortieren fällt schwer und dort entdecke ich auch meine Ratlosigkeit. Auch wenn es sehr viel Müll von Anderen ist, bin ich nicht in der Lage ihn zurück zu schieben. Er würde nicht an die richtige Stelle gelangen. Da sehe ich diese schwierige Situation, die ich aber keineswegs für mich als Gefahr sehe. Es gibt nichts was mich noch überraschen könnte. Aber man sollte ja nie, nie sagen.
Danke Merlin, habe es noch nie aus dieser Sicht gesehen.
Liebe Grüße Kibitz
 
Hallo Kibitz,

danke für dein Feedback, denn so gelingt es mir auch selbst daraus zu lernen. Es freut mich natürlich, wenn dir mit meinem Beitrag ein Blick auf deine Seele gelungen ist.

Einen direkten Hilferuf kann ich in dem Traum auch nicht erkennen, dennoch ist gerade das Loch vor der Tür ein Hinweis, die Sache anzugehen. Diese unterschwellige Aufforderung zieht sich durch den ganzen Traum.

Wenn man sich die Traumsituation im realen Leben vorstellt, würde man sich zunächst dem Müll zuwenden, der am nächsten liegt und sich dann Stück für Stück durcharbeiten. Je mehr Müll du bewältig hast, je größer wird auch der Überblick. Wie beim Gordischen Knoten lösen sich dann auch manche Dinge ganz von selbst.

Du schreibst vom Müll der anderen, nein, es geht um deinen Müll, den du dir auch selbst aufgeladen hast. Pack es mit Ruhe an, es gibt kein Grund zur Eile, dennoch muss auch manche unliebsame Arbeit einfach getan werden.


Viel Spaß und Erfolg beim Entrümpeln
Merlin :zauberer1
 
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Hallo Merlin,
da ist noch ein Traum der mich sehr bewegt hat. Bis dahin hatte ich jeden Traum aufgeschrieben, danach wollte ich nichts mehr mit meinen Träumen zu tun haben.

Ich gehe mit meiner Tochter spazieren. Am Rand eines Schwimmbeckens bleiben wir stehen und schauen in den dunklen Abgrund. Das Becken war zu Hälfte mit Wasser gefüllt. Plötzlich springt meine Tochter in das Wasser. Ich erschrecke mächtig und fange fürchterlich an zu schreien. Vom Beckenrand bis zum Wasser war es sehr tief. Ich starre ins Wasser. Nichts war zu sehen. Die Wasseroberfläche bewegte sich nicht mehr. Es war so unheimlich still. Um besser sehen zu können hockte ich mich auf den Beckenrand. Da sprudelte es und jemand tauchte auf. Ich rufe ihren Namen, bekomme aber keine Antwort. Wieder tauchen zwei Köpfe auf, wieder rufe ich. Nichts war zu hören. Ich fange an zu Zittern und strecke meine Arme weit aus. Plötzlich sehe ich Wasserblasen. Ohne zu zögern springe ich in die Tiefe. Ich tauche und tauche, kann aber nichts sehen. Ich reiße meine Augen weit auf. Es ist so tief hier. Endlich kann ich etwas sehen, aber nur schemenhaft. Ich muss noch ein Stück runter. Da, da ist sie. Endlich habe ich sie erreicht. Aber was ich dort sah war schrecklich. Meine Tochter klemmte mit ihrem Kopf unter einer Stange. Mit der einen Hand schlug sie immer wieder gegen ihren Kopf. So wollte sie versuchen sich zu befreien, aber es gelang ihr nicht. Ich nahm ihren Kopf in beide Hände und drehte ihn vorsichtig zur Seite. So gelang es mir, sie unter der Stange vorzuziehen. Es wurde plötzlich sehr hell. Ich wachte auf und weinte.



Acht Tage nach diesem Traum fuhr ich mit meiner Familie zum Baden. Dort war ein riesiges Badebecken. Jedes mal wenn das Wellenbaden begann, wurde das Wasser zur Hälfte aus dem Becken gepumpt. Ich sprang ins Wasser und tauchte einige male. Dann öffnete ich meine Augen. Das hatte ich als Kind das letzte Mal getan. Es war wunderschön. Ich konnte unter Wasser alles sehen, auch Musik dabei hören. Immer wieder tauchte ich, um mir alles ganz genau anzusehen. Es war für mich einfach faszinierend, das ich mir traute nach so vielen Jahren die Augen unter Wasser zu öffnen. Dann sah ich plötzlich unter Wasser ein Geländer und erschrak mächtig. Sofort erinnerte ich mich an meinen Traum. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht wie schlimm dieser Tag enden sollte.

Meine Tochter hatte am selben Abend einen Unfall mit ihrem Auto. Sie kam von der Straße ab und streifte ganz knapp einige Bäume. Sie stand neben einem Geländer, als ich zur Unfallstelle kahm. Ihr geschah zum Glück nichts. Sie hatte in ihrer Nähe sehr viele Schutzengel. Ich habe mich bei ihnen bedankt.


Nach diesem Erlebnis habe ich aufgehört zu schreiben. Ich habe Alles in eine Schublade geworfen und wollte mich nicht mehr mit meinen Träumen beschäftigen. Es macht mir Angst, aber es treibt und fasziniert mich weiterhin.

Was soll ich davon halten?
 
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