Ketzerische Gedanken

Durchs Leid werden wir zum Lieben "gezwungen", das ist was mir nicht schmeckt.

Lange habe ich den Spruch "der Weg ist das Ziel" nicht verstanden. So langsam dämmert's mir. Denn bereits auf dem Weg (zumindest auf meinem im Moment) kann ich das Ziel erkennen. Gezwungen hört sich so krass an, es ist wahrscheinlich das, wie Du es empfindest. Mir ging es auch viele Jahre so. Aber all das ganze Leid, was zur wahren Liebe führt, lohnt sich. So ist zumindest mein Empfinden zur Zeit. Eines Tages "erkennst" Du. Du verstehst plötzlich ganz viele Zusammenhänge und warum was geschehen musste. Auf einmal wird alles ganz einfach.
 
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Zum Leben gehört eine gewisse Portion Leid, ich glaube, das ist unbestritten.
Damit dieses Leid gelöst werden kann, braucht es Liebe. Ein Rückkehrer vom Nahtod-Erlebnis hat mal ausgesagt, des Lebens Zweck sei die Liebe, so sei ihm „drüben“ mitgeteilt worden.

Das System der Schöpfung heisst also: leiden > lieben.
Ähnlich wie: Sex macht Spass > Arterhaltung.

Ich finde das Ganze ein bisschen plump, was haltet Ihr denn davon?

Ja, ich meine auch, das der Sinn und Zweck des Lebens darin besteht, die Liebe zu erfahren, zu leben, zu teilen und vorallem, die Liebe zu erkennen und den achtsamen Umgang damit.
Zunächst einmal die Frage, was versteht man darunter?
Ich für mich verstehe darunter die Liebe zum Leben: Glücklich zu sein und alles um mich herum zu achten.
Das Leid muss dabei nicht sein, denn das Leiden kommt immer von mir aus, wie ich selbst mit Unannehmlichkeiten und alles, sagen wir mal, für uns negative umgehen.
Ändert man den Blickwinkel, erkennt man darin oft andere Chancen, Lösungen, Wege, oder gar positives. Es kommt nur darauf an, wie ich selbst damit umgehe und die Bereitschaft, etwas zu ändern, oder etwas zur Wandlung dessen beizutragen.

Man könnte es auch so sehen: Gott ist die Liebe und das Leben: Gott ist also alles was ist. Genieße es, mach was draus und vorallem- lebe das Leben.

Und das Leid- das ist vom Menschen erzeugtes Leiden.
 
Pilgerreise

Genau darum gehts mir. Durchs Leid werden wir zum Lieben "gezwungen", das ist was mir nicht schmeckt.
Wer so spricht, fühlt in sich, dass das Leid einerseits als überflüssig erscheinen will, doch die Wirklichkeit lässt erfahren, dass es mit dem Leben untrennbar verbunden ist.

Eines Tages "erkennst" Du. Du verstehst plötzlich ganz viele Zusammenhänge und warum was geschehen musste. Auf einmal wird alles ganz einfach.
Eine solche Erkenntnis kann wohl nur durch ein durchgemachtes Leid entstehen. Das Leid erweist sich nicht nur als ein Regulativ, sondern auch als Erhöhung durch Erkenntnis und es erscheint mir wie Stationen auf einem langen, gesteinten Weg, der mit dem Tod längst nicht beendet ist, nicht beendet sein kann und nicht beendet sein darf; auch er kann nur eine Station und nicht das Ziel sein.

Es muss in der Menschheitsentwicklung etwas gegeben haben oder etwas gewesen sein, das tief in unserer Seele noch als Erinnerung lebt, wo es Leben ohne Leid gegeben hat. Es ist nicht nur das Leid selbst, das uns quält, sondern auch die Erinnerung an das Leidlose. Doch wenn das Leid einen höheren Sinn hat und er erkannt werden kann, dann scheint in der Seele sich etwas im Schmerz zu verwandeln. Es ist kein Weglaufen mehr, sondern ein Anerkennen und die Stationen werden zwischen Leben und Tod, Tod und Leben zur Pilgerreise.
 
Was ist die Bedeutung des Reinkarnationsweges? Warum haben wir uns dafür entschieden in die Materie einzutauchen?
 
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