Kernsammlung eurasischer Schamanentraditionen

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Waldkraut

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Bön
Bön ist eine uralte Religion – jedoch eine, die auch heute noch lebt und floriert.

Das Ziel von Bönpas ist es, den Mikrokosmos mit dem Makrokosmos in Einklang zu bringen. Je mehr jeder Einzelne, die Familie und die Gesellschaft im Einklang mit den Kreisläufen und Kräften der Natur sind, desto weniger Leiden und umso mehr Erfolg gibt es im Leben. Die Bönpas glauben, dass sich das Göttliche in der gesamten Natur findet – sowohl in den Elementen als auch in jedem von uns. Deshalb ist es wichtig, positive Beziehungen zwischen dem Individuum und den verschiedenen Aspekten der Natur zu entwickeln. So können die Geister und Kräfte der Natur uns helfen, indem sie Hindernisse beseitigen und uns auf unserem Pfad der Selbst-Bewusstheit unterstützen.

Im Bön gibt es auch Belehrungen über unsere inneren Heilenergien und darüber, wie wir uns selbst beleben und ausbalancieren können. Es gibt viele Meditations- und Bewegungstechniken, die unsere Bewusstheit und unsere Sensibilität für subtile Aspekte unseres Seins vertiefen. Wir lernen, mit den fünf Elementen in Verbindung zu treten – den grundlegenden energetischen Qualitäten unserer inneren und äußeren Natur.

Dzogchen, eine der höchsten Belehrungen, ist auch ein Teil der Bön-Tradition. Das Ziel von Dzogchen oder der Großen Vollendung ist es, den natürlichen Zustand des Geistes zu erlangen, der reines Licht und Weisheit ist. Da gibt es nichts zu versuchen, nichts anzunehmen oder abzulehnen und nichts zu transformieren. Es ist ein selbst-vollkommener Zustand, der uns allen zugänglich ist, weil er unsere Natur ist.
Quelle

Dzogchen
Dzogchen steht in dem Ruf, ein direkter, müheloser Pfad zu sein, durch den man den Geist einfach in seinem natürlichen Zustand zur Ruhe kommen lässt. Zwar stimmt es, dass begriffliche Gedanken und alle anderen Ebenen begrenzten Gewahrseins aufhören, indem man die Geschehnisse in unserem kognitiven Erleben einfach erkennt und der Geist unsere reine Erscheinung mitsamt den vollständigen Fähigkeiten eines Buddha entstehen lassen kann, aber nichts davon kann gelingen, wenn wir nicht in diesem und früheren Leben enorme Anstrengungen darauf verwendet haben, all die Voraussetzungen dafür im Sinne des Sutra und Tantra zu schaffen. Es führt zu nichts, wenn wir naiv sind und die Schwierigkeit der Dzogchen-Praxis unterschätzen. Mit ausreichender Vorbereitung ist Dzogchen jedoch eine der tiefgründigsten Methoden, Erleuchtung zum Wohle aller zu erreichen.
Quelle

Gemäß der Bön-Überlieferung, kam Buddha Tönpa Shenrab Miwoche, der Gründer der Bön-Religion, lange vor dem Buddha Sakyamuni auf diese Welt. Er verkündete seine Lehren im Land Olmo Lungring. Ol symbolisiert das Ungeborene, mo das Nicht-Abnehmende, lung die prophetischen Worte von Tönpa Shenrab, und ring das unerschöpfliche Mitgefühl von Tönpa Shenrab. Einige Wissenschaftler setzen Olmo Lungring mit Zhang Zhung gleich, dem Land das den Berg Kailash im Westen Tibets umgeben hat und als die Wiege der tibetischen Zivilisation angesehen wird.

Tönpa Shenrab hat laut Überlieferung die Bön-Lehren in drei aufeinanderfolgenden Lehrzyklen vermittelt: Zuerst legte er „Die neun Wege des Bön“ dar, dann lehrte er „Die Vier Pforten des Bön und die Fünfte, die Schatzkammer“ und schließlich offenbarte er „Die Äußeren, Inneren und Geheimen Unterweisungen“. Der äußere Zyklus ist der Pfad der Entsagung – die Sutra-Lehren, der innere Zyklus ist der Pfad der Transformation – die tantrischen Lehren. Der geheime Zyklus ist der Pfad der Selbstbefreiung, der die Dzogchen-Lehren umfasst. Diese Unterteilung in Sutra, Tantra und Dzogchen findet man auch im tibetischen Buddhismus der Nyingma Schule.
Quelle

 
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Mahakala - die zornesvolle Gottheit

Zorn, Wut und Zerstörung sind TEIL der Wirklichkeit, ob Dir dies gefällt oder Du es anerkennst wird davon nicht erfasst, noch beeinflusst - sie SIND Teil unseres Daseins als Mensch, in dieser Welt, in der Dualität, die einfach ein Fakt ist, so lange Du als Mensch hier bist ! Die sogenannte Gesellschaft, als auch viele spirituelle und religiöse Strömungen und Systeme haben das Ihrige dazu beigetragen, dass die Menschheit anstatt weiter in die Einheit und Umarmung des Ganzen zu gelangen, mehr und mehr gespalten wird, einfach bei der Tatsache, dass sie dem, was einfach AUCH da ist, keinen Raum geben, es auszudrücken. Wo soll DAS hin, was dennoch da ist ??!! Zum Glück gab und gibt es immer wieder mutige SchattenKrieger, die um die große Bedeutung und Kraft des Schattens wissen, und diese nach eigener intensiver Reise und Integration selbst verkörperten und auch Wege aus Ihrem SchattenKriegerSein entwickelten, die Menschen halfen und helfen, die durch (Ab)Wertung des Schattens verursachte Schizophrenie im Menschen zu heilen und zu überwinden. Diese ist grundlegende Basis für die Ganzwerdung des Menschen, die Evolution der Seele als auch der oft beschriebenen, aber selten wirklich gemeinten und gelebten viel gepriesenen Ganzheitlichkeit gerade in Spirituellen und Esotherischen Kreisen. Es ist pure Gesundung, Befreiung, Freude und wahrhaftige Entspannung, wenn Du endlich all dem Raum geben darfst, was AUCH in Dir da ist als Mensch. So wie hier in der Mahakala-Mahakali Meditation, eine dynamische Meditation von Gawain, die ausschließlich der Zerstörung gewidmet ist, in Anerkennung dieser reinigenden, raum- und neuesschaffenden Energie, die gerade in sehr alten spirituellen Praktiken wie dem Bön, dem Tibetischen Buddhismus und Hinduismus ihre hohe Wertschätzung erfahren und bis heute verehrt werden. Ich selbst als auch viele Menschen, die sich mit mir in die Mahakala-Energie begeben haben, haben ihren wertvollen, heilsamen und transformativen Sinn erfahren, Durchbrüche erlebt, Natürlichkeit erfahren und eine allumfassende Akzeptanz. Wenn die Mahakala-Energie im Video Dich packt, ruft und entflammt, lass Dich davon mitreißen und wenn Du mit mir zusammen die SchattenWelten erkunden willst, so freue ich mich auf unsere Begegnung - auf Deinen Mahakala und Deine Mahakali - !


Üblicherweise wird Mahakala mit "der große Schwarze" übersetzt – wobei "schwarz" zumindest eine Affinität zu Tod und Disput hat. Eine Übersetzung mit: "großer Künstler" oder "großer Handwerker" ist zwar unüblich, hat jedoch – dem Wesen der seiner Erscheinungsform nach – sicherlich auch eine Berechtigung.

Der zornvolle Aspekt des Mitgefühls des Bodhisattvas Avalokiteshvara (tib. Chenresig) erscheint im tibetischen Buddhismus als Mahakala.
Quelle

 
Mahakala - die zornesvolle Gottheit

Zorn, Wut und Zerstörung sind TEIL der Wirklichkeit, ob Dir dies gefällt oder Du es anerkennst wird davon nicht erfasst, noch beeinflusst - sie SIND Teil unseres Daseins als Mensch, in dieser Welt, in der Dualität, die einfach ein Fakt ist, so lange Du als Mensch hier bist ! Die sogenannte Gesellschaft, als auch viele spirituelle und religiöse Strömungen und Systeme haben das Ihrige dazu beigetragen, dass die Menschheit anstatt weiter in die Einheit und Umarmung des Ganzen zu gelangen, mehr und mehr gespalten wird, einfach bei der Tatsache, dass sie dem, was einfach AUCH da ist, keinen Raum geben, es auszudrücken. Wo soll DAS hin, was dennoch da ist ??!! Zum Glück gab und gibt es immer wieder mutige SchattenKrieger, die um die große Bedeutung und Kraft des Schattens wissen, und diese nach eigener intensiver Reise und Integration selbst verkörperten und auch Wege aus Ihrem SchattenKriegerSein entwickelten, die Menschen halfen und helfen, die durch (Ab)Wertung des Schattens verursachte Schizophrenie im Menschen zu heilen und zu überwinden. Diese ist grundlegende Basis für die Ganzwerdung des Menschen, die Evolution der Seele als auch der oft beschriebenen, aber selten wirklich gemeinten und gelebten viel gepriesenen Ganzheitlichkeit gerade in Spirituellen und Esotherischen Kreisen. Es ist pure Gesundung, Befreiung, Freude und wahrhaftige Entspannung, wenn Du endlich all dem Raum geben darfst, was AUCH in Dir da ist als Mensch. So wie hier in der Mahakala-Mahakali Meditation, eine dynamische Meditation von Gawain, die ausschließlich der Zerstörung gewidmet ist, in Anerkennung dieser reinigenden, raum- und neuesschaffenden Energie, die gerade in sehr alten spirituellen Praktiken wie dem Bön, dem Tibetischen Buddhismus und Hinduismus ihre hohe Wertschätzung erfahren und bis heute verehrt werden. Ich selbst als auch viele Menschen, die sich mit mir in die Mahakala-Energie begeben haben, haben ihren wertvollen, heilsamen und transformativen Sinn erfahren, Durchbrüche erlebt, Natürlichkeit erfahren und eine allumfassende Akzeptanz. Wenn die Mahakala-Energie im Video Dich packt, ruft und entflammt, lass Dich davon mitreißen und wenn Du mit mir zusammen die SchattenWelten erkunden willst, so freue ich mich auf unsere Begegnung - auf Deinen Mahakala und Deine Mahakali - !


Üblicherweise wird Mahakala mit "der große Schwarze" übersetzt – wobei "schwarz" zumindest eine Affinität zu Tod und Disput hat. Eine Übersetzung mit: "großer Künstler" oder "großer Handwerker" ist zwar unüblich, hat jedoch – dem Wesen der seiner Erscheinungsform nach – sicherlich auch eine Berechtigung.

Der zornvolle Aspekt des Mitgefühls des Bodhisattvas Avalokiteshvara (tib. Chenresig) erscheint im tibetischen Buddhismus als Mahakala.
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Im Westen würden wir diesen Aspekt saturnisch nennen. Im Vajrayana ist er der Linienschützer. Er macht furchtlos, lässt einen gnadenlos in jede Situation reingehen und hat erstaunlich schützende Fähigkeiten im Sinne der persönlichen Entwicklung. Da manche Entwicklungswege zu direkt sind, wären sie ohne ihn einfach zu heftig.
Ne feine Sache, ich kenne ihn etwas näher.
 
In diesem Thread geht es, wie der Eingangstitel schon beschreibt um eurasischen Schamanismus.

Es ist hier erwünscht auch andere Traditionen vorzustellen und zu diskutieren. Eigene Erfahrungen sind natürlich immer interessant, aber keine Bedingung.
Es soll um einen Austausch und das sammeln und dadurch auch verstehen gehen, welche Gemeinsamkeiten in den unterschiedlichen Traditionen zu finden sind.

Dazu möchte ich noch einen Beitrag von @indicate her zitieren (ich hoffe das ist für dich okay), der an anderer Stelle leider diskreditiert wurde, hier aber sehr gut rein passt.

Meine Erlebnisse mit dieser Art Religion, wobei der Begriff dabei nicht wirklich stimmig ist, kamen während 2 Expeditionen durch Indien, Tibet, und Burma.
In Berggegenden Tibets, zB um den Kailash (Grenzgebiet) ist diese Form des fast schon antik wirkendem Bon noch vertreten. Wer sich ein wenig in der indischen, bzw korrekt: brahmanischen Entwicklung belesen hat (bzw Selbst Erfahrungen hatte) wird Parallelen zum vorbrahmanischen (Adelskaste) Tantraka finden können.

Insgesamt schätzt man die Anzahl der noch BonTiam lebenden "Wilden" bei unter 2% der Gesamtbevölkerung Tibets.

Die Art der Riten ist ähnlich wie bei anderen indigenen animistischen Kulturen. Regionalgeister/Götter, eine Art Dämonentum, Ansehen der Natur als lebendiges Wesen, die in allem ist, und aus der alles wird.
Auch ein psychologisches "Baummodell" mit 3 Ebenen ist bekannt (Weltenbaum Prinzip).

Die Leute die wir kennenlernen durften waren sehr einfach, bescheiden, hatten hohe spirituelle Ziele, was nicht zu verwechseln ist, mit "Seifenblasen Träumen". Rituale waren sehr komplex; die schamanische Komponente war klar zu sehen.
Kurioserweise ähnelt das Gesamt kosmologische Verständnis jenen der keltischen Bronzezeit.
So gibt es auch durchaus Blutopfer.
Tänze sind stark verbreitet, wer allerdings an Reihtanz oder Kreistänze denkt, nein. Sehr starke, maskuline energetische /energische simple Bewegungen.

traurigerweise erlitten die Ahnen der Bontiam das gleiche Schicksal, wie in Indien zB die Kali anhänger, oder frühen Samanas (wer die Ähnlichkeit des Wortes erkennt, sieht die etymologischen Zusammenhänge, was u.a. auch aufzeigt, dass viele Laute in alter Zeit ähnlich waren. sich nur indiv. Bedeutungen zugefunden haben).

Wie der Name eigentlich sagt, primitiv Bon ist eine archaische Form von schamanischer Magie. Unterscheidet sich aber nicht von eben anderen, bekannten Formen.
Unter Ethnologen und Anthropologen wurde auch öfter die Frage gestellt, ob man diese Art Kultus, überhaupt dem Bon zuordenen sollte.
Weil bereits der Bon / Bön Begriff selbst, aus dem buddhistischen (der tibetischen Priesterschaftsform dvon) hergenommen wurde, und in der heute bekannten Art (Buddhismus) eigentlich erst mit der 2. Dekade (dem Auftreten von direkten religiös philosophischen Zügen) offiziell wurde (darauf bezieht sich auch der Dalai Lama).

Letztendlich hat mich das gedanklich auch dazu geneigt, den Bogen zum heimischen Schamanismus zu spannen. Da gibt es mit Sicherheit noch einige andere Gemeinsamkeiten, so wie überall.

LG
 
noch etwas, was ich im Netz gefunden habe (Ich unterschreibe da nicht alles wie z.B. die Farbenunterteilung, aber in der Essenz gut auf einen Punkt gebracht)

Schamanismus, Tantra & Magie

Rituale für Wachstum und Vermehrung


Durch Anrufungen an Mutter Natur und Verehrung der Erd- & Wasserwesen (nep., Naga; tib., Lhu) werden die Kräfte der Fruchtbarkeit gestärkt und Wachstum wird gefördert. Diese Praktiken fallen in die Kategorie der gelben Magie, die auch vermehrende Aktivität genannt wird. Die Verehrung der Naturwesen ist in naturverbundenen Kulturen von großer Bedeutung, weil dabei mit den Elementarkräften gearbeitet wird. Diese elementaren Energien sind die Grundlage für Wachstum, Wohlstand, Verdienst etc. In chtonischen Kulturen wie dem vorbuddhistischen Bön in Tibet, wurde der Verehrung der Erdmutter eine große Bedeutung beigemessen. Im buddhistischen Tantrayana sind Pujas an Dzambhala beispielhaft für diese vermehrende Aktivität.
 
Schamanische Methoden in der tibetischer Heilkunst

Im frühen vorbuddhistischen Tibet nannte man die Schamanen Bon-pos. Das tibetische Wort Bon (deutsch:Bön) bedeutet beten, singen, beschwören, murmeln, demnach ist ein Bon-po ein Beschwörender oder Singender. Desweiteren bedeutet Bon im übertragenen Sinne auch "Weg des Lebens" und "das grundlegende Gesetz ". Dieses frühe archaische Weltbild wurde später durch den systematisierten Bön (Yungdrung Bön ) in Tibet modifiziert.

tibetische_medizin_schamani.jpg


Die Kosmologie der Schamanen/Bön-pos gliedert sich in drei große kosmische Regionen, die von drei verschieden-en Lebensformen bewohnt werden: Im Himmel als oberste Sphäre leben und herrschen Götter und Geistwesen; in der Mitte befindet sich der Lebensraum der Menschen, Tiere und Pflanzen, und in der Unterwelt leben die Dämonen, Totengeister und Schlangen. Alle Ebenen waren mit dem einem Seil, Mutag, miteinander verbunden. Dieses Konzept, das nicht nur in Tibet und im Himalaya sowie in Süd- u. Südostasien bekannt ist, beeinflusste auch das europäische Denken.

Unter Göttern bzw. Geistwesen versteht man in diesem Zusammenhang neben den eigentlichen Göttern, Yul (Yül) Lha oder Lamo, auch die Dämonen, Dre, sowie eine Vielzahl von Geistern. Im unteren Bereich leben die Halbgötter, Schlangengeister, die Nagas. Insbesondere die Lha spielen als Schutzgötter im Leben der Tibeter eine bedeutende Rolle. Diese weissen himmlischen Wesen gelten immer als gütig. In diesem Zusammenhang kann man auch von Seelen sprechen, da das tibetische Wort "lha" Seele bedeutet. Unter dem Begriff Seele versteht der Tibeter nicht nur einen der Bausteine, die einen Menschen neben Körper, Sprache und Herz ausmachen, sondern auch Charakter, Gemüt und Bewusstsein eines Menschen.

...

Während die westliche Schulmedizin oft Symptombekämpfung betreibt, setzen Schamanen, Kräuterdoktoren und Heiler - Frauen und Männer - in aller Welt insbesondere beim sozial-psychologischen Aspekt von Krankheit an. Diese SpezialistInnen sind gesellschaftlich anerkannt: Sie kennen das soziale Gefüge ihrer Gruppe, wissen um die Wirkung von Heilkräutern und sind die Mittler zur spirituellen Welt der Geister und Ahnen. Mittels Ritualen heilen sie - oder sie aktivieren Selbstheilungskräfte.
 
In diesem Thread geht es, wie der Eingangstitel schon beschreibt um eurasischen Schamanismus.

Es ist hier erwünscht auch andere Traditionen vorzustellen und zu diskutieren. Eigene Erfahrungen sind natürlich immer interessant, aber keine Bedingung.
Es soll um einen Austausch und das sammeln und dadurch auch verstehen gehen, welche Gemeinsamkeiten in den unterschiedlichen Traditionen zu finden sind.

Dazu möchte ich noch einen Beitrag von @indicate her zitieren (ich hoffe das ist für dich okay), der an anderer Stelle leider diskreditiert wurde, hier aber sehr gut rein passt.



Letztendlich hat mich das gedanklich auch dazu geneigt, den Bogen zum heimischen Schamanismus zu spannen. Da gibt es mit Sicherheit noch einige andere Gemeinsamkeiten, so wie überall.

LG

interessantes Thema, aber auch sehr schwierig.
Werde in einigen Tagen hier gern etwas schreiben, ich bin momentan kurz angebunden, da ich auf Jagd bin.

beste Grüße
 
Schamanismus in Ungarn

3-ab5d484f50.jpg

Im Geiste fliegen die ungarischen Táltos auf dem Rücken des riesigen Greiffvogels "Turul"​

Die Táltos

Táltos - [Tahltosch] können nur auserwählte Männer oder Frauen werden, die mit besonderen körperlichen Merkmalen das Licht der Welt erblicken: Sie sollen mindestens einen Knochen oder ein Organ mehr als andere im Leibe haben, mitsamt Fruchtblase geboren worden sein, schwere Krankheiten überlebt, den Nahtod erfahren haben oder einen „Schamanenzahn“ (táltosfog) besitzen.Häufig sind es auch hervorstechende seelische Merkmale wie besondere Empfindsamkeit, Neigung zur Melancholie, Zurückgezogenheit oder Medialität, durch die sich künftige Schamanen auszeichnen. Entgegen anderen schamanischen Traditionen wird der ungarische Táltos nicht bereits im Mutterleib als solcher erkannt. Seine Funktion ist – mit seltenen Ausnahmen - auch nicht vererblich.


Kurze Beschreibung der wichtigsten Heilmethoden:

Bei der schamanischen Chiropraktik
fragen die Táltos zunächst in Trance ihre Hilfsgeister, ob sie dengeplanten Eingriff vornehmen dürfen. Hunderttausende Ungarn lassen sich jährlich von solchen Chiropraktikern behandeln.

Geistheilungen werden in Trance (révület ) vorgenommen. Entweder wird dabei „gechannelt“ oder mit den Hilfsgeistern über die Heilung der Kranken verhandelt. Die mächtigeren unter den Schamanen wagen sich sogar, mit „bösen“ Geistern zu feilschen. Die schamanische Heilung mit Kräutern unterscheidet sich von der herkömmlichen Methode dadurch, dass Pflanzen und Kräuter zur Heilung bestimmter Krankheiten nicht auf der Ebene des Alltagsbewusstseins auswählt, sondern ihm die richtigen Heilmittel in Trance von den Geistern oder Begleitern telepathisch mitgeteilt werden.

Eine Art der Wahrsagung in Ungarn wird mit Hilfe von Bohnen in einem Sieb durchgeführt, ähnlich wieman sie aus der nepalesischen schamanischen Reisdiagnose kennt. Eine andere Form ist als Bohnenwerfen bekannt. Dabei werden die entstehenden Formationen gedeutet.

Zur Heilung wird auch die Sterbebegleitung gezählt. Der Schamane heilt die sog. freie Seele der Sterbenden. Der Schamane beruhigt den Sterbenden, indem er ihm erklärt, dass die freie Seele seine Körperseele verlässt, um durch verschiedene Schichten der oberen Welt ins Licht zu gelangen und irgendwann wiedergeboren zu werden. Der Glaube an Reinkarnation ist in Ungarn weit verbreitet. Aus der Geschichte ist durch Ausgrabungen belegt, dass Toten oft Geldmünzen ins Grab gelegt wurden,damit ihre freie Seele dem Torwächter des Jenseits „Torgeld“ zahlen könne.

Bei der Totenbeschwörung versetzen sich die Táltos dabei in Trance. Sie nehmen Kontakt auf mit den verstorbenen Seelen und beantworten die Fragen der Klienten. Selbst unter dem Sozialismus lebte die Totenbeschwörung weiter. In den Siebziger Jahren erschien ein Kinofilm über eine sehr populäre ungarische Totenbeschwörerin. Niemand wunderte sich, dass so etwas gezeigt wurde. Für Empörung sorgte nicht etwa die Tatsache, dass die Toten beschwört wurden, sondern lediglich die Spenden für ihre Leistungen, deren Höhe die Zuschauer mit Neid erfüllte.

Bei Heilungen mit Wasser wird dieses besprochen, dadurch seine Wirksamkeit erhöht. Auch ohne wissenschaftlichen Nachweis ist Wasser für Schamanen seit jeher ein Energieträger.- Nach dem ausspülen von Wunden wird das Wasser am Wegesrand auf die Erde gegossen und besprochen, damit die Benutzer des Weges dieses Wasser mit den Füßen davontragen und es so entkräften, wodurch die Krankheit besiegt wird.- Das „stille Wasser“ heilt vor allem kranke Kinder. Sein Name kommt daher, dass nicht gesprochen werden darf, während es in einem Gefäß von einem Bach oder einer Quelle zum Krankenbett getragen wird. Danach wird das kranke Kind mit dem heilenden Wasser gewaschen. Schließlich seien noch einige alte Rezepturen gegen einige Krankheiten genannt:- Gegen
Wechselfieber hilft, in neun halbierte Pflaumen je einen Pfefferkorn zu legen, mit Quellwasser aufzufüllen und langsam schluckweise, über den Tag verteilt langsam das Wasser Schluck für Schluck auszutrinken.

Die Verbände von Brand- oder eitrigen Wunden
werden an Bäume gehängt, damit der Wind die Krankheit davon weht. Gegen Fieber
hilft, unter einem Holunderbaum den Stamm anzufassen und zu sagen: „Lieber Holunderbaum, ich bringe dir einen Besucher, das Fieber. Bitte nehme es zu dir. Ich verspreche dir dafür, ich werde dich nie wieder anschauen:“
Beim Nervenzusammenbruch nimmt der Táltos mit dem für die Krankheit zuständigen bösen Geist Kontakt auf und flucht lange und ordinär, bis dieser den Körper des Kranken verlässt. Am überaus großen Reichtum der Ungarn der Flüchen gemessen, müssten eigentlich alle bösen Geister das Land schon lange verlassen haben.
Zum Kurieren einer Geschwulst setzt der Táltos das „Schadensei“ ein. Er kreist damit die Geschwulstein, wodurch sie energetisch verändert und verkleinert wird.
Bei Gelbsucht wird für den Kranken ein Becher aus gelber Rübe geschnitzt, aus dem er trinken soll.
Das Gesicht „verhexter “ Menschen wird mit Kohlenwasser abgewaschen.
Warzen werden Besprochen, wovon sie sich spurlos auflösen.
Puppen erhalten durch Besprechen Heilwirkung und werden nicht nur bei Kindern ins Krankenbett gelegt.

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Schamanismus in Ungarn

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Im Geiste fliegen die ungarischen Táltos auf dem Rücken des riesigen Greiffvogels "Turul"​

Die Táltos

Táltos - [Tahltosch] können nur auserwählte Männer oder Frauen werden, die mit besonderen körperlichen Merkmalen das Licht der Welt erblicken: Sie sollen mindestens einen Knochen oder ein Organ mehr als andere im Leibe haben, mitsamt Fruchtblase geboren worden sein, schwere Krankheiten überlebt, den Nahtod erfahren haben oder einen „Schamanenzahn“ (táltosfog) besitzen.Häufig sind es auch hervorstechende seelische Merkmale wie besondere Empfindsamkeit, Neigung zur Melancholie, Zurückgezogenheit oder Medialität, durch die sich künftige Schamanen auszeichnen. Entgegen anderen schamanischen Traditionen wird der ungarische Táltos nicht bereits im Mutterleib als solcher erkannt. Seine Funktion ist – mit seltenen Ausnahmen - auch nicht vererblich.


Kurze Beschreibung der wichtigsten Heilmethoden:

Bei der schamanischen Chiropraktik
fragen die Táltos zunächst in Trance ihre Hilfsgeister, ob sie dengeplanten Eingriff vornehmen dürfen. Hunderttausende Ungarn lassen sich jährlich von solchen Chiropraktikern behandeln.

Geistheilungen werden in Trance (révület ) vorgenommen. Entweder wird dabei „gechannelt“ oder mit den Hilfsgeistern über die Heilung der Kranken verhandelt. Die mächtigeren unter den Schamanen wagen sich sogar, mit „bösen“ Geistern zu feilschen. Die schamanische Heilung mit Kräutern unterscheidet sich von der herkömmlichen Methode dadurch, dass Pflanzen und Kräuter zur Heilung bestimmter Krankheiten nicht auf der Ebene des Alltagsbewusstseins auswählt, sondern ihm die richtigen Heilmittel in Trance von den Geistern oder Begleitern telepathisch mitgeteilt werden.

Eine Art der Wahrsagung in Ungarn wird mit Hilfe von Bohnen in einem Sieb durchgeführt, ähnlich wieman sie aus der nepalesischen schamanischen Reisdiagnose kennt. Eine andere Form ist als Bohnenwerfen bekannt. Dabei werden die entstehenden Formationen gedeutet.

Zur Heilung wird auch die Sterbebegleitung gezählt. Der Schamane heilt die sog. freie Seele der Sterbenden. Der Schamane beruhigt den Sterbenden, indem er ihm erklärt, dass die freie Seele seine Körperseele verlässt, um durch verschiedene Schichten der oberen Welt ins Licht zu gelangen und irgendwann wiedergeboren zu werden. Der Glaube an Reinkarnation ist in Ungarn weit verbreitet. Aus der Geschichte ist durch Ausgrabungen belegt, dass Toten oft Geldmünzen ins Grab gelegt wurden,damit ihre freie Seele dem Torwächter des Jenseits „Torgeld“ zahlen könne.

Bei der Totenbeschwörung versetzen sich die Táltos dabei in Trance. Sie nehmen Kontakt auf mit den verstorbenen Seelen und beantworten die Fragen der Klienten. Selbst unter dem Sozialismus lebte die Totenbeschwörung weiter. In den Siebziger Jahren erschien ein Kinofilm über eine sehr populäre ungarische Totenbeschwörerin. Niemand wunderte sich, dass so etwas gezeigt wurde. Für Empörung sorgte nicht etwa die Tatsache, dass die Toten beschwört wurden, sondern lediglich die Spenden für ihre Leistungen, deren Höhe die Zuschauer mit Neid erfüllte.

Bei Heilungen mit Wasser wird dieses besprochen, dadurch seine Wirksamkeit erhöht. Auch ohne wissenschaftlichen Nachweis ist Wasser für Schamanen seit jeher ein Energieträger.- Nach dem ausspülen von Wunden wird das Wasser am Wegesrand auf die Erde gegossen und besprochen, damit die Benutzer des Weges dieses Wasser mit den Füßen davontragen und es so entkräften, wodurch die Krankheit besiegt wird.- Das „stille Wasser“ heilt vor allem kranke Kinder. Sein Name kommt daher, dass nicht gesprochen werden darf, während es in einem Gefäß von einem Bach oder einer Quelle zum Krankenbett getragen wird. Danach wird das kranke Kind mit dem heilenden Wasser gewaschen. Schließlich seien noch einige alte Rezepturen gegen einige Krankheiten genannt:- Gegen
Wechselfieber hilft, in neun halbierte Pflaumen je einen Pfefferkorn zu legen, mit Quellwasser aufzufüllen und langsam schluckweise, über den Tag verteilt langsam das Wasser Schluck für Schluck auszutrinken.

Die Verbände von Brand- oder eitrigen Wunden
werden an Bäume gehängt, damit der Wind die Krankheit davon weht. Gegen Fieber
hilft, unter einem Holunderbaum den Stamm anzufassen und zu sagen: „Lieber Holunderbaum, ich bringe dir einen Besucher, das Fieber. Bitte nehme es zu dir. Ich verspreche dir dafür, ich werde dich nie wieder anschauen:“
Beim Nervenzusammenbruch nimmt der Táltos mit dem für die Krankheit zuständigen bösen Geist Kontakt auf und flucht lange und ordinär, bis dieser den Körper des Kranken verlässt. Am überaus großen Reichtum der Ungarn der Flüchen gemessen, müssten eigentlich alle bösen Geister das Land schon lange verlassen haben.
Zum Kurieren einer Geschwulst setzt der Táltos das „Schadensei“ ein. Er kreist damit die Geschwulstein, wodurch sie energetisch verändert und verkleinert wird.
Bei Gelbsucht wird für den Kranken ein Becher aus gelber Rübe geschnitzt, aus dem er trinken soll.
Das Gesicht „verhexter “ Menschen wird mit Kohlenwasser abgewaschen.
Warzen werden Besprochen, wovon sie sich spurlos auflösen.
Puppen erhalten durch Besprechen Heilwirkung und werden nicht nur bei Kindern ins Krankenbett gelegt.

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